Gewichtszunahme, Knochenhärtung, wachsendes Gehirnvolumen – Der 9. und somit letzte Monat deiner Schwangerschaft beginnt. Wenn du dein erstes Kind bekommst, könnte es sein, dass sich der Kopf des Babys in dieser Woche bereits ins Becken senkt, was durch die sogenannten Senkwehen begleitet wird, die wenig schmerzhaft sind. Alle Sinne deines kleinen Lieblings sind mittlerweile voll entwickelt, seine Skelettentwicklung weitestgehend abgeschlossen. Falls es mittlerweile doch zu Wassereinlagerungen gekommen ist, heißt es jetzt: trinken, trinken, trinken!
Das Baby in der 33. SSW
In der 33. Schwangerschaftswoche misst das Baby in der Scheitel-Fersenlänge etwa 44 Zentimeter. Sein Gewicht liegt nun bei rund 2.000 Gramm. Allerdings können sich Größe und Gewicht der Kinder sehr individuell entwickeln und sowohl nach oben oder unten von diesen Durchschnittswerten unterscheiden.
In der 33. SSW sind alle Sinne des Babys voll entwickelt. Es sieht, hört, hat ausgeprägte Tastempfindungen, schmeckt das Fruchtwasser und wird unmittelbar nach der Geburt auch die ersten Gerüche seines Lebens kennenlernen. Sein Geruchsempfinden kann es als einzigen Sinn im Babybauch noch nicht trainieren, da dort die Luft als Übertragungsmedium für Gerüche fehlt.
Die Gehirnfunktionen des Kindes prägen sich in dieser Woche weiter aus, auch das Gehirnvolumen nimmt in raschem Tempo zu. In der SSW 33 vergrößert sich der Kopfumfang des Kindes um etwa 1,3 Zentimeter.
Die Skelettentwicklung ist jetzt weitgehend abgeschlossen, die Knochen des Babys härten immer weiter aus. Die Schädelplatten des Kopfes bleiben jedoch weich und biegsam. Bis weit nach der Geburt sind sie nicht durch knöcherne Strukturen, sondern durch äußere und innere Hautschichten – die sogenannten Fontanellen – miteinander verbunden.
Auf dem Weg durch den Geburtskanal werden sich die Schädelplatten des Babys etwas übereinander schieben und so die Geburt erleichtern, der „deformierte“ Kopf des Neugeborenen hat darin seinen Grund. Die kleine Fontanelle am Hinterkopf wird sich im Lauf der ersten drei Lebensmonate schließen, bei der vorderen großen Fontanelle ist dieser Prozess erst im Lauf des zweiten Lebensjahres abgeschlossen. Bis dahin werden die Fontanellen durch eine feste Bindegewebsschicht geschützt.
Ein wichtiger Tipp für das erste Lebensjahr: Wenn die große Fontanelle etwas eingefallen wirkt und eine kleine Kuhle bildet, kann die Ursache dafür Flüssigkeitsmangel des Babys, mit dem sich auf jeden Fall ein Kinderarzt befassen sollte.
In der 33. SSW lagert der Körper des Babys immer stärker Fettgewebe ein. In den ersten Tagen nach der Geburt ist diese Energiereserve dringend nötig. Voll gestillten Kindern steht in ihren ersten Lebenstagen zunächst die sogenannte Vormilch (Kolostrum) als Nahrung zur Verfügung. Diese ist zwar sehr nahrhaft und reich an verschiedenen Abwehrstoffen, wird jedoch nur in geringen Mengen produziert – passend zu der kleinen Magengröße des Babys in den ersten Tagen. Der eigentliche „Milcheinschuss“ lässt noch einige Tage auf sich warten.
Viele Neugeborene nehmen deshalb zunächst etwas ab, was nicht gefährlich ist. Wichtig ist, dass sie im Verlauf von etwa 14 Tagen ihr Geburtsgewicht wieder erreichen. Die Körpertemperatur des Babys ist in der 33. SSW um etwa ein Grad höher als die Körpertemperatur der Mutter, da der „Babyspeck“ jetzt als eigenständiger Wärmeregulator wirkt.
Die Mutter – Wassereinlagerungen und wachsendes Blutvolumen
Der Körper der Mutter bereitet sich ab der 33. Schwangerschaftswoche bereits intensiv auf die Entbindung vor. Der Busen wächst und verändert zum Teil auch nochmals seine Form. Oft sondern die Brüste bereits regelmäßig Vormilch ab. Der obere Rand der Gebärmutter befindet sich jetzt auf Brustbein-Höhe.
Verschiedene Belastungssymptome prägen sich mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft immer stärker aus. Auch viele Schwangere, die bisher davon verschont geblieben sind, entwickeln ab der 33. SSW Wassereinlagerungen, Krampfadern oder „Besenreiser“. Die Wasseransammlungen in Armen, Beinen und oft auch im Gesicht verstärken sich am Abend sowie bei warmem Wetter. Paradoxerweise gehen sie zurück, wenn die Schwangere reichlich trinkt.
Entsprechend ausgebildete Hebammen unterstützen die Entwässerung oft auch durch eine Akupunkturbehandlung. Falls die Ödeme stärker werden und sich Kopfschmerzen sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl dazu gesellen, muss umgehend ein Arzt hinzugezogen werden, um schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck oder eine beginnende Präeklampsie sicher auszuschließen.
Das Blutvolumen der Mutter wächst in dieser Woche weiter und steigt auf rund 5,5 Liter an. Ihr Blutdruck kann in den letzten Schwangerschaftswochen trotzdem etwas niedrig sein, da es den strapazierten Venen schwerer fällt, das Blut aus der unteren Körperhälfte zum Herzen zurückzuleiten.
Bei Erstgebärenden senkt sich ab jetzt der Kopf des Babys ab
Bei Frauen, die erstmals schwanger sind, senkt sich der Kopf des Babys ab der 33. SSW vielleicht ins Becken ab. Für die Mutter bringt dies einige Erleichterungen mit sich: Der Druck auf das Zwerchfell vermindert sich ab diesem Zeitpunkt, auch der Magen wird weniger belastet. Allerdings nehmen danach der Druck von Uterus und Baby auf die Blase und damit auch der Harndrang weiter zu. Bei Müttern, die bereits ein oder mehrere Kinder haben, senkt sich der Kopf des Babys meist erst etwa eine Woche vor der Geburt ins Becken.
Dieser Vorgang wird durch die sogenannten Senkwehen eingeleitet, die nur wenig schmerzhaft sind, sondern sich vor allem als leichtes Ziehen in Beckenrichtung äußern. Bei den Vorsorgeuntersuchungen wird ab der 36. SSW auch überprüft, ob der Kopf des Babys bereits fest im Becken liegt. Falls dies der Fall ist, kann sich bei einem vorzeitigen Blasensprung die Nabelschnur nicht mehr vor das Köpfchen legen und somit die Sauerstoffversorgung des Babys durch ein „Abklemmen“ der Nabelschnur nicht unterbrochen werden. Anderenfalls sollte in dieser Situation immer der Notdienst angerufen werden. Die Mutter sollte sich in solchen Fällen so bald wie möglich niederlegen, auch der Transport in die Klinik erfolgt im Liegen.
Ab der 33. Schwangerschaftswoche kann es außerdem zum sogenannten Zeichnen kommen. Während der Schwangerschaft ist der Muttermund durch einen Schleimpfropf, der auch mit Blut vermischt sein kann, verschlossen. Uterus und Kind werden hierdurch beispielsweise vor Keimen abgeschirmt.
Wenn sich der Schleimpfropf löst, zeigt sich dies als verstärkter und zum Teil blutiger Ausfluss. Falls mit dem Zeichnen längere, regelmäßige und sich verstärkende Wehen verbunden sind, kündigt diese meist bereits die Geburt des Kindes an. Oft sind jedoch Übungs- oder Senkwehen die Auslöser für das Zeichnen – bis zum Geburtstermin kann es dann noch mehrere Wochen dauern.
Überblick – 33. Schwangerschaftswoche
- … prägen sich seine Gehirnfunktionen weiter aus.
- … wächst der Kopfumfang des Babys um rund 1,3 Zentimeter.
- … lagert sein Körper immer stärker Fettreserven an.
- … können sich bei der Mutter erstmals Senkwehen bemerkbar machen.
- … steigt das Blutvolumen der Schwangeren weiter an.
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