Ist es notwendig, Kinder mit einer Impfung vor der Grippe zu schützen? Grundsätzlich gilt: Bei gesunden Babys und Kindern ist eine Grippeimpfung nicht nötig. Die STIKO empfiehlt jedoch eine Impfung bei Kindern ab 6 Monaten, wenn sie aufgrund eines Grundleidens gesundheitlich gefährdet sind.
Grippeimpfung beim Kind: Notwendig oder nicht?
Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 2 Millionen Menschen an einer Grippe-Infektion (Influenza). Zu den Symptomen dieser Erkrankung gehören hohes Fieber, Schüttelfrost, starke Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Schnupfen und Reizhusten.
Als Komplikationen können vor allem bei Menschen mit einem ohnehin schon geschwächten Immunsystem Lungen- und Mittelohrentzündungen oder in seltenen Fällen Gehirnhautentzündungen auftreten.
Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt deshalb vor dem Beginn der jährlichen Grippe-Saison in den Wintermonaten bestimmten Risikogruppen, sich im Oktober oder November mit einer Grippeimpfung zu schützen. Zu diesen Risikogruppen gehören Menschen über 60 Jahren, Schwangere sowie chronisch kranke Kinder und Erwachsene.
Im Falle einer Infektion mit dem Grippe-Virus haben diese Personen ein erhöhtes Risiko, an zum Teil lebensbedrohlichen Komplikationen zu erkranken.
Aber auch Erwachsenen, die viel mit anderen Menschen in Kontakt kommen, wie zum Beispiel Ärzte, Pflegepersonal, Lehrer und Erzieher, wird eine Grippeimpfung empfohlen. Die Impfung verringert das Risiko an der Influenza zu erkranken und kann die Schwere der Symptome häufig lindern.
Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Selbstverständlich können sich auch gesunde Erwachsene gegen die Influenza impfen lassen. Besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Arzt.
Aber ist es auch nötig, Kinder zu impfen? Grundsätzlich gilt: Bei gesunden Babys und Kindern ist eine Grippeimpfung nicht nötig. Die STIKO empfiehlt jedoch eine Impfung bei Kindern ab 6 Monaten, wenn sie aufgrund eines Grundleidens gesundheitlich gefährdet sind.
Zu diesen Grundleiden gehören beispielsweise chronische Stoffwechsel-, Herz-, oder Kreislauferkrankungen. Aber auch Kinder mit einer chronischen neurologischen Erkrankung wie Multiple Sklerose sollten eine Grippeimpfung erhalten.
Welcher Impfstoff ist für Kinder geeignet?
Speziell für Kinder und Jugendliche von 2 bis 17 Jahren steht seit dem Winter 2012/2013 in Deutschland alternativ zum üblichen Totimpfstoff ein Lebendimpfstoff zur Verfügung. Diese Grippe-Impfung wird den kleinen Patienten als Nasenspray verabreicht. Untersuchungen zufolge schützt dieser Impfstoff Kinder besser als die gängigen Totimpfstoffe, die Erwachsenen gespritzt werden. Für Babys und Kleinkinder unter 2 Jahren ist dieser Impfstoff jedoch nicht zugelassen. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie Ihren Kinderarzt um Rat.
Da die meisten Erfahrungen mit diesem Lebendimpfstoff jedoch für Kinder unter 7 Jahren vorliegen, empfiehlt die STIKO diesen Impfstoff für Kinder von 2 bis 6 Jahren. Babys und Kleinkinder unter 2 Jahren erhalten demnach eine halbe Erwachsenendosis, Kinder über 6 Jahren eine volle Erwachsenendosis Totimpfstoff. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie Ihren behandelnden Kinderarzt um Rat.
Mögliche Risiken einer Grippeimpfung beim Kind
Die Impfstoffe gegen die Influenza werden von den meisten Personen gut vertragen. Selten kann es zu Impfreaktionen wie Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Übelkeit kommen. Außerdem ist ein Anschwellen und Schmerzen an der Einstichstelle möglich. Diese Reaktionen verschwinden in den meisten Fällen nach etwa 1 bis 3 Tagen wieder.
Auf eine Grippeimpfung beim Kind wie auch beim Erwachsenen sollte jedoch verzichtet werden, wenn sehr hohes Fieber oder eine akute Infektion besteht. Außerdem dürfen Kinder und Jugendliche mit schwerem Asthma, einer Immunschwäche oder einer Salicylat-Therapie (Verabreichung bestimmter Schmerz-Medikamente) nicht mit dem Lebendimpfstoff geimpft werden.
Außerdem muss abgeklärt werden, ob Kinder auf bestimmte Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Hühnereiweiß, das im Lebendimpfstoff und den meisten Totimpfstoffen enthalten ist, allergisch sind. Mittlerweile sind jedoch Impfstoffe erhältlich, die frei von Hühnereiweiß und damit für Allergiker geeignet sind.
In sehr seltenen Fällen wird eine Grippeimpfung mit einer Erkrankung des Nervensystems und Lähmungen in Zusammenhang gebracht. Die Ursache für das sogenannte Guillain-Barré-Syndrom ist aber noch unbekannt.
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