Ohrlöcher stechen » ab welchem Alter sinnvoll? | windeln.de

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Ohrlöcher stechen: ab welchem Alter sinnvoll?

Ohrlöcher stechen beim Baby oder Kleinkind – birgt das gesundheitliche Risiken? Ärzte sind der Ansicht, dass in medizinischer Hinsicht nicht mehr Bedenken bestehen als bei älteren Kindern und Erwachsenen, sorgfältige Hygiene und Nachsorge vorausgesetzt.


Ohrlöcher stechen bei Kindern

Viele Kinder äußern irgendwann von sich aus den Wunsch nach Ohrringen. Es spricht bis auf eventuelle Vorbehalte der Eltern kaum etwas dagegen, ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. Babys und Kleinkinder können sich weder dafür noch dagegen äußern.

In einigen Kulturen hat das Ohrlochstechen bei Säuglingen Tradition, in Deutschland hingegen stößt es bei einigen Menschen auf Ablehnung. Das betrifft auch Juweliere und Mediziner – manch einer weigert sich, Kindern vor dem sechsten Lebensjahr die Ohrläppchen zu durchstechen.

Sofern die hygienischen Bedingungen stimmen und Ihr Baby nicht krank ist, spricht aus medizinischer Sicht nichts dagegen. Ärzte empfehlen gelegentlich, bis nach den wichtigsten Impfungen zu warten: Einerseits wird dadurch das Immunsystem geschult und ist ausgelastet, der kleiner Körper soll ja nicht überfordert werden, andererseits besteht beispielsweise nach erfolgter Tetanus-Impfung ein Schutz gegen diese Infektion.

Vorbereitung

Haben Sie einen Juwelier oder einen Arzt gefunden, der Ihrem Baby oder Kleinkind die Ohrläppchen durchsticht, sollten Sie zunächst die hygienischen Bedingungen prüfen und sich beraten lassen.

Wählen Sie einen Zeitpunkt, an dem Ihr Kind gesund ist, und ziehen Sie ihm möglichst Kleidung an, die nicht über den Kopf gezogen werden muss, dann bleiben Sie später beim Ausziehen nicht an den frisch gestochenen Ohrringen hängen.

So funktioniert Ohrloch stechen bei Kindern

Ohrlöcher werden meist mit einem Gerät gestochen, das die Ohrringe gleich durchführt. Alternativ ist das Stechen mit einer speziellen Nadel möglich. Letztere Methode wird bei Babys und Kleinkindern gerne bevorzugt, da sich an einer Ohrloch-Pistole nicht alle Teile sterilisieren lassen, wodurch das Infektionsrisiko steigt, und das Geräusch das Kind verängstigen könnte.

Ihr Kind erhält dabei keine Schmerzmittel: Der Vorgang ist schnell erledigt und die Ohrläppchen sind weniger schmerzempfindlich als andere Körperpartien. Dennoch spürt Ihr Kind das Durchstechen natürlich und das Schmerzempfinden ist bei allen Menschen unterschiedlich ausgeprägt.

Es ist daher möglich, dass es beim ersten Loch kein Problem gibt, Ihr Kind sich beim zweiten aber wehrt, nun weiß es schließlich, was es erwartet. Es kann dann schwer sein, den zweiten Ohrring an der richtigen Stelle zu platzieren. Falls möglich, bietet es sich an, die Löcher mit zwei Personen auf beiden Seiten gleichzeitig zu stechen.

Die geeignete Stelle befindet sich mittig der Ohrläppchen, wo keine Knorpel und Nerven sind. Ein erfahrener Juwelier oder Arzt hat keine Probleme, den richtigen Punkt zu finden. Er sollte nicht mit einem Filzstift oder Kugelschreiber markiert werden, die Farbstoffe könnten das Infektionsrisiko erhöhen.

Die Ohrläppchen werden vor dem Stechen desinfiziert, der Juwelier oder Arzt sollte selbstverständlich die Hände desinfiziert haben und außerdem sterile Handschuhe tragen. Nadel und Ohrringe werden vorab mit einer antiseptischen Lösung gereinigt. Es ist nicht verkehrt, auch die Hände Ihres Kindes zu desinfizieren, falls es nach dem Stechen an die Ohrringe fassen möchte.

Ohrlöcher stechen

Umgang mit dem Kind

Einem Baby können Sie nicht erklären, was es erwartet und warum. Um die Angelegenheit zu erleichtern, bietet es sich an, einen möglichst ruhigen Zeitpunkt zu wählen. Ihrem Kind können Sie ein Kuscheltier oder Spielzeug geben, während Sie es bequem auf dem Schoß haben und seinen Kopf in einer geeigneten Stellung halten. Zappelt oder wehrt es sich zu sehr, sollten Sie kurz unterbrechen, bis es sich wieder beruhigt hat.

Klappt das nicht, überdenken Sie Ihre Entscheidung doch noch einmal. Es ist nicht Sinn der Sache, dass die Löcher an der falschen Stelle landen, auch kann Ihr Kind sicher gut ohne Ohrringe leben. Ist der Schmuck wirklich Druck und Zwang wert?

Ist die Auffassungsgabe Ihres Kindes bereits weit genug entwickelt, können Sie ihm erklären, dass es Ohrringe bekommt und wie das funktioniert. Verwenden Sie dabei möglichst keine Begriffe, die es verunsichern – Worte wie Pistole oder Nadel und stechen oder schießen lassen sich durch andere ersetzen, zum Beispiel „Ohrringgerät“ oder „Ohrlöcher setzen“.

Risiken, Vorsichtsmaßnahmen und Nachsorge

Die Ohrringe sollten unbedingt nickelfrei sein, denn der frühe Kontakt mit dem Metall begünstigt eine Nickelallergie und die Ohrlöcher könnten sich entzünden. Gold ist gut geeignet, da es kaum Irritationen hervorruft.

Der Verschluss auf der Rückseite sollte gut sitzen, sicheren Halt bieten, aber nicht zu eng am Ohrläppchen anliegen, das würde den Heilungsprozess beeinträchtigen. Kleine Stecker sind vorteilhaft, da Ihr Kind nicht so leicht daran ziehen kann.

Die ersten Ohrringe müssen nach dem Stechen mindestens sechs Wochen drin bleiben. Die Löcher schließen sich sonst schnell wieder, außerdem könnte das Herausnehmen und erneute Durchführen unangenehm sein und zu Reizungen führen. Beim An- und Ausziehen oder Baden gilt es, vorsichtig zu sein, damit die Stecker nicht hängen bleiben.

Vom Juwelier, Arzt oder in der Apotheke erhalten Sie eine antiseptische Lösung, die sie täglich anwenden können, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Infektionen vorzubeugen. Drehen Sie dabei die Ohrringe vorsichtig, verteilt sich die Lösung besser und die Stecker wachsen nicht ein. Waschen Sie sich vorher immer gründlich die Hände.

Achten Sie auf Rötungen, Schwellungen, austretendes Sekret und andere Auffälligkeiten am Ohrläppchen. Beim ersten Anzeichen einer Infektion sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Das sagen Ärzte zu Ohrlöchern bei Babys

Im Oktober 2012 ließ der „Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte“ in einer Pressemeldung verlauten, dass das Alter aus medizinischer Sicht keine Rolle spielt, sofern das Ohrlochstechen fachgerecht durchgeführt wird und eine entsprechende Nachsorge erfolgt: Eine Infektion könne auch bei Jugendlichen und Erwachsenen auftreten, das Schmerzempfinden sei ebenfalls nicht altersabhängig.

Die Ohrlöcher wachsen bei Babys und Kleinkindern nicht schneller wieder zu als bei Erwachsenen. Das geht zügiger vonstatten, je frischer sie sind, nach einigen Jahren bildet sich ein Kanal, die Löcher verengen sich dann ohne Ohrringe lediglich.

Der „Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte“ ist der Ansicht, durch das Stechen von Ohrlöchern werde die körperliche Unversehrtheit des Kindes angegriffen es sei außerdem ein schmerzhafter Prozess.

Insbesondere bei Babys und Kleinkindern stößt das Ohrlochstechen auf Ablehnung – hier bestünde zudem die Gefahr, dass ein Ohrstecker herausgezogen wird und in die Atemwege gelangt.

Fazit

die Ansichten über das Ohrlöcherstechen bei Kindern sind konträr. Grundsätzlich sollten Sie beachten:

  • Fachmann aufsuchen
  • hygienische Bedingungen prüfen
  • nickelfreies Metall wählen
  • sorgfältige Nachsorge
  • bei Infektion Arzt konsultieren

Unsere Ratgeber:

Ohrlöcher stechen: ab welchem Alter sinnvoll?

Ohrlöcher stechen beim Baby oder Kleinkind – birgt das gesundheitliche Risiken? Ärzte sind der Ansicht, dass in medizinischer Hinsicht nicht mehr Bedenken bestehen als bei älteren Kindern und Erwachsenen, sorgfältige Hygiene und Nachsorge vorausgesetzt.


Ohrlöcher stechen bei Kindern

Viele Kinder äußern irgendwann von sich aus den Wunsch nach Ohrringen. Es spricht bis auf eventuelle Vorbehalte der Eltern kaum etwas dagegen, ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. Babys und Kleinkinder können sich weder dafür noch dagegen äußern.

In einigen Kulturen hat das Ohrlochstechen bei Säuglingen Tradition, in Deutschland hingegen stößt es bei einigen Menschen auf Ablehnung. Das betrifft auch Juweliere und Mediziner – manch einer weigert sich, Kindern vor dem sechsten Lebensjahr die Ohrläppchen zu durchstechen.

Sofern die hygienischen Bedingungen stimmen und Ihr Baby nicht krank ist, spricht aus medizinischer Sicht nichts dagegen. Ärzte empfehlen gelegentlich, bis nach den wichtigsten Impfungen zu warten: Einerseits wird dadurch das Immunsystem geschult und ist ausgelastet, der kleiner Körper soll ja nicht überfordert werden, andererseits besteht beispielsweise nach erfolgter Tetanus-Impfung ein Schutz gegen diese Infektion.

Vorbereitung

Haben Sie einen Juwelier oder einen Arzt gefunden, der Ihrem Baby oder Kleinkind die Ohrläppchen durchsticht, sollten Sie zunächst die hygienischen Bedingungen prüfen und sich beraten lassen.

Wählen Sie einen Zeitpunkt, an dem Ihr Kind gesund ist, und ziehen Sie ihm möglichst Kleidung an, die nicht über den Kopf gezogen werden muss, dann bleiben Sie später beim Ausziehen nicht an den frisch gestochenen Ohrringen hängen.

So funktioniert Ohrloch stechen bei Kindern

Ohrlöcher werden meist mit einem Gerät gestochen, das die Ohrringe gleich durchführt. Alternativ ist das Stechen mit einer speziellen Nadel möglich. Letztere Methode wird bei Babys und Kleinkindern gerne bevorzugt, da sich an einer Ohrloch-Pistole nicht alle Teile sterilisieren lassen, wodurch das Infektionsrisiko steigt, und das Geräusch das Kind verängstigen könnte.

Ihr Kind erhält dabei keine Schmerzmittel: Der Vorgang ist schnell erledigt und die Ohrläppchen sind weniger schmerzempfindlich als andere Körperpartien. Dennoch spürt Ihr Kind das Durchstechen natürlich und das Schmerzempfinden ist bei allen Menschen unterschiedlich ausgeprägt.

Es ist daher möglich, dass es beim ersten Loch kein Problem gibt, Ihr Kind sich beim zweiten aber wehrt, nun weiß es schließlich, was es erwartet. Es kann dann schwer sein, den zweiten Ohrring an der richtigen Stelle zu platzieren. Falls möglich, bietet es sich an, die Löcher mit zwei Personen auf beiden Seiten gleichzeitig zu stechen.

Die geeignete Stelle befindet sich mittig der Ohrläppchen, wo keine Knorpel und Nerven sind. Ein erfahrener Juwelier oder Arzt hat keine Probleme, den richtigen Punkt zu finden. Er sollte nicht mit einem Filzstift oder Kugelschreiber markiert werden, die Farbstoffe könnten das Infektionsrisiko erhöhen.

Die Ohrläppchen werden vor dem Stechen desinfiziert, der Juwelier oder Arzt sollte selbstverständlich die Hände desinfiziert haben und außerdem sterile Handschuhe tragen. Nadel und Ohrringe werden vorab mit einer antiseptischen Lösung gereinigt. Es ist nicht verkehrt, auch die Hände Ihres Kindes zu desinfizieren, falls es nach dem Stechen an die Ohrringe fassen möchte.

Ohrlöcher stechen

Umgang mit dem Kind

Einem Baby können Sie nicht erklären, was es erwartet und warum. Um die Angelegenheit zu erleichtern, bietet es sich an, einen möglichst ruhigen Zeitpunkt zu wählen. Ihrem Kind können Sie ein Kuscheltier oder Spielzeug geben, während Sie es bequem auf dem Schoß haben und seinen Kopf in einer geeigneten Stellung halten. Zappelt oder wehrt es sich zu sehr, sollten Sie kurz unterbrechen, bis es sich wieder beruhigt hat.

Klappt das nicht, überdenken Sie Ihre Entscheidung doch noch einmal. Es ist nicht Sinn der Sache, dass die Löcher an der falschen Stelle landen, auch kann Ihr Kind sicher gut ohne Ohrringe leben. Ist der Schmuck wirklich Druck und Zwang wert?

Ist die Auffassungsgabe Ihres Kindes bereits weit genug entwickelt, können Sie ihm erklären, dass es Ohrringe bekommt und wie das funktioniert. Verwenden Sie dabei möglichst keine Begriffe, die es verunsichern – Worte wie Pistole oder Nadel und stechen oder schießen lassen sich durch andere ersetzen, zum Beispiel „Ohrringgerät“ oder „Ohrlöcher setzen“.

Risiken, Vorsichtsmaßnahmen und Nachsorge

Die Ohrringe sollten unbedingt nickelfrei sein, denn der frühe Kontakt mit dem Metall begünstigt eine Nickelallergie und die Ohrlöcher könnten sich entzünden. Gold ist gut geeignet, da es kaum Irritationen hervorruft.

Der Verschluss auf der Rückseite sollte gut sitzen, sicheren Halt bieten, aber nicht zu eng am Ohrläppchen anliegen, das würde den Heilungsprozess beeinträchtigen. Kleine Stecker sind vorteilhaft, da Ihr Kind nicht so leicht daran ziehen kann.

Die ersten Ohrringe müssen nach dem Stechen mindestens sechs Wochen drin bleiben. Die Löcher schließen sich sonst schnell wieder, außerdem könnte das Herausnehmen und erneute Durchführen unangenehm sein und zu Reizungen führen. Beim An- und Ausziehen oder Baden gilt es, vorsichtig zu sein, damit die Stecker nicht hängen bleiben.

Vom Juwelier, Arzt oder in der Apotheke erhalten Sie eine antiseptische Lösung, die sie täglich anwenden können, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Infektionen vorzubeugen. Drehen Sie dabei die Ohrringe vorsichtig, verteilt sich die Lösung besser und die Stecker wachsen nicht ein. Waschen Sie sich vorher immer gründlich die Hände.

Achten Sie auf Rötungen, Schwellungen, austretendes Sekret und andere Auffälligkeiten am Ohrläppchen. Beim ersten Anzeichen einer Infektion sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Das sagen Ärzte zu Ohrlöchern bei Babys

Im Oktober 2012 ließ der „Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte“ in einer Pressemeldung verlauten, dass das Alter aus medizinischer Sicht keine Rolle spielt, sofern das Ohrlochstechen fachgerecht durchgeführt wird und eine entsprechende Nachsorge erfolgt: Eine Infektion könne auch bei Jugendlichen und Erwachsenen auftreten, das Schmerzempfinden sei ebenfalls nicht altersabhängig.

Die Ohrlöcher wachsen bei Babys und Kleinkindern nicht schneller wieder zu als bei Erwachsenen. Das geht zügiger vonstatten, je frischer sie sind, nach einigen Jahren bildet sich ein Kanal, die Löcher verengen sich dann ohne Ohrringe lediglich.

Der „Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte“ ist der Ansicht, durch das Stechen von Ohrlöchern werde die körperliche Unversehrtheit des Kindes angegriffen es sei außerdem ein schmerzhafter Prozess.

Insbesondere bei Babys und Kleinkindern stößt das Ohrlochstechen auf Ablehnung – hier bestünde zudem die Gefahr, dass ein Ohrstecker herausgezogen wird und in die Atemwege gelangt.

Fazit

die Ansichten über das Ohrlöcherstechen bei Kindern sind konträr. Grundsätzlich sollten Sie beachten:

  • Fachmann aufsuchen
  • hygienische Bedingungen prüfen
  • nickelfreies Metall wählen
  • sorgfältige Nachsorge
  • bei Infektion Arzt konsultieren
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