Zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat kann es sein, dass Ihr Baby allmählich beginnt, sich für feste Nahrung zu interessieren und ab dann darf es sehr viele Nahrungsmittel essen und probieren – die Ausnahme bilden einige ungeeignete Lebensmittel im ersten Lebensjahr.
Auch Kuhmilchprodukte sollten nicht zu früh auf dem Speiseplan stehen
Absolut ungeeignete Lebensmittel für Babys sind beispielsweise Honig, die für kleine Kinder gefährlich werden können. Andere Lebensmittel – beispielsweise Kuhmilch – können durch den kindlichen Organismus in dieser Entwicklungsphase noch nicht oder nicht optimal verwertet werden. Ernährungsberater empfehlen, die Umstellung auf feste Kost langsam anzugehen und Ihrem Kind am Anfang nicht zu viele unterschiedliche Lebensmittel anzubieten.
Sein Verdauungssystem ist in dieser Phase noch sehr empfindlich und muss erst lernen, mit der neuen Nahrung umzugehen. Parallel zu Babybreien, Obst und anderen festen Nahrungsmitteln erhält Ihr Kind natürlich nach wie vor Muttermilch oder sein Fläschchen – beim Abstillen oder dem Entwöhnen von der Flasche können Sie völlig beruhigt Ihrem eigenen sowie dem Rhythmus Ihres Kindes folgen.
Der zweite Grund dafür, dass Ihr Baby in seinem ersten Lebensjahr noch nicht alle Lebensmittel gut verträgt, liegt darin dass sein Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist und Antikörper gegen unerwünschte Stoffe erst allmählich bildet. Auf Keime, die es mit der Nahrung aufnimmt und die später völlig ungefährlich sind, reagiert es jetzt möglicherweise noch sehr stark.
Viele Eltern fürchten auch, dass ihr Kind durch ungeeignete Lebensmittel Allergien entwickelt. Noch vor wenigen Jahren rieten Ärzte und Diätberater, potentielle Allergene in der Nahrung im ersten Lebensjahr vollständig zu vermeiden. Inzwischen hat sich hier die Ansicht durchgesetzt, dass für Babys das langsame Gewöhnen an die Umwelt wichtig ist. Das völlige Abschirmen gegenüber Allergenen kann bewirken, dass Ihr Kind später eine größere Disposition zu Allergien hat.
Ungeeignete Lebensmittel für Kleinkinder
Kuhmilch
Kuhmilch und Kuhmilchprodukte (Quark, Käse, Sahne) sollten Kindern im ersten Lebensjahr nicht zu früh gegeben werden. Verträglich sind für Babys Muttermilch und angerührte Babymilch. Kuhmilch belastet den Darm und durch ihren hohen Eiweiß- und Mineraliengehalt auch die Nieren.
Bei empfindlichen Kindern kann das Eiweiß aus der Kuhmilch – wenn auch sehr selten –
beim ersten Kontakt zu allergischen Reaktionen führen. In Milch und Milchprodukten sind außerdem oft Schadstoffe aus Futtermitteln enthalten. Auch Ziegen- oder Schafsmilch sowie Sojamilch sind ungeeignete Lebensmittel im ersten Lebensjahr.
Selbst Experten sind sich nicht einig oder sicher, ab wann Kuhmilch problemlos gegeben werden kann – die Zeitangaben schwanken zwischen dem achten und 15. Lebensmonat. Falls Sie ihr Kind ab dem achten oder neunten Monat Kuhmilchprodukte probieren lassen wollen, beginnen Sie am besten mit einem speziellen Babyjoghurt aus dem Gläschen. Diese Joghurts haben einen niedrigeren Anteil an Kuhmilcheiweiß als normaler Joghurt und sind deshalb besser verträglich.
Honig
Honig gilt als eines der gesündesten Lebensmittel, bei der Zubereitung von Babynahrung zu Hause sowie in purer Form ist er jedoch für Kinder im ersten Lebensjahr absolut tabu. Durch seine Verarbeitung kann er Bakterien enthalten, die im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Darminfektion (Botulismus) führen, die tödlich enden kann.
Falls fertig gekaufte Babybreie mit Honig zubereitet wurden, sind sie dagegen unbedenklich, da die Hersteller die Reinheit der Zutaten und Produkte kontinuierlich überwachen und sehr scharf kontrollieren.
Kaltgepresste Öle
Kaltgepresste Öle können Schadstoffe enthalten, welche die Leber kleiner Kinder überfordern. Sie sollten bei Babys nur in Bio-Qualität verwendet werden, um Verunreinigungen zu vermeiden.
Salmonellengefahr bei Eiern
Auf weichgekochte oder rohe Eier sollte wegen der Gefahr einer Salmonelleninfektion im ersten Lebensjahr verzichtet werden.
Gemüse und Gewürze
Auberginen sind ein Gemüse, das kleine Kinder vermutlich ohnehin nicht besonders lieben werden – gesundheitsschädlich sind sie für Babys durch ihren hohen Nikotingehalt. Blattsalate können Kinder im ersten Lebensjahr nur ungenügend kauen – gegen Gurken und Tomaten ist jedoch nichts einzuwenden, wenn das Kind sie mag. Vorsicht ist bei Nüssen angeraten, da es sich daran leicht verschlucken kann. Blähende Lebensmittel (Linsen, Erbsen, Bohnen, Kohl) sowie scharfe Gewürze sind für Babys oft schlecht verträglich. Salz kann die Nieren kleiner Kinder stark belasten und sollte nur in sehr geringen Mengen verwendet werden.
Auf Zucker besser verzichten
Ungeeignete Lebensmittel für Babys sind außerdem Zucker, Süßstoffe sowie künstlich gesüßte Getränke (Limonaden, Säfte mit Zuckerzusatz). Als Getränk geeignet sind ungesüßte Früchte- oder Kräutertees und Wasser). Koffeinhaltige Getränke – also Kaffee, Schwarztee oder Cola – verbieten sich von selbst.
Aber – bitte keine Panik: Falls Ihr Kind mit den oben genannten Lebensmitteln doch einmal in Berührung kommt, passiert ihm mit allergrößter Wahrscheinlichkeit überhaupt nichts. Die entsprechenden Warnungen sollen vor allem helfen, Risiken zu minimieren oder völlig auszuschließen.
Getreideprodukte – ja oder nein?
Bis vor kurzem galten auch viele Getreideprodukte als ungeeignete Lebensmittel für Babys. Zum einen wurde angenommen, dass der Darm von Kindern bis zum Ende des ersten Lebensjahres Getreideerzeugnisse nicht richtig verarbeiten kann. Weizen, Roggen, Hafer, Gerste sowie Dinkel enthalten außerdem Gluten (Klebereiweiß).
Medizinstatistiken belegen, dass eines unter 1.000 Kindern eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) entwickelt – der Verzicht auf glutenhaltige Nahrungsmittel im ersten Lebensjahr sollte das Risiko dafür vermindern. Einige Experten meinten außerdem, dass durch die frühzeitige Gabe von Getreideprodukten die Wahrscheinlichkeit eines späteren Diabetes steigt.
Solche Ansichten sind heute überholt: Wenn Kinder sich ab dem fünften bis siebenten Lebensmonat allmählich an kleine Mengen von glutenhaltigen Getreideprodukten gewöhnen, sinkt ihr Zöliakie-Risiko sogar. Einem Diabetes Typ II – dem sogenannten Altersdiabetes – beugen im späteren Leben vor allem eine ausgewogene Ernährung sowie viel Sport und Bewegung vor. Mit der Ernährung im Kleinkindalter hat Diabetes jedoch kaum etwas zu tun.
Nahrungszusatzstoffe und Allergien – was ist wichtig?
Künstliche Zusatzstoffe in Lebensmitteln
Unsere Nahrungsmittel werden heute überwiegend industriell erzeugt – viele von ihnen enthalten Farb- und Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker sowie künstliche Aromen. Bei kleinen Kindern führen sie oft zu Unverträglichkeitsreaktionen. Optimal ist, wenn Sie Produkte mit solchen Zusatzstoffen in der Ernährung Ihres Kleinkinds weitgehend vermeiden können.
Unbedenklich sind handelsübliche Babybreie – die Zutaten dafür kommen normalerweise aus kontrolliertem Anbau, die Herstellung wird strengstens überwacht.
Allergieauslösende Lebensmittel
Die häufigsten allergieauslösenden Lebensmittel im Kindesalter sind Kuhmilch, Hühnerei, Erdnuss, Soja und Fisch. Eine Vermeidung dieser Nahrungsmittel im ersten Lebensjahr wird aber nach heutigem Kenntnisstand nicht empfohlen, solange keine Allergie eindeutig nachgewiesen wurde. Ein frühes „Kennenlernen“ dieser Substanzen scheint möglicherweise sogar die Entstehung von Allergien zu verhindern.
Die sanfte Gewöhnung an mögliche Allergieauslöser hat bereits über die Nabelschnur begonnen, auch die Muttermilch hat hierbei eine wichtige Funktion.
Falls es doch zu einer Nahrungsmittelallergie kommt, kann sich diese durch Hautirritationen, Magen-Darm-Symptome, aber auch durch asthmaartige Beschwerden äußern.
Die entsprechende Diagnose gehört immer in die Hand des Arztes. Wenn die Ursache gefunden ist, muss die entsprechende Substanz zunächst strikt gemieden werden. Möglicherweise „verwächst“ sich jedoch die Allergie nach einigen Jahren.
- Abgesehen von den o.g. gefährlichen Lebensmitteln, die wirklich strikt vermieden werden müssen, sollten Mütter beim Thema Beikost auf ihr Baby und ihr eigenes Bauchgefühl vertrauen. Egal ob selbst gekocht oder aus dem Gläschen: es sollte besonderer Wert auf Nahrungsmittelhygiene gelegt werden, damit es nicht zu ungewollten Nahrungsmittelvergiftungen kommt.
- Kinder sind sehr kompetent, was Essen angeht: Sie spüren auch, was sie nicht vertragen oder was sie nicht essen möchten. Daher ist das Baby-led Weaning (BLW) eine mögliche Alternative zum Breifüttern, wenn dies beim Baby auf Ablehung stösst.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.