Die Gefahr von einem Insekt gestochen zu werden, ist gerade für Kinder besonders hoch, weil sie sich viel öfter im Freien aufhalten als Erwachsene. Auch Zuhause in der eigenen Wohnung können stechende und blutsaugende Plagegeister sowohl die großen als auch kleinen Mitbewohner plagen.
Erste Hilfe nach Insektenstich
Zu den häufigsten blutsaugenden Insekten gehören beispielsweise:
- Bettwanzen,
- verschiedene Fliegenarten,
- Tier- und Kopfläuse,
- Flöhe,
- Bremsen,
- Stechmücken.
Zu den Insekten mit Giftstachel zählen:
- Bienen,
- Hummeln,
- Wespen und
- Hornissen.
Wie gefährlich sind Insektenstiche für Kinder?
In der Regel sind Insektenbisse und -stiche zwar schmerzhaft, aber harmlos in ihrer Wirkung. Je nach Insektenart bleibt kurz nach dem Stich bzw. Biss eine gerötete Hautstelle, eine Schwellung oder Blasen zurück, die sich nach einigen Tagen meist von selbst wieder zurückbilden. Allerdings besteht besonders bei einem Bienenstich, Wespenstich oder Hornissenstich die Gefahr, dass ein Kind einen anaphylaktischen Schock erleiden kann.
Bei einem anaphylaktischen Schock handelt es sich um eine allergische Reaktion des Körpers, in dem das Immunsystem bei Insektenstichen so intensiv reagiert, dass es zu lebensbedrohlichen, gesundheitlichen Zuständen (Atemnot, Kreislauf-Kollaps) kommen kann.
Tipps zum Entfernen von Insektenstacheln
Grundsätzlich gilt bei jeder Art von Insektenstich: Je länger sich ein Stachel in der Haut befindet, um so mehr Gift gibt er ab. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, ihn schnellstmöglich zu entfernen. Dabei solltest du den Stachel möglichst nicht zusammendrücken, da sonst zusätzliches Gift in die Haut gelangt. Das anschließende Säubern der Wunde mit kaltem Wasser wird oft als schmerzlindernd empfunden. Mit einer Kaltkompresse kannst du diesen Effekt beibehalten, bis die ersten schmerzhaften Beschwerden bei deinem Kind langsam von selbst abklingen.
Behandlungstipps vom Bienen- bis zum Mückenstich
Schmerzmittel können bei starken Schmerzen zusätzlich helfen. Das Eincremen mit speziellen Cremes reduziert zudem die Schwellung und das Jucken. Wer gern homöopathisch vorgehen möchte, kann zu Arnika und Ledum greifen.
Spitzwegerich hilft in der Natur
Falls du gerade in der Natur unterwegs bist, kannst du die Heilkräfte des Spitzwegerichs nutzen. Zerreibe dafür einfach ein Blatt zwischen den Fingern und drücke es auf die Einstichstelle. Das lindert sehr oft die Beschwerden. Gewürznelkenöl wirkt darüber hinaus noch entzündungshemmend.
Auf Entzündungen achten
Bedenke bei der Behandlung eines Insektenstiches bzw. -bisses, dass es sich um eine Hautverletzung handelt, die sich auch entzünden kann. Heilt ein Einstich oder Biss nach ein paar Tagen nicht von alleine ab und vergrößert sich die verletzte Hautstelle, solltest du unbedingt an eine Infektion mit Bakterien (wie Staphylokokken) denken und mit deinem Kind einen Kinderarzt aufsuchen.
Vireninfektion ist möglich aber unwahrscheinlich
In wenigen Fällen übertragen Insekten (beispielsweise Zecken) gefährliche Viren, die zu lebensbedrohlichen Gehirnentzündungen (Enzephalitis) führen können. Stellst du eine Wesensveränderung sowie apathische oder verwirrte Verhaltensweisen bei deinem Kind fest, ist eine ärztliche Behandlung dringend zu empfehlen.
Insektenstiche im Gesichts- und Mundbereich
Auch wenn keine allergische Reaktion eintritt, kann ein Insektenstich für Babys und Kleinkinder gefährlich werden. Auf der einen Seite besteht, wie bei jeder Wunde, eine Infektionsgefahr und somit auch das Risiko einer Blutvergiftung (Sepsis). Auf der anderen Seite können Insektenstiche und -bisse im Gesichts- und Mundbereich für Schwellungen sorgen, die das Atmen stark behindern und sogar unterbinden. Sobald du feststellst, dass dein Kind im Mund von einem Insekt gestochen wurde, solltest du sicherheitshalber den Notarzt rufen, damit er schnellstmöglich medikamentös auf eine Schwellung reagieren und diese sofort lindern kann.
Allergiebedingte, anaphylaktische Schocksituationen nach einem Insektenstich erkennen
Solltest du nach einem Insektenstich bei deinem Kind:
- Atemprobleme bzw. Atemnot
- schneller Pulsschlag,
- kalt-feuchte Haut,
- Übelkeit,
- Fieber und Schüttelfrost,
- Hautausschlag am ganzen Körper (Quaddeln)
feststellen, rufe sofort den Notarzt. Dein Kind könnte einen anaphylaktische Schock erfahren. Diese Symptome können sich soweit verschlimmern, dass sie lebensbedrohlich werden können. Liegt ein Schock vor, lagere das betroffene Kind so, dass der Stich möglichst tiefer als das Herz liegt, um die Ausbreitung der allergischen Reaktion zu verlangsamen. Das Lutschen von Eiswürfeln kann helfen, das Zuschwellen von Kehlkopf bzw. Hals zu unterbinden und somit eine lebensgefährliche Atemnot verhindern.
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