1 – 4. SSW (Schwangerschaftswoche): Der Beginn der Schwangerschaft

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Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

Alle Beiträge des Experten

1 – 4. SSW (Schwangerschaftswoche): Der Beginn der Schwangerschaft

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Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Nun beginnt eine schöne und spannende Zeit für dich. Noch merkst du gar nicht, dass du schwanger bist, aber in deinem Inneren geht es bereits rund. Unsere windeln.de Expertin zeigt dir, was gerade jetzt in deinem Körper passiert.


Von der letzten Monatsblutung zur Entstehung neuen Lebens

In der 1., 2., 3. und 4. Schwangerschaftswoche (dem ersten Schwangerschaftsmonat) entscheidet sich, ob in diesem Zyklus ein neues Leben entstehen wird oder nicht. Die ersten beiden Wochen sind vor allem eine rechnerische Größe. Der Eisprung und damit die Möglichkeit der Befruchtung folgen erst gegen Ende der zweiten oder zu Beginn der dritten Woche.

Am Anfang nicht direkt schwanger

In der ersten und zweiten Woche ist die Frau daher noch nicht schwanger. Da sich der Zeitpunkt des Eisprungs bei den wenigsten Frauen exakt bestimmen lässt, wird eine Schwangerschaft ab dem sicher bekannten ersten Tag der letzten Periode berechnet und dauert danach 40 Wochen.

Anhand der Daten, die der Arzt durch die verschiedenen Ultraschalluntersuchungen des Babys gewinnt, wird der prognostizierte Geburtstermin später oft noch angepasst. Falls die Eizelle im Lauf der 3. SSW befruchtet wird, folgt darauf eine sehr sensible Phase.

Ab der 4. SSW hast du Gewissheit

Bis zum Ende der 4. SSW entscheidet sich, ob es dem Embryo gelingt, sich in der Schleimhaut der Gebärmutter einzunisten oder ob er mit der nächsten Regelblutung ausgeschieden wird.

Viele Frauen spüren von diesen Vorgängen in der 1. bis 4. Schwangerschaftswoche nichts, andere empfinden bereits kurz nach der Befruchtung die ersten körperlichen Zeichen für die Schwangerschaft. Sicher nachweisen lässt sich diese durch einen Bluttest in der 4 SSW oder durch einen Urintest ab dem errechneten ersten Tag der nächsten Periode respektive in der 5. Schwangerschaftswoche.

1. SSW – Zeit der normalen Regelblutung und erster Vorbereitungen auf eine Schwangerschaft

In der 1. SSW ist die Frau nicht schwanger, sondern erlebt ihre normale Regelblutung. Trotzdem schafft ihr Körper in dieser Zeit im Rahmen des normalen Zyklus viele Voraussetzungen für eine potentielle Schwangerschaft. Frauen, die geplant schwanger werden wollen, können in der 1. SSW schon einiges tun, um ihrem Baby einen guten Start zu sichern.

Der völlige Verzicht auf Alkohol und Nikotin sorgt dafür, dass diese Schadstoffe die Keimzelle gar nicht erst erreichen – im ersten Schwangerschaftsdrittel haben sie für das Baby ein besonders hohes Schadenspotenzial. Medikamente – auch Naturheilmittel – sollten ab jetzt nur noch nach einer ärztlichen Beratung verwendet werden.

Was kann ich im ersten Monat der Schwangerschaft noch tun?

kein-rauchen-bei-geplanter-schwangerschaft

Für die störungsfreie Entwicklung von Gehirn und Nervensystem des Embryos ist eine ausreichende Versorgung mit Folsäure (Vitamin B9, Vitamin B11) vor allem in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten – dem ersten Trimester – unabdingbar, ein Folsäuremangel kann zu schweren Entwicklungsstörungen und Schädigungen führen.

Natürliche Folsäure findet sich in hoher Konzentration in Hefen, Weizenkeimen, Weizenkleien, Kalbs- und Geflügelleber, außerdem in vielen Gemüsen, Obst sowie Fisch und Fleisch. Frauen mit Kinderwunsch sollten schon vor Beginn der Schwangerschaft und anschließend ab der 1. SSW täglich 0,4 Milligramm Folsäure eventuell in Form eines Nahrungsergänzungsmittels zu sich nehmen.

2. SSW – Wiederkehr der Fruchtbarkeit und Eisprung

Auch in der 2. SSW ist die Frau noch nicht schwanger. Ihr Körper schafft jetzt durch den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und die Vorbereitung des Eisprungs (Ovulation) die Voraussetzungen für ihre Fruchtbarkeit in diesem Zyklus. Etwa in der Zyklusmitte platzt ein reifes Eizellbläschen (Follikel) und „schießt“ eine reife Eizelle in den Eileitertrichter.

Unterstützt durch die zahlreichen Flimmerhärchen beginnt die Eizelle, durch den Eileiter zum Uterus zu wandern. Die Eizelle ist nur zwölf bis 24 Stunden nach dem Eisprung lebensfähig. Die Befruchtung der Eizelle erfolgt also gegen Ende der 2. SSW oder zu Beginn der nächsten Woche. Da die männlichen Samenzellen rund 2-5 Tage überleben, setzen die fruchtbaren Tage der Frau bereits einige Tage vor dem Eisprung ein. Sie ist also insgesamt 6 Tage fruchtbar.

Junges Paar im Bett

Wettlauf gegen die Zeit beginnt

Nach dem männlichen Orgasmus treten rund 500 Millionen Samenzellen einen „Wettlauf“ an, den nur ein einziges Spermium gewinnt. Die Befruchtung der Eizelle geht gewöhnlich noch im Eileiter vonstatten. Für die Spermien ist dieser Weg beschwerlich, zumal sie gegen die Bewegungen der Flimmerhärchen schwimmen müssen. Rekordschwimmer bewältigen diese Distanz von 15 bis 18 Zentimetern in etwa einer halben Stunde, andere benötigen dafür Tage, viele kommen nie ans Ziel.

Zwar kann die äußere Eihülle durch mehrere Samenzellen durchbrochen werden, nur eine einzige schafft es jedoch, auch die innere Membran der Eizelle zu durchdringen. Welche Samenzelle dabei siegreich ist, wird mittels biochemischer Signale durch die Eizelle entschieden. Sobald das Spermium in das Innere der Eizelle eingedrungen ist, verändert diese ihre chemische Struktur. Hierdurch wird die elektrische Spannung um die Zellmembran verändert, so dass der Weg für alle anderen Spermien verschlossen wird.

3. SSW – die Schwangerschaft beginnt

Zu Beginn der 3. SSW beginnt die eigentliche Schwangerschaft. Unmittelbar nach der Befruchtung befinden sich im Inneren des Eis zwei Zellkerne: der Kern der Eizelle mit den weiblichen Erbanlagen und der Kopf des Spermiums mit den männlichen Erbinformationen. Mit ihrem Verschmelzen entsteht der einzigartige genetische Code eines neuen Menschen. Wenig später wird sich diese Ursprungszelle (Zygote) erstmals teilen und damit zum Ausgangspunkt von Milliarden weiterer Zellen.

Unser Tipp zur Folsäure

Am zweiten Tag nach der Befruchtung besteht dieses Zell-Cluster aus vier, einen Tag später bereits aus acht Zellen. In der 3 SSW ähnelt sein Aussehen zunächst einer Maulbeere (lateinisch: Morula), Wissenschaftler sprechen deshalb auch vom Morula-Stadium der Embryonalentwicklung. Einen Tag später bildet sich im Inneren des Zell-Clusters ein Hohlraum aus – die Morula hat sich zur Keimblase (Blastozyste) fortentwickelt, die aus zwei verschiedenen Zelltypen besteht.

Vom Embryo zum Fötus

Aus den Embryoblasten entwickelt sich der eigentliche Embryo – das Baby trägt bis zum Ende des ersten Trimesters diesen wissenschaftlichen Namen, erst nachdem alle wichtigen Organanlagen ausgebildet sind, wird es als Fötus bezeichnet werden. Aus den Trophoblasten entsteht die Plazenta (Mutterkuchen), die zusammen mit der mit ihr verbundenen Nabelschnur später die Nähr- und Sauerstoffversorgung des Babys übernimmt und die Abfallprodukte seines Stoffwechsels entsorgt.

In der 3. SSW noch keine äußeren Anzeichen einer Schwangerschaft

Während der 3. SSW wandert der Embryo unermüdlich aus dem Eileiter zum Uterus, den er gewöhnlich zum Beginn der folgenden Schwangerschaftswoche erreicht. Bei seiner Ankunft in der Gebärmutter besteht er bereits aus etwa 70 bis 100 Zellen. Äußerliche Anzeichen der Schwangerschaft sind in diesem frühen Stadium noch nicht zu sehen, die meisten Frauen wissen in der 3. SSW noch gar nicht, dass sie schwanger sind.

Die Befruchtung leitet jedoch eine Vielzahl von hormonellen Veränderungen ein, die für den Erhalt der Schwangerschaft und die weitere Embryonalentwicklung sorgen. Unmittelbar nach dem Eisprung hat beispielsweise das Eizellbläschen als Gelbkörper (Corpus Luteum) eine neue Aufgabe übernommen: Es produziert jetzt das Gelbkörperhormon Progesteron, das den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut bewirkt und für die Einnistung der Eizelle damit von entscheidender Bedeutung ist.

4. SSW – alles oder nichts!

Durchschnittlich sieben Tage nach der Befruchtung und zu Beginn der 4. SSW nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein. In dieser Phase entscheidet sich nach dem „Alles-oder-Nichts-Prinzip“, ob die Schwangerschaft erhalten bleibt.

Unmittelbar vor der Einnistung (Nidation) kann der Embryo besonders leicht durch äußere Einwirkungen geschädigt werden. Falls es dem gerade entstehenden Organismus nicht gelingt, eine solche Schädigung zu kompensieren, stoppt seine Entwicklung – die Keimblase wird dann zusammen mit der nächsten Periode „ausgespült“.

Eizelle wird befruchtet

Nidation: Eizelle nistet sich ein

Kurz vor der Nidation schlüpft der Embryo aus der ihn umgebenden Hülle aus und bohrt sich danach in die Uterusschleimhaut ein, bis er vollkommen von ihr überzogen ist. Zwischen den Embryoblasten und den Trophoblasten bilden sich jetzt die Fruchthöhle sowie der Dottersack, der in den nächsten Wochen für die Nährstoffversorgung des Embryos sorgen wird. Um das eingenistete Ei herum bildet sich ab jetzt die Plazenta aus. Gegen Ende der 4. Schwangerschaftswoche misst der Embryo nur einen halben Millimeter – bis zur Geburt erreicht das Baby eine Länge von etwa 51 bis 52 Zentimetern und ein durchschnittliches Gewicht von rund 3.200 Gramm.

Drei Keimblätter als Organanlagen

Bis zur 4. SSW sind die Embryonalzellen pluripotent – aus jeder Zelle könnte sich theoretisch jedes beliebige Organ entwickeln. Ab dieser Woche setzt die zelluläre Spezialisierung ein. Aus den Embryoblasten entwickelt sich die sogenannte Keimscheibe, die eine rundliche Form besitzt. Sie wird aus zwei und bald darauf aus drei Keimblättern gebildet:

  • Aus dem inneren Keimblatt (Entoderm) werden im Verlauf der Embryonalentwicklung die meisten inneren Organe – unter anderem Lungen, Leber, Bauchspeicheldrüse, Harnblase und Harnröhre sowie der innere Verdauungstrakt – entstehen.
  • Aus dem mittleren Keimblatt (Mesoderm) entwickeln sich Herz und Blutgefäße, Bindegewebe und Skelett, die glatte Muskulatur der Eingeweide, die Milz, Blutkörperchen und das Lymphsystem, die Nieren sowie die Keimdrüsen und die inneren Geschlechtsorgane.
  • Aus dem äußeren Keimblatt (Ektoderm) bilden sich Haut, Nervensystem und Sinnesorgane.

Erste Schwangerschaftszeichen bei der Mutter in der 4. SSW

In der 4. SSW verspüren viele Frauen die ersten körperlichen Signale der Schwangerschaft. Durch das Einnisten des Embryos in die Gebärmutter kann es zur sogenannten Nidationsblutung kommen, die sich als leichte Schmierblutung bemerkbar macht. Oft beginnen die Brüste in dieser Woche schmerzhaft zu ziehen und zu spannen, bei einigen Frauen wird bereits jetzt die Haut der Warzenhöfe dunkler.

Die Produktion des Gelbkörperhormons Progesteron verlangsamt zum Schutz des Embryos den Ablauf aller Körpervorgänge der Schwangeren, sorgt aber auch dafür, dass diese sich häufig müde fühlt und sich die ersten schwangerschaftsbedingten Verstopfungen melden.

Einige Frauen verspüren in der 4 SSW bereits die ersten Schwangerschaftsbeschwerden: Morgenübelkeit, vermehrter Speichelfluss sowie eine emotionale „Berg-und Talfahrt“, die sie durch das gesamte erste Trimester der Schwangerschaft begleiten wird.

Fazit

  • In der 1., 2., 3. und 4. SSW entscheidet sich, ob in diesem Monatszyklus eine Schwangerschaft entstehen wird. In den ersten beiden Wochen besteht noch keine Schwangerschaft. Da der Zeitpunkt des Eisprungs nur bei den wenigsten Frauen exakt bekannt ist, wird ihr Beginn auf den ersten Tag der letzten Periode terminiert. Der errechnete Geburtstermin liegt damit in etwa 40 Wochen.
  • In der 1. SSW hat die Frau ihre reguläre Monatsblutung. Bei bestehendem Kinderwunsch kann sie durch den Verzicht auf Alkohol und Nikotin, Selbstmedikationen sowie die Einnahme der für eine gesunde Entwicklung des Babys lebenswichtigen Folsäure bereits jetzt für einen guten Start der Embryonalentwicklung sorgen.
  • Gegen Ende der 2. SSW respektive in der Zyklusmitte erfolgt der Eisprung. Falls die reife Eizelle jetzt oder zu Beginn der 3. SSW befruchtet wird, beginnt damit die Schwangerschaft.
  • In der 3. SSW beginnt die befruchtete Eizelle, sich zu teilen und wandert bis zum Ende dieser Woche aus dem Eileiter in den Uterus.
  • In der 4. SSW nistet sich der Embryo in der Gebärmutterschleimhaut ein. In dieser Woche spezialisieren sich seine Zellen – aus den drei Keimblättern mit unterschiedlichen Zelltypen werden sich in den nächsten Wochen und Monaten die verschiedenen Organanlagen bilden. Viele Frauen verspüren jetzt die ersten Schwangerschaftssymptome.

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Von der letzten Monatsblutung zur Entstehung neuen Lebens

In der 1., 2., 3. und 4. Schwangerschaftswoche (dem ersten Schwangerschaftsmonat) entscheidet sich, ob in diesem Zyklus ein neues Leben entstehen wird oder nicht. Die ersten beiden Wochen sind vor allem eine rechnerische Größe. Der Eisprung und damit die Möglichkeit der Befruchtung folgen erst gegen Ende der zweiten oder zu Beginn der dritten Woche.

Am Anfang nicht direkt schwanger

In der ersten und zweiten Woche ist die Frau daher noch nicht schwanger. Da sich der Zeitpunkt des Eisprungs bei den wenigsten Frauen exakt bestimmen lässt, wird eine Schwangerschaft ab dem sicher bekannten ersten Tag der letzten Periode berechnet und dauert danach 40 Wochen.

Anhand der Daten, die der Arzt durch die verschiedenen Ultraschalluntersuchungen des Babys gewinnt, wird der prognostizierte Geburtstermin später oft noch angepasst. Falls die Eizelle im Lauf der 3. SSW befruchtet wird, folgt darauf eine sehr sensible Phase.

Ab der 4. SSW hast du Gewissheit

Bis zum Ende der 4. SSW entscheidet sich, ob es dem Embryo gelingt, sich in der Schleimhaut der Gebärmutter einzunisten oder ob er mit der nächsten Regelblutung ausgeschieden wird.

Viele Frauen spüren von diesen Vorgängen in der 1. bis 4. Schwangerschaftswoche nichts, andere empfinden bereits kurz nach der Befruchtung die ersten körperlichen Zeichen für die Schwangerschaft. Sicher nachweisen lässt sich diese durch einen Bluttest in der 4 SSW oder durch einen Urintest ab dem errechneten ersten Tag der nächsten Periode respektive in der 5. Schwangerschaftswoche.

1. SSW – Zeit der normalen Regelblutung und erster Vorbereitungen auf eine Schwangerschaft

In der 1. SSW ist die Frau nicht schwanger, sondern erlebt ihre normale Regelblutung. Trotzdem schafft ihr Körper in dieser Zeit im Rahmen des normalen Zyklus viele Voraussetzungen für eine potentielle Schwangerschaft. Frauen, die geplant schwanger werden wollen, können in der 1. SSW schon einiges tun, um ihrem Baby einen guten Start zu sichern.

Der völlige Verzicht auf Alkohol und Nikotin sorgt dafür, dass diese Schadstoffe die Keimzelle gar nicht erst erreichen – im ersten Schwangerschaftsdrittel haben sie für das Baby ein besonders hohes Schadenspotenzial. Medikamente – auch Naturheilmittel – sollten ab jetzt nur noch nach einer ärztlichen Beratung verwendet werden.

Was kann ich im ersten Monat der Schwangerschaft noch tun?

kein-rauchen-bei-geplanter-schwangerschaft

Für die störungsfreie Entwicklung von Gehirn und Nervensystem des Embryos ist eine ausreichende Versorgung mit Folsäure (Vitamin B9, Vitamin B11) vor allem in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten – dem ersten Trimester – unabdingbar, ein Folsäuremangel kann zu schweren Entwicklungsstörungen und Schädigungen führen.

Natürliche Folsäure findet sich in hoher Konzentration in Hefen, Weizenkeimen, Weizenkleien, Kalbs- und Geflügelleber, außerdem in vielen Gemüsen, Obst sowie Fisch und Fleisch. Frauen mit Kinderwunsch sollten schon vor Beginn der Schwangerschaft und anschließend ab der 1. SSW täglich 0,4 Milligramm Folsäure eventuell in Form eines Nahrungsergänzungsmittels zu sich nehmen.

2. SSW – Wiederkehr der Fruchtbarkeit und Eisprung

Auch in der 2. SSW ist die Frau noch nicht schwanger. Ihr Körper schafft jetzt durch den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und die Vorbereitung des Eisprungs (Ovulation) die Voraussetzungen für ihre Fruchtbarkeit in diesem Zyklus. Etwa in der Zyklusmitte platzt ein reifes Eizellbläschen (Follikel) und „schießt“ eine reife Eizelle in den Eileitertrichter.

Unterstützt durch die zahlreichen Flimmerhärchen beginnt die Eizelle, durch den Eileiter zum Uterus zu wandern. Die Eizelle ist nur zwölf bis 24 Stunden nach dem Eisprung lebensfähig. Die Befruchtung der Eizelle erfolgt also gegen Ende der 2. SSW oder zu Beginn der nächsten Woche. Da die männlichen Samenzellen rund 2-5 Tage überleben, setzen die fruchtbaren Tage der Frau bereits einige Tage vor dem Eisprung ein. Sie ist also insgesamt 6 Tage fruchtbar.

Junges Paar im Bett

Wettlauf gegen die Zeit beginnt

Nach dem männlichen Orgasmus treten rund 500 Millionen Samenzellen einen „Wettlauf“ an, den nur ein einziges Spermium gewinnt. Die Befruchtung der Eizelle geht gewöhnlich noch im Eileiter vonstatten. Für die Spermien ist dieser Weg beschwerlich, zumal sie gegen die Bewegungen der Flimmerhärchen schwimmen müssen. Rekordschwimmer bewältigen diese Distanz von 15 bis 18 Zentimetern in etwa einer halben Stunde, andere benötigen dafür Tage, viele kommen nie ans Ziel.

Zwar kann die äußere Eihülle durch mehrere Samenzellen durchbrochen werden, nur eine einzige schafft es jedoch, auch die innere Membran der Eizelle zu durchdringen. Welche Samenzelle dabei siegreich ist, wird mittels biochemischer Signale durch die Eizelle entschieden. Sobald das Spermium in das Innere der Eizelle eingedrungen ist, verändert diese ihre chemische Struktur. Hierdurch wird die elektrische Spannung um die Zellmembran verändert, so dass der Weg für alle anderen Spermien verschlossen wird.

3. SSW – die Schwangerschaft beginnt

Zu Beginn der 3. SSW beginnt die eigentliche Schwangerschaft. Unmittelbar nach der Befruchtung befinden sich im Inneren des Eis zwei Zellkerne: der Kern der Eizelle mit den weiblichen Erbanlagen und der Kopf des Spermiums mit den männlichen Erbinformationen. Mit ihrem Verschmelzen entsteht der einzigartige genetische Code eines neuen Menschen. Wenig später wird sich diese Ursprungszelle (Zygote) erstmals teilen und damit zum Ausgangspunkt von Milliarden weiterer Zellen.

Unser Tipp zur Folsäure

Am zweiten Tag nach der Befruchtung besteht dieses Zell-Cluster aus vier, einen Tag später bereits aus acht Zellen. In der 3 SSW ähnelt sein Aussehen zunächst einer Maulbeere (lateinisch: Morula), Wissenschaftler sprechen deshalb auch vom Morula-Stadium der Embryonalentwicklung. Einen Tag später bildet sich im Inneren des Zell-Clusters ein Hohlraum aus – die Morula hat sich zur Keimblase (Blastozyste) fortentwickelt, die aus zwei verschiedenen Zelltypen besteht.

Vom Embryo zum Fötus

Aus den Embryoblasten entwickelt sich der eigentliche Embryo – das Baby trägt bis zum Ende des ersten Trimesters diesen wissenschaftlichen Namen, erst nachdem alle wichtigen Organanlagen ausgebildet sind, wird es als Fötus bezeichnet werden. Aus den Trophoblasten entsteht die Plazenta (Mutterkuchen), die zusammen mit der mit ihr verbundenen Nabelschnur später die Nähr- und Sauerstoffversorgung des Babys übernimmt und die Abfallprodukte seines Stoffwechsels entsorgt.

In der 3. SSW noch keine äußeren Anzeichen einer Schwangerschaft

Während der 3. SSW wandert der Embryo unermüdlich aus dem Eileiter zum Uterus, den er gewöhnlich zum Beginn der folgenden Schwangerschaftswoche erreicht. Bei seiner Ankunft in der Gebärmutter besteht er bereits aus etwa 70 bis 100 Zellen. Äußerliche Anzeichen der Schwangerschaft sind in diesem frühen Stadium noch nicht zu sehen, die meisten Frauen wissen in der 3. SSW noch gar nicht, dass sie schwanger sind.

Die Befruchtung leitet jedoch eine Vielzahl von hormonellen Veränderungen ein, die für den Erhalt der Schwangerschaft und die weitere Embryonalentwicklung sorgen. Unmittelbar nach dem Eisprung hat beispielsweise das Eizellbläschen als Gelbkörper (Corpus Luteum) eine neue Aufgabe übernommen: Es produziert jetzt das Gelbkörperhormon Progesteron, das den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut bewirkt und für die Einnistung der Eizelle damit von entscheidender Bedeutung ist.

4. SSW – alles oder nichts!

Durchschnittlich sieben Tage nach der Befruchtung und zu Beginn der 4. SSW nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein. In dieser Phase entscheidet sich nach dem „Alles-oder-Nichts-Prinzip“, ob die Schwangerschaft erhalten bleibt.

Unmittelbar vor der Einnistung (Nidation) kann der Embryo besonders leicht durch äußere Einwirkungen geschädigt werden. Falls es dem gerade entstehenden Organismus nicht gelingt, eine solche Schädigung zu kompensieren, stoppt seine Entwicklung – die Keimblase wird dann zusammen mit der nächsten Periode „ausgespült“.

Eizelle wird befruchtet

Nidation: Eizelle nistet sich ein

Kurz vor der Nidation schlüpft der Embryo aus der ihn umgebenden Hülle aus und bohrt sich danach in die Uterusschleimhaut ein, bis er vollkommen von ihr überzogen ist. Zwischen den Embryoblasten und den Trophoblasten bilden sich jetzt die Fruchthöhle sowie der Dottersack, der in den nächsten Wochen für die Nährstoffversorgung des Embryos sorgen wird. Um das eingenistete Ei herum bildet sich ab jetzt die Plazenta aus. Gegen Ende der 4. Schwangerschaftswoche misst der Embryo nur einen halben Millimeter – bis zur Geburt erreicht das Baby eine Länge von etwa 51 bis 52 Zentimetern und ein durchschnittliches Gewicht von rund 3.200 Gramm.

Drei Keimblätter als Organanlagen

Bis zur 4. SSW sind die Embryonalzellen pluripotent – aus jeder Zelle könnte sich theoretisch jedes beliebige Organ entwickeln. Ab dieser Woche setzt die zelluläre Spezialisierung ein. Aus den Embryoblasten entwickelt sich die sogenannte Keimscheibe, die eine rundliche Form besitzt. Sie wird aus zwei und bald darauf aus drei Keimblättern gebildet:

  • Aus dem inneren Keimblatt (Entoderm) werden im Verlauf der Embryonalentwicklung die meisten inneren Organe – unter anderem Lungen, Leber, Bauchspeicheldrüse, Harnblase und Harnröhre sowie der innere Verdauungstrakt – entstehen.
  • Aus dem mittleren Keimblatt (Mesoderm) entwickeln sich Herz und Blutgefäße, Bindegewebe und Skelett, die glatte Muskulatur der Eingeweide, die Milz, Blutkörperchen und das Lymphsystem, die Nieren sowie die Keimdrüsen und die inneren Geschlechtsorgane.
  • Aus dem äußeren Keimblatt (Ektoderm) bilden sich Haut, Nervensystem und Sinnesorgane.

Erste Schwangerschaftszeichen bei der Mutter in der 4. SSW

In der 4. SSW verspüren viele Frauen die ersten körperlichen Signale der Schwangerschaft. Durch das Einnisten des Embryos in die Gebärmutter kann es zur sogenannten Nidationsblutung kommen, die sich als leichte Schmierblutung bemerkbar macht. Oft beginnen die Brüste in dieser Woche schmerzhaft zu ziehen und zu spannen, bei einigen Frauen wird bereits jetzt die Haut der Warzenhöfe dunkler.

Die Produktion des Gelbkörperhormons Progesteron verlangsamt zum Schutz des Embryos den Ablauf aller Körpervorgänge der Schwangeren, sorgt aber auch dafür, dass diese sich häufig müde fühlt und sich die ersten schwangerschaftsbedingten Verstopfungen melden.

Einige Frauen verspüren in der 4 SSW bereits die ersten Schwangerschaftsbeschwerden: Morgenübelkeit, vermehrter Speichelfluss sowie eine emotionale „Berg-und Talfahrt“, die sie durch das gesamte erste Trimester der Schwangerschaft begleiten wird.

Fazit

  • In der 1., 2., 3. und 4. SSW entscheidet sich, ob in diesem Monatszyklus eine Schwangerschaft entstehen wird. In den ersten beiden Wochen besteht noch keine Schwangerschaft. Da der Zeitpunkt des Eisprungs nur bei den wenigsten Frauen exakt bekannt ist, wird ihr Beginn auf den ersten Tag der letzten Periode terminiert. Der errechnete Geburtstermin liegt damit in etwa 40 Wochen.
  • In der 1. SSW hat die Frau ihre reguläre Monatsblutung. Bei bestehendem Kinderwunsch kann sie durch den Verzicht auf Alkohol und Nikotin, Selbstmedikationen sowie die Einnahme der für eine gesunde Entwicklung des Babys lebenswichtigen Folsäure bereits jetzt für einen guten Start der Embryonalentwicklung sorgen.
  • Gegen Ende der 2. SSW respektive in der Zyklusmitte erfolgt der Eisprung. Falls die reife Eizelle jetzt oder zu Beginn der 3. SSW befruchtet wird, beginnt damit die Schwangerschaft.
  • In der 3. SSW beginnt die befruchtete Eizelle, sich zu teilen und wandert bis zum Ende dieser Woche aus dem Eileiter in den Uterus.
  • In der 4. SSW nistet sich der Embryo in der Gebärmutterschleimhaut ein. In dieser Woche spezialisieren sich seine Zellen – aus den drei Keimblättern mit unterschiedlichen Zelltypen werden sich in den nächsten Wochen und Monaten die verschiedenen Organanlagen bilden. Viele Frauen verspüren jetzt die ersten Schwangerschaftssymptome.

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