PEKiP: Das Prager Eltern-Kind-Programm | Windeln.de

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Das PEKiP bietet frischgebackenen Eltern mit ihren Babys einen wöchentlichen Kurs an, in dem die Babys nackt in beheizten Räumen spezielle Bewegungsanregungen und Spiele erleben. Ziel ist es, die Entwicklung der Babys zu fördern, die Eltern-Kind-Beziehung zu stärken und den Erfahrungsaustausch unter den Eltern zu ermöglichen.

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Familienbildung und Förderung während der ersten 12 Monate mit Baby – Sechs bis acht Mütter oder Väter befinden sich mit ihren etwa gleichaltrigen Babys in einem Raum. Es ist sehr warm. Überall liegen weiche Matten und alles findet auf dem Boden statt. Schlafen, Stillen oder Essen ist ausdrücklich erlaubt. Auch wer mal unpünktlich ist, wird nicht gleich schief angesehen.


Was ist PEKiP?

Die ersten Lebensmonate eines Babys lassen sich eben nicht exakt nach Kalender oder Uhr planen. Wer hinter diesen Treffen vielleicht die Zusammenkunft einer geheimen Sekte vermutet, liegt völlig falsch. Die Babys nehmen mit ihren Eltern gemeinsam an einem PEKiP-Kurs teil.

PEKiP steht als markenrechtlich geschütztes Kürzel für „Prager-Eltern-Kind-Programm“. Dabei handelt es sich um eine Art sanfte Begleitung des Babys und seiner Eltern durch die ersten 12 Monate. Das Programm wird in Form von Kursen angeboten, wobei die einzelnen Kursstunden ausschließlich von speziell geschulten und zertifizierten Kursleiterinnen geleitet werden dürfen. Eine Kurseinheit dauert 90 Minuten und findet einmal pro Woche statt. Die Gruppengröße ist auf maximal acht Babys mit ihren Müttern oder Vätern begrenzt.

Der Kursraum ist aus einem besonderen Grund gut beheizt. Die Babys sind nämlich stets nackt, selbst eine Windel ist nicht erlaubt. Dadurch ist es den Kleinen möglich, sich freier und spontaner zu bewegen. Die Kursleiterin zeigt den Müttern und Vätern spezielle Bewegungsanregungen und Spiele, welche die Babys während ihrer aktuellen Entwicklungsphase unterstützen können.

Wer hat PEKiP erfunden?

Der Prager Psychologe Jaroslav Koch fand in den 70er Jahren heraus, dass Babys bereits mit der Geburt mehr Fähigkeiten haben, als ihnen im Allgemeinen zugetraut werden. Daraufhin hat er das Prager-Eltern-Kind-Programm entwickelt, welches zahlreiche Spiele und Anregungen enthält, um diese Kompetenzen zu fördern und altersgerecht weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit Christa Ruppelt hat er PEKiP nach Deutschland gebracht.

Das Bildungskonzept „Prager-Eltern-Kind-Programm“ wird deutschlandweit inzwischen an mehr als 1800 Volkshochschulen, Kurseinrichtungen, Institutionen der Familienbildung und dergleichen gelehrt. Derzeit gibt es hier schätzungsweise 2500 aktive PEKiP-Gruppenleiterinnen, die etwa 60 000 Familien pro Woche durch das erste Lebensjahr ihres Babys begleiten.

Wichtigste Ziele des Prager-Eltern-Kind-Programms

  • Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung, indem die Mütter und Väter die Kinder genau beobachten. Sie lernen ihr Kind besser kennen und können im Laufe der Zeit leichter spüren, wenn es etwas Bestimmtes braucht.
  • Spiel- Bewegungs- und Sinnesanregungen unterstützen das Baby in seiner Entwicklung, wobei nichts „trainiert“ oder erzwungen wird. Die Kleinen werden lediglich dazu animiert, selbst aktiv zu werden.
  • Unterstützung des Kontaktes zu gleichaltrigen Kindern. Die PEKiP-Kursleiterinnen geben den Babys spezielle Anreize, mit deren Hilfe sie untereinander Kontakte knüpfen können.
  • Förderung von Kontakten und Erfahrungsaustausch zwischen den Eltern, wobei es nicht darum geht, die Kinder untereinander „zu vergleichen“. Eigene Erfahrungen zu speziellen Themen, wie etwa Stillen, Gewichtszunahme, Beikosteinführung, Schlafverhalten oder die Entwicklung motorischer Fähigkeiten sollen vielmehr weitergegeben oder Unterstützung angeboten werden.

Was genau passiert im PEKiP Kurs?

Sobald das Baby die U3 absolviert hat, also mit vier bis sechs Wochen, darf es einen PEKiP Kurs besuchen. Selbstverständlich kann die Aufnahme auch später erfolgen. Grundsätzlich kann das Baby mit seinen Eltern so lange am Kurs teilnehmen, bis es laufen kann.

Bereits bei der Anmeldung wird darauf geachtet, dass alle Kurs-Babys etwa im gleichen Alter sind, sodass zumeist mehrere Kurse für verschiedene Altersstufen parallel laufen. Die Babys werden komplett ausgezogen und dürfen sich nackt und frei auf den Matten bewegen.

Die Kursleiterin animiert die Eltern dazu, ihr Baby genau zu beobachten und gibt zahlreiche Tipps, inwiefern sich die Kleinen zu bestimmten Aktionen inspirieren lassen. Es werden Wasserbälle gerollt, hauchdünne Tücher in die Luft geworfen, gesungen und geklatscht. Ziel ist, dass die Kleinen ihre Arme und Beinchen benutzen, das Köpfchen halten oder entsprechend drehen. Sobald die Babys krabbeln können, kommen Gleichgewichtsübungen hinzu. Im gleichen Maß, wie auf die Kinder eingegangen wird, sollen vom Kurs jedoch auch die Eltern profitieren. Im Gespräch mit der Gruppenleiterin werden Mama und Papa in ihren, auf ihr Kind bezogenen Handlungen, bestärkt oder sanft korrigiert.

Funktioniert PEKiP auch zu Hause?

Es gibt zahlreiche Bücher, die sich mit dem Prager-Eltern-Kind-Programm beschäftigen. Schritt für Schritt Anleitungen sollen es den Eltern ermöglichen, viele der Übungen und Spiele mit ihrem Baby allein, in den eigenen vier Wänden durchzuführen. Eltern, die das gerne probieren möchten, sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sie damit nicht alle PEKiP-Ziele erreichen können. Es gibt weder gleichaltrige Babys, noch andere Eltern, mit denen eine Interaktion stattfinden kann.

Hier einige Tipps für PEKiP zu Hause:

  • Damit das Baby nicht krank wird, sollte die Raumtemperatur bei über 20 °C liegen.
  • Jedes Kind hat sein individuelles Lern- und Entwicklungstempo. Wenn ihr Baby die für den jeweiligen Lebensmonat beschriebenen Übungen noch nicht kann, sollten die Eltern nicht gleich beunruhigt sein. Bestehen über längere Zeit ernsthafte Zweifel, sollten sie sich an einen Kinderarzt wenden.
  • Das Kind darf niemals zu etwas gezwungen werden. Die Entwicklung erfolgt „aus eigener Kraft“. Die Übungen und Spiele bieten lediglich Unterstützung.

© PerlenVorDieAugen – Fotolia.com

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Familienbildung und Förderung während der ersten 12 Monate mit Baby – Sechs bis acht Mütter oder Väter befinden sich mit ihren etwa gleichaltrigen Babys in einem Raum. Es ist sehr warm. Überall liegen weiche Matten und alles findet auf dem Boden statt. Schlafen, Stillen oder Essen ist ausdrücklich erlaubt. Auch wer mal unpünktlich ist, wird nicht gleich schief angesehen.


Was ist PEKiP?

Die ersten Lebensmonate eines Babys lassen sich eben nicht exakt nach Kalender oder Uhr planen. Wer hinter diesen Treffen vielleicht die Zusammenkunft einer geheimen Sekte vermutet, liegt völlig falsch. Die Babys nehmen mit ihren Eltern gemeinsam an einem PEKiP-Kurs teil.

PEKiP steht als markenrechtlich geschütztes Kürzel für „Prager-Eltern-Kind-Programm“. Dabei handelt es sich um eine Art sanfte Begleitung des Babys und seiner Eltern durch die ersten 12 Monate. Das Programm wird in Form von Kursen angeboten, wobei die einzelnen Kursstunden ausschließlich von speziell geschulten und zertifizierten Kursleiterinnen geleitet werden dürfen. Eine Kurseinheit dauert 90 Minuten und findet einmal pro Woche statt. Die Gruppengröße ist auf maximal acht Babys mit ihren Müttern oder Vätern begrenzt.

Der Kursraum ist aus einem besonderen Grund gut beheizt. Die Babys sind nämlich stets nackt, selbst eine Windel ist nicht erlaubt. Dadurch ist es den Kleinen möglich, sich freier und spontaner zu bewegen. Die Kursleiterin zeigt den Müttern und Vätern spezielle Bewegungsanregungen und Spiele, welche die Babys während ihrer aktuellen Entwicklungsphase unterstützen können.

Wer hat PEKiP erfunden?

Der Prager Psychologe Jaroslav Koch fand in den 70er Jahren heraus, dass Babys bereits mit der Geburt mehr Fähigkeiten haben, als ihnen im Allgemeinen zugetraut werden. Daraufhin hat er das Prager-Eltern-Kind-Programm entwickelt, welches zahlreiche Spiele und Anregungen enthält, um diese Kompetenzen zu fördern und altersgerecht weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit Christa Ruppelt hat er PEKiP nach Deutschland gebracht.

Das Bildungskonzept „Prager-Eltern-Kind-Programm“ wird deutschlandweit inzwischen an mehr als 1800 Volkshochschulen, Kurseinrichtungen, Institutionen der Familienbildung und dergleichen gelehrt. Derzeit gibt es hier schätzungsweise 2500 aktive PEKiP-Gruppenleiterinnen, die etwa 60 000 Familien pro Woche durch das erste Lebensjahr ihres Babys begleiten.

Wichtigste Ziele des Prager-Eltern-Kind-Programms

  • Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung, indem die Mütter und Väter die Kinder genau beobachten. Sie lernen ihr Kind besser kennen und können im Laufe der Zeit leichter spüren, wenn es etwas Bestimmtes braucht.
  • Spiel- Bewegungs- und Sinnesanregungen unterstützen das Baby in seiner Entwicklung, wobei nichts „trainiert“ oder erzwungen wird. Die Kleinen werden lediglich dazu animiert, selbst aktiv zu werden.
  • Unterstützung des Kontaktes zu gleichaltrigen Kindern. Die PEKiP-Kursleiterinnen geben den Babys spezielle Anreize, mit deren Hilfe sie untereinander Kontakte knüpfen können.
  • Förderung von Kontakten und Erfahrungsaustausch zwischen den Eltern, wobei es nicht darum geht, die Kinder untereinander „zu vergleichen“. Eigene Erfahrungen zu speziellen Themen, wie etwa Stillen, Gewichtszunahme, Beikosteinführung, Schlafverhalten oder die Entwicklung motorischer Fähigkeiten sollen vielmehr weitergegeben oder Unterstützung angeboten werden.

Was genau passiert im PEKiP Kurs?

Sobald das Baby die U3 absolviert hat, also mit vier bis sechs Wochen, darf es einen PEKiP Kurs besuchen. Selbstverständlich kann die Aufnahme auch später erfolgen. Grundsätzlich kann das Baby mit seinen Eltern so lange am Kurs teilnehmen, bis es laufen kann.

Bereits bei der Anmeldung wird darauf geachtet, dass alle Kurs-Babys etwa im gleichen Alter sind, sodass zumeist mehrere Kurse für verschiedene Altersstufen parallel laufen. Die Babys werden komplett ausgezogen und dürfen sich nackt und frei auf den Matten bewegen.

Die Kursleiterin animiert die Eltern dazu, ihr Baby genau zu beobachten und gibt zahlreiche Tipps, inwiefern sich die Kleinen zu bestimmten Aktionen inspirieren lassen. Es werden Wasserbälle gerollt, hauchdünne Tücher in die Luft geworfen, gesungen und geklatscht. Ziel ist, dass die Kleinen ihre Arme und Beinchen benutzen, das Köpfchen halten oder entsprechend drehen. Sobald die Babys krabbeln können, kommen Gleichgewichtsübungen hinzu. Im gleichen Maß, wie auf die Kinder eingegangen wird, sollen vom Kurs jedoch auch die Eltern profitieren. Im Gespräch mit der Gruppenleiterin werden Mama und Papa in ihren, auf ihr Kind bezogenen Handlungen, bestärkt oder sanft korrigiert.

Funktioniert PEKiP auch zu Hause?

Es gibt zahlreiche Bücher, die sich mit dem Prager-Eltern-Kind-Programm beschäftigen. Schritt für Schritt Anleitungen sollen es den Eltern ermöglichen, viele der Übungen und Spiele mit ihrem Baby allein, in den eigenen vier Wänden durchzuführen. Eltern, die das gerne probieren möchten, sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sie damit nicht alle PEKiP-Ziele erreichen können. Es gibt weder gleichaltrige Babys, noch andere Eltern, mit denen eine Interaktion stattfinden kann.

Hier einige Tipps für PEKiP zu Hause:

  • Damit das Baby nicht krank wird, sollte die Raumtemperatur bei über 20 °C liegen.
  • Jedes Kind hat sein individuelles Lern- und Entwicklungstempo. Wenn ihr Baby die für den jeweiligen Lebensmonat beschriebenen Übungen noch nicht kann, sollten die Eltern nicht gleich beunruhigt sein. Bestehen über längere Zeit ernsthafte Zweifel, sollten sie sich an einen Kinderarzt wenden.
  • Das Kind darf niemals zu etwas gezwungen werden. Die Entwicklung erfolgt „aus eigener Kraft“. Die Übungen und Spiele bieten lediglich Unterstützung.

© PerlenVorDieAugen – Fotolia.com

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