Durch Vorsorgeuntersuchungen lässt Skoliose sich frühzeitig erkennen – Ein gesunder Rücken spielt schon in der Kindheit eine wichtige Rolle. Haltungsschäden und Wirbelsäulenverkrümmungen können durch eine Krankheit namens Skoliose entstehen, die sich im Frühstadium meist sehr gut behandeln lässt.
Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung): frühzeitige Behandlung wichtig
Etwa drei bis fünf von 100 Kindern haben diese spezielle Form der Wirbelsäulenverkrümmung. Die Verdrehung bzw. Krümmung der Wirbelsäule kann im Laufe von Wachstumsschüben aufgrund unregelmäßig wachsender Wirbel an unterschiedlichen Position der Wirbelsäule plötzlich auftreten. Auch eine genetisch bedingte Skoliosebildung ist möglich.
Die gründliche Vorsorge ist wichtig
Um Skoliosen frühzeitig zu erkennen, ist es ratsam, die Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt wahrzunehmen. Bleibt eine Skoliose unbehandelt, kann sie in schlimmeren Fällen zu starken Haltungsproblemen und Rückenschmerzen führen.
Auch das Laufen in nur gebücktem Zustand und die Bildung des umgangssprachlichen Buckels können die Folge einer nicht ärztlich versorgten Skoliose sein.
Weiterhin kann die freie Lage der Organe und deren Funktionsweise durch die stark veränderte Körperhaltung eingeschränkt werden. Dies verursacht beispielsweise Atemprobleme und Herzrhythmusstörungen, wenn die Skoliose zur Einengung von Herz und Lunge führt.
Da die zeitlichen Abstände zwischen den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt mehrere Monate betragen, können auch Eltern von Zeit zu Zeit den Rücken ihrer Kinder in Augenschein nehmen.
Mithilfe des einfachen Vorbeugetests, bei dem sich der Erwachsene vor das nach unten gebückte Kind stellt, lassen sich Fehlstellungen an der Wirbelsäule gut erkennen.
Verläuft die Wirbelsäule nicht mittig und gerade über den Rücken und weist Auswölbungen auf, so besteht der Verdacht einer Wirbelsäulenverkrümmung. Bei Unsicherheiten oder auch familiär häufiger auftretenden Skoliosen kann die entsprechende Vorsorgeuntersuchung beim Arzt auch in regelmäßigen, kürzeren Abständen durchgeführt werden.
Die verbreitete Annahme, dass die Diagnose eines sogenannten Schiefhalses beim Baby ein Hinweis auf eine Skoliose-Entwicklung sein kann, stimmt nach medizinischen Studien nicht. Erst im Kindergartenalter und im Verlauf der Schulzeit bilden sich häufig während der Wachstumsschübe Skoliosen aus. Auch Jugendliche sollten aus diesem Grund unbedingt den empfohlenen Vorsorgetermin J1 wahrnehmen.
Behandlungsmöglichkeiten
In drei von 1.000 Fällen bildet sich eine schwere Skoliose, die sich aber auch früh erkannt gut behandeln lässt. Liegt ein Krümmungsgrad bis 15 Grad vor, reichen physiotherapeutische Behandlungen für die Ausheilung aus. Zu ihnen zählen, Atemtechniken, Kräftigungs- und Dehnübungen sowie Massagen.
Ab 20 Grad Krümmung wird eine Skoliose behandlungsbedürftig, es kann ein Korsett in Verbindung mit Krankengymnastik sinnvoll sein. Das Korsett muss etwa 23 Stunden täglich getragen werden und stellt vor allen Dingen für Kinder in der Pubertät eine physische und auch psychische Einschränkung dar. In der Regel müssen ärztlich angeordnete Korsetts bis zum Ende des Wachstums getragen werden.
Starke Verkrümmungen über 50 Grad werden nach dem Auswachsen eines Kindes häufig operativ korrigiert.
Zusammenfassende Fakten zur Skoliose bei Kindern
Die Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose) tritt bei den meisten Kindern im Rahmen von Wachstumsschüben auf. Unbehandelt kann sie den Bewegungsapparat eines Kindes und dessen Körperhaltung stark beeinträchtigen. Je nach Stärke der Skoliose erfolgt die Behandlung bei den betroffenen Personen durch Physiotherapie, dem Tragen eines speziellen Korsetts bis zur Beendigung des Wachstums sowie in schweren Fällen operativ.
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