Sicher durch den Sommer: Tipps zum Schutz vor Hitzegefahren bei Babys
Die Gefahren im Sommer erkennen
Ein Sonnenstich, eine Hitzeerschöpfung oder ein Hitzschlag entsteht, wenn ein Kind zu lange und zu intensiv mit Wärme umgeben wird und für den Körper keine Möglichkeit besteht, diese wieder abzugeben.
Das ist beispielsweise bei zu langer Sonneneinstrahlung, viel zu warmer Kleidung oder dem Aufenthalt im überhitzten Auto der Fall.
Vermeidung ist der Schlüssel
Diese Situationen können sehr schnell dazu führen, dass ein Kind die körpereigene Wärmeregulation nicht mehr aufrechterhalten kann und einen Hitzschlag erleidet.
Insbesondere Säuglinge, die nur wenig Schweiß produzieren können, sind vergleichsweise oft davon betroffen.
Richtiges Handeln im Notfall
Aus diesem Grund sollten Babys im Sommer nie in überhitzten, in der Sonne geparkten Autos und auch Kinderwagen gelassen werden.
Ebenfalls sollte immer wieder geprüft werden, ob ein Baby zu warm angezogen ist. Das können Sie beispielsweise feststellen, indem Sie Ihre Hand in den Nacken des Babys legen. Ist dieser warm und trocken, ist alles gut.
Fühlt sich dieser Bereich nass und heiß an, ist es zu warm. Bei einem kalten Nacken, friert Ihr Kind sehr wahrscheinlich.
Sonnenstich und Hitzeerschöpfung bei Kindern: Symptome und Maßnahmen
Der Sonnenstich: Ursachen und Symptome
Der Sonnenstich ist eine besondere und etwas mildere Form des Hitzschlags und entsteht durch eine zu langandauernde, intensive Sonneneinstrahlung auf den Kopf. Übelkeit, Erbrechen, Kopf- und Nackenschmerzen, innere Unruhe und Abgeschlagenheit sind oftmals die Folge.
Vorbeugung und Sofortmaßnahmen
Um einem Sonnenstich vorzubeugen, sollte stets eine helle Kopfbedeckung getragen werden. Vor allem Babys mit noch offener Fontanelle und spärlicher Kopfbehaarung müssen vor direkter Sonneneinstrahlung auf den Kopf geschützt werden.
Kommt es zu einem Sonnenstich, sollte das betroffene Kind schnell in den Schatten gebracht werden. Die Stirn kann mit feuchten Tüchern gekühlt und es sollte ausreichend zu Trinken gegeben werden.
Hitzeerschöpfung: Ursachen und Notfallmaßnahmen
Bei einer Hitzeerschöpfung kommt es zu einer Überwärmung des Körpers bei gleichzeitigem Flüssigkeitsverlust. Werden die Verluste nicht ausgeglichen, zeigen sich neben den Symptomen eines Sonnenstichs zunehmend starke Kreislaufprobleme. Dies kann bis zu einem Schock mit Blutdruckabfall und Bewußtlosigkeit führen und ist ein Notfall.
Der Betroffene sollte schnellstmöglich in den Schatten oder eine kühle Umgebung gebracht werden. Auch hier ist es sehr wichtig viel zu trinken und die Flüssigkeitsverluste auszugleichen.
Symptome und Folgen eines Hitzschlags
Eine sehr rote (Gesichts-)haut, ein schneller Puls verbunden mit Gleichgültigkeit, Übelkeit, Bewusstseinstrübung oder sogar Bewusstlosigkeit sind ernsthafte Hinweise auf einen Hitzschlag. Die Körpertemperatur steigt in solch einem Fall oftmals über 41 Grad Celsius. Als Folge der fehlenden Wärmeregulation kann es zu Herz-Kreislauf-Beschwerden und Atemstörungen kommen.
Erste Hilfe bei Hitzschlag: Sofortmaßnahmen für Ihr Kind
Sofortiger Handlungsbedarf
Sobald Sie vermuten, dass Ihr Kind einen Hitzschlag erlitten hat, sollten Sie es zuerst aus der Sonne bzw. der zu warmen Umgebung an einen schattigen und kühleren Ort bringen.
Kühlung von außen und Entfernen von warmer Kleidung
Um die Körpertemperatur zu senken, einer möglichen Dehydration (Austrocknung) entgegenzuwirken und den Kreislauf zu entlasten, entfernen Sie zu warme Kleidung und versorgen Sie Ihr Kind mit Getränken und kalten Umschlägen.Rufen Sie umgehend den Rettungswagen, denn hierbei handelt es sich um einen Notfall!
Um den Körper kreislaufschonend von „Außen nach Innen“ langsam abzukühlen, beginnen Sie zuerst mit der Kühlung der Hände und Füße.
Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit
Bei Bewusstlosigkeit sollten Sie es in die stabile Seitenlage bzw. bei unter Zweijährigen auf den Bauch legen, damit die Atemwege bei einem eventuellen Erbrechen freibleiben. Zögern Sie bei Atem- und / oder Herz-Kreislauf-Stillstand nicht, mit den Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen.
Bleiben Sie, falls Sie den Rettungsdienst gerufen haben, bis zum Eintreffen des Arztes stets an der Seite Ihres Kindes und beruhigen Sie es, um zusätzliche Anstrengungen zu vermeiden und somit die körperlichen Kräfte auf die Regulierung des Kreislaufs und des Wärmehaushalts zu lenken.
- Kinder sollten nie für längere Zeit einer direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt sein oder an warmen Tagen in einem geparkten Auto verbleiben. Dies gilt auch für in der Sonne stehende Kinderwagen.
- Halten Sie sich mit Ihren Kindern besser im Schatten auf und vermeiden Sie es, in den heißen Mittagsstunden im Freien zu sein.
- Eine helle Kopfbedeckung sollte an warmen Tagen auch im Schatten getragen werden und bietet einen relativen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Die übrige Kleidung sollte ebenfalls hell und locker sein.
- An warmen Tagen sollte besonders auf eine hohe Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um Flüssigkeitsverluste rechtzeitig auszugleichen.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.