Krätze bei Kindern » Symptome, Ansteckung & Behandlung

Krätze bei Kindern » Symptome, Ansteckung & Behandlung

Krätze ist eine Hauterkrankung, die durch Krätzmilben verursacht wird, winzige Parasiten, die sich in der äußeren Hautschicht einnisten. Der starke Juckreiz ist eine allergische Reaktion auf den Kot und die Eier der Milben. Eine Behandlung ist mit speziellen Anti-Milben-Präparaten möglich.

windeln.de Redaktion

Wir sind eine bunte Mischung aus erfahrenen Eltern, kreativen Köpfen und Fachleuten aus den Bereichen Erziehung und Gesundheit. Gemeinsam bringen wir regelmäßig spannende, informative und herzliche Inhalte zu Dir, um Deinen Familienalltag zu bereichern.

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Krätze bei Kindern » Symptome, Ansteckung & Behandlung

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Juckender Hautausschlag durch eine Milben-Art: Bei Krätze (medizinisch: Skabies) handelt es sich um eine durch Parasiten verursachte Hauterkrankung. Die sogenannten Krätzmilben sind so winzig, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Sie bohren sich in die äußere Hautschicht ein und graben dicht unter der Haut Gänge, in denen sie leben und sich vermehren.


Krätze kommt von Kratzen

Der für Krätze typische, heftig juckende Hautausschlag stellt eine allergische Reaktion auf den Kot und die Eier der Milben dar. Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass Krätze ausschließlich Kinder heimsucht, die unter schlechten hygienischen Verhältnissen leben, kann sich jedes Kind, völlig unabhängig von der familiären Situation anstecken.

Die Milben werden ganz einfach durch Hautkontakt von einer Person auf die andere übertragen, sodass oft eine gesamte Kindergartengruppe oder mehr als nur ein Familienmitglied betroffen ist.

Die Krätzmilbe: ein auf den Menschen spezialisiertes Spinnentier

Der Erreger der Krätze heißt mit lateinischem Namen Sarcoptes scabiei variatio hominis. Das parasitär lebende Spinnentier ist vollkommen auf den Menschen spezialisiert. Nachdem an der Hautoberfläche die Paarung stattgefunden hat, gräbt sich das weibliche, etwa 0,4 mm kleine Tier in die Hornhaut ein, gräbt dort kleine Gänge und legt Eier ab.

Außerdem hinterlässt es dort kleine Kotballen, welche eine Reaktion des menschlichen Immunsystems auslösen. Die Haut entzündet sich und es juckt fürchterlich. Aus den Eiern schlüpfen schließlich Larven, die sich an die Hautoberfläche bewegen. Dort beginnt der ganze Kreislauf von vorn.

Der außerordentlich starke Juckreiz veranlasst die Kinder zu ständigem Kratzen. Das verstärkt die Hautreizung und es können unter Umständen Bakterien eindringen. Die Folgen sind oft schwerwiegende Infektionen und ein langer, meist mehrere Wochen andauernder Heilungsprozess.

Typische Krätze-Symptome

Ein bis zwei Wochen nach der Übertragung entwickeln die betroffenen Kinder einen verstreut-beuligen Hautausschlag und kratzen sich oft. Zumeist findet sich der Ausschlag an typischen Stellen, wie:

  • zwischen den Fingern
  • außen am Ellenbogen
  • um das Handgelenk
  • in der Achselhöhle
  • an den Genitalien
  • am Unterleib

Wer genau hinschaut, sieht vielleicht hellbraune oder silbrig glänzende, wellenförmige Linien. Das sind die Gänge, welche die Krätzmilben unter der Haut gegraben haben. Manchmal entstehen auch Pusteln, die kleinen Pickeln ähneln oder kleine Wasserblasen.

Gewöhnlich ist das Jucken unter Wärmeeinwirkung, etwa nach einem warmen Bad oder nachts im Bett besonders stark. An den Stellen, an denen sich das Kind ständig kratzt, entstehen hässliche Verkrustungen.

Wann sollten die Eltern ihr Kind einem Arzt vorstellen?

Kinder mit einem unerklärlichen Hautausschlag gehören grundsätzlich in medizinische Betreuung. Je eher der Arzt die Krankheitsursache feststellt und die Behandlung einleitet, umso schneller fühlt sich das Kind wieder wohl.

Sobald der Arzt den Verdacht auf Krätze hat, wird er ihn anhand eines schmerzlosen Tests bestätigen. Dafür kratzt er eine kleine Hautprobe ab und schaut sie unter dem Mikroskop an. Dort sind sowohl die Milben als auch ihre Eier und der Kot sichtbar.

Wie wird Krätze bei Kindern behandelt?

Erfreulicherweise lässt sich die Krätze gut therapieren und heilt normalerweise ohne Folgen vollständig aus. Hierfür stehen verschiedene, für Kinder geeignete Anti-Milben-Präparate zur Verfügung, die die vorhandenen Milben auf und in der Haut abtöten. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen sollten sich die Eltern allerdings zwingend von einem Arzt beraten lassen und wirklich genau die von ihm empfohlenen Mittel strikt nach Vorschrift verwenden.

Zusätzlich sind folgende Maßnahmen wichtig

  • Der Wirkstoff gegen Krätze kommt zumeist in Form einer Creme zum Einsatz. Diese muss großflächig (ohne Lücken) aufgetragen und gemäß Anweisung nach einer definierten Zeitspanne wieder gründlich abgewaschen werden.
  • Die auftragende Person sollte Handschuhe verwenden.
  • Im Anschluss an das Abwaschen muss das Kind frische Kleidung anziehen und die Bettwäsche ist zu wechseln.

In den meisten Fällen ist eine Therapieeinheit ausreichend. Sollten nach circa zwei Wochen immer noch Krätze-Symptome vorhanden sein, wird der Arzt sicherlich dazu raten, die Behandlung zu wiederholen. Sind die Milben erfolgreich bekämpft, können der Juckreiz und die Hautveränderungen trotzdem noch einige Wochen lang bestehen bleiben.

Antientzündlich wirkende Salben und rückfettende Cremes helfen der Haut, sich schneller zu erholen. Um ein Wiederaufflammen der Krätze auszuschließen, sollten die Eltern ihr Kind etwa vier Wochen lang regelmäßig ärztlich kontrollieren lassen.

Allgemeine Hinweise

  • Wäschestücke, die intensiv mit der Haut des infizierten Kindes in Kontakt gekommen sind, insbesondere Unterwäsche, Handtücher, Bettwäsche oder Kuscheltiere stellen potenzielle Ansteckungsquellen dar. Deshalb alles bei mindestens 60 °C waschen.
  • Alle Spielsachen, die nicht waschbar sind, können in einem gut verschließbaren Sack einige Tage lang aufbewahrt und somit „entkeimt“ werden. Die Krätzmilbe ist nämlich ohne ihren menschlichen Wirt nur wenige Stunden überlebensfähig und stirbt dort ab.
  • Polstermöbel gründlich absaugen und drei bis vier Tage nicht nutzen.
  • Bereits 10 bis 12 Stunden nach der Behandlung mit dem Anti-Milben-Mittel besteht keine Ansteckungsgefahr mehr, das Kind darf wieder in den Kindergarten oder in die Schule gehen.

Achtung! Manchmal ist es sinnvoll, alle Familienmitglieder und enge Kontaktpersonen gleich mit zu therapieren. Hierzu am besten den behandelnden Arzt befragen!

Gibt es wirksame Maßnahmen zur Vorbeugung?

Die einzige Möglichkeit, um Krätze zu vermeiden, besteht darin, den Kontakt mit jeder bereits infizierten Person zu vermeiden. Sofern das Kind eine Kindereinrichtung besucht, dürfte das jedoch schwierig sein. Glücklicherweise tritt die Erkrankung in Deutschland vergleichsweise selten auf.

Die Übertragung durch Kleidung oder Decken ist möglich, jedoch sehr selten, weil die Krätzmilbe, um zu überleben, zwingend auf ihren Wirt angewiesen ist. Trotzdem sollte auf Reisen auf Billigunterkünfte und zweifelhafte hygienische Umstände besser verzichtet werden, vor allem wenn kleine Kinder mit zur Reisegesellschaft gehören.

Fazit

  • Der Verursacher der Krätze ist die parasitär lebende Krätzmilbe. Sie befällt ausschließlich Menschen und kann ohne ihren Wirt nur wenige Stunden überleben.
  • Typische Symptome sind Hautausschlag und extremer Juckreiz.
  • Ihre Übertragung erfolgt durch intensiven, direkten Hautkontakt.
  • Die Behandlung von Kindern verläuft in der Regel ohne Komplikationen, gehört jedoch zwingend in ärztliche Obhut.

windeln.de Redaktion

Wir sind eine bunte Mischung aus erfahrenen Eltern, kreativen Köpfen und Fachleuten aus den Bereichen Erziehung und Gesundheit. Gemeinsam bringen wir regelmäßig spannende, informative und herzliche Inhalte zu Dir, um Deinen Familienalltag zu bereichern.

Alle Beiträge des Experten

Unsere Ratgeber:

Juckender Hautausschlag durch eine Milben-Art: Bei Krätze (medizinisch: Skabies) handelt es sich um eine durch Parasiten verursachte Hauterkrankung. Die sogenannten Krätzmilben sind so winzig, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Sie bohren sich in die äußere Hautschicht ein und graben dicht unter der Haut Gänge, in denen sie leben und sich vermehren.


Krätze kommt von Kratzen

Der für Krätze typische, heftig juckende Hautausschlag stellt eine allergische Reaktion auf den Kot und die Eier der Milben dar. Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass Krätze ausschließlich Kinder heimsucht, die unter schlechten hygienischen Verhältnissen leben, kann sich jedes Kind, völlig unabhängig von der familiären Situation anstecken.

Die Milben werden ganz einfach durch Hautkontakt von einer Person auf die andere übertragen, sodass oft eine gesamte Kindergartengruppe oder mehr als nur ein Familienmitglied betroffen ist.

Die Krätzmilbe: ein auf den Menschen spezialisiertes Spinnentier

Der Erreger der Krätze heißt mit lateinischem Namen Sarcoptes scabiei variatio hominis. Das parasitär lebende Spinnentier ist vollkommen auf den Menschen spezialisiert. Nachdem an der Hautoberfläche die Paarung stattgefunden hat, gräbt sich das weibliche, etwa 0,4 mm kleine Tier in die Hornhaut ein, gräbt dort kleine Gänge und legt Eier ab.

Außerdem hinterlässt es dort kleine Kotballen, welche eine Reaktion des menschlichen Immunsystems auslösen. Die Haut entzündet sich und es juckt fürchterlich. Aus den Eiern schlüpfen schließlich Larven, die sich an die Hautoberfläche bewegen. Dort beginnt der ganze Kreislauf von vorn.

Der außerordentlich starke Juckreiz veranlasst die Kinder zu ständigem Kratzen. Das verstärkt die Hautreizung und es können unter Umständen Bakterien eindringen. Die Folgen sind oft schwerwiegende Infektionen und ein langer, meist mehrere Wochen andauernder Heilungsprozess.

Typische Krätze-Symptome

Ein bis zwei Wochen nach der Übertragung entwickeln die betroffenen Kinder einen verstreut-beuligen Hautausschlag und kratzen sich oft. Zumeist findet sich der Ausschlag an typischen Stellen, wie:

  • zwischen den Fingern
  • außen am Ellenbogen
  • um das Handgelenk
  • in der Achselhöhle
  • an den Genitalien
  • am Unterleib

Wer genau hinschaut, sieht vielleicht hellbraune oder silbrig glänzende, wellenförmige Linien. Das sind die Gänge, welche die Krätzmilben unter der Haut gegraben haben. Manchmal entstehen auch Pusteln, die kleinen Pickeln ähneln oder kleine Wasserblasen.

Gewöhnlich ist das Jucken unter Wärmeeinwirkung, etwa nach einem warmen Bad oder nachts im Bett besonders stark. An den Stellen, an denen sich das Kind ständig kratzt, entstehen hässliche Verkrustungen.

Wann sollten die Eltern ihr Kind einem Arzt vorstellen?

Kinder mit einem unerklärlichen Hautausschlag gehören grundsätzlich in medizinische Betreuung. Je eher der Arzt die Krankheitsursache feststellt und die Behandlung einleitet, umso schneller fühlt sich das Kind wieder wohl.

Sobald der Arzt den Verdacht auf Krätze hat, wird er ihn anhand eines schmerzlosen Tests bestätigen. Dafür kratzt er eine kleine Hautprobe ab und schaut sie unter dem Mikroskop an. Dort sind sowohl die Milben als auch ihre Eier und der Kot sichtbar.

Wie wird Krätze bei Kindern behandelt?

Erfreulicherweise lässt sich die Krätze gut therapieren und heilt normalerweise ohne Folgen vollständig aus. Hierfür stehen verschiedene, für Kinder geeignete Anti-Milben-Präparate zur Verfügung, die die vorhandenen Milben auf und in der Haut abtöten. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen sollten sich die Eltern allerdings zwingend von einem Arzt beraten lassen und wirklich genau die von ihm empfohlenen Mittel strikt nach Vorschrift verwenden.

Zusätzlich sind folgende Maßnahmen wichtig

  • Der Wirkstoff gegen Krätze kommt zumeist in Form einer Creme zum Einsatz. Diese muss großflächig (ohne Lücken) aufgetragen und gemäß Anweisung nach einer definierten Zeitspanne wieder gründlich abgewaschen werden.
  • Die auftragende Person sollte Handschuhe verwenden.
  • Im Anschluss an das Abwaschen muss das Kind frische Kleidung anziehen und die Bettwäsche ist zu wechseln.

In den meisten Fällen ist eine Therapieeinheit ausreichend. Sollten nach circa zwei Wochen immer noch Krätze-Symptome vorhanden sein, wird der Arzt sicherlich dazu raten, die Behandlung zu wiederholen. Sind die Milben erfolgreich bekämpft, können der Juckreiz und die Hautveränderungen trotzdem noch einige Wochen lang bestehen bleiben.

Antientzündlich wirkende Salben und rückfettende Cremes helfen der Haut, sich schneller zu erholen. Um ein Wiederaufflammen der Krätze auszuschließen, sollten die Eltern ihr Kind etwa vier Wochen lang regelmäßig ärztlich kontrollieren lassen.

Allgemeine Hinweise

  • Wäschestücke, die intensiv mit der Haut des infizierten Kindes in Kontakt gekommen sind, insbesondere Unterwäsche, Handtücher, Bettwäsche oder Kuscheltiere stellen potenzielle Ansteckungsquellen dar. Deshalb alles bei mindestens 60 °C waschen.
  • Alle Spielsachen, die nicht waschbar sind, können in einem gut verschließbaren Sack einige Tage lang aufbewahrt und somit „entkeimt“ werden. Die Krätzmilbe ist nämlich ohne ihren menschlichen Wirt nur wenige Stunden überlebensfähig und stirbt dort ab.
  • Polstermöbel gründlich absaugen und drei bis vier Tage nicht nutzen.
  • Bereits 10 bis 12 Stunden nach der Behandlung mit dem Anti-Milben-Mittel besteht keine Ansteckungsgefahr mehr, das Kind darf wieder in den Kindergarten oder in die Schule gehen.

Achtung! Manchmal ist es sinnvoll, alle Familienmitglieder und enge Kontaktpersonen gleich mit zu therapieren. Hierzu am besten den behandelnden Arzt befragen!

Gibt es wirksame Maßnahmen zur Vorbeugung?

Die einzige Möglichkeit, um Krätze zu vermeiden, besteht darin, den Kontakt mit jeder bereits infizierten Person zu vermeiden. Sofern das Kind eine Kindereinrichtung besucht, dürfte das jedoch schwierig sein. Glücklicherweise tritt die Erkrankung in Deutschland vergleichsweise selten auf.

Die Übertragung durch Kleidung oder Decken ist möglich, jedoch sehr selten, weil die Krätzmilbe, um zu überleben, zwingend auf ihren Wirt angewiesen ist. Trotzdem sollte auf Reisen auf Billigunterkünfte und zweifelhafte hygienische Umstände besser verzichtet werden, vor allem wenn kleine Kinder mit zur Reisegesellschaft gehören.

Fazit

  • Der Verursacher der Krätze ist die parasitär lebende Krätzmilbe. Sie befällt ausschließlich Menschen und kann ohne ihren Wirt nur wenige Stunden überleben.
  • Typische Symptome sind Hautausschlag und extremer Juckreiz.
  • Ihre Übertragung erfolgt durch intensiven, direkten Hautkontakt.
  • Die Behandlung von Kindern verläuft in der Regel ohne Komplikationen, gehört jedoch zwingend in ärztliche Obhut.
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