Wie viel Taschengeld sollte ein Kind erhalten – Der Umgang mit Geld will gelernt sein und dieser Lernprozess sollte laut Pädagogen nicht erst im späten Jugendalter mit der Berufsausbildung beginnen.
Den Umgang mit Geld lernen…
Zwar sind Eltern aus rechtlicher Sicht nicht dazu verpflichtet Taschengeld zu zahlen. Es gibt jedoch wichtige Gründe, warum sie sich für Taschengeld entscheiden sollten. Taschengeld hilft Kindern:
- zu lernen, wie sie ihr eigenes Geld einteilen und damit auskommen können,
- selbstständig und verantwortungsvoll zu handeln,
- die Themen Haushalten, Sparen, Wirtschaften und Planen besser zu verstehen,
- „Schuldenfallen“ im Jugend- und Erwachsenenalter zu erkennen.
Die Verwendung von Taschengeld
Grundsätzlich gilt: Das Taschengeld Ihres Kindes steht ihm vollkommen frei zur Verfügung, solange es nicht für gesundheitsschädliche oder gefährliche Dinge verwendet wird. Lassen Sie planloses, irrtümliches und sinnloses Einkaufen zu. Sobald Ihr Kind dieses selbst als Fehler empfindet, wird es daraus lernen.
Lassen Sie Ihrem Kind das Taschengeld für individuelle Wünsche zur freien Verfügung. Notwendige Anschaffungen, wie Kleidung und Schulsachen, sollten Sie als Eltern tragen. Mutwillig angerichtete Schäden können ebenfalls vom Taschengeld beglichen werden, wenn Sie es als erzieherisch sinnvoll empfinden. Alternative Schadenswiedergutmachungen, wie zusätzliche Haus-, Garten- oder Reparaturarbeiten erweisen sich jedoch in der Regel als wirksamer.
Umgang mit Taschengeld
Wenn Sie möchten, dass Ihr Kind einen zuverlässigen, fairen und souveränen Umgang mit Geld lernt, sollten Sie auch entsprechend handeln. Das Taschengeld ist demzufolge stets regelmäßig, pünktlich und ohne größere Aufforderungen auszuzahlen. Einschränkungen hinsichtlich des Verwendungszwecks sind weniger hilfreich. Geldgeschenke von Familienmitgliedern sollten nicht mit dem Taschengeld verrechnet werden. Das gilt auch für kleine Jobverdienste.
Wann, wieviel und wie oft?
Erst wenn das Kind eine Vorstellung für den Wert von Geld entwickelt, ist die Gabe von Taschengeld empfehlenswert. Der Schulanfang ist dafür meist eine interessante Gelegenheit, da die Einführung des Taschengeldes zu diesem Zeitpunkt die wichtige Lebensveränderung vom Kindergarten– zum Schulkind nochmals stark unterstützt.
Als Orientierungswerte gelten laut der Empfehlung deutscher Jugendämter folgende Taschengeldbeträge:
Alter in Jahren | Betrag |
unter 6 Jahren | 1,00 EUR pro Woche |
6 bis 7 Jahre | 1,50 – 2,00 EUR pro Woche |
8 bis 9 Jahre | 2,00 – 3,00 EUR pro Woche |
10 Jahre | 12,00 – 14,00 EUR pro Monat |
11 Jahre | 15,00 – 16,00 EUR pro Monat |
12 Jahre | 17,50 – 20,00 EUR pro Monat |
13 Jahre | 20,00 – 22,00 EUR pro Monat |
14 Jahre | 22,00 – 25,00 EUR pro Monat |
15 Jahre | 25,50 – 30,00 EUR pro Monat |
16 (ohne eigenes Einkommen) | 30,50 – 35,00 EUR pro Monat |
17 (ohne eigenes Einkommen) | 41,00 – 45,00 EUR pro Monat |
18 (ohne eigenes Einkommen) | 61,00 – 70,00 EUR pro Monat |
Die Auszahlung sollte bis zum 12. Lebensjahr laut Pädagogen wöchentlich erfolgen. Bis etwa zum 15. Lebensjahr wird eine 14-tägige Auszahlung empfohlen. Danach ist einmal im Monat als Zahltag für Jugendliche zweckmäßig.
Weiterhin ist es wichtig, Kinder stets an der Haushaltsplanung zu beteiligen, um ihnen ein Gefühl für den Wert des Familieneinkommens geben. Nur wenn Sie offen über Geld reden, können Sie das auch von Ihren Kindern erwarten. Für besondere Anschaffungen Ihres Kindes können Sie gemeinsam einen Sparplan aufstellen und es mit kleineren, finanziellen Hilfen oder Jobs bei der selbstständigen Erfüllung seiner Wünsche unterstützen.