Blähungen beim Baby » Ursachen, Hausmittel & Was tun bei Blähungen ?

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Christina Altmann

Hebamme Christina AltmanChristina Altmann hat 2011 am UKSH in Kiel ihr Hebammenexamen abgelegt. Sie war unter anderem als freiberufliche Hebamme tätig und teilt ihr Wissen seit Jahren im Internet sowie bei Vorträgen.

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Blähungen beim Baby: Wenn der Bauch schmerzt

Tipps für Eltern, wenn das Baby Blähungen hat – Luft oder andere Gase können in den Bauch des Babys gelangen, wenn es weint, trinkt oder einfach nur atmet. Selbst wenn es noch nicht genug Milch hatte, können Blähungen beim Säugling ein unangenehmes Völlegefühl auslösen, mit dem es sich nicht wohlfühlt.


Woran erkennen die Eltern bei ihrem Kind eine Blähung?

Bei etwa 20 bis 30 Prozent aller ansonsten völlig gesunden Neugeborenen kann es zu unvermittelten, ausdauernden Schreiattacken kommen, deren Ursache bislang noch nicht eindeutig geklärt ist.

Einige Babys haben recht heftig mit der Luft im Bauch zu kämpfen und ein Bäuerchen nach jeder Mahlzeit ist für sie Pflicht. Andere haben dagegen kaum Probleme.

Es kann passieren, dass der Säugling plötzlich aufhört, an der Brust zu saugen oder aus der Flasche zu trinken. Stattdessen verzieht er das Gesicht und beginnt zu weinen. Auch lautstarker Protest, bei dem sich das Baby windet und Grimassen schneidet, sobald es die Mutter nach dem Stillen hinlegen möchte, kommt häufig vor. Dies kann zwar auf Blähungen beruhen, oft aber müssen die Babys einfach nur Pipi. Lesen Sie mehr darüber in unserem windelfrei Artikel.

 

Diese belastende Situation, die vielen Eltern auch als Dreimonatskolik oder unter dem Begriff „Schreibaby“ bekannt ist, führen manche Experten auf eine verstärkte Neigung zur Blähung infolge des noch nicht vollständig ausgereiften Verdauungssystems des Babys zurück

Bekommen Flaschenbabys häufiger Blähungen als gestillte Kinder?

Hebammen bestätigen: Die Problematik „Blähung“ ist bei Stillkindern in der Tat weniger ausgeprägt, als bei Neugeborenen, die bereits nach wenigen Tagen mit der Flasche gefüttert werden. Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass gestillte Kinder den Milchfluss der Brust bis zu einem gewissen Maß selbst kontrollieren können, vergleichsweise langsamer saugen und deshalb weniger Luft schlucken.

Ein weiterer Grund: Wenn Säuglinge richtig an die Brust angelegt werden, passt die Anatomie des kleinen Mundes mit der Brust perfekt zusammen. Die Luft hat keinen Platz mehr.

Baby trinkt aus der Flasche - Blähungswahrscheinlichkeit steigt dadurch

Ein Flaschenbaby schluckt aufgrund der Saugerkonstruktion bedeutend mehr Luft. Deshalb sollten Eltern während des Fütterns folgende Dinge beachten:

  • Die Neigung der Flasche ist dann optimal, wenn die Milch die Luft aus dem Sauger vollständig verdrängt hat.
  • Das Baby nicht in liegender Haltung, sondern in halb-aufrechter Position füttern.
  • Nach jeder Mahlzeit das Kind in Ruhe aufstoßen lassen (Bäuerchen).

Abhilfe können auch hier entsprechende Sauger bieten, die der weiblichen Brustwarze nachempfunden sind, zum Beispiel die Medela Calma von der Firma Medela. 

Achtung! Auch gestillte Babys müssen oftmals ein „Bäuerchen“ machen. Insbesondere wenn die Mutter einen starken Milchspendereflex hat und das Kind schnell trinkt.

Wie können Eltern ihrem Baby helfen, ein Bäuerchen zu machen?

Grundsätzlich gilt: Eltern sollten keine übertriebene Angst vor einer Blähung haben. Es gibt drei Haltungen, um dem Baby das Aufstoßen zu erleichtern:

Über der Schulter

Während Babys Po sicher von einer Armbeuge gestützt wird, liegt sein Köpfchen über Mamas oder Papas Schulter. Die freie Hand streicht oder klopft nun sanft auf den Rücken des Kindes.

Der Fliegergriff

Das Baby liegt in Bauchlage auf dem Unterarm des Erwachsenen, wobei das Köpfchen wird mit der Hand abgestützt wird.

Aufrecht im Sitzen

Dabei sitzt das Baby aus dem Schoß eines Elternteils. Sein Rücken zeigt zum Bauch des Erwachsenen. Nun unter Babys Armen hindurchgreifen und seinen Oberkörper leicht nach vorn neigen. Die freie Hand kann leicht den Rücken streicheln oder sanft abklopfen.

Am besten probieren die Eltern aus, welche Haltung für sie selbst und ihr Baby am angenehmsten ist. Und sollte sich das Bäuerchen einmal besonders viel Zeit lassen, hilft es meistens, die Position zwischendurch zu wechseln.

Wegen Blähung zum Arzt?

Die meisten Babys wachsen aus der schwierigen Phase ganz einfach heraus. Sobald sie agiler werden und sich selbst fortbewegen können, sind die Zeiten von Blähungen infolge von zu viel Luft im Bäuchlein vorbei.

Neugeborene, die unter heftigen Blähungen leiden oder Babys, die von einem Tag auf den anderen auffällige Beschwerden entwickeln, sollten jedoch unbedingt einem Kinderarzt vorgestellt werden. Hier einige Symptome, die einen raschen Arztbesuch notwendig machen:

  • Blähung mit Schreiattacken nach jeder Mahlzeit
  • flüssiger, schaumiger oder spritzender Stuhlgang
  • extrem fester Stuhlgang (Hasenkot)
  • Trinkverweigerung
  • das Baby nimmt nicht zu

Hier könnte hinter den Blähungen in Verbindung mit den anderen Auffälligkeiten eine ernsthafte Krankheit stecken, die vom Kinderarzt abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden muss.

Wichtig! Je jünger das Baby, umso weniger Zeit sollte zwischen dem Auftreten der Beschwerden und dem Arztbesuch vergehen.

Eltern, die aufgrund der Probleme Angst bekommen oder unter Spannung geraten, sollten mit ihrem Baby ebenfalls zum Arzt gehen. Gerade Mütter und Väter von Schreibabys benötigen oft professionelle Beratung und Unterstützung. Schon wenige Sitzungen oder der Besuch einer Schreiambulanz können deutliche Entlastung bringen.

Tipps zur Vorbeugung und Behandlung

  • Dass stillende Mütter auf blähende Nahrungsmittel verzichten sollten, ist oft gehörter Rat, kann aber durch keine Evidenz bewiesen werden. Das gleiche gilt für Stilltees. Wenn er Ihnen schmeckt, können Sie ihn aber natürlich trotzdem trinken.
  • Beim Füttern mit dem Fläschchen darf sich kein Schaum vom Schütteln mehr darin befinden.
  • Manchmal lohnt es sich mit der Lochgröße im Flaschensauger zu „experimentieren“, um so wenig Luft wie möglich eindringen zu lassen.
  • Leichte, kreisende Bauchmassagen im Uhrzeigersinn, eventuell mit Kümmelöl, entspannen Babys Bauch. Ein hörbarer „Pups“ verweist darauf, dass sich die Blähung im wahrsten Sinne „in Luft aufgelöst“ hat.
  • Hebammen empfehlen gegen häufige Blähungen gern auch homöopathische Mittel, wie etwa Chamomilla, ein Extrakt der Kamillenpflanze. Auch Kümmelzäpfchen sind geeignet.

Sofern der Kinderarzt eine Nahrungsunverträglichkeit feststellt, wird er Spezialnahrung empfehlen. An dieser Stelle verbieten sich jegliche Experimente im Alleingang von selbst. Eine entsprechende Nahrungsumstellung erfolgt ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht!

 
Fazit
Blähungen beim Baby entstehen zumeist infolge von verschluckter Luft, die in den Verdauungstrakt wandert und dort für ein unangenehmes Gefühl sorgt.
Die beste Maßnahme zur Vorbeugung einer Blähung ist das „Bäuerchen“ nach jeder Mahlzeit.
Bei unklaren oder besonders heftigen Beschwerden empfiehlt sich der rasche Besuch eines Kinderarztes.
Tipps von Hebamme Christina Altmann
  • Informieren Sie sich einmal über windelfrei – oft kommen so keine Blähungen auf!
  • Häufiges Tragen im Tragetuch ist für Babys mit Bauchweh angenehm!
  • Viele Eltern schwören auf Bigaia-Tropfen!
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Unsere Ratgeber:

Blähungen beim Baby: Wenn der Bauch schmerzt

Tipps für Eltern, wenn das Baby Blähungen hat – Luft oder andere Gase können in den Bauch des Babys gelangen, wenn es weint, trinkt oder einfach nur atmet. Selbst wenn es noch nicht genug Milch hatte, können Blähungen beim Säugling ein unangenehmes Völlegefühl auslösen, mit dem es sich nicht wohlfühlt.


Woran erkennen die Eltern bei ihrem Kind eine Blähung?

Bei etwa 20 bis 30 Prozent aller ansonsten völlig gesunden Neugeborenen kann es zu unvermittelten, ausdauernden Schreiattacken kommen, deren Ursache bislang noch nicht eindeutig geklärt ist.

Einige Babys haben recht heftig mit der Luft im Bauch zu kämpfen und ein Bäuerchen nach jeder Mahlzeit ist für sie Pflicht. Andere haben dagegen kaum Probleme.

Es kann passieren, dass der Säugling plötzlich aufhört, an der Brust zu saugen oder aus der Flasche zu trinken. Stattdessen verzieht er das Gesicht und beginnt zu weinen. Auch lautstarker Protest, bei dem sich das Baby windet und Grimassen schneidet, sobald es die Mutter nach dem Stillen hinlegen möchte, kommt häufig vor. Dies kann zwar auf Blähungen beruhen, oft aber müssen die Babys einfach nur Pipi. Lesen Sie mehr darüber in unserem windelfrei Artikel.

 

Diese belastende Situation, die vielen Eltern auch als Dreimonatskolik oder unter dem Begriff „Schreibaby“ bekannt ist, führen manche Experten auf eine verstärkte Neigung zur Blähung infolge des noch nicht vollständig ausgereiften Verdauungssystems des Babys zurück

Bekommen Flaschenbabys häufiger Blähungen als gestillte Kinder?

Hebammen bestätigen: Die Problematik „Blähung“ ist bei Stillkindern in der Tat weniger ausgeprägt, als bei Neugeborenen, die bereits nach wenigen Tagen mit der Flasche gefüttert werden. Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass gestillte Kinder den Milchfluss der Brust bis zu einem gewissen Maß selbst kontrollieren können, vergleichsweise langsamer saugen und deshalb weniger Luft schlucken.

Ein weiterer Grund: Wenn Säuglinge richtig an die Brust angelegt werden, passt die Anatomie des kleinen Mundes mit der Brust perfekt zusammen. Die Luft hat keinen Platz mehr.

Baby trinkt aus der Flasche - Blähungswahrscheinlichkeit steigt dadurch

Ein Flaschenbaby schluckt aufgrund der Saugerkonstruktion bedeutend mehr Luft. Deshalb sollten Eltern während des Fütterns folgende Dinge beachten:

  • Die Neigung der Flasche ist dann optimal, wenn die Milch die Luft aus dem Sauger vollständig verdrängt hat.
  • Das Baby nicht in liegender Haltung, sondern in halb-aufrechter Position füttern.
  • Nach jeder Mahlzeit das Kind in Ruhe aufstoßen lassen (Bäuerchen).

Abhilfe können auch hier entsprechende Sauger bieten, die der weiblichen Brustwarze nachempfunden sind, zum Beispiel die Medela Calma von der Firma Medela. 

Achtung! Auch gestillte Babys müssen oftmals ein „Bäuerchen“ machen. Insbesondere wenn die Mutter einen starken Milchspendereflex hat und das Kind schnell trinkt.

Wie können Eltern ihrem Baby helfen, ein Bäuerchen zu machen?

Grundsätzlich gilt: Eltern sollten keine übertriebene Angst vor einer Blähung haben. Es gibt drei Haltungen, um dem Baby das Aufstoßen zu erleichtern:

Über der Schulter

Während Babys Po sicher von einer Armbeuge gestützt wird, liegt sein Köpfchen über Mamas oder Papas Schulter. Die freie Hand streicht oder klopft nun sanft auf den Rücken des Kindes.

Der Fliegergriff

Das Baby liegt in Bauchlage auf dem Unterarm des Erwachsenen, wobei das Köpfchen wird mit der Hand abgestützt wird.

Aufrecht im Sitzen

Dabei sitzt das Baby aus dem Schoß eines Elternteils. Sein Rücken zeigt zum Bauch des Erwachsenen. Nun unter Babys Armen hindurchgreifen und seinen Oberkörper leicht nach vorn neigen. Die freie Hand kann leicht den Rücken streicheln oder sanft abklopfen.

Am besten probieren die Eltern aus, welche Haltung für sie selbst und ihr Baby am angenehmsten ist. Und sollte sich das Bäuerchen einmal besonders viel Zeit lassen, hilft es meistens, die Position zwischendurch zu wechseln.

Wegen Blähung zum Arzt?

Die meisten Babys wachsen aus der schwierigen Phase ganz einfach heraus. Sobald sie agiler werden und sich selbst fortbewegen können, sind die Zeiten von Blähungen infolge von zu viel Luft im Bäuchlein vorbei.

Neugeborene, die unter heftigen Blähungen leiden oder Babys, die von einem Tag auf den anderen auffällige Beschwerden entwickeln, sollten jedoch unbedingt einem Kinderarzt vorgestellt werden. Hier einige Symptome, die einen raschen Arztbesuch notwendig machen:

  • Blähung mit Schreiattacken nach jeder Mahlzeit
  • flüssiger, schaumiger oder spritzender Stuhlgang
  • extrem fester Stuhlgang (Hasenkot)
  • Trinkverweigerung
  • das Baby nimmt nicht zu

Hier könnte hinter den Blähungen in Verbindung mit den anderen Auffälligkeiten eine ernsthafte Krankheit stecken, die vom Kinderarzt abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden muss.

Wichtig! Je jünger das Baby, umso weniger Zeit sollte zwischen dem Auftreten der Beschwerden und dem Arztbesuch vergehen.

Eltern, die aufgrund der Probleme Angst bekommen oder unter Spannung geraten, sollten mit ihrem Baby ebenfalls zum Arzt gehen. Gerade Mütter und Väter von Schreibabys benötigen oft professionelle Beratung und Unterstützung. Schon wenige Sitzungen oder der Besuch einer Schreiambulanz können deutliche Entlastung bringen.

Tipps zur Vorbeugung und Behandlung

  • Dass stillende Mütter auf blähende Nahrungsmittel verzichten sollten, ist oft gehörter Rat, kann aber durch keine Evidenz bewiesen werden. Das gleiche gilt für Stilltees. Wenn er Ihnen schmeckt, können Sie ihn aber natürlich trotzdem trinken.
  • Beim Füttern mit dem Fläschchen darf sich kein Schaum vom Schütteln mehr darin befinden.
  • Manchmal lohnt es sich mit der Lochgröße im Flaschensauger zu „experimentieren“, um so wenig Luft wie möglich eindringen zu lassen.
  • Leichte, kreisende Bauchmassagen im Uhrzeigersinn, eventuell mit Kümmelöl, entspannen Babys Bauch. Ein hörbarer „Pups“ verweist darauf, dass sich die Blähung im wahrsten Sinne „in Luft aufgelöst“ hat.
  • Hebammen empfehlen gegen häufige Blähungen gern auch homöopathische Mittel, wie etwa Chamomilla, ein Extrakt der Kamillenpflanze. Auch Kümmelzäpfchen sind geeignet.

Sofern der Kinderarzt eine Nahrungsunverträglichkeit feststellt, wird er Spezialnahrung empfehlen. An dieser Stelle verbieten sich jegliche Experimente im Alleingang von selbst. Eine entsprechende Nahrungsumstellung erfolgt ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht!

 
Fazit
Blähungen beim Baby entstehen zumeist infolge von verschluckter Luft, die in den Verdauungstrakt wandert und dort für ein unangenehmes Gefühl sorgt.
Die beste Maßnahme zur Vorbeugung einer Blähung ist das „Bäuerchen“ nach jeder Mahlzeit.
Bei unklaren oder besonders heftigen Beschwerden empfiehlt sich der rasche Besuch eines Kinderarztes.
Tipps von Hebamme Christina Altmann
  • Informieren Sie sich einmal über windelfrei – oft kommen so keine Blähungen auf!
  • Häufiges Tragen im Tragetuch ist für Babys mit Bauchweh angenehm!
  • Viele Eltern schwören auf Bigaia-Tropfen!
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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