Ein großer Altersunterschied kann Vorteile mit sich bringen. Aber auch Schiefe Blicke und jede Menge Vorurteile können Eltern begleiten, die ein großer Altersunterschied trennt. Jungen Müttern wird nicht selten ein Vaterkomplex vorgeworfen, ältere Väter werden für den Opa des Kindes gehalten.
Unterschiedliches Alter der Eltern: Vor- und Nachteile
Gelassen, geduldig, aufmerksam: Psychologen überschlagen sich nahezu, wenn sie die Vorzüge nennen, die Eltern mit einer gewissen Lebenserfahrung mit sich bringen. Und tatsächlich berichten viele Familien davon, dass die Kinder im Alltag von einem älteren Elternteil profitieren
Und das hat gute Gründe: Ältere Väter oder Mütter sind in ihrem Beruf gefestigt und müssen sich selbst nichts mehr beweisen. Viele von ihnen verbringen lieber den Abend zu Hause, statt ständig um die Häuser zu ziehen. Ein weiterer Vorteil: Eltern mit einem höheren Alter genießen die Zeit mit ihrem Kind häufig sehr viel intensiver, da sie sich bewusst sind, dass die Zeit mit ihnen begrenzt ist.
Jung und alt – passt das überhaupt zusammen?
In genau diesen Vorteilen kann unter Umständen aber auch jede Menge Konfliktpotential für die Beziehung stecken, da die Lebensplanung des Paares in verschiedene Richtungen gehen kann. Die Jüngeren möchten auf Partys und Reisen, noch jede Menge erleben und viel unterwegs sein, die Älteren bevorzugen vielleicht einen entspannten Abend auf dem heimischen Sofa.
Interessen können unterschiedlich sein
Aber auch verschiedene Interessen und Freundeskreise können langfristig zu Problemen in der Partnerschaft führen. Außerdem kann der Wunsch nach einem Geschwisterchen mitunter zum Problem werden: Häufig haben ältere Lebenspartner bereits große Kinder und möchten aufgrund ihres Alters nicht noch mehr Kinder bekommen.
Bei älteren Müttern kommt hinzu, dass sie nur bis zu einem gewissen Alter Kinder bekommen können. Außerdem steigt mit zunehmendem Alter der Mutter das Risiko für Fehlgeburten und Fehlbildungen beim ungeborenen Kind.
Spätere Absicherung sinnvoll
Schließlich ist das Alter an sich ein wichtiger Faktor, der Einfluss auf das Familienleben hat: Wenn das Kind mitten in der Pubertät steckt, ist das ältere Elternteil häufig bereits im Rentenalter. Ohne sich von potentiellen Krankheiten und einem möglichen frühen Tod des älteren Elternteils verrückt machen zu lassen, sollten diese Themen angesprochen werden. Nur so kann das jüngere Elternteil und das Kind ausreichend finanziell abgesichert werden.
Wie erleben Kinder den Altersunterschied bei den Eltern?
Wie Kinder den Alltag mit ihren Eltern erleben, lässt sich grundsätzlich nicht verallgemeinern, da jedes Kind unterschiedlich ist und individuell aufwächst. Es lässt sich jedoch beobachten, dass gerade ältere Kinder und Jugendliche öfter von einem älteren Elternteil genervt sind, wenn dieses mal wieder seine Lebenserfahrung zum Besten gibt. Außerdem kann es in der Pubertät ganz schön peinlich werden, wenn Mama oder Papa im Rentenalter mit in die Disco möchten.
Kleinere Kinder dagegen sind noch viel unbedarfter und genießen einfach die Zeit und Aufmerksamkeit, die ihnen von ihren Eltern entgegengebracht wird. Grundsätzlich haben Kinder jedoch den Vorteil gegenüber gleichaltrigen Elternteilen, dass sie sich das Beste von beiden Seiten heraussuchen können.