Das Baby in der 19. SSW
Gewicht und Größe vom Baby 19. SSW
In der 19. Schwangerschaftswoche wiegt das Baby zwischen 200 und 240 Gramm. In der Scheitel-Steißhöhe misst es etwa 15 Zentimeter. Ab jetzt wird seine Größe jedoch nicht mehr mit diesem Wert, sondern in der Scheitel-Fersen-Länge angegeben, die in dieser Woche bei rund 24 Zentimetern liegt.
Der Körper des Fötus ist jetzt vollständig mit dem Lanugo-Haar bedeckt und mit einer dicken Schicht von Käseschmiere überzogen. In der 19. SSW können sich die ersten Vorboten der späteren Kopfbehaarung zeigen. Auch die Haut des Babys differenziert sich immer stärker aus und erscheint deutlich weniger transparent.
19. SSW bei Mädchen und Jungen
Mädchen:
Die Geschlechtsorgane sind spätestens in dieser Woche voll entwickelt. In den Eierstöcken kleiner Mädchen befinden sich in der 19. Schwangerschaftswoche rund sechs Millionen primitive Eizellen, deren Anzahl sich bis zur Geburt auf rund eine Million verringern wird. Der Körper des Mädchens wird ab jetzt keine neuen Eizellen mehr bilden – wenn sie als erwachsene Frau eigene Kinder hat, werden diese aus einer Eizelle entstehen, deren Anlage ebenso alt ist wie die Mutter selbst.
Jungs:
Auch in der 19. Schwangerschaftswoche erfolgen wieder „Feinarbeiten“ an den inneren Organen. Die Entwicklung der Gehirnregionen, die für die Steuerung der Sinneswahrnehmungen – Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen – zuständig sind, tritt in ihre entscheidende Phase.
Die Zahnleisten bilden sich ab dieser Woche aus und sind im Ultraschallbild bereits gut zu sehen. Leber und Milz nehmen in dieser Woche ihre Arbeit auf und beginnen, Gallenflüssigkeit sowie weiße Blutkörperchen zu produzieren. Damit bildet sich auch das Immunsystem des Babys allmählich aus, seine volle Leistungsfähigkeit wird es allerdings erst lange nach dem Geburtstermin erreichen.
Durch das Schlucken des Fruchtwassers trainiert der Verdauungstrakt des Kindes bereits seit einiger Zeit seine Funktion. Im Darm lagern sich ab jetzt Stoffwechselprodukte ab, die beim ersten Stuhlgang nach der Geburt als das sogenannte Kindspech ausgeschieden werden. Nieren, Harnsystem und Blase sind komplett entwickelt und arbeiten ebenfalls bereits seit einigen Wochen.
Viele Bewegungen in der 19. SSW möglich
Das Baby ist sehr agil und wird dies auch in den kommenden zehn Wochen bleiben, danach reicht der Platz in Mamas Bauch für ausgiebige Bewegungen nicht mehr aus. Anstrengend für die Mutter: Am aktivsten ist das Kind in ihren Ruhezeiten und macht sich gern auch nachts bemerkbar.
Der Tastsinn des Babys ist bereits gut entwickelt – wenn es mit Händen oder Füßen die Wand des Uterus berührt, zieht es sich aktiv zurück. Das Gehör funktioniert sowohl anatomisch als auch aufgrund der Entwicklung der Gehirnfunktionen und komplexer werdender Nervenverbindungen immer besser – in der 19. SSW nimmt das Baby erstmals Geräusche außerhalb des Mutterleibes in differenzierter Weise wahr.
Schub von Schwangerschaftshormonen und erste Übungswehen bei der Mutter
Spätestens in der 19. Schwangerschaftswoche beginnt für die Mutter die echte „Kugelzeit“. Der Babybauch ist auch im Profil jetzt immer deutlicher zu sehen. Der obere Rand des Uterus ist jetzt auf Bauchnabelhöhe tastbar. Ab jetzt wird die Gebärmutter pro Woche um rund einen Zentimeter wachsen, damit erhöht sich natürlich auch der Druck auf die inneren Organe.
Schwangerschaftshormone können in beide Richtungen wirken
Viele Frauen spüren die Wirksamkeit der Schwangerschaftshormone in der 19. SSW wieder besonders intensiv. Ihr Haar wird nochmals glänzender und dichter, die Haut zeigt sich besonders straff und gut durchblutet. Allerdings kann die Wirkung der Hormone auch zu Haarausfall, trockener, schuppiger Haut und brüchigen Fingernägeln führen – eine intensive Hautpflege mit reichhaltigen kosmetischen Produkten ist in einem solchen Fall besonders wichtig.
Bei den meisten Schwangeren prägt sich in der 19. Schwangerschaftswoche eine „Schnupfennase“ aus, die sie bis zum Ende der Schwangerschaft begleiten wird. Die Ursache ist jedoch keine Infektion mit Erkältungsviren, sondern die Auflockerung der Nasenschleimhaut durch die Schwangerschaftshormone.
Außerdem schwillt die Schleimhaut durch das größere Blutvolumen an. Ein Nasenspray auf Meersalzbasis lindert dieses Symptom meist schnell und wirksam. Die Verwendung anderer Sprays und Medikamente sollte besser unterbleiben und muss vorab grundsätzlich mit dem Gynäkologen abgesprochen werden.
Das passiert bei der Frau in der 19. SSW
Der Stoffwechsel der werdenden Mutter arbeitet auf Hochtouren – mit kontinuierlich steigender Tendenz. Die Körpertemperatur ist leicht erhöht. Viele Frauen verspüren ein starkes Durstgefühl oder Heißhungerattacken. Reichliches Trinken war schon in den vergangenen Wochen angesagt, jetzt wird es unverzichtbar. Optimal ist eine Flüssigkeitsaufnahme von zwei bis drei Litern täglich. Stilles Mineralwasser, Kräutertees und Fruchtsaftschorlen halten nicht nur den Flüssigkeitshaushalt des Körpers in Balance, sondern versorgen Mutter und Kind auch mit wichtigen Mineralien, Spurenelementen und anderen Inhaltsstoffen.
Ernährung weiterhin sehr wichtig
Bei einer ausgewogenen Ernährung erhalten die Schwangere und ihr Baby meist alles, was sie für ihr körperliches Wohlbefinden und eine gesunde Entwicklung brauchen, in ausreichender Menge. Ob in Einzelfällen zusätzliche Gaben von Kalzium, Jod, Eisen oder Vitaminen nötig sind, wird der Arzt während des kommenden Vorsorgetermins ermitteln.
Übungswehen möglich
Ab der 19. SSW stellen sich bei einigen Frauen die ersten Übungswehen ein. Der Bauch zieht sich dabei von Zeit in rhythmischen Kontraktionen zusammen. Der Körper übt bereits zu diesem Zeitpunkt, was er zum Geburtstermin „perfekt“ beherrschen muss. Das Baby ist durch die Übungswehen nicht gefährdet. Als Faustregel kann gelten, dass diese nicht länger als 45 Sekunden dauern, sich nicht öfter als drei Mal in einer Stunde bemerkbar machen und sich der Bauch in unregelmäßigen Abständen zusammenzieht.
Bei vielen Schwangeren sind sie mit Bauchschmerzen und leichtem Unwohlsein verbunden. Falls die Kontraktionen in regelmäßigen Abständen erfolgen, der Bauch sich dabei härtet oder Blutungen aufgetreten sind, ist umgehend ärztlicher Rat erforderlich. Dabei kann es sich um echte Geburtswehen handeln, gegen die Wehen-Hemmer zum Einsatz kommen müssen.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.