Wie beim Kauf von normalem Spielzeug müssen Eltern gewisse Eigenschaften bedenken, die das Spielzeug sicher für den alltäglichen Gebrauch machen. Da Motorikspielzeug von sehr jungen Kindern verwendet wird, spielen hier vor allem Farbechtheit und Schadstofffreiheit eine entscheidende Rolle.
Kinder können Schadstoffe nicht nur über den Mund, sondern auch über die Haut aufnehmen. Bei hölzernem Motorikspielzeug können Lacke und Lasuren Schadstoffquellen darstellen, bei Kunststoff vor allem Weichmacher, die eventuell bei der Produktion verwendet wurden.
In der Europäischen Union gibt es umfassende Gesetze, welche die Verwendung derartiger Schadstoffe in Kinderspielzeug verbieten. Hersteller können mit dem bekannten CE-Kennzeichen zusichern, dass sie diese Gesetze eingehalten und ihr Motorikspielzeug sicher ist. Da dies vor der Vergabe des CE-Kennzeichens jedoch nicht von neutralen Stellen überprüft wird, sollten sich Eltern zusätzlich an vertrauenswürdige Marken wie HABA, Fisher-Price, Vtech oder Janod halten.
Völlige Gewissheit bietet nur die Prüfung durch ein unabhängiges Prüfinstitut wie dem TÜV oder der GTÜ: Befindet sich am Motorikspielzeug oder in der Herstellerbeschreibung ein Siegel des Instituts und der Hinweis „Geprüft nach DIN EN 71“ beziehungsweise „DIN EN 71-3“, können Eltern davon ausgehen, dass das Holz- oder Kunststoff-Spielzeug sicher ist.
Die DIN-Norm wurde speziell für Kinderspielzeug geschaffen. Sie beinhaltet eine detaillierte Erklärung des Prüfverfahrens, wodurch das Spielzeug einheitlich und verlässlich geprüft werden kann. Motorikspielzeug, das nach DIN EN 71 oder DIN EN 71-3 zertifiziert wurde, erfüllt verschiedene Sicherheitskriterien:
- Keine Schadstoffe, die über Mund, Nase, Haut oder Magen aufgenommen werden können
- Ausreichend Stärke und Festigkeit, um beim Spielen nicht kaputt zu gehen
- Abgerundete oder überdeckte Ecken, Befestigungen oder ähnliche Risikostellen
- Keine verschluckbaren Teile
- Bei elektrischem Motorikspielzeug nicht mehr als 24 V Spannung
- Schwere Entflammbarkeit
- Vermeidung von Elementen, die zur Übertragung von Krankheiten geeignet sind
Alternativ nutzen einige Motorikspielzeug-Hersteller auch das GS-Zeichen („Geprüfte Sicherheit“). Dieses wird ebenfalls von unabhängigen Instituten vergeben und bescheinigt die Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen aus dem deutschen Produktsicherheitsgesetz (ProdSG). Damit garantiert es ein hohes Maß an Sicherheit, ist bei Motorikspielzeug jedoch weniger aussagekräftig als eine Zertifizierung nach DIN EN 71, da letztere speziell für die Anforderungen von Kinderspielzeug entwickelt wurde.