Anaphylaktischer Schock » Was ist im Notfall zu tun?

Anaphylaktischer Schock » Was ist im Notfall zu tun?

Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

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Anaphylaktischer Schock » Was ist im Notfall zu tun?

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Zu den häufigsten Allergenen bei Kindern zählen Milch, Nüsse, Eier und Fisch – Ein anaphylaktischer Schock ist eine allergische Reaktion, die sich in verschiedenen Symptomen äußert, welche recht schnell auftreten und zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen können. Dann ist schnelles Handeln angesagt, um Ihrem Kind zu helfen.


Anaphylaktischer Schock – so passiert es

Das Immunsystem bemerkt es, wenn der Körper mit den unterschiedlichsten Substanzen in Berührung kommt. Es stuft diese als harmlos oder gefährlich ein und ignoriert oder bekämpft sie entsprechend.

So bekämpft es beispielsweise Viren, die dann bei einem stabilen Immunsystem allenfalls eine einfache, nicht folgenschwere Erkältung auslösen.

Es kommt aber vor, dass eigentlich harmlose Substanzen irrtümlich als gefährlich eingestuft werden. Das Immunsystem reagiert und es werden Abwehrstoffe, beispielsweise Histamin ausgeschüttet. Diese Überreaktion löst verschiedene körperliche Symptome aus, was als Allergie bezeichnet wird. Ist der Verlauf sehr drastisch, ist von einem anaphylaktischen oder auch allergischen Schock die Rede.

Symptome

Eine Allergie kann sich bei Ihrem Kind in verschiedenen Symptomen äußern. Häufig tritt ein Nesselausschlag auf, einzelne Hautpartien oder die Schleimhäute können anschwellen. Weitere typische Symptome sind gerötete Augen, eine laufende Nase und Atemwegsprobleme. Je nach Allergen sind Übelkeit, Durchfall und Erbrechen möglich.

Der Puls kann sich beschleunigen, es können Herzrhythmusstörungen und Blutdruckveränderungen auftreten, was oft mit kaltem Schweiß und fahl wirkender Haut einhergeht. Werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen, stellen sich in der weiteren Folge Schwindel, Atemnot und Bewusstseinsstörungen bis hin zur Ohnmacht ein.

Bei einem anaphylaktischen Schock sind die Symptome ausgeprägt und der Verlauf ist recht extrem, der Körper gerät quasi aufgrund der allergischen Reaktion in einen tatsächlichen Schockzustand.

Häufigkeit bei Kindern

Zunächst muss Ihr Kind mit einer Substanz in Berührung kommen, auf die es allergisch reagiert. Beim ersten Kontakt treten der Regel keine Symptome auf. Der Körper merkt sich die Substanz aber und reagiert bei erneutem Kontakt von Mal zu Mal schneller und heftiger. In welcher Ausprägung dies geschieht, ist nicht vorhersehbar – dies variiert mit dem Immunsystem und der Konstitution.

Da Babys erst nach und nach mit den unterschiedlichsten Stoffen in Berührung kommen, ist ein anaphylaktischer Schock selten. Erst, wenn der Körper eine Substanz kennt, also eine sogenannte Sensibilisierung stattgefunden hat, kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.

Leichte Symptome wie ein Nesselausschlag sind anfangs wahrscheinlicher. Kam es jedoch einmal oder mehrfach zu einer allergischen Reaktion, steigt das Risiko für einen anaphylaktischen Schock. Da dieser auch bei bisher harmlosem Verlauf plötzlich auftreten kann (nicht muss), sollten Sie bei einer bekannten Allergie stets wachsam sein.

Tückischerweise verlaufen die ersten Reaktionen auf ein Allergen bisweilen so, dass Sie die Symptome gar nicht bemerken oder sie nicht einer Allergie zuzuordnen sind. Es kann daher auch zu einem anaphylaktischen Schock kommen, wenn Sie der Ansicht sind, Ihr Kind habe keine Allergie.

Allergene Stoffe

Zu den typischen und häufigsten Allergenen bei Kindern zählen Kuhmilch, Nüsse, Eier und Fisch. Etwas seltener erfolgt eine allergische Reaktion auf Antibiotika, Pollen  oder Tierhaare. Andere bekannte Auslöser sind Wespen- und Bienengift, sehr selten reagieren Kinder allergisch auf Nickel, Latex oder andere Substanzen.

Daneben gibt es sogenannte Kreuzallergien: Ein Kind kann allergisch auf Pollen reagieren, das Immunsystem reagiert dann auch bei verschiedenen substanziell ähnlichen Lebensmitteln extrem.

Bei einer Überreaktion gegen Birken- oder Erlenpollen tritt gelegentlich zugleich eine Allergie gegen Äpfel oder Nüsse auf. Das kann eine Diagnose deutlich erschweren – somit wird es auch schwieriger, allergene Substanzen zu vermeiden.

Eine allergische Reaktion erfolgt immer dann, wenn Ihr Kind mit der auslösenden Substanz in Berührung kommt. Die beste Maßnahme, um eine solche und somit auch einen Schock zu verhindern, ist folglich, das Allergen strikt zu meiden.

Je nach Allergie gestaltet sich dies mehr oder weniger einfach. Handelt es sich um eine Überreaktion auf Lebensmittel, gehören diese künftig nicht mehr auf den Speiseplan.

Das bedeutet, bei Fertigprodukten stets die Inhaltsstoffe zu prüfen, sich in fremder Umgebung zu vergewissern, dass das Allergen nicht im Essen enthalten ist und zu Hause sorgfältige Hygiene und Achtsamkeit walten zu lassen, falls andere Familienmitglieder nicht ebenfalls strikt darauf verzichten.

Ähnlich einfach lässt sich der Kontakt zu Arzneimitteln oder Stoffen wie Nickel meiden. Schwieriger wird es, wenn Ihr Kind allergisch auf Insektenstiche oder Pollen reagiert. Dann hilft nur, Gefahrensituationen möglichst auszuschließen.

Suchen Sie also Orte auf, an denen weniger mit Bienen und Wespen zu rechnen ist, lassen Sie keine Lebensmittel offen herumstehen, die Wespen anziehen könnten, oder richten Sie sich beim Aufenthalt im Freien nach einem Pollenkalender.

Informieren Sie auch andere Personen, die sich um Ihr Kind kümmern: Weisen Sie Freunde, Verwandte, Erzieher oder die Tagesmutter auf die Allergie und die damit verbundenen Gefahr einer Schockreaktion hin.

Bei einem bekannten Risiko erhalten Sie möglicherweise von Ihrem Arzt eine Adrenalin-Spritze für den Notfall. Eventuell greifen außerdem langfristige Maßnahmen, die Allergie an sich einzudämmen.

Was tun bei einem allergischen Schock?

Idealerweise wissen Sie, dass und auf was Ihr Kind allergisch reagiert (zum Beispiel auch durch einen Allergietest) und können schnell handeln, sobald es Symptome eines beginnenden Schocks zeigt.

Bemerken Sie, dass es schwer und keuchend atmet, die Haut fahl wird, der Puls beschleunigt ist oder der Körper anderweitig heftig reagiert, sollten Sie umgehend einen Notarzt hinzurufen.

Bis zum Eintreffen des Arztes können Sie ihrem Kind selbst helfen. Zunächst gilt es, Ruhe zu bewahren und beruhigend auf das Kind einzuwirken. Die weiteren Maßnahmen richten sich nach den Symptomen. Bei Schwindel, Kreislauf- und Bewusstseinsstörungen legen Sie ihr Kind auf den Rücken, die Füße etwas erhöht.

Bei Erbrechen oder Ohnmacht ist die stabile Seitenlage die richtige Position: Legen Sie Ihr Kind auf die Seite, einen Arm und ein Bein so angewinkelt, dass der Körper stabil in dieser Position verbleibt. Um die Atmung zu erleichtern, wird das Kinn leicht angehoben.

Versichern Sie sich, dass nicht die Zunge oder Erbrochenes den Atemweg blockiert.

Setzt die Atmung oder der Herzschlag aus, müssen Sie Ihr Kind beatmen oder das Herz über den Brustkorb animieren, bis der Arzt eintrifft. Um derartige Maßnahmen sicher anwenden zu können, ist ein Erste-Hilfe-Kurs für Eltern empfehlenswert.

Gelegentlich werden solche von den Krankenkassen angeboten. Informationen erhalten Sie außerdem bei Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz oder dem Arbeiter Samariter Bund. Hier können Sie online nach einem Kursangebot in Ihrer Umgebung suchen.

Ärztliche Maßnahmen

Ein anaphylaktischer Schock wird mit Adrenalin behandelt. Der Arzt spritzt dieses, um die Reaktion zu stoppen. Innerhalb weniger Minuten bilden sich Schwellungen – auch der Schleimhäute – zurück, Puls und Blutdruck normalisieren sich.

Gegebenenfalls müssen natürlich weitere lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden. Eventuell muss Ihr Kind anschließend zur Beobachtung ins Krankenhaus. Falls bisher nicht bekannt, wird auch nach der Ursache der Allergie geforscht.

Für die Zukunft kann der Arzt Ihrem Kind Medikamente verschreiben, beispielsweise eine Adrenalin-Spritze, Kortison, Antihistaminika oder ein Asthmaspray. Dieses muss es dann immer bei sich haben und kann es anwenden, sobald sich erste Symptome der Allergie zeigen.

Der anaphylaktische Schock – so reagieren Sie richtig:

  • Notarzt verständigen
  • Ruhe bewahren
  • Kind beruhigen
  • Kind in geeignete Position bringen
  • gegebenenfalls Notfallspritze geben
  • vorbeugend stets versuchen, das Allergen zu meiden

© Fotolia RAW – Fotolia.com

Fazit
Grundsätzlich kann sich in jedem Lebensalter eine Allergie entwickeln. Voraussetzung ist immer (mindestens) ein vorheriger Kontakt mit der Substanz, wo es ohne Symptome zur Sensibilisierung kommt.
Allergische Reaktionen können mild bis heftig verlaufen, im Extremfall kommt es zum allergischen Schock.
Ein anaphylaktischer Schock ist ein medizinischer Notfall und muss immer ärztlich behandelt werden.
Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • Falls bei Ihrem Kind ein quaddelartiger Ausschlag oder eine pfeifende Atmung nach dem Genuss bestimmter Nahrungsmittel (typischerweise Kuhmilch, Nüssen, Eiern oder Fisch) oder dem Kontakt mit bestimmten Tieren auftritt, sollten Sie Ihren Kinderarzt darauf ansprechen.
  • Eine Allergie kann über Blut- und oder Hauttests festgestellt werden.
  • Wenn bei Ihrem Kind bereits eine Allergie diagnostiziert wurde, sollten Sie die Allergene strikt meiden und die Notfallmedikamente immer griffbereit haben.
  • Zögern Sie im Ernstfall nicht, die entsprechenden Medikamente nach den Anweisungen des Arztes zu verabreichen. Informieren Sie trotzdem einen Notarzt, wenn die Symptome stärker sind.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Unsere Ratgeber:

Zu den häufigsten Allergenen bei Kindern zählen Milch, Nüsse, Eier und Fisch – Ein anaphylaktischer Schock ist eine allergische Reaktion, die sich in verschiedenen Symptomen äußert, welche recht schnell auftreten und zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen können. Dann ist schnelles Handeln angesagt, um Ihrem Kind zu helfen.


Anaphylaktischer Schock – so passiert es

Das Immunsystem bemerkt es, wenn der Körper mit den unterschiedlichsten Substanzen in Berührung kommt. Es stuft diese als harmlos oder gefährlich ein und ignoriert oder bekämpft sie entsprechend.

So bekämpft es beispielsweise Viren, die dann bei einem stabilen Immunsystem allenfalls eine einfache, nicht folgenschwere Erkältung auslösen.

Es kommt aber vor, dass eigentlich harmlose Substanzen irrtümlich als gefährlich eingestuft werden. Das Immunsystem reagiert und es werden Abwehrstoffe, beispielsweise Histamin ausgeschüttet. Diese Überreaktion löst verschiedene körperliche Symptome aus, was als Allergie bezeichnet wird. Ist der Verlauf sehr drastisch, ist von einem anaphylaktischen oder auch allergischen Schock die Rede.

Symptome

Eine Allergie kann sich bei Ihrem Kind in verschiedenen Symptomen äußern. Häufig tritt ein Nesselausschlag auf, einzelne Hautpartien oder die Schleimhäute können anschwellen. Weitere typische Symptome sind gerötete Augen, eine laufende Nase und Atemwegsprobleme. Je nach Allergen sind Übelkeit, Durchfall und Erbrechen möglich.

Der Puls kann sich beschleunigen, es können Herzrhythmusstörungen und Blutdruckveränderungen auftreten, was oft mit kaltem Schweiß und fahl wirkender Haut einhergeht. Werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen, stellen sich in der weiteren Folge Schwindel, Atemnot und Bewusstseinsstörungen bis hin zur Ohnmacht ein.

Bei einem anaphylaktischen Schock sind die Symptome ausgeprägt und der Verlauf ist recht extrem, der Körper gerät quasi aufgrund der allergischen Reaktion in einen tatsächlichen Schockzustand.

Häufigkeit bei Kindern

Zunächst muss Ihr Kind mit einer Substanz in Berührung kommen, auf die es allergisch reagiert. Beim ersten Kontakt treten der Regel keine Symptome auf. Der Körper merkt sich die Substanz aber und reagiert bei erneutem Kontakt von Mal zu Mal schneller und heftiger. In welcher Ausprägung dies geschieht, ist nicht vorhersehbar – dies variiert mit dem Immunsystem und der Konstitution.

Da Babys erst nach und nach mit den unterschiedlichsten Stoffen in Berührung kommen, ist ein anaphylaktischer Schock selten. Erst, wenn der Körper eine Substanz kennt, also eine sogenannte Sensibilisierung stattgefunden hat, kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.

Leichte Symptome wie ein Nesselausschlag sind anfangs wahrscheinlicher. Kam es jedoch einmal oder mehrfach zu einer allergischen Reaktion, steigt das Risiko für einen anaphylaktischen Schock. Da dieser auch bei bisher harmlosem Verlauf plötzlich auftreten kann (nicht muss), sollten Sie bei einer bekannten Allergie stets wachsam sein.

Tückischerweise verlaufen die ersten Reaktionen auf ein Allergen bisweilen so, dass Sie die Symptome gar nicht bemerken oder sie nicht einer Allergie zuzuordnen sind. Es kann daher auch zu einem anaphylaktischen Schock kommen, wenn Sie der Ansicht sind, Ihr Kind habe keine Allergie.

Allergene Stoffe

Zu den typischen und häufigsten Allergenen bei Kindern zählen Kuhmilch, Nüsse, Eier und Fisch. Etwas seltener erfolgt eine allergische Reaktion auf Antibiotika, Pollen  oder Tierhaare. Andere bekannte Auslöser sind Wespen- und Bienengift, sehr selten reagieren Kinder allergisch auf Nickel, Latex oder andere Substanzen.

Daneben gibt es sogenannte Kreuzallergien: Ein Kind kann allergisch auf Pollen reagieren, das Immunsystem reagiert dann auch bei verschiedenen substanziell ähnlichen Lebensmitteln extrem.

Bei einer Überreaktion gegen Birken- oder Erlenpollen tritt gelegentlich zugleich eine Allergie gegen Äpfel oder Nüsse auf. Das kann eine Diagnose deutlich erschweren – somit wird es auch schwieriger, allergene Substanzen zu vermeiden.

Eine allergische Reaktion erfolgt immer dann, wenn Ihr Kind mit der auslösenden Substanz in Berührung kommt. Die beste Maßnahme, um eine solche und somit auch einen Schock zu verhindern, ist folglich, das Allergen strikt zu meiden.

Je nach Allergie gestaltet sich dies mehr oder weniger einfach. Handelt es sich um eine Überreaktion auf Lebensmittel, gehören diese künftig nicht mehr auf den Speiseplan.

Das bedeutet, bei Fertigprodukten stets die Inhaltsstoffe zu prüfen, sich in fremder Umgebung zu vergewissern, dass das Allergen nicht im Essen enthalten ist und zu Hause sorgfältige Hygiene und Achtsamkeit walten zu lassen, falls andere Familienmitglieder nicht ebenfalls strikt darauf verzichten.

Ähnlich einfach lässt sich der Kontakt zu Arzneimitteln oder Stoffen wie Nickel meiden. Schwieriger wird es, wenn Ihr Kind allergisch auf Insektenstiche oder Pollen reagiert. Dann hilft nur, Gefahrensituationen möglichst auszuschließen.

Suchen Sie also Orte auf, an denen weniger mit Bienen und Wespen zu rechnen ist, lassen Sie keine Lebensmittel offen herumstehen, die Wespen anziehen könnten, oder richten Sie sich beim Aufenthalt im Freien nach einem Pollenkalender.

Informieren Sie auch andere Personen, die sich um Ihr Kind kümmern: Weisen Sie Freunde, Verwandte, Erzieher oder die Tagesmutter auf die Allergie und die damit verbundenen Gefahr einer Schockreaktion hin.

Bei einem bekannten Risiko erhalten Sie möglicherweise von Ihrem Arzt eine Adrenalin-Spritze für den Notfall. Eventuell greifen außerdem langfristige Maßnahmen, die Allergie an sich einzudämmen.

Was tun bei einem allergischen Schock?

Idealerweise wissen Sie, dass und auf was Ihr Kind allergisch reagiert (zum Beispiel auch durch einen Allergietest) und können schnell handeln, sobald es Symptome eines beginnenden Schocks zeigt.

Bemerken Sie, dass es schwer und keuchend atmet, die Haut fahl wird, der Puls beschleunigt ist oder der Körper anderweitig heftig reagiert, sollten Sie umgehend einen Notarzt hinzurufen.

Bis zum Eintreffen des Arztes können Sie ihrem Kind selbst helfen. Zunächst gilt es, Ruhe zu bewahren und beruhigend auf das Kind einzuwirken. Die weiteren Maßnahmen richten sich nach den Symptomen. Bei Schwindel, Kreislauf- und Bewusstseinsstörungen legen Sie ihr Kind auf den Rücken, die Füße etwas erhöht.

Bei Erbrechen oder Ohnmacht ist die stabile Seitenlage die richtige Position: Legen Sie Ihr Kind auf die Seite, einen Arm und ein Bein so angewinkelt, dass der Körper stabil in dieser Position verbleibt. Um die Atmung zu erleichtern, wird das Kinn leicht angehoben.

Versichern Sie sich, dass nicht die Zunge oder Erbrochenes den Atemweg blockiert.

Setzt die Atmung oder der Herzschlag aus, müssen Sie Ihr Kind beatmen oder das Herz über den Brustkorb animieren, bis der Arzt eintrifft. Um derartige Maßnahmen sicher anwenden zu können, ist ein Erste-Hilfe-Kurs für Eltern empfehlenswert.

Gelegentlich werden solche von den Krankenkassen angeboten. Informationen erhalten Sie außerdem bei Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz oder dem Arbeiter Samariter Bund. Hier können Sie online nach einem Kursangebot in Ihrer Umgebung suchen.

Ärztliche Maßnahmen

Ein anaphylaktischer Schock wird mit Adrenalin behandelt. Der Arzt spritzt dieses, um die Reaktion zu stoppen. Innerhalb weniger Minuten bilden sich Schwellungen – auch der Schleimhäute – zurück, Puls und Blutdruck normalisieren sich.

Gegebenenfalls müssen natürlich weitere lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden. Eventuell muss Ihr Kind anschließend zur Beobachtung ins Krankenhaus. Falls bisher nicht bekannt, wird auch nach der Ursache der Allergie geforscht.

Für die Zukunft kann der Arzt Ihrem Kind Medikamente verschreiben, beispielsweise eine Adrenalin-Spritze, Kortison, Antihistaminika oder ein Asthmaspray. Dieses muss es dann immer bei sich haben und kann es anwenden, sobald sich erste Symptome der Allergie zeigen.

Der anaphylaktische Schock – so reagieren Sie richtig:

  • Notarzt verständigen
  • Ruhe bewahren
  • Kind beruhigen
  • Kind in geeignete Position bringen
  • gegebenenfalls Notfallspritze geben
  • vorbeugend stets versuchen, das Allergen zu meiden

© Fotolia RAW – Fotolia.com

Fazit
Grundsätzlich kann sich in jedem Lebensalter eine Allergie entwickeln. Voraussetzung ist immer (mindestens) ein vorheriger Kontakt mit der Substanz, wo es ohne Symptome zur Sensibilisierung kommt.
Allergische Reaktionen können mild bis heftig verlaufen, im Extremfall kommt es zum allergischen Schock.
Ein anaphylaktischer Schock ist ein medizinischer Notfall und muss immer ärztlich behandelt werden.
Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • Falls bei Ihrem Kind ein quaddelartiger Ausschlag oder eine pfeifende Atmung nach dem Genuss bestimmter Nahrungsmittel (typischerweise Kuhmilch, Nüssen, Eiern oder Fisch) oder dem Kontakt mit bestimmten Tieren auftritt, sollten Sie Ihren Kinderarzt darauf ansprechen.
  • Eine Allergie kann über Blut- und oder Hauttests festgestellt werden.
  • Wenn bei Ihrem Kind bereits eine Allergie diagnostiziert wurde, sollten Sie die Allergene strikt meiden und die Notfallmedikamente immer griffbereit haben.
  • Zögern Sie im Ernstfall nicht, die entsprechenden Medikamente nach den Anweisungen des Arztes zu verabreichen. Informieren Sie trotzdem einen Notarzt, wenn die Symptome stärker sind.
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