Mit einer Blinddarmentzündung in der Schwangerschaft ist nicht zu spaßen. Besonders tückisch: Die Symptome einer Blinddarmentzündung wie starke Schmerzen im Unterbauch und Übelkeit können leicht mit Schwangerschaftsbeschwerden verwechselt werden. Bei ersten Anzeichen sollten Schwangere deshalb sofort zum Arzt gehen.
Ursachen und Symptome für eine Blinddarmentzündung in der Schwangerschaft
Bei einer Blinddarmentzündung handelt es sich um eine bakterielle Entzündung des Wurmfortsatzes, einem etwa 9 cm langen Anhängsel des Blindarms. Die sogenannte Appendizitis entsteht durch eine Verstopfung im Wurmfortsatz, ausgelöst durch Kotsteine, unverdaute Nahrungsmittel oder Bakterienbefall.
Durch die Verstopfung entzündet sich die empfindliche Schleimhaut und der Wurmfortsatz vergrößert sich. Ein lebensbedrohlicher Durchbruch kann die Folge sein.
Bauchschmerzen, Übelkeit und Druckschmerzen
Typische Symptome, die bei Betroffenen auftreten können, sind zum Beispiel Bauchschmerzen, die sich von der Magengegend in den rechten Unterbauch verlagern, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit sowie Druckschmerzen. Eine Blinddarmentzündung tritt besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 19 Jahren auf.
Aber auch bei Schwangeren kommt eine Blinddarmentzündung immer mal wieder vor. Bei ihnen kommt allerdings erschwerend hinzu, dass die Symptome oft nicht eindeutig erkennbar sind. Die Ursache: Durch die Vergrößerung der Gebärmutter während einer Schwangerschaft verlagert sich der Wurmfortsatz.
Die typischen Schmerzen treten dann eher im rechten Oberbauch statt im rechten Unterbauch auf. Außerdem fehlt bei Schwangeren häufig die Druckempfindlichkeit.
Akute Blinddarmentzündung in der Schwangerschaft: Operation ist immer notwendig
Da sich die Symptome einer Blinddarmentzündung oft nur sehr schwer von Schwangerschaftsbeschwerden unterscheiden lassen, sollten Schwangere bereits bei ersten Anzeichen wie Bauchschmerzen und Erbrechen einen Arzt aufsuchen. Ohne Behandlung besteht die Gefahr eines Blinddarmdurchbruchs, bei der der Wurmfortsatz platzt und eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung entstehen kann.
Blinddarmentzündung nur durch OP heilbar
Für Schwangere gilt genauso wie für alle anderen Betroffenen: Ein chirurgischer Eingriff ist die einzige Möglichkeit, den entzündeten Wurmfortsatz zu entfernen. Um einen lebensgefährlichen Blinddarmdurchbruch zu verhindern, sollte die Operation nach der Diagnose so schnell wie möglich erfolgen.
Zu den gängigsten Operationsmethoden bei einer Blinddarmentzündung gehört zum einen die offene Operation mit einem Bauchschnitt sowie die sogenannte „Schlüssellochtechnik“ über eine Bauchspiegelung. Bei diesem minimal invasiven Zugang sind in der Regel nur drei kleine Schnitte nötig.
Wie riskant ist eine Blinddarm OP für Schwangere?
Im Vergleich zum Bauchschnitt bei der offenen Operation sind bei der Schlüssellochtechnik die Schmerzen nach der OP geringer und es bleibt keine große Narbe zurück. Wenn es möglich ist wird daher heute auf diese Weise operiert.
Grundsätzlich besteht bei einer Operation immer ein gewisses Grundrisiko. Im Vergleich zu den lebensbedrohlichen Folgen eines Blinddarmdurchbruchs ist das Risiko für die Mutter und ihr ungeborenes Baby jedoch vergleichsweise gering.
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- Beim ersten Verdacht sollten Sie sofort den Arzt aufsuchen. Oft kann man unter stationären Beobachtung mit einer Operation noch warten.
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