Eine Hausgeburt muss gut vorbereitet sein – Viele Schwangere wünschen sich eine natürliche, selbstbestimmte Geburt sowie eine intensive Betreuung durch eine vertraute Hebamme ihrer Wahl. Wenn die Schwangerschaft bisher ohne Komplikationen verlaufen ist, steht einer Hausgeburt nichts mehr im Wege.
Hebamme für die Hausgeburt
Schwangere, die sich eine Hausgeburt wünschen, sollten sich rechtzeitig um eine geeignete Hebamme kümmern. Gerade in sehr ländlichen Gebieten und Großstädten ist es nicht immer leicht, eine Hebamme zu finden, da die Nachfrage das Angebot übersteigt. Hinzu kommt, dass durch die extrem gestiegenen Kosten für die Berufshaftpflichtversicherungen immer weniger freiberufliche Hebammen eine Hausgeburt anbieten.
Außerdem zu beachten: Neben einer großen Portion Sympathie sollten Schwangere der Hebamme in erster Linie voll und ganz vertrauen können. Außerdem ist es von Vorteil, wenn die Hebamme in der Nähe wohnt, damit der Anfahrtsweg nicht zu lang ist. Informieren Sie sich bei Geburtshäusern, freiberuflichen Hebammen in Ihrer Nähe oder fragen Sie Ihren Frauenarzt. Oft arbeiten diese mit Hebammen zusammen und können Kontakte vermitteln.
Emotionale Vorbereitung zur Hausgeburt
Um sich eine Vorstellung von der Geburt machen zu können, ist ein Geburtsvorbereitungskurs für die werdenden Eltern sinnvoll. Abläufe, wie zum Beispiel die einzelnen Geburtsphasen, werden ausführlich erklärt und so bereits im Vorfeld viele Unsicherheiten genommen.
Bei einer Hausgeburt wird die betreuende Hebamme außerdem einige Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin alles Wichtige mit der Schwangeren besprechen. Besonders wichtig ist es, den Vater in spe in die Planungen miteinzubeziehen und alle Sorgen und Ängste miteinander zu teilen. Eine Hausgeburt macht nur Sinn, wenn beide Partner davon wirklich überzeugt sind und keine Bedenken im Raum stehen.
Komplikationen bei der Hausgeburt
Eltern, die ihr Baby in den eigenen vier Wänden bekommen möchten, sollten sich vorher mit möglichen Komplikationen unter der Geburt auseinandersetzen. Keine Sorge: Die betreuende Hebamme klärt Eltern im Vorgespräch über potentielle Risiken auf. Zu lebensbedrohlichen Notfällen kommt es bei Hausgeburten eher selten: Verlief die Schwangerschaft bisher reibungslos liegt die Quote für ernste Komplikationen laut Experten bei unter 1 Prozent.
Schwierigkeiten wie ein Geburtsstillstand oder abfallende Herztöne kündigen sich in der Regel rechtzeitig an, so dass die Gebärende in eine Klinik verlegt werden kann. Telefon oder Handy sollten deshalb stets griffbereit sein, um im Notfall einen Krankenwagen rufen zu können.
Wichtige Dinge für die Hausgeburt: Checkliste
Eine Hausgeburt muss im Vergleich zu einer Entbindung im Krankenhaus gut vorbereitet sein. Mit dieser Checkliste sind Sie für die Geburt in Ihren eigenen vier Wänden gut vorbereitet. Sie müssen keine Angst haben, dass Sie für die Hausgeburt etwas Wichtiges vergessen. Ihre Hebamme wird Ihnen rechtzeitig vor der Geburt genaue Anweisungen geben und den Ablauf mit Ihnen besprechen.
- Das Geburtszimmer sollte Tag und Nacht beheizt werden können
- Ein kleiner Tisch für die Utensilien der Hebamme
- Eine helle Lampe inklusive Verlängerungsschnur (falls der Damm genäht werden muss)
- Wasserdichte Einweg-Unterlagen für das Bett. Malerflies um die Matratze zu bedecken ist eine gute Option die nicht störend knistert.
- Malerplane und alte Laken um den Bereich um das Bett herum abzudecken
- Mülleimer und große Mülltüten
- Große Schüsseln
- 5 bis 10 Handtücher
- Mehrere Waschlappen
- Frische Bettlaken und Bettwäsche
- Warme Decke
- Weiche vorgewärmte Frottétücher für das Baby
- Keil- oder Stillkissen und mehrere große Kissen zum Abstützen
- Thermoskanne mit heißem Wasser
- Wärmflasche oder Kirschkernkissen
- Ein Gefäß für die Plazenta
- Zwei Kühlkissen im Gefrierfach bereit legen
- Kaffee (für eine Dammschutz-Kompresse)
- Große Binden für die Nachblutungen
- Funkwecker oder Uhr, um den Zeitpunkt der Geburt festzustellen
- Haushaltseimer und Lappen
- Massageöl, Aromalampe, Kerzen
- Getränke und Snacks für die Eltern und die Hebamme
- Windeln, Body, Strampler und Mütze für das Baby
- Bequeme Kleidung für die Mutter nach der Geburt
- Fotoapparat für die ersten Bilder
Wichtige Papiere:
- Mutterpass
- Personalausweis
- Krankenkassen-Chipkarte
- Allergiepass (falls vorhanden)
- Familienstammbuch bzw. Geburtsurkunde bei ledigen Müttern
- Liste mit allen wichtigen Telefonnummern
Für den Notfall:
- Griffbereites Telefon oder Handy mit geladenem Akku
- Gepackte Krankenhaustasche (Krankenkassen-Chipkarte, Kleidung für Mutter und Baby, Hygiene-Artikel)
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Zusammenfassung
- Umfangreiche Vorbereitung zur Hausgeburt ist notwendig
- Checkliste hilft bei der Planung
- Rechtzeitig um eine Hebamme kümmern
- Geburtsvorbereitungskurse sind für werdende Eltern sinnvoll
- Kliniktasche für den Notfall packen
- Eine Liste am Telefon mit den wichtigsten Nummern (Hebamme, Krankenhaus, Kinderklinik, Rettungsdienst ) erleichtert im Notfall das Vorgehen. Auch sollte das Telefon griffbereit in der Ladestation stehen.
- Handtücher, um das Baby in Empfang zu nehmen, können im Backofen angenehm vorgewärmt werden. Auch nutzen viele Mütter rote Handtücher um dem Baby die gleiche Farbe wie in der Gebärmutter zu suggerieren.
- Ein Keilkissen lässt sich gut aus einem großen Ordner, der mit einem Handtuch umwickelt ist, basteln. Dieses Kissen wird benötigt um eine gute Position zur Nahtversorgung nach der Geburt zu erreichen.
- Ein Geburtspool ist eine tolle Anschaffung, die die Wassergeburt auch zu Hause möglich macht. Fragen Sie Ihre Hebamme. Häufig verleihen Hebammen die Wasserpools und es muss von Ihnen nur eine Einmalfolie, Schlauch und evtl. eine Pumpe besorgt werden.
- Besprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, ob er die U2 im häuslichen Raum durchführen kann, um nicht mit dem Baby in den ersten Tagen in die Praxis fahren zu müssen.
- Bereiten Sie in einem Mehrfamilienhaus die Nachbarn auf die Ankunft des Babys zu Hause vor. Am besten mit einem netten Brief, dass keine Sorge besteht, wenn es etwas lauter wird.
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