Warum Strom so gefährlich ist
Gefahren eines Stromkontakts
Kommt ein menschlicher Körper mit einer Stromquelle in Kontakt, wird er selbst zum Stromleiter. Das hat zwei gesundheits- und auch lebensgefährdende Auswirkungen. Erstens kann es je nach Intensität und Dauer eines Stromschlags zu schweren Verbrennungen kommen.
Zweitens kann ein Stromschlag Nervenschädigungen, Herz-Rhythmus-Störungen oder sogar einen Herzstillstand verursachen. Entsteht im Kontakt mit Wasser ein Stromschlag, sind die Folgen laut kinderärztlichen Erfahrungen häufig besonders tückisch.
Symptome und Auswirkungen eines Stromunfalls
Hinsichtlich der Symptomausbildung bei einem Stromunfall gilt: Je länger und stärker der Strom ist, der auf einen Menschen einwirkt, umso umfangreicher und intensiver zeigen sich Beschwerden, wie:
- Atemnot
- Krämpfe (auch in der Brust)
- Angstgefühle
- Schwitzen
- Unruhe
- Hautläsionen und Verbrennungen
Da die Nervenbotschaften und Muskelimpulse im Körper ebenfalls über äußerst geringe Mengen Elektrizität gesteuert werden, kommt es bei einem Stromschlag häufig zu starken Verkrampfungen. Das hat zur Folge, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene sich nicht von der Stromquelle lösen können.
Ist das Herz von einem Stromschlag betroffen, kann es auch noch Stunden nach dem Unfall zu Kammerflimmern kommen. Ist das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen, können Atemstillstand, Krämpfe und bzw. oder Bewusstlosigkeit folgen.
Der Fall der Fälle: das sollten Sie tun
Erste Hilfe bei Stromunfällen: Sicherheitsvorkehrungen
Damit Sie Ihrem Kind im Falle eines Stromunfalls wirklich helfen können, ist es wichtig, dass Sie die eigene Sicherheit im Blick haben. Geraten Sie bei dem Versuch, Ihrem Kind zu helfen, in direkten Kontakt mit dem Strom, benötigen Sie unter Umständen selbst Hilfe. Deshalb bedenken Sie bei einem Stromunfall folgende Punkte:
- Versuchen Sie, den Stromkreis zu unterbrechen. Das gelingt durch das Ziehen des Steckers oder Ausschalten der Hauptsicherung.
- Um selbst keinen Stromschlag zu erleiden, dürfen Sie Ihr Kind beim Entfernen von der Stromquelle nicht anfassen. Nutzen Sie dafür ein isolierendes Hilfsmittel, wie einen Besenstiel aus Holz bzw. Plastik oder einen Ledergürtel. Versuchen Sie, dabei möglichst auf nicht leitendem Material (Holzboden, dicke Zeitung, Schuhe mit Sohlen aus Gummi) zu stehen.
- Besteht keine Stromzufuhr mehr, sollten Sie unbedingt den Allgemeinzustand des Kindes prüfen. Bei fehlender Atmung sind sofortige Hilfsmaßnahmen, wie Atemspende und Herzdruckmassage zu ergreifen. Rufen Sie zusätzlich sofort den Notarzt bzw. Rettungsdienst unter 112.
- Verbrennungen sind möglichst mit einem sterilen Verband abzudecken.
Nachsorge und medizinische Überwachung
Falls Ihr Kind scheinbar nur mit einem Schrecken davongekommen ist und zunächst keine Verletzungen oder gesundheitlichen Probleme zeigt, ist es dennoch ratsam ein Krankenhaus zur Überwachung der Herz-, Kreislauf- und Atemfunktion aufzusuchen.
Stromunfällen vorbeugen
Sicherheitsmaßnahmen im häuslichen Umfeld
Um Unglücke mit Elektrizität zu vermeiden, können und sollten Sie ihr Wohnumfeld kindersicher gestalten. Ebenfalls ist es sinnvoll, stets einen aufmerksamen Blick für eventuelle Gefahrenquellen auch in fremden Umgebungen (Geschäfte, Urlaube, Besuche bei Verwandten und Bekannten) zu haben.
Alte und defekte Geräte, abgenutzte Stecker und lose Kabel sollten nicht in der Wohnung hängen bzw. liegen. Plastikschienen beugen dem direkten Kontakt mit Kabeln vor. Vergessen Sie nicht den Kinderschutz in den Steckdosen.
Diese sind sowohl in Baumärkten, Möbelhäusern, als auch in gut sortierten Spielzeug- und Drogeriemärkten sowie hier in unserem Shop erhältlich. Auch die Sicherung von Verteilsteckdosen gehört dazu.
Wichtige Hinweise und Verhaltensregeln
Überprüfen Sie, ob Ihre Wohnung mit einem FI-Schalter ausgestattet ist. Der Fehlerstromschutzschalter schaltet die Stromzufuhr sofort automatisch ab, sobald es zu einem Kurzschluss kommt bzw. ein Mensch in Kontakt mit Strom gerät.
Außerdem sollten Sie die Verwendung von Elektrogeräten in Feuchträumen (Badezimmer, Küche) weitestgehend vermeiden. So wie Sie Ihrem Kind schon sehr früh erklären können, dass es nicht auf die Herdplatte greifen darf, können Sie es auch immer wieder darauf hinweisen, dass es mit Kabeln, Steckdosen und elektrischen Geräten nicht spielen darf.
- Kinder sind sehr erfinderisch und experimentierfreudig – da werden Schere und Steckdose schnell zum spannenden Steckspiel. Sichern Sie daher alle (auch höhergelegene) Steckdosen, (z.B. in der Küche über der Arbeitsplatte) mit Kindersicherungen.
- Handeln Sie im Fall eines Stromunfalls Ihres Kindes nicht unüberlegt. Schalten Sie die Stromquelle oder Sicherung aus, statt das Kind davon loszuziehen.
- Bereits der Kontakt mit Haushaltsstrom (Wechselstrom, 230 Volt) kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Selbst wenn keinerlei äußerliche Verletzungen zu erkennen sind, sollte ein Kind nach einem Stromunfall in einer Klinik untersucht werden.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.