- Klasse A für Nichtschwimmer / Babys / Kleinkinder bis 36 Monate
- Klasse B für Schwimmanfänger ab 1 Jahr bis ca. 4 Jahre
- Klasse C für selbstständige Schwimmer ab circa 4 bis 5 Jahren
Schwimmhilfen für Babys und Kinder
Auf einen Besuch im Schwimmbad freuen sich Kinder in den warmen Sommermonaten immer wieder. Insbesondere Eltern von Kindern, die noch nicht schwimmen können, sollten ihre Kleinen hier jedoch aus Sicherheitsgründen nie unbeaufsichtigt lassen. Auch wenn Schwimmhilfen sowohl im Schwimmbad als auch im Meer oder im Pool zur Sicherheit beitragen. Dieser Ratgeber erklärt, wie Eltern bereits beim Kauf einer Schwimmhilfe dafür sorgen können, dass das Schwimmenlernen zum unbeschwerten Vergnügen wird.
Warum Hilfsmittel beim Schwimmen wichtig sein können
Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zählt in Deutschland jedes zweite Kind unter zehn Jahren zu den unsicheren Schwimmern. Diese Kinder sind dementsprechend auf Hilfsmittel angewiesen.
Selbst vermeintlich sicher schwimmende Kinder können beim Baden in Flüssen oder dem Meer durch Strömung oder Wellengang überfordert werden. Schwimmhilfen sind dort ein unverzichtbares Sicherheitselement.
Schwimmhilfen unterstützen Kinder beim Schwimmenlernen durch ihren Auftrieb. Dieser wird mit Materialien von geringer Dichte (wie Kunststoff und Naturkautschuk) oder mit luftgefüllten Kammern erreicht.
Die praktischen Hilfsmittel reduzieren den nötigen Kraftaufwand der Kleinen im Wasser und geben ihnen sicheren Halt, falls sie doch einmal überfordert sind. Da Schwimmhilfen so nicht nur faktisch die Sicherheit erhöhen, sondern Eltern und Kindern auch ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, eignen sie sich hervorragend für Schwimmanfänger, die sich ohne Hilfsmittel noch nicht ins Wasser trauen würden.
Eine Schwimmhilfe kann Schwimmanfänger jedoch nur dann optimal unterstützen, wenn sie passend zu den Fähigkeiten des Kindes ausgewählt wurde. Hierzu werden die praktischen Hilfsmittel in drei Kategorien unterteilt.
Schwimmhilfen Klasse A: Für Babys und passive Schwimmer
Schwimmhilfen der Klasse A sind für passive Benutzer gedacht, also insbesondere für Babys. Sie halten sie über Wasser, ohne dass von ihnen eine eigene Schwimmanstrengung erforderlich ist.
Kinder sollten etwa ab dem 4. Lebensjahr mit dem Schwimmenlernen beginnen. Schwimmhilfen der Klasse A eignen sich deshalb in erster Linie zum frühen Gewöhnen an das Wasser im Baby- oder Kleinkind-Alter.
Die Kategorie umfasst vor allem den Baby-Schwimmsitz und den Schwimmring, welche beide eine stabile, selbstschwimmende Grundfläche zum Treiben auf dem Wasser bieten. Gute Schwimmsitze oder -ringe können bis zu einem Alter von 36 Monaten sowie einem Gewicht von 16 kg eingesetzt werden.
Schwimmhilfen Klasse B: Für Kleinkinder und Schwimmanfänger
Klasse B eignet sich bereits für Kinder ab einem Jahr. Mit Schwimmhilfen dieser Klasse können die Kleinen sich voll und ganz auf die Bewegung im Wasser konzentrieren und die ersten Erfahrungen mit der eigenständigen Fortbewegung im Wasser sammeln, da diese Schwimmhilfen sicher am Körper befestigt werden. Zu dieser Kategorie gehören die meisten der erhältlichen Hilfsmittel:
- Schwimmflügel
- Schwimmscheibe
- Schwimmgürtel & -kissen
- Schwimmweste
Sie unterscheiden sich vor allem durch die Art und Weise, wie sie am Körper getragen werden, durch ihre Konstruktion sowie durch spezifische Vor- und Nachteile in der praktischen Anwendung:
Aufblasbare Schwimmflügel
Schwimmflügel bestehen aus Kunststoff oder Gummi und werden beidseitig auf die Oberarme des Kindes gezogen. Bei der Auswahl der Schwimmflügel sollte auf die Anzahl der Luftkammern geachtet werden: Sichere Schwimmflügel verfügen mindestens über je zwei Luftkammern, welche unabhängig voneinander aufgeblasen werden. So wird die Gefahr verringert, dass ein einziges Loch den Auftrieb der Schwimmhilfe vollständig zunichte macht.
Schwimmflügel halten den Kopf-Bereich sicher über Wasser, erlauben es den Kindern jedoch gleichzeitig, die Arme frei zu bewegen. So können die Kleinen schon die ersten Schwimmbewegungen ausprobieren und erfahren, wie sie den Widerstand des Wassers zur Fortbewegung ausnutzen können.
Schwimmscheiben aus Festmaterial
Im Gegensatz zum klassischen Schwimmflügel besitzen Schwimmscheiben keine Luftkammern. Sie sind vollständig aus robustem aber leichtem, wasserfesten Schaumstoff gefertigt und verlieren deshalb durch äußere Beschädigungen keinen Auftrieb. Schwimmscheiben eignen sich ebenso wie Schwimmflügel ab einem Alter von einem Jahr.
Auch die Schwimmscheibe wird dem Kind unkompliziert über den Arm gestreift. Dabei verhindert eine Armmanschette auf der Innenseite der Öffnung, dass die Scheibe bei Bewegung wieder vom Arm rutscht oder unangenehm auf der Haut reibt.
Experten empfehlen, nicht mehr als drei Scheiben pro Arm zu tragen, um die Bewegungsfreiheit der Arme nicht einzuschränken.
Je nach Gewicht und Lernfortschritt des Kindes kann die Anzahl der am Arm getragenen Schwimmscheiben – und damit der Gesamt-Auftrieb – variiert werden. Dabei werden sie durch ein praktisches Klicksystem wahlweise miteinander verbunden oder voneinander getrennt. Schwimmscheiben können problemlos auch bei älteren Kindern und Jugendlichen zum Schwimmenlernen genutzt werden, da die Scheiben vieler Hersteller mit bis zu 60 kg belastbar sind.
Schwimmgürtel
Ähnlich individuell einstellbar wie die Schwimmscheibe ist der Schwimmgürtel. Dieser besteht aus einem Gurt mit mehreren auf- und abziehbaren Styropor- oder Schaumstoffelementen. So kann je nach Gewicht und Oberkörper-Umfang die Anzahl der verwendeten Schwimmelemente angepasst werden, um weder zu viel noch zu wenig Auftrieb zu bieten.
Der Schwimmgürtel wird ab einem Alter von zwei Jahren empfohlen, wenn das Kind bereits etwas mehr mitarbeiten und den Kopf selbstständig über Wasser halten kann. Ein Vorteil dieser Art von Schwimmhilfe ist, dass Kinder im Vergleich zu Flügeln oder Scheiben ein größeres Maß an Arm- und Beinfreiheit genießen.
Beim Anlegen des Gürtels sollten Eltern darauf achten, dass dieser fest auf Bauchhöhe sitzt – nicht an der Hüfte. Des Weiteren sollte er fest genug sitzen, um nicht über die Schultern rutschen zu können. Um dies sicherzustellen verfügen die meisten Schwimmgürtel über Schnallen mit Sicherheitsverschlüssen, über die auch die Länge des Gürtels angepasst werden kann.
Gewichts- und Altersklassen für Schwimmgürtel
Ebenso wie die Schwimmhilfen im Allgemeinen, werden auch Schwimmgürtel von einigen Herstellern in verschiedenen Gewichts- und Altersklassen unterteilt:
- Schwimmgürtel Klasse A: Maximalgewicht bis 18 kg und Maximalalter 36 Monate
- Schwimmgürtel Klasse B: Altersgrenze 10 bis 12 Jahre
- Schwimmgürtel Klasse C: Ab 12 Jahren, Schwimmhilfe für Jugendliche und Erwachsene
Schwimmgürtel für Babys?
Auch wenn ein Schwimmgürtel der Klasse A laut Hersteller bereits von Babys genutzt werden kann, raten Experten davon ab. Denn erst ab einem Alter von etwa zwei Jahren können Kleinkinder beim Schwimmen aktiv mitarbeiten und den Kopf selbstständig über Wasser halten. Ein Schwimmsitz oder Schwimmring ist unter dem Aspekt der Sicherheit in diesem Alter deutlich besser als Schwimmhilfe geeignet.
Schwimmweste
Ebenfalls für Kinder ab zwei Jahren eignet sich die Schwimmweste. Diese Westen sehen Rettungswesten ähnlich, erfüllen jedoch nicht dieselbe Funktion. Während Rettungswesten auch ohnmächtige Körper über Wasser halten, ist die Schwimmweste lediglich zur Unterstützung bei der Schwimmbewegung gedacht. Daher sollten nur größere Kleinkinder mit erster Schwimmerfahrung eine Schwimmweste tragen. Das Kind muss den Kopf selbstständig über Wasser halten und Schwimmbewegungen ausführen können.
Ein Pluspunkt dieser Schwimmhilfe ist, dass sie das Kind in seiner Bewegung kaum einschränkt, da sich die Westen angenehm an den Körper anschmiegen. Durch ihre Befestigung mittels Klick- oder Reißverschlüssen am Körper ist es außerdem sehr unwahrscheinlich, dass diese Schwimmhilfen beim Plantschen unbeabsichtigt abgestreift werden.
Eltern können die Westen in zwei Ausführungen erwerben: Modelle zum Aufblasen und solche, die mit festen Auftriebskörpern zum Herausnehmen ausgestattet sind.
Aufblasbare Schwimmweste
Diese Schwimmhilfen verfügen meist über mehrere Ventile zum Aufblasen. Moderne aufblasbare Schwimmwesten verfügen außerdem über mehrere Luftkammern sowie Klickverschlüsse für einen verlässlichen Sitz. Die aufblasbare Variante der Weste hat den Vorteil, dass sie platzsparend in der Badetasche oder im Urlaubsgepäck verstaut werden kann.
Dank der Luftpolster führen aufblasbare Schwimmwesten potentiell zu größerem Auftrieb als Schwimmwesten aus Feststoffen. Das bedeutet, dass eine vollständig aufgeblasene Weste weniger geübten Schwimmern etwas mehr an Kraftaufwand spart als die Variante mit Auftriebskörpern. Im Vergleich zum Feststoff-Modell ist die leichte Gummiweste jedoch weniger robust gegenüber Beschädigungen.
Schwimmweste mit Auftriebskörper
Mit bis zu acht herausnehmbaren Schwimmelementen auf der Westeninnenseite ausgerüstet, lassen sich diese Schwimmhilfen ähnlich wie die Schwimmgürtel an die Lernfortschritte des Kindes anpassen. Zwar können die Auftriebselemente separat transportiert und gelagert werden, doch ist der Platzbedarf für eine Weste mit starren Schwimmelementen insgesamt größer als bei aufblasbaren Modellen.
Schwimmhilfen Klasse C: Für ältere Kinder und Selbstschwimmer
Modelle der Klasse C setzen voraus, dass das Kind bereits schwimmen und die Lernhilfe selbstständig halten kann. In diese Kategorie fällt in erster Linie das Schwimmbrett, doch werden auch sogenannte Schwimmnudeln als Schwimmhilfen angeboten. Schwimmbretter und Schwimmnudeln sind aus einem leichten Schaumstoff, PVC oder Polyethylen gefertigt und treiben daher von selbst auf dem Wasser.
Aufgrund der flachen Form können sich Kinder problemlos am Schwimmbrett festhalten und so verschiedene Bewegungsabläufe trainieren. Das Brett verleiht ihnen Auftrieb und unterstützt sie dabei, den Kopf über Wasser zu halten. Die Oberfläche des Bretts kann leicht angeraut sein, sodass Kinder nicht abrutschen können. Einige Modelle verfügen außerdem über Griffe oder Rillen, welche einen besseren Halt geben.
Schwimmnudeln unterscheiden sich durch ihre längliche Form und ihre größere Flexibilität von Schwimmbrettern, werden jedoch ähnlich angewendet: Unter die Arme oder zwischen die Beine geklemmt, erhöhen sie den Auftrieb des Kindes, erfordern jedoch zur Fortbewegung im Wasser eigene Schwimmbewegungen.
Schwimmhilfen der Klasse C werden gerne für ältere Kinder im Schwimmunterricht genutzt. Dabei halten sich die Kleinen mit ausgestreckten Armen fest und trainieren den für die Schwimmbewegung wichtigen Beinschlag.
Wichtige Sicherheitsstandards und -normen
Obwohl Schwimmhilfen in vielen bunten Farben und ausgefallenen Formen erhältlich sind, handelt es sich bei ihnen nicht um Spielzeug. Sie sind im Wasser ein essentielles Sicherheitselement für Kinder und unterliegen daher offiziellen Vorschriften: Schwimmhilfen müssen in Form und Beschaffenheit der für sie geltenden DIN-Norm entsprechen. Zusätzlich sollten Eltern auf CE- und GS-Zertifikate achten, um sicherzustellen, dass die verwendeten Materialen schadstofffrei sind.
Norm DIN EN 13138 für Schwimmhilfen
Produkte, welche für Babys und Kinder produziert und verkauft werden, unterliegen strengen Sicherheitsvorschriften. Die Norm EN 13138 regelt im europäischen Raum die sicherheitstechnischen Aspekte von Schwimmhilfen. Die Einhaltung der deutschen Entsprechung dieser Norm – DIN EN 13138 – wird durch das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) zwingend vorgeschrieben.
Allerdings muss eine wichtige Unterscheidung getroffen werden: Gesetzlich werden nicht alle Schwimmhilfen als solche anerkannt, sondern lediglich sogenannte „Schwimmlernhilfen“. Solche Hilfsmittel, die nicht als Unterstützung beim Schwimmenlernen eingesetzt werden können, werden rechtlich als Spielzeug angesehen und nach der Norm DIN EN 71 geprüft.
Das bedeutet, dass Schwimmhilfen nach DIN EN 71 zwar auf schädliche Inhaltsstoffe und generelle Produktsicherheit getestet werden, nicht jedoch auf ihre spezifische Eignung als Sicherheitselemente beim Schwimmen.
Schwimmhilfen, welche nach DIN EN 13138 zugelassen sind, müssen hingegen verschiedene Sicherheitsprüfungen durchlaufen. Die Norm regelt Aspekte von der Konstruktion und Verarbeitung bis zur korrekten Kennzeichnung der Schwimmhilfen. Dabei wird vor allem darauf geachtet, dass sie über einige klar definierte Sicherheitsmerkmale verfügen. Welche Merkmale zur Zertifizierung notwendig sind, hängt insbesondere vom Typ der Schwimmhilfe ab:
- Fixierungsmöglichkeit möglichst hoch an Brust-, Rücken- oder Schulterbereich
- Mindestens zwei getrennte Luftkammern bei Produkten ohne Eigenauftrieb (z.B. Schwimmflügel)
- Keine spitzen oder harten Kanten
- Keine leicht ablösbaren, verschluckbaren Kleinteile
- Rückschlagventil an aufblasbaren Schwimmhilfen
- Anpassbarkeit auf Größe und Gewicht des Kindes
- Mindestens zwei Handgriffe zum Öffnen von Verschlüssen
- Körper-Gurte dürfen nicht schmaler als 2 cm sein
Neben den Sicherheitsaspekten regelt die Norm auch, welche Kennzeichnungen auf den Schwimmhilfen abgebildet sein müssen. Neben generellen Warnhinweisen wie „WARNUNG“ und „Kein Schutz vor Ertrinken“ werden vor allem Zusatzinformationen zum Produkt und zu seiner Verwendung auf die Schwimmhilfen gedruckt:
- Geeignetes Alter und Gewicht
- Klassenangabe (Anwendungsbereich A, B, C)
- Norm EN 13138 oder DIN EN 13138
- Name und Anschrift des Herstellers
Des Weiteren wird zu jeder nach Norm zertifizierten Schwimmhilfe eine Informationsbroschüre zu geeigneter Körpergrößen, Gebrauch, Lagerung und Pflege mitgeliefert.
GS-Prüfsiegel
Ein weiteres wichtiges Siegel ist das GS-Prüfzeichen. Dieses wird Schwimmhilfen von unabhängigen Prüfstellen wie dem TÜV verliehen. Es steht für „geprüfte Sicherheit“ und garantiert, dass das Produkt allen Anforderungen des deutschen Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) entspricht. Dazu gehören unter anderem Materialbeschaffenheit, generelle Sicherheit bei der Nutzung im Alltag sowie Obergrenzen für verschiedene Schadstoffe, die in Schwimmhilfen für Kinder nur in minimalster Konzentration vorhanden sein dürfen, darunter:
- Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK):
Über Weichmacheröle gelangen diese Verbindungen in das Produkt. PAKs können erbgutverändernd wirken. - Phthalate:
Diese Weichmacher können mit der Zeit ausdünsten oder sich bei Kontakt mit Fetten oder Flüssigkeiten ablösen und über die Haut aufgenommen werden. - Zinnorganische Verbindungen:
Sie wirken als Stabilisator in PVC-Produkten und können unter anderem die Fortpflanzung beeinträchtigen. - Blei:
Dieses Schwermetall kann in Kunststoffen und Farben versteckt sein und bereits in geringen Mengen das Nervensystem schädigen. - Formamid:
Dieser schädliche Stoff entsteht bei der Verarbeitung von Schaumstoffen und kann im Laufe der Zeit aus dem Produkt entweichen.
Dieser Aspekt ist besonders wichtig, da Schwimmhilfen in den meisten Fällen aus PVC, Neopren oder anderen Kunststoffen hergestellt werden, die durch Weichmacher erst flexibel gemacht werden müssen. Aus diesem Grund sollte eine Schwimmhilfe immer über das GS-Prüfsiegel verfügen.
CE-Kennzeichnung
Schwimmhilfen müssen – als in der EU vertriebene „persönliche Schutzausrüstung“ – mit dem CE-Kennzeichen versehen werden. Damit erklärt der Hersteller, dass er auf Basis der geltenden Gesetze und Bestimmungen der Europäischen Union produziert und alle relevanten Sicherheitsnormen für Kinderprodukte einhält. Allerdings wird dies nicht durch unabhängige Institute überprüft. Das CE-Kennzeichen bietet also hauptsächlich Rechtssicherheit gegenüber dem Hersteller.
Worauf sollten Eltern beim Kauf noch achten?
Bei Schwimmhilfen ist es sinnvoll, das Augenmerkt neben Sicherheitszertifikaten auch auf Qualität, Verarbeitung und Tragekomfort zu legen. Bereits wenige nützliche Faktoren unterstützen Eltern bei der Auswahl zuverlässiger Schwimmhilfen.
Die Farbgebung als Sicherheitselement
Schwimmhilfen sind in den unterschiedlichsten Farben und Mustern erhältlich. Signalfarben wie Gelb oder Orange bieten neben einer ansprechenden Optik auch einen Zugewinn an Sicherheit:
- Signalfarbene Schwimmhilfen werden auf Entfernung besser gesehen (wichtig beim Baden im Meer oder in Flüssen).
- Bei Modellen mit abnehmbaren Schwimmelementen können Eltern im Falle kräftiger Farben unter Wasser leichter erkennen, ob Schwimmelemente verloren gegangen sind.
Alter und Gewicht
Eltern sollten beim Kaufen von Schwimmhilfen auf die Größe und das Alter ihrer Kinder achten. Dabei können sich die Eltern an den Empfehlungen für die Nutzungsklassen A, B und C orientieren:
- Klasse A: Bis etwa 36 Monate
- Klasse B: Bis etwa 4 Jahre
- Klasse C: Ab 4 bis 5 Jahren
Wichtiger sind jedoch Angaben zum maximalen Gewicht, da der Hersteller prüfen muss, welches Maximalgewicht durch den natürlichen Auftrieb der Schwimmhilfen noch über der Wasseroberfläche getragen werden kann. Hier sollten Eltern unbedingt die Herstellerangaben beachten, da das Maximalgewicht von Modell zu Modell unterschiedlich ist.
Tragekomfort und Sicherheit
Schwimmhilfen, die am Körper befestigt werden, sollten gut sitzen, um zu verhindern, dass sie im Wasser abrutschen. Hierzu verfügen Gürtel und Westen über einstellbare Klick- oder Reißverschlüsse. Gerade bei den Westen ist zumeist auch ein Gurt im Schritt vorhanden, der verhindern soll, dass die Schwimmweste durch den eigenen Auftrieb über den Kopf des Kindes gehoben wird.
Um einen zu festen Sitz zu verhindern, sollten Schwimmhilfen nach einer halben Stunde im Wasser nachjustiert werden. Einige Schwimmhilfen können außerdem ihr Gewicht bei Kontakt mit Wasser verändern. Beispielsweise können Schwimmwesten aus Neopren geringfügig an Gewicht zunehmen, was jedoch ihre Sicherheitsfunktion nicht negativ beeinflusst.
Wird eine Schwimmbrille gebraucht?
Eine wasserdichte Schwimmbrille kann eventuell helfen, Schwimmanfängern die Angst vor dem Wasser nehmen, indem sie die empfindlichen Augen schützt – in Schwimmbädern vor Chlor, in Seen und Flüssen vor Schmutz.
Checkliste zur Auswahl der geeigneten Schwimmhilfe
Klassifizierung von Schwimmhilfen
Schwimmhilfen Klasse A
- Schwimmsitze, Schwimmringe
- Bieten ausreichend Auftrieb
- Keine eigene Schwimmanstrengung nötig
- Alter: bis maximal 36 Monate; Gewicht: bis maximal 16 kg
Schwimmhilfen Klasse B
-
Schwimmflügel:
- Aufblasbar
- Beidseitig am Oberarm getragen
- Mindestens 2 Luftkammern
- Ab 1 Jahr
Schwimmscheiben:
- Aus Schaumstoff
- Kein Luftverlust
- Beidseitig am Oberarm getragen
- Arm-Manschette verhindert Abrutschen vom Arm
- Klicksystem zum Verbinden / Trennen mehrerer Scheiben
- Maximal 3 Scheiben pro Arm
- Ab 1 Jahr; Auch für ältere Kinder und Jugendliche geeignet
Schwimmgürtel:
- Mit einzelnen abnehmbaren Styropor- oder Schaumstoffelementen
- Kind muss sich im Wasser selbstständiger bewegen als bei Flügeln / Scheiben
- Größere Armfreiheit
- Größenverstellbarer Gurt
- Wichtig: Sicherheitsverschluss
- Schwimmgürtel Klasse A: Maximalgewicht bis 18 kg und 36 Monate, für Babys nicht empfohlen
- Schwimmgürtel Klasse B: Altersgrenze 10 bis 12 Jahre
- Schwimmgürtel Klasse C: Ab 12 Jahre, Schwimmhilfe für Jugendliche und Erwachsene
Schwimmweste:
- Für Schwimmanfänger (ab ca. 2 Jahre)
- Kind sollte Kopf selbstständig über Wasser halten können
- Schwimmbewegung sollte selbstständig ausgeführt werden können
- Große Bewegungsfreiheit
- Keine Rettungsweste
- Vorteil aufblasbare Version: platzsparend; dank Luftpolster mehr Auftrieb – spart Kraftaufwand, Nachteil: schadensanfälliger
- Vorteil nicht aufblasbare Version: Robust, Nachteil: höheres Gewicht und sperriger
-
Schwimmhilfen Klasse C
- Für Selbstschwimmer
- Schwimmbrett und Schwimmnudel müssen selbst gehalten werden
- Leichtes Material: Schaumstoff, PVC oder Polyethylen mit hohem Auftrieb
- Schwimmbrett: Flache Form und eventuell angeraute Oberfläche für guten Halt; Je nach Modell mit / ohne Rillen oder Griffe
- Schwimmnudel: flexibel einsetzbarunter den Armen oder zwischen den Beinen
Wichtige Sicherheitszertifikate
Norm DIN EN 13138:
- Wichtigste Norm, regelt Sicherheitsvorschriften
- Möglichst hoch an Brust-, Rücken- oder Schulterbereich fixierbar sein
- Mindestens zwei getrennte Luftkammern
- Keine spitzen und harten Kanten
- Keine leicht ablösbaren verschluckbaren Kleinteile
- Rückschlagventil an aufblasbaren Schwimmhilfen
- In Größe und Gewicht anpassbar
- Mindestens zwei Handgriffe zum Öffnen von Verschlüssen
- Körper-Gurte dürfen nicht schmaler als 2 cm sein
DIN EN 71:
- Norm für Spielzeug, keine Schwimmhilfe
- Produkte, die nach DIN EN 71 zertifiziert wurden, sind nicht auf ihre Sicherheit als Schwimmhilfe geprüft
- GS-Prüfsiegel:
- Vom TÜV verliehen
- Alle Forderungen aus dem ProdSG eingehalten
- Prüft Materialien und Einhaltung von Schadstoffgrenzen
CE-Kennzeichnung:
- Kennzeichnungspflicht auf Schwimmhilfen
- Produkte entspricht europäischen Sicherheitsnormen
- Ist nur eine Hersteller-Zusicherung, bietet also nur Rechtssicherheit, nicht unabhängig überprüft
Kennzeichnungspflichtige Zusatzangaben:
- Geeignetes Alter und Gewicht
- Klassenangabe (A, B, C)
- DIN EN 13138 oder EN 13138
- Name und Anschrift des Herstellers
Kaufberatung
- Auf Kennzeichnung (Siehe „Wichtige Sicherheitszertifikate“) achten
- Schwimmhilfen in Signalfarben kaufen
- Schwimmhilfen nach Größe und Gewicht kaufen: Klasse A, B, C beachten
- Auf Funktionen zur Größenverstellung achten
- Gewichtsveränderungen beachten (z.B. Schwimmweste)
- Informationsbroschüre muss beiliegen
- Reißverschlüsse und Gurte bei Westen und Gürteln
- Schwimmwesten sollten Gurt im Schritt besitzen
- Schwimmbrille eventuell hilfreich für Schwimmanfänger
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