Milchstau » Symptome, Ursachen, Was tun & Milchstau beim Abstillen

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windeln.de Redaktion

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Christina Altmann

Hebamme Christina AltmanChristina Altmann hat 2011 am UKSH in Kiel ihr Hebammenexamen abgelegt. Sie war unter anderem als freiberufliche Hebamme tätig und teilt ihr Wissen seit Jahren im Internet sowie bei Vorträgen.

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Milchstau » Symptome, Ursachen, Was tun & Milchstau beim Abstillen

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Wie ein Milchstau entsteht und was Sie tun können…Vor allem während der ersten Wochen, prinzipiell jedoch innerhalb der gesamten Stillzeit kann es passieren, dass sich die Brüste der stillenden Mutter verhärten und heftig zu schmerzen beginnen. Viele betroffene Frauen haben zusätzlich grippeähnliche Beschwerden, wie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. Alles deutet auf einen Milchstau hin.


Was genau geschieht bei einem Milchstau?

Ein bis drei Tage nach der Geburt des Babys schießt die Milch in die Brust der Mutter ein. Der Geruch, der Anblick und letztendlich das Saugen des Babys lösen den Stillreflex aus und der Milchfluss kommt in Gang. Ein Milchstau entsteht dann, wenn einzelne Brustbereiche vom Kind nicht richtig leer getrunken werden. Es kommt immer wieder neu produzierte Muttermilch hinzu, die schließlich nicht mehr abfließen kann.

Die betroffenen Stellen der Brustdrüsen werden hart und äußerst schmerzempfindlich. Viele Frauen im Wochenbett fürchten sich vor einem Milchstau und haben Sorge, dann nicht mehr stillen zu können. Ein Milchstau ist sehr gut behandelbar und zumeist kein Grund zum Abstillen.

Häufige Ursachen

Neben möglichem Stress der Mutter, die sich auf das gemeinsame Leben mit ihrem Baby erst einstellen muss, hat ein Milchstau zumeist folgende Ursachen:

  • ein zu eng sitzender oder zu kleiner BH
  • ungünstige Stillhaltung
  • Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage, was bedeutet, dass sich das Verhältnis der bereitgestellten Milchmenge zur benötigten Trinkmenge erst einspielen muss
  • das Baby ändert plötzlich seinen Trinkrhythmus, etwa indem es mehr schläft und dafür größere Mengen auf einmal trinkt
  • seltener bilden sich während der Stillzeit oder kurz nach dem Abstillen sogenannte Milchzysten (medizinisch Galaktozele), die wie Pfropfen die Milchkanäle verschließen

Milchstau Symptome

Folgende Symptome treten bei einem Milchstau häufig auf:

  • Lokale Schmerzen: Die betroffene Region ist berührungsempfindlich, auch das Saugen des Babys schmerzt.
  • tastbare harte Stelle: Sofern sich die Milch lediglich an einer Stelle innerhalb der Brust gestaut hat, lässt sich zumeist ein harter Knoten ertasten.
  • Leichte Überwärmung der betroffenen Stellen

Brustentzündung im Wochenbett

Unbehandelt kann ein Milchstau zu einer Brustentzündung (medizinisch Mastitis) führen. Auslöser sind oft spezielle Keime, die sich in der angestauten Muttermilch ungehindert vermehren. Manchmal entwickelt sich die Infektion auch unmittelbar in den Milchgängen, ohne das Keime mit im Spiel sind. Der erhöhte „Staudruck“ in den Milchgängen kann nämlich dazu führen, dass Muttermilch in das umliegende Brustgewebe sickert und dort eine Entzündung hervorruft.

Möglichkeiten der Behandlung eines Milchstaus

Als Teil der natürlichen Therapie ist es zunächst wichtig, dass die stillende Mutter, trotz aller Probleme weiter stillt. Die Gesundheit des Babys ist durch den Milchstau nicht gefährdet. Weiterhin sollte die Mutter unbedingt versuchen, konsequent Ruhe einzuhalten. Sofern Überlastung mögliche Ursache für den Milchstau ist, funktioniert die Behandlung am besten, wenn zur Betreuung des Babys und eventuell noch weiterer Kinder, eine vertraute Person helfend zur Seite steht.

Manchmal gelingt es auf natürliche Weise, den Milchstau wieder aufzulösen. Hierfür sollte das Baby möglichst häufig angelegt werden, und zwar so, dass sein Unterkiefer zur betroffenen Stelle hin gerichtet ist.

Um den Milchfluss zu erleichtern, sollte die Brust vor dem Anlegen ein wenig angewärmt werden, etwa mithilfe von warmen Umschlägen, einem Kirschkernkissen oder einer Wärmflasche.

Nach dem Stillen hemmt Kühlen die Milchbildung, sodass die Brust Zeit bekommt, sich zu erholen. Ein eingewickeltes Kühlkissen oder kühle Quarkwickel sind hierfür gut geeignet.

Zusätzlich empfiehlt sich das sanfte Ausstreichen der betroffenen Brustregion in Richtung Brustwarze unter einer warmen Dusche. Danach bitte wieder kühlen.In jedem Fall sollte die Hebamme informiert werden, damit sie zu einem Hausbesuch vorbei kommt!

Wann zum Arzt?

Sofern sich trotz der genannten Maßnahmen innerhalb weniger Stunden die Symptome verschlechtern, Fieber auftritt oder eitriges Sekret aus der Brustwarze austritt, sollte die stillende Mutter einen Arzt aufsuchen. Es besteht die Gefahr, dass der Milchstau in eine Brustentzündung (Mastitis) übergeht. Der Mediziner wird geeignete Medikamente auswählen, die den Stau auflösen und somit auch die Beschwerden rasch zum Abklingen bringen.

Entgegen der noch häufig vertretenen Meinung ist die Einnahme bestimmter Antibiotika heute kein Grund mehr zum Abstillen.

Tipps für jede stillende Frau

  • Leider lässt sich ein Milchstau nicht immer vermeiden, das Risiko jedoch drastisch mindern.
  • Der Still-BH sollte gut passen und sitzen.
  • Bitte nicht streng nach Uhrzeit, sondern nach Bedarf des Babys stillen.
  • Sofern die Mutter im Wochenbett merkt, dass viel mehr Muttermilch vorhanden ist, als ihr Kind trinkt, sollte sie so lange die „Reste“ abpumpen oder ausstreichen, bis sich die Stillbeziehung perfekt eingespielt hat.
  • Manche Getränke, wie etwa Kräuter- oder Stilltee fördern die Milchbildung und sollten deshalb bei Milchüberschuss oder beginnendem Milchstau reduziert werden.
  • Wichtig sind ausreichend lange Ruhe- und Erholungsphasen. Deshalb sollten Mütter ruhig einmal „loslassen“ und das Baden, Wickeln und Schlafenlegen des Babys ruhig öfter dem Papa überlassen.
Tipps von Hebamme Christina Altmann
  • Wenn Sie die Brust kühlen, achten Sie darauf, dass Sie das nicht eiskalt tun! Brust kühlen, nicht einfrieren.
  • Ihre Hebamme ist bis zum Abstillen, mindestens aber bis zum 9. Lebensmonat des Babys zuständig! Scheuen Sie sich nicht, sie anzurufen, wenn es Probleme oder Fragen gibt!
  • Auch Weißkohlblätter im BH, die mit einem Nudelholz gewalzt wurden, sind bei einem Milchstau hilfreich – riechen aber auch recht streng.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Wie ein Milchstau entsteht und was Sie tun können…Vor allem während der ersten Wochen, prinzipiell jedoch innerhalb der gesamten Stillzeit kann es passieren, dass sich die Brüste der stillenden Mutter verhärten und heftig zu schmerzen beginnen. Viele betroffene Frauen haben zusätzlich grippeähnliche Beschwerden, wie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. Alles deutet auf einen Milchstau hin.


Was genau geschieht bei einem Milchstau?

Ein bis drei Tage nach der Geburt des Babys schießt die Milch in die Brust der Mutter ein. Der Geruch, der Anblick und letztendlich das Saugen des Babys lösen den Stillreflex aus und der Milchfluss kommt in Gang. Ein Milchstau entsteht dann, wenn einzelne Brustbereiche vom Kind nicht richtig leer getrunken werden. Es kommt immer wieder neu produzierte Muttermilch hinzu, die schließlich nicht mehr abfließen kann.

Die betroffenen Stellen der Brustdrüsen werden hart und äußerst schmerzempfindlich. Viele Frauen im Wochenbett fürchten sich vor einem Milchstau und haben Sorge, dann nicht mehr stillen zu können. Ein Milchstau ist sehr gut behandelbar und zumeist kein Grund zum Abstillen.

Häufige Ursachen

Neben möglichem Stress der Mutter, die sich auf das gemeinsame Leben mit ihrem Baby erst einstellen muss, hat ein Milchstau zumeist folgende Ursachen:

  • ein zu eng sitzender oder zu kleiner BH
  • ungünstige Stillhaltung
  • Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage, was bedeutet, dass sich das Verhältnis der bereitgestellten Milchmenge zur benötigten Trinkmenge erst einspielen muss
  • das Baby ändert plötzlich seinen Trinkrhythmus, etwa indem es mehr schläft und dafür größere Mengen auf einmal trinkt
  • seltener bilden sich während der Stillzeit oder kurz nach dem Abstillen sogenannte Milchzysten (medizinisch Galaktozele), die wie Pfropfen die Milchkanäle verschließen

Milchstau Symptome

Folgende Symptome treten bei einem Milchstau häufig auf:

  • Lokale Schmerzen: Die betroffene Region ist berührungsempfindlich, auch das Saugen des Babys schmerzt.
  • tastbare harte Stelle: Sofern sich die Milch lediglich an einer Stelle innerhalb der Brust gestaut hat, lässt sich zumeist ein harter Knoten ertasten.
  • Leichte Überwärmung der betroffenen Stellen

Brustentzündung im Wochenbett

Unbehandelt kann ein Milchstau zu einer Brustentzündung (medizinisch Mastitis) führen. Auslöser sind oft spezielle Keime, die sich in der angestauten Muttermilch ungehindert vermehren. Manchmal entwickelt sich die Infektion auch unmittelbar in den Milchgängen, ohne das Keime mit im Spiel sind. Der erhöhte „Staudruck“ in den Milchgängen kann nämlich dazu führen, dass Muttermilch in das umliegende Brustgewebe sickert und dort eine Entzündung hervorruft.

Möglichkeiten der Behandlung eines Milchstaus

Als Teil der natürlichen Therapie ist es zunächst wichtig, dass die stillende Mutter, trotz aller Probleme weiter stillt. Die Gesundheit des Babys ist durch den Milchstau nicht gefährdet. Weiterhin sollte die Mutter unbedingt versuchen, konsequent Ruhe einzuhalten. Sofern Überlastung mögliche Ursache für den Milchstau ist, funktioniert die Behandlung am besten, wenn zur Betreuung des Babys und eventuell noch weiterer Kinder, eine vertraute Person helfend zur Seite steht.

Manchmal gelingt es auf natürliche Weise, den Milchstau wieder aufzulösen. Hierfür sollte das Baby möglichst häufig angelegt werden, und zwar so, dass sein Unterkiefer zur betroffenen Stelle hin gerichtet ist.

Um den Milchfluss zu erleichtern, sollte die Brust vor dem Anlegen ein wenig angewärmt werden, etwa mithilfe von warmen Umschlägen, einem Kirschkernkissen oder einer Wärmflasche.

Nach dem Stillen hemmt Kühlen die Milchbildung, sodass die Brust Zeit bekommt, sich zu erholen. Ein eingewickeltes Kühlkissen oder kühle Quarkwickel sind hierfür gut geeignet.

Zusätzlich empfiehlt sich das sanfte Ausstreichen der betroffenen Brustregion in Richtung Brustwarze unter einer warmen Dusche. Danach bitte wieder kühlen.In jedem Fall sollte die Hebamme informiert werden, damit sie zu einem Hausbesuch vorbei kommt!

Wann zum Arzt?

Sofern sich trotz der genannten Maßnahmen innerhalb weniger Stunden die Symptome verschlechtern, Fieber auftritt oder eitriges Sekret aus der Brustwarze austritt, sollte die stillende Mutter einen Arzt aufsuchen. Es besteht die Gefahr, dass der Milchstau in eine Brustentzündung (Mastitis) übergeht. Der Mediziner wird geeignete Medikamente auswählen, die den Stau auflösen und somit auch die Beschwerden rasch zum Abklingen bringen.

Entgegen der noch häufig vertretenen Meinung ist die Einnahme bestimmter Antibiotika heute kein Grund mehr zum Abstillen.

Tipps für jede stillende Frau

  • Leider lässt sich ein Milchstau nicht immer vermeiden, das Risiko jedoch drastisch mindern.
  • Der Still-BH sollte gut passen und sitzen.
  • Bitte nicht streng nach Uhrzeit, sondern nach Bedarf des Babys stillen.
  • Sofern die Mutter im Wochenbett merkt, dass viel mehr Muttermilch vorhanden ist, als ihr Kind trinkt, sollte sie so lange die „Reste“ abpumpen oder ausstreichen, bis sich die Stillbeziehung perfekt eingespielt hat.
  • Manche Getränke, wie etwa Kräuter- oder Stilltee fördern die Milchbildung und sollten deshalb bei Milchüberschuss oder beginnendem Milchstau reduziert werden.
  • Wichtig sind ausreichend lange Ruhe- und Erholungsphasen. Deshalb sollten Mütter ruhig einmal „loslassen“ und das Baden, Wickeln und Schlafenlegen des Babys ruhig öfter dem Papa überlassen.
Tipps von Hebamme Christina Altmann
  • Wenn Sie die Brust kühlen, achten Sie darauf, dass Sie das nicht eiskalt tun! Brust kühlen, nicht einfrieren.
  • Ihre Hebamme ist bis zum Abstillen, mindestens aber bis zum 9. Lebensmonat des Babys zuständig! Scheuen Sie sich nicht, sie anzurufen, wenn es Probleme oder Fragen gibt!
  • Auch Weißkohlblätter im BH, die mit einem Nudelholz gewalzt wurden, sind bei einem Milchstau hilfreich – riechen aber auch recht streng.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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