Die meldepflichtige Infektionskrankheit Diphtherie wird durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae ausgelöst. Das Bakterium produziert Giftstoffe (Toxine), die das eigentliche Krankheitsbild und seine Komplikationen verursachen. Die Erkrankung wird mit einem Antibiotikum behandelt, wodurch die Ansteckungsgefahr oder Infektiosität in einigen Tagen zurückgeht.
Symptome der Diphtherie
Die Erkrankung präsentiert sich mit Halsschmerzen, Fieber und starken Schluckbeschwerden. Die Symptome, die zunächst denen eines viralen grippalen Infektes ähneln, werden im weiteren Verlauf von folgenden Krankheitserscheinungen begleitet:
- geschwollenen Lymphknoten
- Entzündung der Rachenmandeln,
- süßlich-fauliger Mundgeruch
- starke Verengung der Atemwege mit Atemnot und auftretenden Atemgeräuschen (Stridor)
- Entwicklung von weißlichen Belägen oder Membranen
Man unterscheidet verschiedene Formen der Diphtherie, die gemeinsam oder getrennt auftreten können:
- Kehlkopfdiphtherie (meist als Folge der Rachendiphtherie, verbunden mit Heiserkeit, Husten und Atemnot)
- Nasendiphtherie (verbunden mit (oft blutiger) Nasensekretion),
- Wunddiphtherie (verbunden mit Infektionen der Haut).
Symptome der Diphtherie
Die eindeutige Diagnose erfolgt durch einen bakteriologischen Test, dessen Ergebnis in ca. zwölf Stunden vorliegt. Die Probe wird als schmerzloser Abstrich in dem betroffenen Bereich gewonnen.
Im Verdachtsfall wird sofort eine Behandlung eingeleitet, um die Entwicklung von Komplikationen zu verhindern. Zur Behandlung werden Antikörperseren (Antitoxin) verabreicht. Das Antikörperserum bindet die Bakterientoxine und macht sie dadurch unschädlich. Ebenso erfolgt die Behandlung mit Penicillin für mindestens 10 Tage, um die Bakterien abzutöten.
Wenn es zu einem Verschluss der Atemwege kommt, kann ein Luftröhrenschnitt notwendig werden. Das Einhalten strenger Bettruhe bis zur vollständigen Ausheilung reduziert die Gefahr einer Herzschädigung.
Bei rascher und angemessener Behandlung ist die Rate von Komplikationen und die Sterblichkeit gering.
Mögliche Komplikationen bei Diphtherie
Wird eine Diphtherie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann es bei allen Erkrankten, Kindern wie Erwachsenen, zu schwerwiegenden entzündungsassoziierten Erkrankungen des Herzens (Myokarditis) und des Nervensystems (Polyneuritis) kommen. Hierdurch kommt es zu Einschränkungen der Herzfunktion und zu Lähmungen. Es kann eine Lungenentzündung auftreten. Bei sofortiger ärztlicher Behandlung dieser Komplikationen liegt die Sterblichkeitsrate in Deutschland derzeit bei fünf bis zehn Prozent. Bleibt die ärztliche Behandlung aus oder erfolgt erst spät, erliegt jeder vierte Erkrankte den Komplikationen.
Hilft eine Impfung bei Diphtherie?
Erkrankungen mit Diphtherie sind in vielen Industrieländern aufgrund der hohen Impfrate in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Der Erreger ist jedoch weiterhin verbreitet und in bestimmten Regionen Osteuropas, Asiens und Afrikas fordert die Erkrankung immer wieder Todesopfer. Bei fehlendem Impfschutz kommt es so in Deutschland auch immer wieder zu Infektionen mit dem Bakterium.
Der Schutz durch eine Impfung mit dem Toxin (Todimpfstoff) ist weiterhin die beste Vorbeugung gegen eine Erkrankung durch das Corynebacterium diphtheriae.
Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt den folgenden Impfplan:
- im dritten, vierten und fünften Lebensmonat,
- im sechsten Lebensjahr,
- im Jugendalter sowie
- im Erwachsenenalter alle zehn Jahre.
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