Baby & Greifen » Ab wann Babys greifen lernen & wie trainieren?

Baby & Greifen » Ab wann Babys greifen lernen & wie trainieren?

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

Alle Beiträge des Experten

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Babyentwicklung: Die Welt spielend begreifen – Darin sehen viele Entwicklungspsychologen die Hauptaufgabe von Babys, Kleinkindern und Kindern. Dass das Begreifen eng an das Greifen gebunden ist, zeigt sich nicht nur sprachlich. Die Fähigkeit des Greifens ist für Babys essentiell, um ihre Umwelt zu entdecken, zu spielen, zu essen und später immer selbstständiger zu handeln.


Vom Greifreflex bis zum präzisen Daumen-Zeigefinger-Griff

Analog zur Entwicklung der Sehfähigkeit benötigen Babys auch bei der Ausbildung Ihrer Greif-Fähigkeit etwa ein Jahr um Dinge gezielt hochzuheben oder wegzulegen. In den ersten acht Wochen wird die Bewegung der kleinen Finger und Hände zunächst durch den sogenannten Greifreflex bestimmt, der dem Schutz des Babys dient. Dieser Urinstinkt soll für einen sicheren Halt bei der Mama oder anderen Bezugspersonen sorgen. Erst nach acht bis zwölf Wochen verliert sich dieser Greifreflex.

Ab dem dritten Monat beginnt Ihr Baby gezielter nach Dingen zu greifen und ist in dieser Zeit auch in der Lage, Gegenstände besser zu erkennen und mit den Augen zu fokussieren. Ein Spielbogen mit lustig hängenden, greifbaren Spielzeuge ist bereits jetzt ein spannendes Spielzeug. Da die Aufmerksamkeitsspanne noch kurz ist, sollte Ihr Baby nicht mehr als 10 Minuten unter dem Spielbogen zubringen. Dieser kurze Zeitraum ist kein Zeichen dafür, dass Ihr Kleines ungern auf der Krabbeldecke liegt oder sich nicht gern mit dem Babytrainer beschäftigt. Im Gegenteil. Es strengt an, sich auf etwas zu konzentrieren. Bei einigen Babys macht sich das auch durch einen stärkeren Hunger bemerkbar.

Im ersten Lebensjahr sollten Sie für Zuhause und unterwegs verschiedene Greifspielzeuge zur Hand haben. Zu diesen zählen:

  • Greifringe,
  • quietschende Gummitiere,
  • Stofftiere,
  • Fühl- und Stoffbücher mit eingenähter Knisterfolie,
  • Ketten mit großen Holzperlen sowie
  • Rasseln.

Selbstverständlich können Sie diese Spielzeuge, mit etwas Kreativität und Geschick, auch selber herstellen. Bei der Verwendung von Rasseln kann es vorkommen, dass ihr Baby sich vor lauter Spieldrang, Freude, aber auch manchmal Frust diese versehentlich selbst immer wieder gegen den Kopf schlägt. Eine Beule oder andere stärkere Verletzungen entstehen dadurch meist nicht. Sollte dies allerdings öfter vorkommen, können Sie die Rassel in Stoff einwickeln bzw. weiche Stoffrasseln verwenden. Oder Sie legen sie einfach ein paar Tage / Wochen beiseite und probieren es dann nochmal aus.

Mit etwa vier bis fünf Monaten können sich Babys immer länger und intensiver mit greifbaren Spielzeugen beschäftigen und führen sie für eine ausführlichere Erkundung auch immer wieder an den Mund. Aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, dass keine Kleinteile oder für Babys ungeeignete Dinge in greifbare Nähe gelangen. Sobald Ihr Baby mit etwa einem halben Jahr mobil wird, sollten Sie Ihre Wohnung entsprechend kindersicher gestalten.

Rund um den ersten Geburtstag wird sich zeigen, ob Ihr Kleines die rechte oder linke Hand bevorzugt verwendet. Endgültig entscheidet sich die Rechts- bzw. Linkshändigkeit bei vielen im zweiten Lebensjahr.

Erst nach etwa einem Jahr wird Ihr Baby in der Lage sein, Gegenstände mit dem Pinzettengriff (Daumen-Zeigefinger-Griff) aufzuheben.

Hat es seine Greif-Fähigkeiten weitestgehend perfektioniert, wird Ihr Kleines sehr schnell entdecken, dass es seine Spielzeuge auch werfen kann. Sehr amüsant ist es für Babys, wenn Mama oder Papa, das Heruntergeworfene immer wieder aufheben. Nun ist der richtige Zeitpunkt, um Bälle intensiver ins Spiel zu bringen. Stoffbälle lassen sich meist besser greifen und sind auch bei schrofferen Werfversuchen nicht zu unangenehm für Spielkameraden und Wohnaccessoires.

Tipp: Um größere Babys ab etwa 6 Monaten zum Greifen zu ermuntern, können Sie unter anderem babygerechtes Fingerfood präsentieren. Nehmen Sie zur Zubereitung buntes Obst bzw. Gemüse und schneiden Sie es so zu, dass es sich gut greifen und essen lässt. Das sieht interessant und lecker aus und trainiert den Zangengriff auf kreative und kulinarisch gesunde Art und Weise. Ihr Baby hat noch keine Zähne? Dann verwenden Sie einfach mürbe Äpfel, Bananen und weich gekochtes Gemüse.

Alles im Griff?

Ihr Kind hat auch noch im ersten Lebensjahr Schwierigkeiten, seine Lieblingsspielzeuge gezielt zu greifen? Falls ja, sprechen Sie Ihren Kinderarzt an. Dies könnte ein Zeichen sein, dass Ihr Baby vielleicht ein Brille benötigt.

Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Unsere Ratgeber:

Babyentwicklung: Die Welt spielend begreifen – Darin sehen viele Entwicklungspsychologen die Hauptaufgabe von Babys, Kleinkindern und Kindern. Dass das Begreifen eng an das Greifen gebunden ist, zeigt sich nicht nur sprachlich. Die Fähigkeit des Greifens ist für Babys essentiell, um ihre Umwelt zu entdecken, zu spielen, zu essen und später immer selbstständiger zu handeln.


Vom Greifreflex bis zum präzisen Daumen-Zeigefinger-Griff

Analog zur Entwicklung der Sehfähigkeit benötigen Babys auch bei der Ausbildung Ihrer Greif-Fähigkeit etwa ein Jahr um Dinge gezielt hochzuheben oder wegzulegen. In den ersten acht Wochen wird die Bewegung der kleinen Finger und Hände zunächst durch den sogenannten Greifreflex bestimmt, der dem Schutz des Babys dient. Dieser Urinstinkt soll für einen sicheren Halt bei der Mama oder anderen Bezugspersonen sorgen. Erst nach acht bis zwölf Wochen verliert sich dieser Greifreflex.

Ab dem dritten Monat beginnt Ihr Baby gezielter nach Dingen zu greifen und ist in dieser Zeit auch in der Lage, Gegenstände besser zu erkennen und mit den Augen zu fokussieren. Ein Spielbogen mit lustig hängenden, greifbaren Spielzeuge ist bereits jetzt ein spannendes Spielzeug. Da die Aufmerksamkeitsspanne noch kurz ist, sollte Ihr Baby nicht mehr als 10 Minuten unter dem Spielbogen zubringen. Dieser kurze Zeitraum ist kein Zeichen dafür, dass Ihr Kleines ungern auf der Krabbeldecke liegt oder sich nicht gern mit dem Babytrainer beschäftigt. Im Gegenteil. Es strengt an, sich auf etwas zu konzentrieren. Bei einigen Babys macht sich das auch durch einen stärkeren Hunger bemerkbar.

Im ersten Lebensjahr sollten Sie für Zuhause und unterwegs verschiedene Greifspielzeuge zur Hand haben. Zu diesen zählen:

  • Greifringe,
  • quietschende Gummitiere,
  • Stofftiere,
  • Fühl- und Stoffbücher mit eingenähter Knisterfolie,
  • Ketten mit großen Holzperlen sowie
  • Rasseln.

Selbstverständlich können Sie diese Spielzeuge, mit etwas Kreativität und Geschick, auch selber herstellen. Bei der Verwendung von Rasseln kann es vorkommen, dass ihr Baby sich vor lauter Spieldrang, Freude, aber auch manchmal Frust diese versehentlich selbst immer wieder gegen den Kopf schlägt. Eine Beule oder andere stärkere Verletzungen entstehen dadurch meist nicht. Sollte dies allerdings öfter vorkommen, können Sie die Rassel in Stoff einwickeln bzw. weiche Stoffrasseln verwenden. Oder Sie legen sie einfach ein paar Tage / Wochen beiseite und probieren es dann nochmal aus.

Mit etwa vier bis fünf Monaten können sich Babys immer länger und intensiver mit greifbaren Spielzeugen beschäftigen und führen sie für eine ausführlichere Erkundung auch immer wieder an den Mund. Aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, dass keine Kleinteile oder für Babys ungeeignete Dinge in greifbare Nähe gelangen. Sobald Ihr Baby mit etwa einem halben Jahr mobil wird, sollten Sie Ihre Wohnung entsprechend kindersicher gestalten.

Rund um den ersten Geburtstag wird sich zeigen, ob Ihr Kleines die rechte oder linke Hand bevorzugt verwendet. Endgültig entscheidet sich die Rechts- bzw. Linkshändigkeit bei vielen im zweiten Lebensjahr.

Erst nach etwa einem Jahr wird Ihr Baby in der Lage sein, Gegenstände mit dem Pinzettengriff (Daumen-Zeigefinger-Griff) aufzuheben.

Hat es seine Greif-Fähigkeiten weitestgehend perfektioniert, wird Ihr Kleines sehr schnell entdecken, dass es seine Spielzeuge auch werfen kann. Sehr amüsant ist es für Babys, wenn Mama oder Papa, das Heruntergeworfene immer wieder aufheben. Nun ist der richtige Zeitpunkt, um Bälle intensiver ins Spiel zu bringen. Stoffbälle lassen sich meist besser greifen und sind auch bei schrofferen Werfversuchen nicht zu unangenehm für Spielkameraden und Wohnaccessoires.

Tipp: Um größere Babys ab etwa 6 Monaten zum Greifen zu ermuntern, können Sie unter anderem babygerechtes Fingerfood präsentieren. Nehmen Sie zur Zubereitung buntes Obst bzw. Gemüse und schneiden Sie es so zu, dass es sich gut greifen und essen lässt. Das sieht interessant und lecker aus und trainiert den Zangengriff auf kreative und kulinarisch gesunde Art und Weise. Ihr Baby hat noch keine Zähne? Dann verwenden Sie einfach mürbe Äpfel, Bananen und weich gekochtes Gemüse.

Alles im Griff?

Ihr Kind hat auch noch im ersten Lebensjahr Schwierigkeiten, seine Lieblingsspielzeuge gezielt zu greifen? Falls ja, sprechen Sie Ihren Kinderarzt an. Dies könnte ein Zeichen sein, dass Ihr Baby vielleicht ein Brille benötigt.

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