Kaiserschnitt (Sectio caesarea) » Risiken, Schmerzen, Narben

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Kaiserschnitte sind in Deutschland weit verbreitet und können aus verschiedenen medizinischen und persönlichen Gründen durchgeführt werden. Die Operation selbst dauert in der Regel bis zu einer Stunde und kann mit verschiedenen Anästhesieverfahren durchgeführt werden. Auch wenn der Eingriff im Allgemeinen als sicher gilt, müssen Risiken und Nutzen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

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Kaiserschnitt (Sectio caesarea) » Risiken, Schmerzen, Narben

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Bereits 20% aller Kinder werden per Kaiserschnitt geboren – Unter Medizinern als Sectio Caesarea bezeichnet, wird in Deutschland mittlerweile jedes fünfte Kind via Kaiserschnitt geboren. Das heißt, es erfährt nicht den natürlichen Geburtsverlauf durch die Scheide der Mutter. Durch einen operativen Bauchschnitt erblickt das Baby mithilfe von Ärzten und Hebammen das Licht der Welt.


Gründe für einen Kaiserschnitt

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Eltern für einen Kaiserschnitt entscheiden (müssen). Zu ihnen gehören:

  • eine hohe Wahrscheinlichkeit von Geburtskomplikationen, weil beispielsweise Kindsgröße und Beckenform in einem problematischen Verhältnis stehen
  • unter bestimmten Umständen Zwillingsgeburten
  • Blasensprünge, die zu Rissen in der Fruchtblase führen und somit für das Baby eine Infektionsgefahr bergen (sog. Amnioinfektionssyndrom)
  • schwere Erkrankungen bei Mutter oder Kind
  • eine HIV-Infektion bei der Schwangeren
  • eine vor dem Muttermund liegende Plazenta-Nachgeburt (sog. Plazenta praevia)
  • eine zu frühe Geburt
  • ein sehr geringes Geburtsgewicht sowie
  • eine ungünstige Lage des Babys

Sind diese Gründe bereits während der Schwangerschaft bekannt, wird oft ein geplanter Kaiserschnitt vorgenommen. Treten während des Geburtsverlaufs Komplikationen auf (wie eine vorzeitige Plazentalösung oder der Abfall der Herztöne des Kindes) kann auch ein Notfallkaiserschnitt erfolgen.

Fühlt sich eine Frau während der Schwangerschaft seelisch und körperlich nicht in der Lage, Ihr Baby natürlich zur Welt zu bringen, sind auch sogenannte „Wunschkaiserschnitte“ möglich.

Der Verlauf eines Kaiserschnitts

Insgesamt dauert der operative Eingriff eines Kaiserschnitts bis zu einer Stunde. Erfolgt er in einer Notsituation wird er meist unter Vollnarkose durchgeführt.

Unter langfristig und mittelfristig geplanten Umständen nimmt der Arzt in der Regel eine Regionalanästhesie vor. Bei dieser kann die werdende Mutter die Geburt bei Bewusstsein miterleben und somit gleich nach der Entbindung ihr Kind sehen.

Der Bauchschnitt wird bei einer Sectio in der Bikinizone durchgeführt. Je nach Operationsmethode werden die Schichten der Bauchdecke zugunsten einer besseren Wundheilung nicht komplett geschnitten, sondern auch teilweise gedehnt und gerissen.

Nach der Operation hält sich die Mutter etwa noch zwei Stunden im Kreißsaal auf und kann dann meist in ein Zimmer der Entbindungsstation wechseln.

Mutter und Kind nach dem Kaiserschnitt

Das Anlegen des Kindes an die Brust der Mutter ist nach einem Kaiserschnitt genauso möglich, wie nach einer natürlichen Geburt. Auch die Rückbildung der Gebärmutter erfolgt oft problemlos, wenn auch etwas langsamer. Mit der Teilnahme an der Rückbildungsgymnastik kann nach einem Kaiserschnitt, wie auch nach einer natürlichen Geburt, nach etwa 6 Wochen begonnen werden.

Die Risiken eines Kaiserschnitts

Auch wenn die Sectio zu den Operationen gehört, die sehr häufig ohne Komplikationen verlaufen, ist das Risiko bei einer Geburt per Kaiserschnitt zu sterben dreimal höher als bei einer natürlichen Geburt. Dies liegt allerdings auch daran, dass es sich dabei oft um Risikoschwangerschaften handelt. Die Gefahr, dass eine Frau bei einem Kaiserschnitt stirbt, ist statistisch gesehen mit 0,05 Promille (eine von 25.000 Frauen) vergleichsweise gering.

Die Auswirkungen einer Kaiserschnitt OP

Wer sich für einen Kaiserschnitt entscheidet, um einer schmerzhaften Geburt zu entgehen, sollte bedenken, dass die Heilung des Kaiserschnittes mit Wundheilungsschmerzen verbunden ist. Die Narbe verheilt allerdings oft problemlos und ist unter einem Bikini auch nicht sichtbar.

Mit einer einer erneuten Schwangerschaft sollten Frauen nach einer Sectio mindestens 1 Jahr lang warten. Je länger die Narbe verheilen kann, desto höher sind die Chancen für eine natürliche Geburt.

Häufig sind Mütter nach einer natürlichen Geburt sehr viel schneller mobil als nach einem Kaiserschnitt. Ein ambulantes Gebären (Verlassen des Krankenhauses sofort nach der Entbindung) ist bei einer Kaiserschnittgeburt nicht möglich.

Folgende Aspekte werden von vielen Müttern oft als Nachteil angesehen:

  • Babys leiden nach einem Kaiserschnitt oft unter Anpassungsstörungen, da die Geburt für sie ganz ohne Vorbereitung erfolgte. Um dies abzumildern, leiten manche Frauenärzte vor dem Kaiserschnitt Geburtswehen ein. Dies soll das Kind besser auf die Geburt einstimmen und ihm zeigen, dass etwas Besonderes passiert bzw. passieren wird. In einigen Krankenhäusern wird aber auch auf den natürlichen Wehenbeginn gewartet.
  • Teilweise treten beim Kind aufgrund des fehlenden Auspressens des Fruchtwassers aus der Lunge bei der Passage des Geburtskanals häufiger Atemprobleme auf.

Ein Kaiserschnitt birgt allerdings auch Vorteile:

Nach einer Kaiserschnittentbindung leiden Frauen in der Regel nicht an Beckenbodenproblemen und nicht an Scheiden- oder Dammriss-Narben.

Hingegen einiger medialer Darstellungen und verbreiteter Mythen können Frauen nach einem Kaiserschnitt weitere Kinder auf ganz natürlichem Weg zur Welt bringen. Allerdings ist das Risiko einer Uterusruptur bei einem Zustand nach einem Kaiserschnitt erhöht. Auch die Bindung von Mutter und Kind gestaltet sich bei einem Kaiserschnitt in der Regel nicht anders als bei einer normalen Geburt.

© Cara-Foto – Fotolia.com

Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

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Gründe für einen Kaiserschnitt

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Eltern für einen Kaiserschnitt entscheiden (müssen). Zu ihnen gehören:

  • eine hohe Wahrscheinlichkeit von Geburtskomplikationen, weil beispielsweise Kindsgröße und Beckenform in einem problematischen Verhältnis stehen
  • unter bestimmten Umständen Zwillingsgeburten
  • Blasensprünge, die zu Rissen in der Fruchtblase führen und somit für das Baby eine Infektionsgefahr bergen (sog. Amnioinfektionssyndrom)
  • schwere Erkrankungen bei Mutter oder Kind
  • eine HIV-Infektion bei der Schwangeren
  • eine vor dem Muttermund liegende Plazenta-Nachgeburt (sog. Plazenta praevia)
  • eine zu frühe Geburt
  • ein sehr geringes Geburtsgewicht sowie
  • eine ungünstige Lage des Babys

Sind diese Gründe bereits während der Schwangerschaft bekannt, wird oft ein geplanter Kaiserschnitt vorgenommen. Treten während des Geburtsverlaufs Komplikationen auf (wie eine vorzeitige Plazentalösung oder der Abfall der Herztöne des Kindes) kann auch ein Notfallkaiserschnitt erfolgen.

Fühlt sich eine Frau während der Schwangerschaft seelisch und körperlich nicht in der Lage, Ihr Baby natürlich zur Welt zu bringen, sind auch sogenannte „Wunschkaiserschnitte“ möglich.

Der Verlauf eines Kaiserschnitts

Insgesamt dauert der operative Eingriff eines Kaiserschnitts bis zu einer Stunde. Erfolgt er in einer Notsituation wird er meist unter Vollnarkose durchgeführt.

Unter langfristig und mittelfristig geplanten Umständen nimmt der Arzt in der Regel eine Regionalanästhesie vor. Bei dieser kann die werdende Mutter die Geburt bei Bewusstsein miterleben und somit gleich nach der Entbindung ihr Kind sehen.

Der Bauchschnitt wird bei einer Sectio in der Bikinizone durchgeführt. Je nach Operationsmethode werden die Schichten der Bauchdecke zugunsten einer besseren Wundheilung nicht komplett geschnitten, sondern auch teilweise gedehnt und gerissen.

Nach der Operation hält sich die Mutter etwa noch zwei Stunden im Kreißsaal auf und kann dann meist in ein Zimmer der Entbindungsstation wechseln.

Mutter und Kind nach dem Kaiserschnitt

Das Anlegen des Kindes an die Brust der Mutter ist nach einem Kaiserschnitt genauso möglich, wie nach einer natürlichen Geburt. Auch die Rückbildung der Gebärmutter erfolgt oft problemlos, wenn auch etwas langsamer. Mit der Teilnahme an der Rückbildungsgymnastik kann nach einem Kaiserschnitt, wie auch nach einer natürlichen Geburt, nach etwa 6 Wochen begonnen werden.

Die Risiken eines Kaiserschnitts

Auch wenn die Sectio zu den Operationen gehört, die sehr häufig ohne Komplikationen verlaufen, ist das Risiko bei einer Geburt per Kaiserschnitt zu sterben dreimal höher als bei einer natürlichen Geburt. Dies liegt allerdings auch daran, dass es sich dabei oft um Risikoschwangerschaften handelt. Die Gefahr, dass eine Frau bei einem Kaiserschnitt stirbt, ist statistisch gesehen mit 0,05 Promille (eine von 25.000 Frauen) vergleichsweise gering.

Die Auswirkungen einer Kaiserschnitt OP

Wer sich für einen Kaiserschnitt entscheidet, um einer schmerzhaften Geburt zu entgehen, sollte bedenken, dass die Heilung des Kaiserschnittes mit Wundheilungsschmerzen verbunden ist. Die Narbe verheilt allerdings oft problemlos und ist unter einem Bikini auch nicht sichtbar.

Mit einer einer erneuten Schwangerschaft sollten Frauen nach einer Sectio mindestens 1 Jahr lang warten. Je länger die Narbe verheilen kann, desto höher sind die Chancen für eine natürliche Geburt.

Häufig sind Mütter nach einer natürlichen Geburt sehr viel schneller mobil als nach einem Kaiserschnitt. Ein ambulantes Gebären (Verlassen des Krankenhauses sofort nach der Entbindung) ist bei einer Kaiserschnittgeburt nicht möglich.

Folgende Aspekte werden von vielen Müttern oft als Nachteil angesehen:

  • Babys leiden nach einem Kaiserschnitt oft unter Anpassungsstörungen, da die Geburt für sie ganz ohne Vorbereitung erfolgte. Um dies abzumildern, leiten manche Frauenärzte vor dem Kaiserschnitt Geburtswehen ein. Dies soll das Kind besser auf die Geburt einstimmen und ihm zeigen, dass etwas Besonderes passiert bzw. passieren wird. In einigen Krankenhäusern wird aber auch auf den natürlichen Wehenbeginn gewartet.
  • Teilweise treten beim Kind aufgrund des fehlenden Auspressens des Fruchtwassers aus der Lunge bei der Passage des Geburtskanals häufiger Atemprobleme auf.

Ein Kaiserschnitt birgt allerdings auch Vorteile:

Nach einer Kaiserschnittentbindung leiden Frauen in der Regel nicht an Beckenbodenproblemen und nicht an Scheiden- oder Dammriss-Narben.

Hingegen einiger medialer Darstellungen und verbreiteter Mythen können Frauen nach einem Kaiserschnitt weitere Kinder auf ganz natürlichem Weg zur Welt bringen. Allerdings ist das Risiko einer Uterusruptur bei einem Zustand nach einem Kaiserschnitt erhöht. Auch die Bindung von Mutter und Kind gestaltet sich bei einem Kaiserschnitt in der Regel nicht anders als bei einer normalen Geburt.

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