Nasenbluten in der Schwangerschaft » Was tun?

Nasenbluten in der Schwangerschaft » Was tun?

In der Schwangerschaft kann Nasenbluten durch Hormonveränderungen und erhöhtes Blutvolumen auftreten. Es ist meistens harmlos und kann mit Hausmitteln behandelt werden. Bei anhaltenden Fällen ist ein Arztbesuch ratsam.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Nasenbluten in der Schwangerschaft » Was tun?

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In der Schwangerschaft vergrößert sich das Blutvolumen – Gelegentliches oder auch häufiges Nasenbluten in der Schwangerschaft plagt sehr viele Frauen. Es ist zwar lästig, aber weder für die Mutter noch das Kind gefährlich. Wie bei vielen anderen Schwangerschaftsbeschwerden spielt die Wirkung der Hormone dabei eine zentrale Rolle.


Die Nase – ein sensibles und gut durchblutetes Organ

Die Nase ist ein ausgesprochen gut durchblutetes Organ und muss das auch sein, um ihre verschiedenen Funktionen zu erfüllen. Die Oberfläche der Nasenschleimhaut befeuchtet und erwärmt die eingeatmete Luft, beim Ausatmen gewinnt sie den größten Teil ihrer Wärme und Feuchtigkeit zurück.

Reguliert wird die Regeneration der Schleimhaut durch den sogenannten Nasenzyklus, indem jeweils ein Nasenloch stärker beansprucht wird und die Schleimhaut des anderen Nasenloches sich in dieser Zeit erholen kann.

Die Nasenhaare und das Nasensekret sorgen dafür, dass feine Fremdpartikel nicht in die Atemwege gelangen, die Flimmerhärchen in der Nase transportieren diese permanent in Richtung Rachen ab. Die Riechschleimhaut (regio olfactoria) kleidet die Nasenhöhle in ihren obersten Bereichen aus.

Beim Menschen befinden sich dort rund zehn bis 30 Riechsinneszellen, die in die Riechnerven münden und durch diese mit dem Gehirn verbunden sind. Die Nasenschleimhaut durchzieht ein Netz feinster Kapillargefäße, im vorderen Bereich der Nasenscheidewand – dem sogenannten Locus Kiesselbachi – liegen sie besonders nahe an der der Schleimhautoberfläche. Diese Region wird deshalb besonders oft zum Ausgangspunkt von Nasenbluten.

Ursachen für Nasenbluten in der Schwangerschaft

Die Ursachen für häufiges Nasenbluten in der Schwangerschaft finden sich in zwei grundlegenden Faktoren: Zum einen lockern das Schwangerschaftshormon Progesteron und die vermehrt ausgeschütteten Östrogene (weibliche Sexualhormone) das Körpergewebe auf – auch die Blutgefäße sind hiervon betroffen.

Zum anderen steigt in der Schwangerschaft das Blutvolumen an. Die Vergrößerung des Blutvolumens setzt bereits in der 6. Schwangerschaftswoche ein, ab der 30. Schwangerschaftswoche zirkulieren im Kreislauf einer schwangeren Frau um 50 Prozent mehr Blut als in nichtschwangeren Zeiten.

Auch der Blutdruck sowie Herz- und Atemfrequenz steigen im Verlauf der Schwangerschaft allmählich an. Die schwangerschaftsbedingten Veränderungen des Kreislaufs belasten natürlich die Gefäße. Im sehr sensiblen Blutgefäßsystem der Nase platzt deshalb von Zeit zu Zeit ein Äderchen.

Die klimatischen Verhältnisse wirken sich als ein zusätzlicher Auslöser von Nasenbluten aus: Winterliche Kälte oder trockene Raumluft trocknen die Nasenschleimhaut aus, was die Blutungen fördert.

Nasenbluten in der Schwangerschaft

Wie gefährlich ist Nasenbluten in der Schwangerschaft?

Auch bei häufigem Nasenbluten in der Schwangerschaft müssen Sie sich normalerweise keine Sorgen machen. Eine Gefährdung für Sie oder Ihr Kind ist damit auf keinen Fall verbunden. Der Blutverlust dabei ist sehr gering – die Blutung sieht meist schlimmer aus, als sie ist.

Eine seltene Ausnahme stellen Blutungen aus arteriellen Gefäßen im hinteren Bereich der Nase dar, die sehr stark werden können und sich vor allem in Verbindung mit Blutgerinnungsstörungen oder der Einnahme gerinnungshemmender Medikamente zum Teil nur schwer stillen lassen.

Typisch für das Nasenbluten in der Schwangerschaft sind arterielle Blutungen aus der Nase jedoch nicht, ihre Ursache besteht meist in Leberschäden oder einem sehr stark erhöhten Blutdruck.

Erste Hilfe gegen Nasenbluten

Bei akutem Nasenbluten kommt es darauf an, die Blutung schnell zu stoppen. Dafür nehmen Sie eine aufrechte Sitzhaltung ein und beugen den Kopf nach vorn – das Blut tropft auf diese Weise durch die Nase ab. Danach pressen Sie die Nasenflügel für fünf bis zehn Minuten leicht zusammen.

Ein kalter Waschlappen oder ein eingewickelter Eisbeutel im Nacken hilft zusätzlich dabei, dass das lästige Bluten aufhört. Ein weiteres Hausmittel gegen Nasenbluten in der Schwangerschaft besteht darin, ein frisches Taschentuch mit Zitronensaft zu beträufeln und dieses vorsichtig in die Nase einzuführen.

Sich hinlegen oder den Kopf in den Nacken legen, sollten Sie dagegen nicht. Dabei kann Blut in den Magen-Darm-Trakt laufen oder eingeatmet werden. Verschlucktes Blut löst Übelkeit und Schwindelgefühle aus.

Wann erfordert Nasenbluten in der Schwangerschaft einen Arztbesuch?

Falls diese Maßnahmen nicht helfen, sollten Sie sich für einen Arztbesuch entscheiden. Nasenbluten lässt sich gut und mit verschiedenen Methoden behandeln. Der Arzt setzt beispielsweise eine Tamponade ein oder verödet die blutenden Gefäße mit einer Elektroagulations-Pinzette.

Bei sehr starkem oder extrem häufigem Nasenbluten in der Schwangerschaft sollten Sie Ihren Arzt so bald wie möglich konsultieren, um Bluthochdruck und andere ursächliche Erkrankungen auszuschließen.

Der Früherkennung von Bluthochdruck kommt in der Schwangerschaft eine besondere Rolle zu, da sich dahinter eine beginnende Präeklampsie (hypertensive Gestose, früher auch „Schwangerschaftsvergiftung“) verbergen kann, die unbehandelt zu schweren Schwangerschaftskomplikationen führen kann.

Zur Vorbeugung: Behutsames Schnäuzen und viel Feuchtigkeit

Zur Vorbeugung gegen Nasenbluten in der Schwangerschaft dient die Beachtung einiger einfacher Regeln: Putzen Sie Ihre Nase vorsichtig und behutsam – zu starkes Schnäuzen löst unter Umständen Nasenbluten aus. Halten Sie Ihre Nase feucht. Im Winter oder bei sehr trockenem Klima verhindern Sie das Austrocknen der Nasenschleimhaut, indem Sie die Seiten ihrer Nasenlöcher regelmäßig mit einer fett- und feuchtigkeitshaltigen Creme behandeln.

Reichliches Trinken hilft ebenfalls dabei, die Gewebe Ihres Körpers – und damit auch die Nasenschleimhaut – feucht zu halten. Falls Sie in Ihrer Schwangerschaft sehr häufig unter Nasenbluten leiden, können Sie ausprobieren, ob regelmäßiges Inhalieren mit Wasserdampf die Beschwerden lindert.

Wenn Sie vermuten, dass zu trockene Raumluft ein Auslöser für Nasenbluten ist, sollten Sie überlegen, einen Luftbefeuchter anzuschaffen. Die Geräte sind nicht teuer, können das Klima in Ihrer Wohnung oder im Büro jedoch nachhaltig verbessern.

Nasenbluten in der Schwangerschaft ist ein häufiges Symptom:

  • Die Ursachen dafür liegen in der gewebe- und gefäßauflockernden Wirkung der Schwangerschaftshormone sowie im durch die Schwangerschaft erhöhten Blutvolumen.
  • Nasenbluten in der Schwangerschaft gefährdet weder Ihr Baby noch Sie selbst.
  • Akute Blutungen können Sie durch einfache Hausmittel in der Regel selber stillen.
  • Zum Arzt sollten Sie gehen, wenn Ihre Nase in der Schwangerschaft sehr stark oder sehr häufig blutet. Dabei geht es auch darum, einen latenten Bluthochdruck zuverlässig auszuschließen.
  • Zur Vorbeugung gegen Nasenbluten in der Schwangerschaft hilft ein besonders behutsamer Umgang mit Ihrer Nase und viel Feuchtigkeit – durch regelmäßiges Cremen der Nasenlöcher, reichliches Trinken und eine ausreichende Befeuchtung der Raumluft.

© goodluz – Fotolia.com

Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Homöopathisch kann auch Hamamelis angewendet werden.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Unsere Ratgeber:

In der Schwangerschaft vergrößert sich das Blutvolumen – Gelegentliches oder auch häufiges Nasenbluten in der Schwangerschaft plagt sehr viele Frauen. Es ist zwar lästig, aber weder für die Mutter noch das Kind gefährlich. Wie bei vielen anderen Schwangerschaftsbeschwerden spielt die Wirkung der Hormone dabei eine zentrale Rolle.


Die Nase – ein sensibles und gut durchblutetes Organ

Die Nase ist ein ausgesprochen gut durchblutetes Organ und muss das auch sein, um ihre verschiedenen Funktionen zu erfüllen. Die Oberfläche der Nasenschleimhaut befeuchtet und erwärmt die eingeatmete Luft, beim Ausatmen gewinnt sie den größten Teil ihrer Wärme und Feuchtigkeit zurück.

Reguliert wird die Regeneration der Schleimhaut durch den sogenannten Nasenzyklus, indem jeweils ein Nasenloch stärker beansprucht wird und die Schleimhaut des anderen Nasenloches sich in dieser Zeit erholen kann.

Die Nasenhaare und das Nasensekret sorgen dafür, dass feine Fremdpartikel nicht in die Atemwege gelangen, die Flimmerhärchen in der Nase transportieren diese permanent in Richtung Rachen ab. Die Riechschleimhaut (regio olfactoria) kleidet die Nasenhöhle in ihren obersten Bereichen aus.

Beim Menschen befinden sich dort rund zehn bis 30 Riechsinneszellen, die in die Riechnerven münden und durch diese mit dem Gehirn verbunden sind. Die Nasenschleimhaut durchzieht ein Netz feinster Kapillargefäße, im vorderen Bereich der Nasenscheidewand – dem sogenannten Locus Kiesselbachi – liegen sie besonders nahe an der der Schleimhautoberfläche. Diese Region wird deshalb besonders oft zum Ausgangspunkt von Nasenbluten.

Ursachen für Nasenbluten in der Schwangerschaft

Die Ursachen für häufiges Nasenbluten in der Schwangerschaft finden sich in zwei grundlegenden Faktoren: Zum einen lockern das Schwangerschaftshormon Progesteron und die vermehrt ausgeschütteten Östrogene (weibliche Sexualhormone) das Körpergewebe auf – auch die Blutgefäße sind hiervon betroffen.

Zum anderen steigt in der Schwangerschaft das Blutvolumen an. Die Vergrößerung des Blutvolumens setzt bereits in der 6. Schwangerschaftswoche ein, ab der 30. Schwangerschaftswoche zirkulieren im Kreislauf einer schwangeren Frau um 50 Prozent mehr Blut als in nichtschwangeren Zeiten.

Auch der Blutdruck sowie Herz- und Atemfrequenz steigen im Verlauf der Schwangerschaft allmählich an. Die schwangerschaftsbedingten Veränderungen des Kreislaufs belasten natürlich die Gefäße. Im sehr sensiblen Blutgefäßsystem der Nase platzt deshalb von Zeit zu Zeit ein Äderchen.

Die klimatischen Verhältnisse wirken sich als ein zusätzlicher Auslöser von Nasenbluten aus: Winterliche Kälte oder trockene Raumluft trocknen die Nasenschleimhaut aus, was die Blutungen fördert.

Nasenbluten in der Schwangerschaft

Wie gefährlich ist Nasenbluten in der Schwangerschaft?

Auch bei häufigem Nasenbluten in der Schwangerschaft müssen Sie sich normalerweise keine Sorgen machen. Eine Gefährdung für Sie oder Ihr Kind ist damit auf keinen Fall verbunden. Der Blutverlust dabei ist sehr gering – die Blutung sieht meist schlimmer aus, als sie ist.

Eine seltene Ausnahme stellen Blutungen aus arteriellen Gefäßen im hinteren Bereich der Nase dar, die sehr stark werden können und sich vor allem in Verbindung mit Blutgerinnungsstörungen oder der Einnahme gerinnungshemmender Medikamente zum Teil nur schwer stillen lassen.

Typisch für das Nasenbluten in der Schwangerschaft sind arterielle Blutungen aus der Nase jedoch nicht, ihre Ursache besteht meist in Leberschäden oder einem sehr stark erhöhten Blutdruck.

Erste Hilfe gegen Nasenbluten

Bei akutem Nasenbluten kommt es darauf an, die Blutung schnell zu stoppen. Dafür nehmen Sie eine aufrechte Sitzhaltung ein und beugen den Kopf nach vorn – das Blut tropft auf diese Weise durch die Nase ab. Danach pressen Sie die Nasenflügel für fünf bis zehn Minuten leicht zusammen.

Ein kalter Waschlappen oder ein eingewickelter Eisbeutel im Nacken hilft zusätzlich dabei, dass das lästige Bluten aufhört. Ein weiteres Hausmittel gegen Nasenbluten in der Schwangerschaft besteht darin, ein frisches Taschentuch mit Zitronensaft zu beträufeln und dieses vorsichtig in die Nase einzuführen.

Sich hinlegen oder den Kopf in den Nacken legen, sollten Sie dagegen nicht. Dabei kann Blut in den Magen-Darm-Trakt laufen oder eingeatmet werden. Verschlucktes Blut löst Übelkeit und Schwindelgefühle aus.

Wann erfordert Nasenbluten in der Schwangerschaft einen Arztbesuch?

Falls diese Maßnahmen nicht helfen, sollten Sie sich für einen Arztbesuch entscheiden. Nasenbluten lässt sich gut und mit verschiedenen Methoden behandeln. Der Arzt setzt beispielsweise eine Tamponade ein oder verödet die blutenden Gefäße mit einer Elektroagulations-Pinzette.

Bei sehr starkem oder extrem häufigem Nasenbluten in der Schwangerschaft sollten Sie Ihren Arzt so bald wie möglich konsultieren, um Bluthochdruck und andere ursächliche Erkrankungen auszuschließen.

Der Früherkennung von Bluthochdruck kommt in der Schwangerschaft eine besondere Rolle zu, da sich dahinter eine beginnende Präeklampsie (hypertensive Gestose, früher auch „Schwangerschaftsvergiftung“) verbergen kann, die unbehandelt zu schweren Schwangerschaftskomplikationen führen kann.

Zur Vorbeugung: Behutsames Schnäuzen und viel Feuchtigkeit

Zur Vorbeugung gegen Nasenbluten in der Schwangerschaft dient die Beachtung einiger einfacher Regeln: Putzen Sie Ihre Nase vorsichtig und behutsam – zu starkes Schnäuzen löst unter Umständen Nasenbluten aus. Halten Sie Ihre Nase feucht. Im Winter oder bei sehr trockenem Klima verhindern Sie das Austrocknen der Nasenschleimhaut, indem Sie die Seiten ihrer Nasenlöcher regelmäßig mit einer fett- und feuchtigkeitshaltigen Creme behandeln.

Reichliches Trinken hilft ebenfalls dabei, die Gewebe Ihres Körpers – und damit auch die Nasenschleimhaut – feucht zu halten. Falls Sie in Ihrer Schwangerschaft sehr häufig unter Nasenbluten leiden, können Sie ausprobieren, ob regelmäßiges Inhalieren mit Wasserdampf die Beschwerden lindert.

Wenn Sie vermuten, dass zu trockene Raumluft ein Auslöser für Nasenbluten ist, sollten Sie überlegen, einen Luftbefeuchter anzuschaffen. Die Geräte sind nicht teuer, können das Klima in Ihrer Wohnung oder im Büro jedoch nachhaltig verbessern.

Nasenbluten in der Schwangerschaft ist ein häufiges Symptom:

  • Die Ursachen dafür liegen in der gewebe- und gefäßauflockernden Wirkung der Schwangerschaftshormone sowie im durch die Schwangerschaft erhöhten Blutvolumen.
  • Nasenbluten in der Schwangerschaft gefährdet weder Ihr Baby noch Sie selbst.
  • Akute Blutungen können Sie durch einfache Hausmittel in der Regel selber stillen.
  • Zum Arzt sollten Sie gehen, wenn Ihre Nase in der Schwangerschaft sehr stark oder sehr häufig blutet. Dabei geht es auch darum, einen latenten Bluthochdruck zuverlässig auszuschließen.
  • Zur Vorbeugung gegen Nasenbluten in der Schwangerschaft hilft ein besonders behutsamer Umgang mit Ihrer Nase und viel Feuchtigkeit – durch regelmäßiges Cremen der Nasenlöcher, reichliches Trinken und eine ausreichende Befeuchtung der Raumluft.

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Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Homöopathisch kann auch Hamamelis angewendet werden.
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