Mutterpass » Was steht wo im Mutterpass?

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Der Mutterpass ist ein wichtiges Dokument, das alle medizinischen Informationen zur Schwangerschaft enthält. Er dokumentiert die Kontaktdaten der betreuenden Ärzte oder Hebammen, die Ergebnisse von Blutuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen und andere wichtige Befunde. Der Pass wird bis zur Geburt und durch das Wochenbett aktualisiert.

Christina Altmann

Hebamme Christina AltmanChristina Altmann hat 2011 am UKSH in Kiel ihr Hebammenexamen abgelegt. Sie war unter anderem als freiberufliche Hebamme tätig und teilt ihr Wissen seit Jahren im Internet sowie bei Vorträgen.

Alle Beiträge des Experten

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Welche Informationen liefert der Mutterpass? – Sobald die Schwangerschaft eindeutig feststeht, erhält die werdende Mutter vom Arzt oder ihrer Hebamme ihren Mutterpass. Hier trägt die betreuende Person sämtliche Ergebnisse aller Untersuchungen bis zur Geburt und Beginn des Wochenbetts ein.


Mutterpass: Grundlegende Informationen

Je nachdem, von wem sich die Schwangere betreuen lässt, stehen auf der Eingangsseite alle Kontaktdaten des Frauenarztes, der Hebammenpraxis oder der Geburtsklinik. Im Falle einer wechselseitigen Betreuung können hier auch die Adressen und Telefonnummern mehrerer Kontaktpersonen eingetragen sein.

Auf der ersten Doppelseite erscheinen dann alle grundlegenden Daten der werdenden Mutter, wie Name, Geburtsdatum, Adresse, Telefonnummern sowie die Ergebnisse der Bluttests (Blutgruppe, Rhesusfaktor, Antikörper). Weiterhin wird hier dokumentiert, dass ein LSR-Test, bei dem die Mutter auf Syphilis hin untersucht wird, durchgeführt wurde.

Sofern die werdende Mutter einen Toxoplasmosetest wünscht, wird auch dessen Ergebnis hier eingetragen. Weiterhin vermerkt der betreuende Arzt oder die Hebamme, dass die Frau über die Möglichkeit zur Durchführung eines HIV-Tests aufgeklärt wurde. Dieser darf jedoch nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Mutter erfolgen.

Auf Wunsch oder falls erforderlich, wird der Arzt oder die Hebamme die werdende Mutter über genauen Untersuchungsergebnisse aufklären und gegebenenfalls alle notwendigen Behandlungsschritte einleiten.

Vorsorgeuntersuchungen

Deutschland ist zurecht stolz auf ein engmaschiges System verschiedenster Vorsorgemöglichkeiten, die dem Erkennen und Ausschließen möglicher Schwangerschaftsrisiken dienen. Dabei hat jede Frau die Wahl, ob sie die angebotenen Untersuchungen wahrnehmen möchte oder nicht.

Sie kann sich dabei entweder vom Gynäkologen oder einer Hebamme oder wechselseitig betreuen lassen. Eine Ausnahme bilden die Ultraschalluntersuchungen, die ausschließlich ein dafür ausgebildeter Arzt vornehmen darf.

Der Mutterpass dient hierbei dazu, sämtliche Untersuchungsergebnisse in chronologischer Reihenfolge und übersichtlich zu dokumentieren. Deshalb sollte ihn die Frau zu jeder Vorsorge mitbringen.

Vorausgegangene Schwangerschaften

Im Mutterpass ist Platz für zwei Schwangerschaften und Geburten vorgesehen. Daher enthält der aktuelle Mutterpass wichtige Informationen zu vorangegangenen Schwangerschaften und deren Verlauf bis zur Geburt. Vermerkt werden beispielsweise:

Auch die Größe und das Geburtsgewicht der anderen Kinder werden eingetragen.

Beratung, Gespräche, Befunde

Aufklärungsgespräche und Beratungen, etwa zur Zahngesundheit, bestehenden Risiken, hinsichtlich Möglichkeiten zur Krebsvorsorge oder über bestimmte Verhaltensweisen werden ebenfalls im Mutterpass dokumentiert.

Besondere Befunde während der Schwangerschaft, wie Bluthochdruck, Ödeme oder Infektionen trägt der jeweils behandelnde Arzt in den Mutterpass ein.

Handelt es sich um ein Baby oder eine Mehrlingsschwangerschaft? Wann ist der mutmaßliche Geburtstermin? Diese anfangs eingetragenen Basisdaten können im Verlauf der Schwangerschaft nach jeweils aktuellem Kenntnisstand jederzeit korrigiert werden.

Das Gravidogramm

Hierbei handelt es sich um eine tabellarische Übersicht, in der alle Untersuchungen während der Schwangerschaft ausführlich mit Datum, Schwangerschaftswoche, aktuellem Entwicklungsstand des Babys und Befinden der Mutter dokumentiert werden.

  • Fundusstand (Höhe der Gebärmutter)
  • Kindslage als Momentaufnahme
  • Herztöne des Kindes
  • Kindsbewegungen gemäß Aussagen der Mutter
  • Gewicht und Blutdruck der Schwangeren sowie je nach Notwendigkeit ihr Eisenwert, Ergebnisse der Urinuntersuchung, vaginale Untersuchungsergebnisse

Alle stationären Aufenthalte, Diagnosen und Therapien während der Schwangerschaft werden im Mutterpass vermerkt. Hinzu kommen alle CTGs (cardiotokographischen Befunde) der kindlichen Herztöne ab der 28. SSW.

Ultraschalluntersuchungen

Jede werdende Mutter kann bis zu drei kostenlose Ultraschalluntersuchungen, auch Screenings genannt wahrnehmen. Hierfür gibt es festgelegte Zeitfenster, die im Mutterpass vermerkt sind.

  1. Screening (9.-12. SSW): Es dient dem eindeutigen Nachweis der Einnistung des Kindes in die Gebärmutter, der Anzahl der Kinder und prüft, ob Herztöne vorhanden sind.
  2. Screening (19.-22. SSW): Hierbei sollen mögliche organische Fehlstellungen entdeckt werden. Außerdem schaut man nach dem Sitz der Plazenta (des Mutterkuchens).
  3. Screening (29.-32. SSW): Kontrolle der Lage und Entwicklung des Kindes kurz vor der Geburt.

Bei allen Ultraschalluntersuchungen erfolgt die Dokumentation der Kindsgröße, Herzschlag des Kindes und der aktuellen Fruchtwassermenge.

Dokumentation endet mit der Abschlussuntersuchung nach der Entbindung

Die Ergebnisse der Abschlussuntersuchung nach der Geburt sind die letzten Eintragungen im Mutterpass. Hier werden nochmals alle wichtigen Informationen zum Geburtsverlauf und die ersten Tage im Wochenbett zusammengefasst, wie:

  • Spontangeburt oder Kaiserschnitt
  • Komplikationen unter der Geburt
  • Krankenhausaufenthalt vor und nach der Entbindung
  • Kindslage unter der Geburt
  • Gewicht und Größe des Neugeborenen
  • Ergebnisse der Erstuntersuchung des Kindes (Apgar-Test)

Die gesamte Dokumentation endet sechs bis acht Wochen nach der Entbindung, in denen nochmals der Allgemeinzustand von Mutter und Kind bewertet wird. Außerdem erfolgt ein Eintrag, ob die Mutter stillt.

Was steht wo im Mutterpass? – Zusammenfassung:

Seiten 2 und 3:

  • Blutgruppe der werdenden Mutter, Ergebnisse Rhesus-Antikörpertest
  • Ergebnisse Röteln-Antikörper-Test

Seiten 4 und 5:

  • frühere Schwangerschaften
  • Krankheiten innerhalb der Familie
  • medizinische Vorgeschichte der Schwangeren
  • Hinweise auf eine Risikoschwangerschaft

Seite 6:

  • besondere aktuelle Befunde (Eisenmangel, Blutdruck, Durchblutung der Plazenta, Besonderheiten zum Fruchtwasser)

Seiten 7 und 8:

  • Gravidogramm

Seite 9:

  • Ergebnisse des CTG (Herztöne des Kindes)

Seiten 10, 11, 12 und 13:

  • Ergebnisse aller Ultraschalluntersuchungen

Seite 14:

  • Ergebnisse von während der Schwangerschaft notwendig gewordenen Untersuchungen

Seiten 15 und 16:

  • Informationen und Daten zur Schwangerschaft, Geburt und Nachsorge in der Zusammenfassung

© Uwe Grötzner – Fotolia.com

Tipps von Hebamme Christina Altmann
  • Wie wäre es mit einer individuellen Mutterpass-Hülle? Vielleicht können Sie oder eine liebe Freundin eine für Sie nähen?
  • Viele Mamis wissen nicht: Der Mutterpass ist IHR Dokument, er gehört Ihnen von Beginn an und bleibt auch nach einer Schwangerschaft bei Ihnen.
  • Informieren Sie sich schon im Vorfeld auch kritisch über Routine-Untersuchungen. Es ist immer gut, vielseitig informiert zu sein. Das dämmt Unsicherheit und Angst ein.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Christina Altmann

Hebamme Christina AltmanChristina Altmann hat 2011 am UKSH in Kiel ihr Hebammenexamen abgelegt. Sie war unter anderem als freiberufliche Hebamme tätig und teilt ihr Wissen seit Jahren im Internet sowie bei Vorträgen.

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Mutterpass: Grundlegende Informationen

Je nachdem, von wem sich die Schwangere betreuen lässt, stehen auf der Eingangsseite alle Kontaktdaten des Frauenarztes, der Hebammenpraxis oder der Geburtsklinik. Im Falle einer wechselseitigen Betreuung können hier auch die Adressen und Telefonnummern mehrerer Kontaktpersonen eingetragen sein.

Auf der ersten Doppelseite erscheinen dann alle grundlegenden Daten der werdenden Mutter, wie Name, Geburtsdatum, Adresse, Telefonnummern sowie die Ergebnisse der Bluttests (Blutgruppe, Rhesusfaktor, Antikörper). Weiterhin wird hier dokumentiert, dass ein LSR-Test, bei dem die Mutter auf Syphilis hin untersucht wird, durchgeführt wurde.

Sofern die werdende Mutter einen Toxoplasmosetest wünscht, wird auch dessen Ergebnis hier eingetragen. Weiterhin vermerkt der betreuende Arzt oder die Hebamme, dass die Frau über die Möglichkeit zur Durchführung eines HIV-Tests aufgeklärt wurde. Dieser darf jedoch nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Mutter erfolgen.

Auf Wunsch oder falls erforderlich, wird der Arzt oder die Hebamme die werdende Mutter über genauen Untersuchungsergebnisse aufklären und gegebenenfalls alle notwendigen Behandlungsschritte einleiten.

Vorsorgeuntersuchungen

Deutschland ist zurecht stolz auf ein engmaschiges System verschiedenster Vorsorgemöglichkeiten, die dem Erkennen und Ausschließen möglicher Schwangerschaftsrisiken dienen. Dabei hat jede Frau die Wahl, ob sie die angebotenen Untersuchungen wahrnehmen möchte oder nicht.

Sie kann sich dabei entweder vom Gynäkologen oder einer Hebamme oder wechselseitig betreuen lassen. Eine Ausnahme bilden die Ultraschalluntersuchungen, die ausschließlich ein dafür ausgebildeter Arzt vornehmen darf.

Der Mutterpass dient hierbei dazu, sämtliche Untersuchungsergebnisse in chronologischer Reihenfolge und übersichtlich zu dokumentieren. Deshalb sollte ihn die Frau zu jeder Vorsorge mitbringen.

Vorausgegangene Schwangerschaften

Im Mutterpass ist Platz für zwei Schwangerschaften und Geburten vorgesehen. Daher enthält der aktuelle Mutterpass wichtige Informationen zu vorangegangenen Schwangerschaften und deren Verlauf bis zur Geburt. Vermerkt werden beispielsweise:

Auch die Größe und das Geburtsgewicht der anderen Kinder werden eingetragen.

Beratung, Gespräche, Befunde

Aufklärungsgespräche und Beratungen, etwa zur Zahngesundheit, bestehenden Risiken, hinsichtlich Möglichkeiten zur Krebsvorsorge oder über bestimmte Verhaltensweisen werden ebenfalls im Mutterpass dokumentiert.

Besondere Befunde während der Schwangerschaft, wie Bluthochdruck, Ödeme oder Infektionen trägt der jeweils behandelnde Arzt in den Mutterpass ein.

Handelt es sich um ein Baby oder eine Mehrlingsschwangerschaft? Wann ist der mutmaßliche Geburtstermin? Diese anfangs eingetragenen Basisdaten können im Verlauf der Schwangerschaft nach jeweils aktuellem Kenntnisstand jederzeit korrigiert werden.

Das Gravidogramm

Hierbei handelt es sich um eine tabellarische Übersicht, in der alle Untersuchungen während der Schwangerschaft ausführlich mit Datum, Schwangerschaftswoche, aktuellem Entwicklungsstand des Babys und Befinden der Mutter dokumentiert werden.

  • Fundusstand (Höhe der Gebärmutter)
  • Kindslage als Momentaufnahme
  • Herztöne des Kindes
  • Kindsbewegungen gemäß Aussagen der Mutter
  • Gewicht und Blutdruck der Schwangeren sowie je nach Notwendigkeit ihr Eisenwert, Ergebnisse der Urinuntersuchung, vaginale Untersuchungsergebnisse

Alle stationären Aufenthalte, Diagnosen und Therapien während der Schwangerschaft werden im Mutterpass vermerkt. Hinzu kommen alle CTGs (cardiotokographischen Befunde) der kindlichen Herztöne ab der 28. SSW.

Ultraschalluntersuchungen

Jede werdende Mutter kann bis zu drei kostenlose Ultraschalluntersuchungen, auch Screenings genannt wahrnehmen. Hierfür gibt es festgelegte Zeitfenster, die im Mutterpass vermerkt sind.

  1. Screening (9.-12. SSW): Es dient dem eindeutigen Nachweis der Einnistung des Kindes in die Gebärmutter, der Anzahl der Kinder und prüft, ob Herztöne vorhanden sind.
  2. Screening (19.-22. SSW): Hierbei sollen mögliche organische Fehlstellungen entdeckt werden. Außerdem schaut man nach dem Sitz der Plazenta (des Mutterkuchens).
  3. Screening (29.-32. SSW): Kontrolle der Lage und Entwicklung des Kindes kurz vor der Geburt.

Bei allen Ultraschalluntersuchungen erfolgt die Dokumentation der Kindsgröße, Herzschlag des Kindes und der aktuellen Fruchtwassermenge.

Dokumentation endet mit der Abschlussuntersuchung nach der Entbindung

Die Ergebnisse der Abschlussuntersuchung nach der Geburt sind die letzten Eintragungen im Mutterpass. Hier werden nochmals alle wichtigen Informationen zum Geburtsverlauf und die ersten Tage im Wochenbett zusammengefasst, wie:

  • Spontangeburt oder Kaiserschnitt
  • Komplikationen unter der Geburt
  • Krankenhausaufenthalt vor und nach der Entbindung
  • Kindslage unter der Geburt
  • Gewicht und Größe des Neugeborenen
  • Ergebnisse der Erstuntersuchung des Kindes (Apgar-Test)

Die gesamte Dokumentation endet sechs bis acht Wochen nach der Entbindung, in denen nochmals der Allgemeinzustand von Mutter und Kind bewertet wird. Außerdem erfolgt ein Eintrag, ob die Mutter stillt.

Was steht wo im Mutterpass? – Zusammenfassung:

Seiten 2 und 3:

  • Blutgruppe der werdenden Mutter, Ergebnisse Rhesus-Antikörpertest
  • Ergebnisse Röteln-Antikörper-Test

Seiten 4 und 5:

  • frühere Schwangerschaften
  • Krankheiten innerhalb der Familie
  • medizinische Vorgeschichte der Schwangeren
  • Hinweise auf eine Risikoschwangerschaft

Seite 6:

  • besondere aktuelle Befunde (Eisenmangel, Blutdruck, Durchblutung der Plazenta, Besonderheiten zum Fruchtwasser)

Seiten 7 und 8:

  • Gravidogramm

Seite 9:

  • Ergebnisse des CTG (Herztöne des Kindes)

Seiten 10, 11, 12 und 13:

  • Ergebnisse aller Ultraschalluntersuchungen

Seite 14:

  • Ergebnisse von während der Schwangerschaft notwendig gewordenen Untersuchungen

Seiten 15 und 16:

  • Informationen und Daten zur Schwangerschaft, Geburt und Nachsorge in der Zusammenfassung

© Uwe Grötzner – Fotolia.com

Tipps von Hebamme Christina Altmann
  • Wie wäre es mit einer individuellen Mutterpass-Hülle? Vielleicht können Sie oder eine liebe Freundin eine für Sie nähen?
  • Viele Mamis wissen nicht: Der Mutterpass ist IHR Dokument, er gehört Ihnen von Beginn an und bleibt auch nach einer Schwangerschaft bei Ihnen.
  • Informieren Sie sich schon im Vorfeld auch kritisch über Routine-Untersuchungen. Es ist immer gut, vielseitig informiert zu sein. Das dämmt Unsicherheit und Angst ein.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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