Je nach Lebensphase nehmen Kinder ihre Kuscheltiere unterschiedlich wahr. Gerade im ersten Lebensjahr durchlaufen Säuglinge schnell viele Entwicklungsphasen und stellen daher unterschiedliche „Ansprüche“ an ihr Kuscheltier.
Kuscheltiere für Neugeborene
Mit der Geburt nehmen Säuglinge ihre Umwelt besonders intensiv über den Tastsinn wahr und empfinden Berührungen, Wärme und Kälte über die Haut besonders intensiv. Bei Berührung werden Reize an das Gehirn weitergeleitet und es entstehen neue Nervenbahnen. In diesem Alter greifen die Kleinen Kuscheltiere noch nicht selbständig, spüren jedoch die weiche Oberfläche auf der Haut. Streicheln Eltern die Haut des Kindes zärtlich mit dem Stofftier, sorgen sie für Entspannung bei den Kleinen.
Gerne legen Eltern ihren Kindern Kuscheltiere mit ins Bettchen, um eine gemütliche, beruhigende Umgebung zu schaffen. Jedoch sollten Mama und Papa beachten, dass ein Plüschtier idealerweise nur unter Aufsicht im Bettchen Platz finden sollte. Gerade im Säuglingsalter sollten Kuscheltiere für einen sicheren Babyschlaf nicht mit ins Bett gelegt werden.
Des Weiteren sollten Kuscheltiere in diesem Alter eher klein sein – nicht größer als die halben Körpermaße des Kindes. Denn je größer das Plüschtier, umso leichter kann es passieren, dass es vor Mund oder Nase die Atmung verhindert.
Säuglinge ab 4 Monaten
In den ersten drei Lebensmonaten fasst das Baby dank seinem Greifreflex automatisch zu, wenn etwas seine Handinnenfläche berührt. Mit etwa 4 Monaten beginnen die Kleinen jedoch, erste Gegenstände selbständig in die Hand zu nehmen und mit allen Sinnen zu erkunden.
In diesem Alter ist es sinnvoll, dem Kind Kuscheltiere anzubieten, die es gut fassen kann: Praktisch ist zum Beispiel ein Plüschtier mit großen Ohren, langen Beinen oder einem langen Schwanz.
Diese einzelnen Stoffelemente kann das Baby schnell mit der Hand fassen und umschließen.
Kinder im ersten Entwicklungsjahr lernen besonders schnell. Kuscheltiere mit unterschiedlichen Oberflächen sind besonders interessant und schulen den Tastsinn.
In dieser Entwicklungsphase schlafen die Kleinen schon einmal mit ihrem Kuscheltier in der Hand ein, da es eine entspannende Wirkung auf sie ausübt. Ebenso nehmen sie ihr Kuscheltier gerne in den Mund. Deswegen sollten Eltern in diesem Alter besonders darauf achten, dass das Kind nicht unbeaufsichtigt mit dem Spielzeug ist – selbst bei Kuscheltieren, die nach DIN EN 71 zertifiziert sind und deshalb keine lösbaren Kleinteile besitzen.
Säuglinge ab 8 Monaten
In diesem Alter können Babys nicht nur selbständig greifen, sondern das Spielzeug auch aktiv an sich ziehen oder wegschieben. Ebenso erkennen sie langsam Unterschiede zwischen Personen und Gegenständen. Sie entwickeln Vorlieben für bestimmtes Spielzeug: Nicht selten suchen sich die Kleinen innerhalb der ersten 2 Lebensjahre ihr ganz persönliches Lieblings-Kuscheltier aus, das sie überall hin begleitet.
Kuscheltiere und Kleinkindalter (ab 13. Monat)
Mit dem Eintritt in das Kleinkindalter haben sich Kinder oft bereits einen treuen Kuscheltier-Begleiter ausgewählt. Diese Wahl treffen Kinder völlig individuell. Eltern sollten darauf Rücksicht nehmen, auch wenn sie die Entscheidung der Kleinen nicht nachvollziehen können. Wird das erwählte Stofftier verloren oder weggenommen, bedeutet dies für Kinder einen großen emotionalen Verlust.
Oft ist die Liebe zum Kuscheltier in diesem Zeitraum so groß, dass Kleinkinder nur einschlafen können, wenn sie ihr Spielzeug in den Armen halten. Kinderärzte empfehlen aber, das Kuscheltier erst dann die ganze Nacht im Bett zu belassen, wenn die Kinder alt genug sind, um mit Decke und Kissen zu schlafen. In der Regel sind Kinder dann etwa 3 Jahre alt. Sind die Kinder jünger als 3 Jahre, sollten Eltern die Tiere nach dem Einschlafen aus dem Bett nehmen.
Kinder entscheiden selbst, wie lange Kuscheltiere feste Begleiter in ihrem Alltag sind. Es ist ganz natürlich, dass das Stofftier das Kind lange Zeit begleitet. Im Laufe der Grundschulzeit schwindet das Interesse am Spielzeug in der Regel. Dafür treten andere Interessen in den Vordergrund.