Wie Sie ihrem Kind beistehen können und was hilft – Es wird geschätzt, dass Wachstumsschmerzen bei etwa 30 % aller Kinder im Vorschul- und Schulalter auftreten. In der Regel treten Wachstumsschmerzen bei Kindern in einem Alter zwischen drei und sechs Jahren auf. Die Ursache für Wachstumsschmerzen bei Kindern ist bislang ungeklärt.
Typische Symptome von Wachstumsschmerzen bei Kindern
- Wachstumsschmerzen treten üblicherweise bei Kindern zwischen dem Kleinkindalter und der Pubertät auf.
- In der Regel treten die Beschwerden in der Nacht auf. Häufig sind Beschwerden nach ausgiebiger Bewegung zu beobachten. Die Schmerzen treten jedoch nicht während der körperlichen Belastung auf.
- In der Regel können Kinder die Schmerzen nicht gezielt lokalisieren. Die Beschwerden sind aber vor allem im Bereich der langen Röhrenknochen (Ober- und Unterschenkel) zu spüren. Selten treten Gelenkbeschwerden auf.
- Insbesondere zwischen Knie und Knöchel sind Beschwerden zu beobachten. Selten treten sie in den Oberschenkeln und noch seltener in den Händen auf.
- Die Schmerzen beschränken sich nicht auf ein Bein, sondern können wandern und die Seiten wechseln.
- Durch Schmerzmittel wie Paracetamol lassen sich die Schmerzen lindern.
- Die Dauer der Schmerzen liegt zwischen einigen Minuten und einer Stunden. Am nächsten Morgen sind die Schmerzen verschwunden.
- Typisch für Wachstumsschmerzen ist auch, dass lange Pausen zwischen den Beschwerden vergehen können. Die Pausen können mehrere Wochen oder gar Jahre andauern.
Ursachen für Wachstumsschmerzen bei Kindern
Die Ursachen von Wachstumsschmerzen sind bislang ungeklärt. In der Regel sind die Schmerzen jedoch harmlos. Als eine mögliche Ursache wird die Dehnung von Bändern und Sehnen diskutiert. In der Nacht sollen sich die Knochen in sehr kleinen Wachstumsschüben ausdehnen, während die Sehnen und Bänder diesen Schub nicht mitmachen.
Zudem werden die Knochen von einer mit Nerven durchsetzten, sensiblen Knochenhaut umhüllt. Hier könnte durch das Wachsen der langen Röhrenknochen ein Dehnungsschmerz entstehen. Das Schmerzphänomen tritt vornehmlich nachts auf und in der Nacht werden auch vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet.
Ein Zusammenhang zwischen Wachstumshormonen und dem Auftreten der Wachstumsschmerzen wird diskutiert. Bei Untersuchungen lassen sich keine krankhaften Veränderungen an Gelenken und Knochen feststellen. Möglicherweise treten die Schmerzen im Knochenbereich auch auf, weil die noch nicht voll entwickelte Muskulatur überfordert ist.
Da die Schmerzen häufig in Zusammenhang mit körperlicher Belastung beobachtet werden, sollten Eltern darauf achten, dass vor allem sportlich ehrgeizige Kinder moderat trainieren. Auch wenn die Ursachen für Wachstumsschmerzen bei Kindern nicht vollständig geklärt sind, die Schmerzen sind real. Nehmen Sie Ihr Kind ernst und schenken Sie Ihm liebevolle Zuwendung. Die Schmerzen werden nicht erfunden, um etwa nicht laufen oder in die Schule zu müssen.
So schnell wachsen Kinder
Manchmal kommt es Eltern so vor, als würde ihr Kind über Nacht einen Riesensprung machen. Dann wieder scheint es so, als würde sich die Größe des Kindes gar nicht verändern. Wie viele Zentimeter Kinder im Durchschnitt wachsen, zeigt die folgende Übersicht.
- Im ersten Lebensjahr wachsen Babys etwa 25 cm. Nach dem ersten Lebensjahr wächst das Kind deutlich weniger.
- Im Grundschulalter wachsen Kinder im Schnitt etwa 4 cm pro Jahr.
- In der Pubertät gewinnen Jungen etwa 13 cm pro Jahr hinzu.
- Mädchen wachsen in der Pubertät etwa 7 cm pro Jahr.
Andere mögliche Ursachen von Knochenschmerzen
Nicht alle Schmerzen der Knochen sind tatsächlich auch Wachstumsschmerzen. Wichtig ist, dass Eltern abklären lassen, ob die Beschwerden andere Ursachen haben. Sollten die Schmerzen auch nach zwei bis drei Wochen immer noch anhalten und treffen die typischen Symptome für Wachstumsschmerzen bei Ihrem Kind nicht zu, dann sollte unbedingt kinderärztlicher Rat eingeholt werden.
Bereits bei Kindern im Vorschul- und Schulalter können ernste Erkrankungen im Skelettbereich vorliegen. Die Ursache muss unbedingt geklärt werden, damit dem Kind angemessen geholfen werden kann. Andere, viel seltenere, aber mögliche Ursachen für Schmerzen im Skelettbereich können bei Kindern Leukämien, Knochentumore, Borreliose, kindliches Rheuma, Coxitis fugax und Knochenbrüche sein.
Wenn das Kind nicht schlafen kann
Ihr Kind kann nicht schlafen und es steht fest, dass Wachstumsschmerzen die Ursache der nächtlichen Störungen sind? Bleiben Sie Ihrem Kind zuliebe entspannt und reden Sie ihm gut zu. Das Kind braucht jetzt viel Zuwendung von Mama und Papa, liebe Worte und Ihren Beistand. Viele Kinder lassen sich trotz der Schmerzen durch gutes Zureden beruhigen und schlafen dann auch schnell wieder ein.
Wachstumsschmerzen bei Kindern können auch durch eine sanfte Massage mit einem Körperöl oder einer Bodylotion behandelt werden. Manche Kinder finden es angenehm, wenn der schmerzende Bereich mithilfe eines Coldpacks gekühlt wird. Andere Kinder profitieren mehr von Wärme. Eltern sollten gemeinsam mit dem Kind ausprobieren, was die Beschwerden lindert.
Findet ein Kind gar nicht in den Schlaf oder wacht es immer wieder auf und lässt sich gar nicht beruhigen, können Eltern ausnahmsweise auch mal Schmerzmittel geben. In Absprache mit dem Arzt können dann Saft oder Zäpfchen wie Paracetamol oder Ibuprofen gegeben werden. Daneben können auch homöopathische Mittel gegen dieses Schmerzphänomen sehr wirksam sein. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Heilpraktiker über geeignete homöopathische Mittel.
Darauf ist bei Wachstumsschmerzen zu achten
- Kinder zwischen dem Vorschulalter und der Pubertät sind betroffen.
- Die Ursachen für Wachstumsschmerzen sind bislang ungeklärt.
- Halten die Schmerzen lange an oder zeigt sich ein für Wachstumsschmerzen untypisches Schmerzbild, sollte unbedingt der Kinderarzt aufgesucht werden.
- Wachstumsschmerzen treten gehäuft in der Nacht und nach körperlicher Belastung auf.
- Massagen, Wärme oder Kälte können helfen.
- Wachstumsschmerzen gehen in der Regel schnell vorbei, liebevolle Zuwendung beruhigt das Kind.
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Fazit
- Strahlen Sie ihrem Kind gegenüber Ruhe aus und leisten Sie Beistand
- Bei lang anhaltenden Schmerzen sollte der Kinderarzt aufgesucht werden
- Nicht alle Schmerzen an den Knochen sind Wachstumsschmerzen