Erste Hilfe » Wundversorgung & Blutungen

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Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

Alle Beiträge des Experten

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Eine Schürfwunde am Knie, eine Schnittwunde im Finger oder schwerere Verletzungen nach einem Unfall – oft ist der Schreck sehr groß, wenn Eltern oder andere Betreuungspersonen plötzlich eine Wunde bei Babys oder kleinen Kindern entdecken.


Erste Hilfe am Kind

Ist eine Wunde mit einer starken Blutung verbunden, fällt es vielen sehr schwer, die Ruhe zu bewahren. Um im Fall der Fälle Ihrem Kind so gut wie möglich helfen zu können, ist es sinnvoll, sich schon vorher über mögliche medizinische Notfälle zu informieren bzw. einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert zu haben.

Fragen Sie auch Ihren Kinderarzt oder Ihre Hebamme, worauf Sie bei der Wundversorgung bei Kindern achten sollten. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass ab einem bestimmten Alter ein ausreichender Impfschutz vorhanden ist (Tetanusgefahr!).

Kleinere Blessuren: Schürfwunden, Kratzer und Prellungen

Auch wenn Schürfwunden für viele Erwachsene zur Kindheit und zum Großwerden dazu gehören, ist bei solch kleineren Verwundungen einiges zu beachten. So heilen beispielsweise oberflächliche Schürfwunden häufig besser, wenn sie nicht mit Verbandsmaterialien abgedeckt bzw. zugeklebt werden.

Diese Art von Wunde darf vorsichtig mit Wasser gereinigt werden. Befindet sich allerdings Schmutz in der Schürfwunde, den Sie nicht entfernen können, sollten Sie lieber zum Kinderarzt gehen. Auch Kratzer, die sich entzündet haben oder Prellungen im Gesichts-, Bauch- und Brustbereich sollten sicherheitshalber ärztlich untersucht werden.

Dies gilt auch für Stich-, Ätz- und Brandwunden. Eine rechtzeitige Säuberung und ärztliche Behandlung einer Wunde reduziert die Infektionsgefahr sowie das Risiko der Narbenbildung stark.

Starke Blutung: arterielle Wunden

Spritzt das Blut in hellroter Farbe aus einer Wunde heraus, so ist sehr wahrscheinlich eine Arterie (Schlagader) verletzt. Solch eine Verletzung ist lebensbedrohlich. Rufen Sie in solch einem Fall sofort die 112 und versuchen durch Druck auf die Wunde bzw. Arterie den Blutfluss zu stillen!

Nasenbluten: wichtig zu wissen

Sehr oft setzt Nasenbluten bei Babys und Kleinkindern unvermittelt ein und ist nach wenigen Minuten auch wieder vorbei. Ein Schlag auf die Nase, Schnupfen oder Verletzungen der Nasenschleimhäute durch Finger bzw. Fingernägel sind häufige Ursachen.

In diesem Fall sollte der Betroffene den Kopf nach vorne beugen und Stirn und Nacken gekühlt werden. Starkes, lang anhaltendes Nasenbluten gehört jedoch zu den medizinischen Notfällen und kann bei Babys und Kleinkindern auf schwerwiegende Verletzungen und Erkrankungen hindeuten.

Unsichtbar, aber sehr gefährlich: innere Blutungen

Ein Fall aus größerer Höhe, ein schwerer Sturz bei den ersten schnelleren Fahrten mit dem Laufrad oder ein Unfall im Straßenverkehr kann unter Umständen zu einer Verletzung der inneren Organe und somit zu nicht sichtbaren Blutungen führen.

Auch Knochenbrüche verursachen manchmal innere Blutungen. Dies kann sehr gefährlich sein, da die Gefahr des Verblutens meist erst spät erkannt wird. Das Stillen einer inneren Blutung gestaltet sich meist schwierig und ist oft nur operativ möglich. Bei folgenden Symptomen sollten Sie auch nach vermeintlich harmlosen Unfällen an die Möglichkeit einer inneren Blutung denken:

  • zunehmende Blässe
  • Klagen über Schmerzen
  • Stöhnen
  • Atemprobleme
  • sehr schneller Puls
  • „komisches Gefühl“ im Kopf

Sobald Sie den Verdacht auf eine innere Blutung haben, sollten Sie unbedingt den Notruf wählen oder in die nächstgelegene Notaufnahme fahren.

Wenn eine Wunde einfach nicht heilen will

Scheint eine Wunde auch nach mehreren Tagen nicht zu heilen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Kind zum Kinderarzt gehen. In den meisten Fällen sind Erreger, wie beispielsweise Staphylokokken in die Wunde gelangt, die schlimmstenfalls zu einer Blutvergiftung führen können und somit einer antiseptischen Behandlung bedürfen.

© 2xSamara.com – Fotolia.com

Fazit

  • Die meisten Wunden sind eher oberflächlich und heilen in der Regel schnell ab, wenn Sie gereinigt, desinfiziert und sauber gehalten werden.
  • Tiefere oder stark blutende Wunden sollten immer ärztlich versorgt werden.
  • Wenn Wunden nicht heilen, Eiter absondern oder sich eine umgebende Rötung bildet, sind sie möglicherweise mit Bakterien besiedelt und es ist eine ärztliche Behandlung erforderlich.
  • Bei Nasenbluten sollte man den Kopf nach vorne beugen, die Nase auf der blutenden Seite von außen zudrücken und im Nacken kühlen.
  • Gefährliche innere Blutungen sind von außen schwer zu erkennen. Bei Blässe oder zunehmenden Schmerzen nach einer entsprechenden Verletzung sollte ein Notarzt verständigt werden.
Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • Platzwunden, z.B. im Kopfbereich, bluten häufig anfangs sehr stark. Sie müssen meistens ärztlich versorgt, beispielsweise genäht, geklammert oder geklebt werden.
  • Stark blutende oder spritzende Wunden sollten mit einem Druckverband versorgt werden. Wenn sie sich an Armen oder Beinen befinden, können zusätzlich die versorgenden Arterien vorübergehend z.B. mit einem Gürtel oder an bestimmten Punkten abgedrückt und die Gliedmaßen hochgelagert werden. Zusätzlich muss ein Notarzt verständigt werden.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Erste Hilfe am Kind

Ist eine Wunde mit einer starken Blutung verbunden, fällt es vielen sehr schwer, die Ruhe zu bewahren. Um im Fall der Fälle Ihrem Kind so gut wie möglich helfen zu können, ist es sinnvoll, sich schon vorher über mögliche medizinische Notfälle zu informieren bzw. einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert zu haben.

Fragen Sie auch Ihren Kinderarzt oder Ihre Hebamme, worauf Sie bei der Wundversorgung bei Kindern achten sollten. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass ab einem bestimmten Alter ein ausreichender Impfschutz vorhanden ist (Tetanusgefahr!).

Kleinere Blessuren: Schürfwunden, Kratzer und Prellungen

Auch wenn Schürfwunden für viele Erwachsene zur Kindheit und zum Großwerden dazu gehören, ist bei solch kleineren Verwundungen einiges zu beachten. So heilen beispielsweise oberflächliche Schürfwunden häufig besser, wenn sie nicht mit Verbandsmaterialien abgedeckt bzw. zugeklebt werden.

Diese Art von Wunde darf vorsichtig mit Wasser gereinigt werden. Befindet sich allerdings Schmutz in der Schürfwunde, den Sie nicht entfernen können, sollten Sie lieber zum Kinderarzt gehen. Auch Kratzer, die sich entzündet haben oder Prellungen im Gesichts-, Bauch- und Brustbereich sollten sicherheitshalber ärztlich untersucht werden.

Dies gilt auch für Stich-, Ätz- und Brandwunden. Eine rechtzeitige Säuberung und ärztliche Behandlung einer Wunde reduziert die Infektionsgefahr sowie das Risiko der Narbenbildung stark.

Starke Blutung: arterielle Wunden

Spritzt das Blut in hellroter Farbe aus einer Wunde heraus, so ist sehr wahrscheinlich eine Arterie (Schlagader) verletzt. Solch eine Verletzung ist lebensbedrohlich. Rufen Sie in solch einem Fall sofort die 112 und versuchen durch Druck auf die Wunde bzw. Arterie den Blutfluss zu stillen!

Nasenbluten: wichtig zu wissen

Sehr oft setzt Nasenbluten bei Babys und Kleinkindern unvermittelt ein und ist nach wenigen Minuten auch wieder vorbei. Ein Schlag auf die Nase, Schnupfen oder Verletzungen der Nasenschleimhäute durch Finger bzw. Fingernägel sind häufige Ursachen.

In diesem Fall sollte der Betroffene den Kopf nach vorne beugen und Stirn und Nacken gekühlt werden. Starkes, lang anhaltendes Nasenbluten gehört jedoch zu den medizinischen Notfällen und kann bei Babys und Kleinkindern auf schwerwiegende Verletzungen und Erkrankungen hindeuten.

Unsichtbar, aber sehr gefährlich: innere Blutungen

Ein Fall aus größerer Höhe, ein schwerer Sturz bei den ersten schnelleren Fahrten mit dem Laufrad oder ein Unfall im Straßenverkehr kann unter Umständen zu einer Verletzung der inneren Organe und somit zu nicht sichtbaren Blutungen führen.

Auch Knochenbrüche verursachen manchmal innere Blutungen. Dies kann sehr gefährlich sein, da die Gefahr des Verblutens meist erst spät erkannt wird. Das Stillen einer inneren Blutung gestaltet sich meist schwierig und ist oft nur operativ möglich. Bei folgenden Symptomen sollten Sie auch nach vermeintlich harmlosen Unfällen an die Möglichkeit einer inneren Blutung denken:

  • zunehmende Blässe
  • Klagen über Schmerzen
  • Stöhnen
  • Atemprobleme
  • sehr schneller Puls
  • „komisches Gefühl“ im Kopf

Sobald Sie den Verdacht auf eine innere Blutung haben, sollten Sie unbedingt den Notruf wählen oder in die nächstgelegene Notaufnahme fahren.

Wenn eine Wunde einfach nicht heilen will

Scheint eine Wunde auch nach mehreren Tagen nicht zu heilen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Kind zum Kinderarzt gehen. In den meisten Fällen sind Erreger, wie beispielsweise Staphylokokken in die Wunde gelangt, die schlimmstenfalls zu einer Blutvergiftung führen können und somit einer antiseptischen Behandlung bedürfen.

© 2xSamara.com – Fotolia.com

Fazit

  • Die meisten Wunden sind eher oberflächlich und heilen in der Regel schnell ab, wenn Sie gereinigt, desinfiziert und sauber gehalten werden.
  • Tiefere oder stark blutende Wunden sollten immer ärztlich versorgt werden.
  • Wenn Wunden nicht heilen, Eiter absondern oder sich eine umgebende Rötung bildet, sind sie möglicherweise mit Bakterien besiedelt und es ist eine ärztliche Behandlung erforderlich.
  • Bei Nasenbluten sollte man den Kopf nach vorne beugen, die Nase auf der blutenden Seite von außen zudrücken und im Nacken kühlen.
  • Gefährliche innere Blutungen sind von außen schwer zu erkennen. Bei Blässe oder zunehmenden Schmerzen nach einer entsprechenden Verletzung sollte ein Notarzt verständigt werden.
Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • Platzwunden, z.B. im Kopfbereich, bluten häufig anfangs sehr stark. Sie müssen meistens ärztlich versorgt, beispielsweise genäht, geklammert oder geklebt werden.
  • Stark blutende oder spritzende Wunden sollten mit einem Druckverband versorgt werden. Wenn sie sich an Armen oder Beinen befinden, können zusätzlich die versorgenden Arterien vorübergehend z.B. mit einem Gürtel oder an bestimmten Punkten abgedrückt und die Gliedmaßen hochgelagert werden. Zusätzlich muss ein Notarzt verständigt werden.
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