Weniger ist mehr! Das gilt auch für Still-Zubehör

Weniger ist mehr! Das gilt auch für Still-Zubehör

Christina Altmann

Hebamme Christina AltmanChristina Altmann hat 2011 am UKSH in Kiel ihr Hebammenexamen abgelegt. Sie war unter anderem als freiberufliche Hebamme tätig und teilt ihr Wissen seit Jahren im Internet sowie bei Vorträgen.

Alle Beiträge des Experten

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Was alles in die Kliniktasche gehört, weiß fast jede werdende Mami spätestens gegen Ende der Schwangerschaft auswendig. Was könnten Sie aber für eine entspannte Stillzeit benötigen? Da hört das Wissen oft auf. Ist aber auch nicht schlimm, denn das Wichtigste, was Sie in jedem Fall brauchen werden, haben Sie bei sich: Ihre Brüste! Klingt lustig, ist aber so. Zum reinen Stillen brauchen Sie nichts anderes. Aber sicher stellen Sie sich in diesem Moment eine Apotheke oder Drogeriemarkt mit perfekt sortierten Regalen für Stillende vor. Gibt es also neben Brüsten noch etwas, das hilfreich sein kann


Weniger ist mehr! Das gilt auch für Still-Zubehör

Sie müssen definitiv nicht alles aus dem oben erwähntem Regal kaufen. Zwei Dinge werden Ihnen allerdings treu zur Seite stehen: Das eine ist der Still-BH. Guter Halt, stützendes Material und ein hoher Tragekomfort sind für stillende Brüste ganz entscheidend und Sie werden sich wohl fühlen. Sogar auch dann noch, wenn Sie morgens den Eindruck haben, als hätten Sie über Nacht eine Brustvergrößerung hinter sich gebracht. Investieren Sie also in einen guten Still-BH.

Für Frauen, die Bügel-BH’s nicht mögen, gibt es auch empfehlenswerte Still-Bustiers/Still-Tops (z.B. von Medela). Diese schmiegen sich nahtlos an die Brust an und quetschen nichts ein. Die richtige Größe ist beim Still-BH sehr wichtig, da zu enge Wäsche einen Milchstau begünstigen kann.

Milch Marsch! Abhilfe schaffen Stilleinlagen

Das zweite brauchbare Hilfsmittel während der Stillzeit sind Stilleinlagen. Wer von Ihnen schon Still-Erfahrung hat, weiß sicher, dass die Brust gerade zu Beginn der Stillzeit häufig eine sprudelnde Quelle im wahrsten Sinne des Wortes ist. Trinkt das Kindlein an der einen Seite, produziert die andere fleißig mit. Oder ein Weinen Ihres oder auch eines wildfremden Babys auf der Straße führt zu einem plötzlichen Loslegen der Brust. So sind sie, die Hormone. Stilleinlagen sind in diesen Situationen äußerst hilfreich, weil sie die austretende Milch einfach aufsaugen.

Auch bei den Materialien von Stilleinlagen gibt es Unterschiede

Die Geister scheiden sich daran, welches Material das Beste sein soll: Einweg-Einlagen, meist aus Vlies oder Zellstoff, haben die höchste Saugkraft und es gibt keine unangenehmen Flecken auf dem Shirt. Allerdings ist es nicht umweltfreundlich, da Sie eine große Menge an Stilleinlagen wegwerfen werden. Möchten Sie Stilleinlagen verwenden, testen Sie verschiedene Hersteller. Es gibt individuelle Vorlieben, wie sich die Stilleinlage anfühlt.

Eine andere Möglichkeit neben den Einwegprodukten sind Mehrweg-Stilleinlagen aus Naturmaterialien. Wolle-Seide, Baumwolle oder reine Seide sind die häufigsten Varianten. Vom Tragekomfort sind sie ungeschlagen. Auch bei schmerzenden Brustwarzen kühlen sie und lassen die Haut atmen. So weich und anschmiegsam finden viele Frauen solche Stilleinlagen super. Der Haken: Leider sind sie im Vergleich zu den Einweg-Einlagen weniger saugfähig. Oft läuft doch etwas Milch daneben. Wer die absolute Sicherheit möchte, kann die Baumwoll-/Seiden-Stilleinlage auf die Haut legen und darüber (also auf der BH-Seite) noch eine Einweg-Einlage verwenden.

Diese beiden Utensilien sind also tatsächlich brauchbar für Ihren Alltag als stillende Mama. Beides gibt es in allen Preiskategorien für jeden Geldbeutel.

Braucht meine Brust ein Hütchen und soll ich auch Fläschchen kaufen?

Es kann gut sein, dass Ihnen Still-Hütchen bislang ein gänzlich unbekannter Begriff sind. Viele kennen Still-Hütchen erst, wenn ein Baby im Anmarsch oder schon angekommen ist. Es handelt sich dabei um kleine, flexible Brustwarzen-Aufsätze aus Silikon, die einem Fingerhut ganz ähnlich sehen. Sie werden über die eigene Brustwarze gestülpt und bilden so eine kleine Barriere zwischen Ihrer Brustwarze und dem Mund des saugenden Kindes.

Ob Sie die in Ihre Still-Notfall-Box aufnehmen sollen? Nein. Still-Hütchen sind eine Erfindung, die in manchen Situationen hilfreich sein und die ganze Stillbeziehung retten können. Daran merken Sie allerdings schon, dass es sich eindeutig um ein Hilfsmittel handelt, das auch nur dann zum Einsatz kommen muss, wenn es gebraucht wird und nicht prophylaktisch. Helfen könnten sie z.B. bei sehr wunden Brustwarzen oder echten Hohlwarzen.

Fläschchen gehören wohl zu den Babyartikeln, die die meisten Eltern – egal ob stillend oder nicht – für unerlässlich halten. Wenn Sie nicht stillen, sind sie das auch.

In den ersten Wochen vertragen sich Stillen und Fläschchen nicht so gut

Stillen Sie Ihr Baby, sieht die Sache zunächst anders aus: Mindestens in den ersten acht Wochen nach der Geburt sollten Sie auf fremde Sauger (also alles außer der Brust) und Schnuller verzichten, da Ihr Kind sonst von den unterschiedlichen Saugmechanismen verwirrt werden kann. Zum Saugen ist dann ausschließlich die Brust da! Sie müssen sich vorstellen, Sie lernen gerade das Trinken an der Brust und zwischendurch kommt immer mal ein Imitat und Sie sollen urplötzlich auf andere Weise mit einer anderen Technik trinken. Das kann für manche Babys eine große Hürde und ein Grund sein, dass das Stillen weniger gut klappt.

Aber nach einigen Wochen ist Stillen für Sie beide so wie Auto fahren nach einigen Jahren: Man tut die Handgriffe völlig automatisiert und denkt gar nicht mehr darüber nach, wie die Technik funktioniert. Aufs Stillen übertragen bedeutet das, dass Ihr Kind dann neben dem Stillen auch lernen kann, wie es aus dem Fläschchen abgepumpte Milch trinkt. Zum Beispiel, wenn Sie einmal nicht da sind.

Aber, wenn ich mein Baby zufüttern muss?!

Sie könnten auch unsicher sein, ob Sie zuvor trotzdem Fläschchen kaufen sollen, falls Sie Ihr Baby mit künstlicher Babynahrung zufüttern müssten. Aus der Erfahrung heraus ist das allerdings selten nötig. Denn Zufüttern entsteht meist aus der Angst heraus, Ihr Kind würde nicht satt. Am besten hilft dann aber eher: Fettreiches Essen und Power-Stillen. Stillen, stillen, stillen. Ins Bett und stillen. Und sich immer sagen: „Es ist nur eine Phase! Alles nur eine Phase!“ Das hilft wahnsinnig gut.

Fazit: Natürlich können Sie sich eine Notfall-Flasche und Fläschchen-Nahrung in den Küchenschrank stellen. Niemand macht Ihnen einen Vorwurf, wenn Sie dies einfach für Ihr Gefühl brauchen. Zur grundsätzlich benötigten Babyausstattung gehören sie aber nicht. Zumal wir nicht in einer Welt leben, in der es nicht im worst case zu jeder Tages- und Nachtzeit Babyfläschchen zu kaufen gäbe. Sogar jede Notdienst-Apotheke Sonntag nachts um drei hat die. Also: Entspannen Sie sich! Und natürlich ist es wie immer am sinnvollsten, seinem Gefühl zu vertrauen.

Unser Stillkissen-Berater im Video

Stillkissen Berater | windeln.de

Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Unsere Ratgeber:

Was alles in die Kliniktasche gehört, weiß fast jede werdende Mami spätestens gegen Ende der Schwangerschaft auswendig. Was könnten Sie aber für eine entspannte Stillzeit benötigen? Da hört das Wissen oft auf. Ist aber auch nicht schlimm, denn das Wichtigste, was Sie in jedem Fall brauchen werden, haben Sie bei sich: Ihre Brüste! Klingt lustig, ist aber so. Zum reinen Stillen brauchen Sie nichts anderes. Aber sicher stellen Sie sich in diesem Moment eine Apotheke oder Drogeriemarkt mit perfekt sortierten Regalen für Stillende vor. Gibt es also neben Brüsten noch etwas, das hilfreich sein kann


Weniger ist mehr! Das gilt auch für Still-Zubehör

Sie müssen definitiv nicht alles aus dem oben erwähntem Regal kaufen. Zwei Dinge werden Ihnen allerdings treu zur Seite stehen: Das eine ist der Still-BH. Guter Halt, stützendes Material und ein hoher Tragekomfort sind für stillende Brüste ganz entscheidend und Sie werden sich wohl fühlen. Sogar auch dann noch, wenn Sie morgens den Eindruck haben, als hätten Sie über Nacht eine Brustvergrößerung hinter sich gebracht. Investieren Sie also in einen guten Still-BH.

Für Frauen, die Bügel-BH’s nicht mögen, gibt es auch empfehlenswerte Still-Bustiers/Still-Tops (z.B. von Medela). Diese schmiegen sich nahtlos an die Brust an und quetschen nichts ein. Die richtige Größe ist beim Still-BH sehr wichtig, da zu enge Wäsche einen Milchstau begünstigen kann.

Milch Marsch! Abhilfe schaffen Stilleinlagen

Das zweite brauchbare Hilfsmittel während der Stillzeit sind Stilleinlagen. Wer von Ihnen schon Still-Erfahrung hat, weiß sicher, dass die Brust gerade zu Beginn der Stillzeit häufig eine sprudelnde Quelle im wahrsten Sinne des Wortes ist. Trinkt das Kindlein an der einen Seite, produziert die andere fleißig mit. Oder ein Weinen Ihres oder auch eines wildfremden Babys auf der Straße führt zu einem plötzlichen Loslegen der Brust. So sind sie, die Hormone. Stilleinlagen sind in diesen Situationen äußerst hilfreich, weil sie die austretende Milch einfach aufsaugen.

Auch bei den Materialien von Stilleinlagen gibt es Unterschiede

Die Geister scheiden sich daran, welches Material das Beste sein soll: Einweg-Einlagen, meist aus Vlies oder Zellstoff, haben die höchste Saugkraft und es gibt keine unangenehmen Flecken auf dem Shirt. Allerdings ist es nicht umweltfreundlich, da Sie eine große Menge an Stilleinlagen wegwerfen werden. Möchten Sie Stilleinlagen verwenden, testen Sie verschiedene Hersteller. Es gibt individuelle Vorlieben, wie sich die Stilleinlage anfühlt.

Eine andere Möglichkeit neben den Einwegprodukten sind Mehrweg-Stilleinlagen aus Naturmaterialien. Wolle-Seide, Baumwolle oder reine Seide sind die häufigsten Varianten. Vom Tragekomfort sind sie ungeschlagen. Auch bei schmerzenden Brustwarzen kühlen sie und lassen die Haut atmen. So weich und anschmiegsam finden viele Frauen solche Stilleinlagen super. Der Haken: Leider sind sie im Vergleich zu den Einweg-Einlagen weniger saugfähig. Oft läuft doch etwas Milch daneben. Wer die absolute Sicherheit möchte, kann die Baumwoll-/Seiden-Stilleinlage auf die Haut legen und darüber (also auf der BH-Seite) noch eine Einweg-Einlage verwenden.

Diese beiden Utensilien sind also tatsächlich brauchbar für Ihren Alltag als stillende Mama. Beides gibt es in allen Preiskategorien für jeden Geldbeutel.

Braucht meine Brust ein Hütchen und soll ich auch Fläschchen kaufen?

Es kann gut sein, dass Ihnen Still-Hütchen bislang ein gänzlich unbekannter Begriff sind. Viele kennen Still-Hütchen erst, wenn ein Baby im Anmarsch oder schon angekommen ist. Es handelt sich dabei um kleine, flexible Brustwarzen-Aufsätze aus Silikon, die einem Fingerhut ganz ähnlich sehen. Sie werden über die eigene Brustwarze gestülpt und bilden so eine kleine Barriere zwischen Ihrer Brustwarze und dem Mund des saugenden Kindes.

Ob Sie die in Ihre Still-Notfall-Box aufnehmen sollen? Nein. Still-Hütchen sind eine Erfindung, die in manchen Situationen hilfreich sein und die ganze Stillbeziehung retten können. Daran merken Sie allerdings schon, dass es sich eindeutig um ein Hilfsmittel handelt, das auch nur dann zum Einsatz kommen muss, wenn es gebraucht wird und nicht prophylaktisch. Helfen könnten sie z.B. bei sehr wunden Brustwarzen oder echten Hohlwarzen.

Fläschchen gehören wohl zu den Babyartikeln, die die meisten Eltern – egal ob stillend oder nicht – für unerlässlich halten. Wenn Sie nicht stillen, sind sie das auch.

In den ersten Wochen vertragen sich Stillen und Fläschchen nicht so gut

Stillen Sie Ihr Baby, sieht die Sache zunächst anders aus: Mindestens in den ersten acht Wochen nach der Geburt sollten Sie auf fremde Sauger (also alles außer der Brust) und Schnuller verzichten, da Ihr Kind sonst von den unterschiedlichen Saugmechanismen verwirrt werden kann. Zum Saugen ist dann ausschließlich die Brust da! Sie müssen sich vorstellen, Sie lernen gerade das Trinken an der Brust und zwischendurch kommt immer mal ein Imitat und Sie sollen urplötzlich auf andere Weise mit einer anderen Technik trinken. Das kann für manche Babys eine große Hürde und ein Grund sein, dass das Stillen weniger gut klappt.

Aber nach einigen Wochen ist Stillen für Sie beide so wie Auto fahren nach einigen Jahren: Man tut die Handgriffe völlig automatisiert und denkt gar nicht mehr darüber nach, wie die Technik funktioniert. Aufs Stillen übertragen bedeutet das, dass Ihr Kind dann neben dem Stillen auch lernen kann, wie es aus dem Fläschchen abgepumpte Milch trinkt. Zum Beispiel, wenn Sie einmal nicht da sind.

Aber, wenn ich mein Baby zufüttern muss?!

Sie könnten auch unsicher sein, ob Sie zuvor trotzdem Fläschchen kaufen sollen, falls Sie Ihr Baby mit künstlicher Babynahrung zufüttern müssten. Aus der Erfahrung heraus ist das allerdings selten nötig. Denn Zufüttern entsteht meist aus der Angst heraus, Ihr Kind würde nicht satt. Am besten hilft dann aber eher: Fettreiches Essen und Power-Stillen. Stillen, stillen, stillen. Ins Bett und stillen. Und sich immer sagen: „Es ist nur eine Phase! Alles nur eine Phase!“ Das hilft wahnsinnig gut.

Fazit: Natürlich können Sie sich eine Notfall-Flasche und Fläschchen-Nahrung in den Küchenschrank stellen. Niemand macht Ihnen einen Vorwurf, wenn Sie dies einfach für Ihr Gefühl brauchen. Zur grundsätzlich benötigten Babyausstattung gehören sie aber nicht. Zumal wir nicht in einer Welt leben, in der es nicht im worst case zu jeder Tages- und Nachtzeit Babyfläschchen zu kaufen gäbe. Sogar jede Notdienst-Apotheke Sonntag nachts um drei hat die. Also: Entspannen Sie sich! Und natürlich ist es wie immer am sinnvollsten, seinem Gefühl zu vertrauen.

Unser Stillkissen-Berater im Video

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