Generell müssen Sie entscheiden, ob Sie die klassische Beikost-Einführung mit Brei machen möchte oder ob Sie „neue“ Wege gehen und sich für Baby-led Weaning („babygesteuertes Abstillen“) entscheidet.
Die klassische Variante kann so aussehen: Bei jeder Form der Beikost-Einführung sollte immer das Baby der Gradmesser des Start-Zeitpunktes sein! Selbst wenn es vier, fünf, sechs oder sieben Monate alt ist, sich aber ganz und gar nicht für den angebotenen Brei interessiert, sollten Sie das Ganze aufschieben. Auch der Zungenreflex, mit dem die Kinder den Löffel automatisch wieder aus dem Mund schieben, ist ein Zeichen dafür, dass es zu früh ist.
Ist Ihr Baby aber gewillt, das merkwürdige Zeug auf dem Löffel zu testen, sollten Sie mittags mit einem Gemüsebrei anfangen. Richten Sie sich aber darauf ein, dass das Kind anfangs, wenn überhaupt,nur wenige Löffel Brei essen wird. Nach dem Essen sollten Sie Ihrem Kind noch die Brust/ein Milchfläschchen anbieten, um die Mahlzeit „aufzufüllen.“ Breie haben nur etwa ein Drittel der Kalorien wie (Mutter-) Milch und reichen anfangs alleine nicht aus, um den Kalorienbedarf des Babys zu decken.
Daher kommt auch das Wort Bei-Kost, denn Ihr Baby bekommt den Brei ZUSÄTZLICH zur Milch, nicht ANSTATT der Milch. Ist der Mittagsbrei gut angekommen, können Sie dem Kind nach etwa drei Wochen am Nachmittag einen Obst-Getreide-Brei anbieten. Auch danach sollten Sie ihm wieder die Brust anbieten. So geht es weiter, bis alle Milchmahlzeiten komplett durch Breimahlzeiten ersetzt wurden.
Ganz wichtig bei diesem Thema ist, sich absolut keinen Druck zu machen. Im ganzen ersten Lebensjahr ist (Mutter-)Milch die Hauptenergiequelle für Babys! Daraus holen sich die Kinder alleKalorien, die sie zum Wachsen brauchen. Deshalb brauchen Sie sich auch keine Gedanken zu machen, wenn Ihr Baby ganz verrückt nach Milch ist. Das ist völlig normal! Essen dient dem Baby eine lange Zeit eher als Spiel und Sinneserfahrung als zur Energieaufnahme.
Eure Hebamme Christina
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