Erste Hilfe bei Babys & Kindern » Verschluckte Gegenstände

Erste Hilfe bei Babys & Kindern » Verschluckte Gegenstände

Kleinkinder können versehentlich Gegenstände verschlucken oder einatmen, was zu schweren Gesundheitsschäden führen kann. Zu den Erste-Hilfe-Maßnahmen gehören das Entfernen sichtbarer Gegenstände aus dem Mund, Schläge auf den Rücken und Herzdruckmassage. Vorbeugung ist wichtig und beinhaltet sicheres Spielzeug und den Verzicht auf kleine Nahrungsbestandteile.

Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

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Die Welt erforschen, das bedeutet für viele Babys und Kleinkinder, ihre Umgebung mit Händen und Mund im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen, zu fühlen und zu schmecken: Schwups – schon ist es vielleicht passiert und Ihr kleiner Liebling hat sich einen Gegenstand in den Mund gesteckt. Doch woran erkennen Sie, dass Ihr Kind das kleine Teil bereits verschluckt hat? Und welche Maßnahmen sind dann im Notfall zu ergreifen? Wir klären auf!


Erste Hilfsmaßnahmen

Werden kleinere Teile verschluckt, gelangen sie in der Regel über den Magen-Darm-Trakt schnell wieder nach draußen und finden sich in den nächsten Tagen in der Windel wieder.

Bei der Klärung plötzlich auftretender Bauchschmerzen sollte ebenfalls die Möglichkeit des „Verschluckens“ berücksichtigt werden.

Allerdings besteht auch die Gefahr, dass sich Kleinteile in der Speiseröhre oder im Magen verkanten. Ebenfalls können kleinere Teile eingeatmet werden und somit tief in die Bronchien gelangen.

Dort lösen sie unter Umständen eine Bronchitis bzw. sogar eine Lungenentzündung aus. Mitunter können sie die Atemwege so stark blockieren, dass es zu Atemnot bzw. Erstickungsgefahr kommt.

Hustet und würgt ein Kind plötzlich, sollten Sie daran denken, dass es etwas verschluckt haben könnte. Leidet es zudem unter Atemnot und das Gesicht läuft blau an, so hat sich sehr wahrscheinlich ein Gegenstand im Kehlkopfbereich festgesetzt. In diesem Fall sind folgende Hilfsmaßnahmen wichtig:

  • Kontrollieren Sie zuerst den Mundraum und entfernen Sie mit ein oder zwei Fingern gegebenenfalls alles, was sich darin befindet.
  • Säuglinge und Kleinkinder mit akuter Luftnot sollten zunächst auf den Bauch, beispielsweise auf das Bein eines Erwachsenen, gelegt werden und etwa fünf festere Schläge auf den Rücken zwischen die Schulterblätter erhalten, damit sich der eingeatmete Gegenstand löst.
    Hilft dies nicht, können Sie das Brustbein des Kleinkindes von hinten umgreifen und dies maximal fünf Mal zusammenpressen. Bei Babys ist es besser, vorsichtig mit zwei Fingern gegen das Brustbein zu drücken. Bleibt auch das ohne Erfolg, sollten Sie unbedingt den Notarzt alarmieren und die Hilfsmaßnahmen so lange wiederholen, bis dieser eintrifft.
  • Besteht nach dem Verschlucken oder der Aspiration (dem Einatmen) eines Gegenstandes keine akute Luftnot, ist es empfehlenswert, direkt zu einer Kinderklinik zu fahren. Auf der Fahrt sollte das Kind möglichst aufrecht sitzen. Fahren Sie nie allein mit dem Kind zum Arzt bzw. zur Notaufnahme, damit Sie im Fall einer eintretenden Atemnot reagieren können bzw. diese auch sofort bemerken.

Schütteln Sie das Kind keinesfalls! Schütteln Sie das Kind keinesfalls! Auch essen und trinken sollte unterlassen werden, da die Gefahr des Erbrechens hoch ist und die Atemwege (zusätzlich) blockiert werden können.

Vorbeugende Maßnahmen

Obwohl sich nicht jede Situation vollkommen kontrollieren lässt und es immer wieder zu einem Notfall aufgrund der Einatmung oder des Verschluckens von Kleinteilen kommen kann, können bestimmte Maßnahmen helfen, das entsprechende Risiko deutlich zu minimieren. Zu ihnen zählen:

  • Kindersicheres Spielzeug benutzen (keine Kleinteile, Kuscheltiere ohne Knopfaugen usw.).
  • Keine Äpfel- oder Karottenstückchen und andere härtere Obst- und Gemüsesorten geben.
  • Kleinkram, wie Büroklammern oder Münzen, nicht offen herumliegen lassen.

© terraformer – Fotolia.com

Fazit

  • Im Kleinkindalter kommt es relativ häufig zum Verschlucken kleinerer Gegenstände. Solange diese rundlich und kleiner als ca. 20mm im Durchmesser sind, passieren sie den Magen-Darm-Trakt normalerweise problemlos und werden nach einigen Tagen wieder ausgeschieden.
  • Zu größeren Problemen kommt es, wenn Gegenstände versehentlich eingeatmet werden oder aufgrund ihrer Größe oder Form in der Speiseröhre oder im Magen „hängenbleiben“. Solche Fälle müssen in einer Kinderklinik behandelt werden.
  • Plötzliches Husten oder Würgen können Anzeichen für ein versehentliches Einatmen oder Verschlucken eines Gegenstandes sein.
  • Besteht Atemnot, müssen sofort Hilfsmaßnahmen ergriffen werden und falls diese nicht erfolgreich sind, ein Notarzt verständigt werden.
Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • Knopfbatterien oder mehrere magnetische Gegenstände (z.B. Kugeln von Magnetspielzeug) sind, wenn sie verschluckt werden, besonders gefährlich. Sie können zu schweren Verletzungen des Magen-Darm-Traktes führen und sollten möglichst schnell ärztlich entfernt werden.
  • Überprüfen Sie alle Spielzeuge auf lockere Kleinteile und lassen Sie Batterien und andere kleine Gegenstände nicht offen herumliegen.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

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Unsere Ratgeber:

Die Welt erforschen, das bedeutet für viele Babys und Kleinkinder, ihre Umgebung mit Händen und Mund im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen, zu fühlen und zu schmecken: Schwups – schon ist es vielleicht passiert und Ihr kleiner Liebling hat sich einen Gegenstand in den Mund gesteckt. Doch woran erkennen Sie, dass Ihr Kind das kleine Teil bereits verschluckt hat? Und welche Maßnahmen sind dann im Notfall zu ergreifen? Wir klären auf!


Erste Hilfsmaßnahmen

Werden kleinere Teile verschluckt, gelangen sie in der Regel über den Magen-Darm-Trakt schnell wieder nach draußen und finden sich in den nächsten Tagen in der Windel wieder.

Bei der Klärung plötzlich auftretender Bauchschmerzen sollte ebenfalls die Möglichkeit des „Verschluckens“ berücksichtigt werden.

Allerdings besteht auch die Gefahr, dass sich Kleinteile in der Speiseröhre oder im Magen verkanten. Ebenfalls können kleinere Teile eingeatmet werden und somit tief in die Bronchien gelangen.

Dort lösen sie unter Umständen eine Bronchitis bzw. sogar eine Lungenentzündung aus. Mitunter können sie die Atemwege so stark blockieren, dass es zu Atemnot bzw. Erstickungsgefahr kommt.

Hustet und würgt ein Kind plötzlich, sollten Sie daran denken, dass es etwas verschluckt haben könnte. Leidet es zudem unter Atemnot und das Gesicht läuft blau an, so hat sich sehr wahrscheinlich ein Gegenstand im Kehlkopfbereich festgesetzt. In diesem Fall sind folgende Hilfsmaßnahmen wichtig:

  • Kontrollieren Sie zuerst den Mundraum und entfernen Sie mit ein oder zwei Fingern gegebenenfalls alles, was sich darin befindet.
  • Säuglinge und Kleinkinder mit akuter Luftnot sollten zunächst auf den Bauch, beispielsweise auf das Bein eines Erwachsenen, gelegt werden und etwa fünf festere Schläge auf den Rücken zwischen die Schulterblätter erhalten, damit sich der eingeatmete Gegenstand löst.
    Hilft dies nicht, können Sie das Brustbein des Kleinkindes von hinten umgreifen und dies maximal fünf Mal zusammenpressen. Bei Babys ist es besser, vorsichtig mit zwei Fingern gegen das Brustbein zu drücken. Bleibt auch das ohne Erfolg, sollten Sie unbedingt den Notarzt alarmieren und die Hilfsmaßnahmen so lange wiederholen, bis dieser eintrifft.
  • Besteht nach dem Verschlucken oder der Aspiration (dem Einatmen) eines Gegenstandes keine akute Luftnot, ist es empfehlenswert, direkt zu einer Kinderklinik zu fahren. Auf der Fahrt sollte das Kind möglichst aufrecht sitzen. Fahren Sie nie allein mit dem Kind zum Arzt bzw. zur Notaufnahme, damit Sie im Fall einer eintretenden Atemnot reagieren können bzw. diese auch sofort bemerken.

Schütteln Sie das Kind keinesfalls! Schütteln Sie das Kind keinesfalls! Auch essen und trinken sollte unterlassen werden, da die Gefahr des Erbrechens hoch ist und die Atemwege (zusätzlich) blockiert werden können.

Vorbeugende Maßnahmen

Obwohl sich nicht jede Situation vollkommen kontrollieren lässt und es immer wieder zu einem Notfall aufgrund der Einatmung oder des Verschluckens von Kleinteilen kommen kann, können bestimmte Maßnahmen helfen, das entsprechende Risiko deutlich zu minimieren. Zu ihnen zählen:

  • Kindersicheres Spielzeug benutzen (keine Kleinteile, Kuscheltiere ohne Knopfaugen usw.).
  • Keine Äpfel- oder Karottenstückchen und andere härtere Obst- und Gemüsesorten geben.
  • Kleinkram, wie Büroklammern oder Münzen, nicht offen herumliegen lassen.

© terraformer – Fotolia.com

Fazit

  • Im Kleinkindalter kommt es relativ häufig zum Verschlucken kleinerer Gegenstände. Solange diese rundlich und kleiner als ca. 20mm im Durchmesser sind, passieren sie den Magen-Darm-Trakt normalerweise problemlos und werden nach einigen Tagen wieder ausgeschieden.
  • Zu größeren Problemen kommt es, wenn Gegenstände versehentlich eingeatmet werden oder aufgrund ihrer Größe oder Form in der Speiseröhre oder im Magen „hängenbleiben“. Solche Fälle müssen in einer Kinderklinik behandelt werden.
  • Plötzliches Husten oder Würgen können Anzeichen für ein versehentliches Einatmen oder Verschlucken eines Gegenstandes sein.
  • Besteht Atemnot, müssen sofort Hilfsmaßnahmen ergriffen werden und falls diese nicht erfolgreich sind, ein Notarzt verständigt werden.
Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • Knopfbatterien oder mehrere magnetische Gegenstände (z.B. Kugeln von Magnetspielzeug) sind, wenn sie verschluckt werden, besonders gefährlich. Sie können zu schweren Verletzungen des Magen-Darm-Traktes führen und sollten möglichst schnell ärztlich entfernt werden.
  • Überprüfen Sie alle Spielzeuge auf lockere Kleinteile und lassen Sie Batterien und andere kleine Gegenstände nicht offen herumliegen.
Arztgeprüft

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