- Durchschnittlich beginnen Kinder zwischen 15 und 18 Monaten, frei zu laufen.
- Etwa ab dem 24. Lebensmonat können Kinder ohne Hilfe gehen und auf normale Kinderschuhe umsteigen.
- Zeitpunkte können von Kind zu Kind unterschiedlich sein, sind genetisch festgelegt und können nicht beeinflusst werden.
- Anzeichen, dass das Kind bald mit dem Gehen anfängt; Hochdrücken aus sitzender Position; Hochziehen an Möbeln und Personen
- Kinder, die nur zuhause laufen, brauchen keine Lauflernschuhe, das Barfuß-Gehen hat einige Vorteile. Rutschfeste Socken oder Hausschuhe ohne feste Sohle reichen bei kaltem Wohnungsboden aus.
- Lauflernschuhe sind nur dann notwendig, wenn ein Laufanfänger außerhalb des eigenen Hauses oder des eigenen Gartens läuft – Sicherheit für die empfindlichen Füße.
Lauflernschuhe – auf eigenen Füßen durch die Welt
Wenn das Baby die ersten wackeligen Schritte wagt, ist für die Eltern der Zeitpunkt gekommen, das erste Paar Lauflernschuhe zu besorgen: In kürzester Zeit wird das Kind mobiler und damit auch unabhängiger beim Erkunden seiner Welt. Doch für Laufanfänger gelten beim Schuhkauf andere Regeln als für Erwachsene, denn die kleinen Füße sind noch nicht vollständig ausgebildet und noch sehr verletzlich. Wie Lauflernschuhe die ersten Schritte unterstützen und was Mama und Papa beim Kauf beachten sollten, erklärt dieser Ratgeber.
Ab wann beginnen Babys, eigenständig zu laufen?
In den ersten 10 Lebensmonaten ist der Bewegungsapparat eines Kindes noch nicht ausgereift genug, um sich selbstständig auf den Beinen zu halten – es kann sich zunächst nur krabbelnd fortbewegen. Etwa zwischen dem 10. und 15. Lebensmonat zieht es sich dann an Möbeln hoch und nimmt die ersten vorsichtigen Schritte. Die meisten Kinder erlernen bis etwa zum 18. Monat, eigenständig zu laufen.
Diese Zeitangaben sind jedoch nur als Richtwert zu verstehen. Manche Frühstarter ziehen sich schon mit 10 Monaten auf die Beine, andere Kinder brauchen etwas länger, bis sie sicher gehen können. Eltern können sich am Verhalten des Kindes orientieren, um den Entwicklungsstand bezüglich des Laufen Lernens zu beurteilen:
- Drückt es sich aus sitzender Position hoch und versucht, auf die Beine zu kommen?
- Greift es nach Möbeln oder Personen und versucht, sich an ihnen hochzuziehen?
Alle diese Verhaltensweisen können ein Anzeichen sein, dass das Kleine sich aufrichten und lernen möchte, genau wie Mama und Papa auf beiden Beinen zu gehen. Eltern können diese ersten Laufversuche nicht aktiv herbeiführen. Wann Kinder mit dem Laufen beginnen, ist genetisch geprägt.
Wann und wozu braucht ein Kind Lauflernschuhe?
Historisch gesehen hat sich der menschliche Fuß aus einem Greifwerkzeug entwickelt, daher enden in der Fußsohle unzählige Nervenbahnen. Das macht sie auch so empfindlich. Gerade die allerersten Schritte sollten Kinder deswegen barfuß machen.
Es ist völlig unproblematisch, zum Zeitpunkt der ersten unsicheren Schritte noch keine Lauflernschuhe im Haus zu haben: Barfuß zu laufen hat eine sehr positive Wirkung auf die kindliche Entwicklung, denn die Stimulation der Nervenenden durch verschiedenartige Untergründe und Temperaturen regt das Gehirn und den Muskelapparat gleichermaßen an.
Solange sich der Nachwuchs nur im Haus oder geschützt auf der eigenen Terrasse oder Wiese bewegt, braucht er noch keine Lauflernschuhe. Das erst noch entstehende Fußgewölbe und die weiche Gelenkmuskulatur kräftigen sich barfuß mit jedem Schritt und Gefahrenstellen sollte es auf dem Wohnungsboden ohnehin nicht geben.
Auf kalten Böden in der Wohnung können warme Socken oder Hausschuhe ohne feste Sohle (Krabbelschuhe) eine Alternative zum Lauflernschuh sein. Eltern sollten unbedingt auf rutschfeste Gummisohlen oder -noppen Wert legen.
Socken und Hausschuhe sind jedoch nicht ausreichend, um die noch sehr zarten Babyfüße vor Kälte, spitzen Steinen oder rauen Oberflächen auf der Straße zu schützen. Selbst beim Ausflug in den Stadtpark können versteckte Gefahren im Gras lauern. Ein gutes Paar Lauflernschuhe ist nun unentbehrlich.
Wann sollten Kinder von Lauflernschuhen auf normale Schuhe wechseln?
Der Umstieg auf normale Kinderschuhe sollte von Mama und Papa fließend gestaltet werden: Je öfter das Kind aufrecht geht und je sicherer es dabei ist, desto häufiger sollte es normale Schuhe anstelle von Lauflernschuhen tragen. So kann es sich behutsam auf die Eigenschaften normaler Schuhe (wie beispielsweise die härtere Sohle im Vergleich zum Lauflernschuh) einstellen.
Viele Eltern steigen zwischen dem 18. und 24. Lebensmonat um, da die meisten Lauflernschuhe ohnehin nur bis zu den Größen 24 oder 25 angeboten werden – dementsprechend ist auch das Wachstum des Kindes ausschlaggebend für den Zeitpunkt der Umstellung.
Arten und Eigenschaften von Lauflernschuhen
Die Bezeichnung „Lauflernschuhe“ bedeutet nicht, dass sie beim Laufen Lernen helfen oder überhaupt erst zum freien Laufen führen.
Sie sind speziell für Laufanfänger konzipiert, um beim Gehen den Fuß so wenig wie möglich einzuschränken, aber gleichzeitig optimal vor Umwelteinflüssen zu schützen. Da Laufanfänger noch häufig stolpern oder ins vertraute Krabbeln wechseln, verfügen die Lauflernschuhe außerdem meistens über eine Sohle, die an der Fußspitze hochgezogen ist. So nutzt sich die Schuhspitze beim Krabbeln weniger ab.
Lauflernschuhe gibt es in großer Vielfalt zu kaufen. Da sie von Laufanfängern getragen werden, sind Stiefel oder Sportschuhe allerdings praktisch nicht im Sortiment vorhanden. Lauflernschuhe teilen sich dementsprechend in zwei Arten auf:
Lauflern-Halbschuhe:
Diese Schuhe umschließen den Fuß vollständig bis zum Knöchel und sorgen so für optimalen Schutz gegen Kälte oder Verletzungen. Halbschuhe sind vor allem für die gemäßigten Jahreszeiten gedacht und können deshalb hierzulande als Allrounder angesehen werden.
Lauflern-Sandalen:
Diese Variante der Lauflernschuhe ist vor allem für heiße Sommertage geeignet, da bei ihr viele Öffnungen zur Belüftung vorhanden sind. Da es sich um Sandalen für Laufanfänger handelt, verfügen sie jedoch im Normalfall über sehr sichere, breite Riemen sowie Schutzelemente für die Zehenspitzen oder die Ferse.
Lauflernschuhe werden sowohl mit Klettverschlüssen als auch mit Schnürsenkeln angeboten. Alternativ bieten einige Hersteller Modelle an, die sich durch ihr elastisches Obermaterial sockenähnlich an den Fuß anschmiegen. Je nach Hersteller kann diese Technik unterschiedliche Namen haben, beispielsweise „Flyknit“ oder „Flyform“.
Lauflernschuhe – das sollte man beim Kauf beachten
Schuhe für Laufanfänger sollten nicht einfach nach Optik oder Preis gekauft werden. Dazu ist ihr Einfluss auf die noch sehr formbaren Kinderfüße – und damit auf den gesamten Haltungsapparat – zu groß. Die gute Nachricht: Heutzutage ist das Angebot so vielfältig, dass für jeden Kinderfuß und für jeden Geldbeutel ansprechende Schuhe zu finden sind. Sechs Aspekte sind bei der Auswahl besonders wichtig:
- Gewicht:
Beim Laufen trainieren Babys ihre Muskulatur. Wird die Bewegung aber durch zu schwere Lauflernschuhe eingeschränkt, kann das Kind eventuell falsche Abrollbewegungen erlernen oder die Lust am Laufen verlieren.
Markenhersteller achten darauf, dass das Gewicht ihrer Lauflernschuhe altersgerecht ist. Stellen Mama und Papa jedoch fest, dass ihr Kind Probleme beim Gehen hat oder die Füße nicht problemlos abrollen kann, sollten sie auf leichtere Modelle umsteigen. Lauflern-Sandalen sind generell leichter als Halbschuhe. - Sohle:
Eine weiche, dünne und vor allem flexible Sohle zeichnet gute Lauflernschuhe aus. Experten empfehlen, dass diese in sich drehbar sein sollten. Der Grund hierfür ist, dass die Entwicklung von Kinderfüßen und auch das Laufen nicht durch starre Sohlen beeinträchtigt werden soll.
Sohlen aus Gummi oder Kunststoff sind meist ausreichend flexibel, doch insbesondere bei Kunststoff-Sohlen sollten Mama und Papa auf Zertifikate achten, die Schadstofffreiheit garantieren. So sollte die Sohle der Lauflernschuhe zum Beispiel auf keinen Fall Weichmacher enthalten. - Obermaterial:
Das Obermaterial sollte robust und flexibel sein, um jede Bewegung mitzumachen. Gute Lauflernschuhe werden daher meist aus weichem Synthetikmaterial wie Nylon und Polyester oder aus weichem Leder gefertigt.
Synthetikfasern haben den Vorteil, dass sie besonders atmungsaktiv und in gewissem Maße wasserabweisend sind. Leder ist wiederum sehr wasserabweisend und gleichzeitig extrem robust – die ideale Wahl zum Schutz der empfindlichen Füße. - Futter:
Ungeachtet des Obermaterials werden für das Innenfutter meist Baumwolle oder Merino-Wolle mit einem geringen Anteil von Synthetikfasern genutzt – sie stellen sicher, dass die Schuhe anschmiegsam und warm sind. Gleichzeitig sorgt die natürliche Wolle für ein besonders gutes Hautgefühl, wenn die Kleinen mal ohne Socken in ihre Lauflernschuhe steigen.
Lederschuhe verfügen in selteneren Fällen über ein Innenfutter aus weichem Leder. Das Material wärmt nicht so stark wie Baumwolle und ist dementsprechend für wärmere Tage ideal. Leder liegt gut auf der Haut, allerdings sollten zur Vermeidung von Reibung in Schuhen mit Leder-Innenmaterial immer Socken angezogen werden. - Passform:
Da viele kleine Kinder einen recht hohen Spann haben, berücksichtigen Schnürungen und Klettverschlüsse von Lauflernschuhen durch ihre Form die Fußbreite und die Spannhöhe der Füße, sodass sie im befestigten Zustand nicht unangenehm drücken.
Eine feste Fersenkappe stützt den Fuß zusätzlich optimal. Da sich das Fußgewölbe bei kleinen Kindern erst noch herausbildet, sind Lauflernschuhe stets ohne Fußbett. So wird sichergestellt, dass der Fuß immer über den großen Zeh abrollen kann. Die Innensohle eines Kinderschuhs sollte nicht nachträglich mit Einlagen versehen werden. - Verschluss-Arten:
Mit Klettverschlüssen kann das Kind lernen, seine Lauflernschuhe selbstständig an- und auszuziehen. Gerade für Schuhe, die auch in der Kita getragen werden, ist das von Vorteil.
Schnürsenkel an Lauflernschuhen müssen praktisch immer von Erwachsenen gebunden werden, da Kinder in diesem Alter noch nicht dazu in der Lage sind. Anschmiegsame Flyform- oder Flyknit-Schuhe sind besonders leicht an- und auszuziehen, da Kinder nur in sie hineinschlüpfen müssen. Allerdings bieten sie tendenziell weniger Halt als Klettverschlüsse oder Schnürsenkel.
Des Weiteren sollten Mama und Papa darauf achten, ob vom Hersteller die Schadstofffreiheit garantiert wird: Mit dem CE-Kennzeichen gewährleisten Hersteller von Kinderschuhen, dass sie alle Europäischen Richtlinien einhalten. Zertifikate wie der OEKO-TEX Standard 100 (Produktklasse I bei Produkten für Kinder unter 3 Jahren) oder der Blaue Engel garantieren wiederum, dass die Lauflernschuhe schadstofffrei sind, also auch keine schädlichen Weichmacher in Kunststoff-Sohlen enthalten.
Werden all diese Punkte berücksichtigt, kann es an die Auswahl des passenden Schuhs nach optischen Gesichtspunkten gehen: Von geschmackvollen ledernen Halbschuhen bis hin zu knallig-bunten Schuhen im Sportschuh-Look findet sich für den Alltag genauso ein Modell wie für den Besuch bei der Verwandtschaft.
Die richtige Größe ist für Lauflernschuhe entscheidend
In den ersten zwei Lebensjahren wächst ein Kinderfuß etwa 2 cm pro Jahr. Deshalb sollten Eltern den Fuß ihres Kindes etwa alle acht Wochen ausmessen.
Das klingt zunächst sehr aufwändig, ist aber für die gesunde Entwicklung der Kinderfüße unerlässlich: Sind die Lauflernschuhe zu kurz oder zu eng, müssen Kinder ihre Zehen einrollen, während mit zu großen Modellen das Abrollen nicht richtig gelingt. So können unpassende Lauflernschuhe langfristig zu Fehlstellungen und Haltungsschäden führen.
Wie bei Schuhen für ältere Kinder, sollten Eltern auch bei Schuhen für Laufanfänger 12 mm Schub- und Zuwachslänge zur gemessenen Schuhgröße hinzuaddieren. Bei Schuhen, die für die kalten Monate gedacht sind, sollte außerdem Platz für dicke Socken gelassen werden.
Die Checkliste zum Kauf von Lauflernschuhen:
Der richtige Zeitpunkt für Lauflernschuhe
Arten von Lauflernschuhen
Halbschuhe:
Schutz gegen Kälte und Verletzungen; zu allen Seiten geschlossen; reichen bis zum Knöchel; für die gemäßigte Jahreszeit; Erhältlich mit Schnürsenkeln, Klettverschluss oder anschmiegsamem Flyknit/Flyform-Schnitt; Über die Zehenspitze gezogene Sohle zum Schutz des Materials beim Krabbeln
Sandalen:
Gute Belüftung durch Öffnungen; sichere, breite Riemen, Schutzelemente für Zehenspitzen und Ferse; für warme Tage geeignet; Erhältlich mit Schnürsenkeln oder Klettverschluss; Eventuell über die Zehenspitze gezogene Sohle zum Schutz vor Abnutzung beim Krabbeln
Beim Kauf zu beachten
- Gewicht:
Muss leicht sein, um falsche Abrollbewegung zu verhindern; Schuhe meist an passendes Gewicht für Babys und Kleinkinder angepasst; Sandalen immer leichter als Halbschuhe - Sohle:
Muss leicht, dünn und flexibel sein; Kann idealerweise in sich gedreht werden; Sohlen aus Gummi oder Kunststoff erhältlich; Bei Kunststoff: Schadstofffreiheit beachten - Obermaterial:
Muss robust und flexibel sein; Nylon und Polyester sind atmungsaktiv und wasserabweisend; Leder ist wasserabweisend und extrem robust - Futter:
Baumwolle oder Merino-Wolle wärmt, fühlt sich gut auf der Haut an und ist anschmiegsam; Weiches Leder hält weniger warm und liegt gut auf der Haut, aber immer Socken anziehen - Passform:
Schnürung und Klettverschlüsse berücksichtigen normalerweise den hohen Spann und die Breite von Kinderfüßen; Lauflernschuhe sollten kein Fußbett haben und ohne Einlagen benutzt werden - Verschluss-Arten:
Klettverschlüsse können vom Kind selbst geöffnet werden; Schnürsenkel müssen im Lauflern-Alter immer von Erwachsenen zugebunden werden; Flyknit/Flyform-Schuhe halten weniger fest, jedoch leicht an- und ausziehbar
- Gewicht:
Sicherheitszertifikate
- Bei Kunststoff-Elementen darauf achten, dass keine Weichmacher verwendet wurden
- Textilien sollen frei von Chemikalien und Farbstoffen sein
- CE-Kennzeichen: Herstellergarantie für Schadstofffreiheit
- Blauer Engel & OEKO-TEX Standard 100: Unabhängig getestete Schadstofffreiheit
Die richtige Schuhgröße
- In den ersten zwei Lebensjahren wachsen Kinderfüße 2 cm pro Jahr.
- Der Fuß muss daher in dieser Zeit alle acht Wochen neu ausgemessen werden.
- Falsche Größe kann massive Auswirkungen auf die Entwicklung haben.
- Beim Bestimmen der Schuhgröße 12 mm Schub- und Zuwachslänge nicht vergessen.
- Nicht mehr als 1 Nummer größer kaufen.
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