Zerstörungswut bei Kindern » Was kann man tun?

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windeln.de Redaktion

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Alle Beiträge des Experten

Zerstörungswut bei Kindern » Was kann man tun?

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Zerstörungswut gehört bis zu einem gewissen Grad zur natürlichen Entwicklung – Kinder können sich bisweilen zu kleinen Monstern entwickeln, wenn sie schreien, um sich schlagen, treten oder was ihnen in die Hände kommt auf den Boden werfen. Das zeugt von einem gesunden Aggressionspotenzial, welches noch zu beherrschen gelernt werden will.


Wann tritt Zerstörungswut auf?

Häufig werden Eltern in der Trotzphase ihres Kindes und darüber hinaus mit Zerstörungsanfällen konfrontiert: Kann der kleine Kopf sich nicht durchsetzen, reagiert das Kind wütend und muss sich abreagieren. Dazu kann alles herhalten, was sich gerade in der Umgebung befindet. Noch weiß es sich nicht anders auszudrücken, die Reaktion resultiert daher häufig aus Hilflosigkeit.

Das bedeutet aber zugleich, dass das Kind seine Grenzen austestet. Auch erhält ein wütendes Kind häufig Aufmerksamkeit. Seine Zerstörungswut kann dann Mittel zum Zweck werden, künftig erneut Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Diese Methode erkennen auch emotional vernachlässigte Kinder schnell für sich zu nutzen: Verhalten sie sich ruhig, werden sie nicht beachtet, lassen sie ihrer Zerstörungswut freien Lauf, stehen sie im Mittelpunkt des Interesses und erhalten Zuwendung von den Eltern. Diese ist dann zwar negativ, aber immerhin vorhanden.

Kinder haben einen hohen Forscher- und Bewegungsdrang, sie möchten sich geistig, seelisch und körperlich entwickeln. Wie mangelnde seelische Zuwendung und Einschränkungen in der geistigen Entwicklung kann unausgelebter Bewegungsdrang zu Zerstörungsanfällen führen – irgendwie müssen Kinder ihre Energie schließlich loswerden.

Allerdings kann auch Überforderung derartige Reaktionen auslösen, die gesunde Mitte hingegen fördert die Entwicklung und Ausgeglichenheit des Kindes.

Neugier führt zu Missgeschicken

Neugier ist Kindern in die Wiege gelegt, sie möchten die Welt kennenlernen. So wollen sie alles um sich herum erkunden. Wird dies unterbunden, kann wiederum Aggression die Folge sein.

Leben sie ihre Neugier aus, testen sie ihre Möglichkeiten in der Interaktion mit der Umwelt und erfahren etwas über Ursache und Wirkung. Natürlich kann dabei aus Versehen etwas kaputtgehen, noch sind die kleinen Kinderhände recht unbeholfen.

Vielleicht schieben die neugierigen Finger eines Tages einen auf dem Boden gefundenen Cent in den anschließend defekten DVD-Player, waschen das Telefon im Spülwasser oder leeren das teure Parfum auf dem Teppich aus. Derartige Malheurs können passieren, sie sind nicht mit zerstörerischen Ambitionen gleichzusetzen.

Ein Lernprozess

Zerstörungswut gehört also bis zu einem gewissen Grad zur natürlichen Entwicklung Ihres Kindes, sie kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Damit werden Lernprozesse durchlaufen, die Sie in geeignete Bahnen lenken können. Idealerweise entwickelt sich das Potenzial später zu einem gesunden Durchsetzungsvermögen und der Fähigkeit, Konflikte souverän zu lösen.

Umgang mit Zerstörungsanfällen

Grundsätzlich ist im Umgang mit Kindern Konsequenz erforderlich. Inkonsequenz kann verwirren und einen hilflosen Anfall zerstörerischen Verhaltens auslösen oder aber dazu führen, dass der kleine Kopf auf aggressive Weise seinen Willen durchsetzen möchte.

Auch ist es wichtig, Ihr Kind zu loben: Hat es etwas richtig gemacht, benötigt es Ihre Aufmerksamkeit in Form von positiver Bestätigung. Erhält es diese nicht und bekommt stattessen bei aggressiven Ausbrüchen negative Aufmerksamkeit, wird es diese möglicherweise der Gleichgültigkeit vorziehen.

Schenken Sie Ihrem Kind liebevolle Aufmerksamkeit, damit es keinen Mangel kompensieren muss. Setzen Sie dennoch klare Grenzen bei unerwünschtem Verhalten, andernfalls könnte Ihr Kind dieses immer weiter steigern, um herauszufinden, ob und wann es überhaupt Grenzen gibt. Feste Regeln geben dem Kind außerdem Sicherheit, Ausbrüche aus Unsicherheit heraus werden damit unnötig.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind ausgelastet ist. Bei gemeinsamen Unternehmungen und Spielen kann es sich ausgiebig bewegen und etwas dazulernen. Basteln und Malen Sie zusammen, kann es seine Kreativität ausleben. Fördern Sie Ihr Kind also, wann immer es geht, ohne es jedoch zu überfordern.

Hilfreich ist es auch, gezielt kleine altersgerechte Aufgaben im Haushalt zu übertragen. Erfüllt es diese, darf natürlich das Lob nicht fehlen. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für gemeinsame Stunden zum Schmusen oder Plaudern, fühlt sich Ihr Kind integriert und geborgen.

Vorbildfunktion der Eltern

Nicht zu vernachlässigen ist natürlich Ihre Vorbildfunktion: Kinder von aggressiven oder gar gewalttätigen Eltern ahmen diese nach, sie bekommen ihre Zerstörungswut schwerer in den Griff.

Kommt es trotz aller liebevollen, konsequenten Maßnahmen dennoch mal zu einem wütenden Ausbruch, bleiben Sie gelassen. Das mag bisweilen schwerfallen, entspannt die Situation aber eher als Aufregung, die sich zusätzlich auf Ihr Kind übertragen würde.

Schmeißt Ihr Kind also mit Gegenständen um sich, heben Sie diese wortlos auf. Richtet sich das zerstörerische Verhalten gegen andere Kinder oder Sie selbst, bringen Sie Ihr Kind ruhig aus der Situation heraus. Je nach Alter können Sie ihm, sobald es sich beruhigt hat, erklären, warum sein Verhalten unerwünscht war und Alternativen aufzeigen.

Bei dieser Gelegenheit können Sie es in den Arm nehmen, das vermittelt ihm Geborgenheit. Schenken Sie also möglichst wenig Aufmerksamkeit, wenn Ihr Kind wütet, dafür um so mehr in entspannten Situationen oder wenn es sich wie gewünscht verhält.

Ist mal aus reiner Neugier heraus ein Missgeschick passiert, bringt Sie Gelassenheit eher weiter als aufgebrachtes Schimpfen. Es lernt ja erst, was passiert, wenn es dies oder jenes tut. Es liegt an Ihnen, alles aus dem Weg zu räumen, womit die Kinderhände nicht experimentieren sollen.

Wenn nichts hilft

Kommen Sie mit Ihrer Erziehung nicht weiter und die Zerstörungsanfälle halten über Monate an oder nehmen zu, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Das trifft auch zu, wenn sich die zerstörerische Neigung gegen Ihr Kind selbst richtet, indem es zum Beispiel wütend mit dem Kopf gegen die Wand haut. Es benötigt dann besonders viel Zuwendung, aber auch Ursachenforschung ist wichtig.

Als erste Ansprechpartner können Pädagogen Ihres Vertrauens dienen, dort erhalten Sie möglicherweise Hinweise auf die Ursache und Tipps zum Umgang mit der Situation. Weitere Anlaufstellen sind Kinderärzte und -therapeuten. Hier können eindeutig eventuelle physische oder psychische Ursachen geklärt werden.

Zu den körperlichen Ursachen für anhaltende Zerstörungsanfälle zählt unter anderem ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung), betroffene Kinder können sich dabei äußerst impulsiv verhalten. Psychische Ursachen können vielfältig sein.

Liegt das Problem im familiären Zusammenleben, ist möglicherweise eine Familientherapie eine geeignete Maßnahme. Sind Sie als Eltern überfordert und Ihr Kind reagiert mit Zerstörungswut darauf, kann auch das Jugendamt beraten und Ihnen gegebenenfalls eine helfende Hand zur Seite stellen.

Fazit

Zerstörerische Anfälle gehören bei Kindern zur Entwicklung, die möglichen Ursachen sind vielfältig. Sie können dazu beitragen, ihm die damit einhergehenden Lernprozesse zu erleichtern:

  • liebevolle Konsequenz
  • Grenzen im Alltag setzen
  • gelassen bleiben
  • negative Aufmerksamkeit vermeiden
  • körperlich und geistig fördern
  • seelische Geborgenheit vermitteln
  • gegebenenfalls professionelle Hilfe suchen

© Werner Dreblow – Fotolia.com

Unsere Ratgeber:

Zerstörungswut gehört bis zu einem gewissen Grad zur natürlichen Entwicklung – Kinder können sich bisweilen zu kleinen Monstern entwickeln, wenn sie schreien, um sich schlagen, treten oder was ihnen in die Hände kommt auf den Boden werfen. Das zeugt von einem gesunden Aggressionspotenzial, welches noch zu beherrschen gelernt werden will.


Wann tritt Zerstörungswut auf?

Häufig werden Eltern in der Trotzphase ihres Kindes und darüber hinaus mit Zerstörungsanfällen konfrontiert: Kann der kleine Kopf sich nicht durchsetzen, reagiert das Kind wütend und muss sich abreagieren. Dazu kann alles herhalten, was sich gerade in der Umgebung befindet. Noch weiß es sich nicht anders auszudrücken, die Reaktion resultiert daher häufig aus Hilflosigkeit.

Das bedeutet aber zugleich, dass das Kind seine Grenzen austestet. Auch erhält ein wütendes Kind häufig Aufmerksamkeit. Seine Zerstörungswut kann dann Mittel zum Zweck werden, künftig erneut Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Diese Methode erkennen auch emotional vernachlässigte Kinder schnell für sich zu nutzen: Verhalten sie sich ruhig, werden sie nicht beachtet, lassen sie ihrer Zerstörungswut freien Lauf, stehen sie im Mittelpunkt des Interesses und erhalten Zuwendung von den Eltern. Diese ist dann zwar negativ, aber immerhin vorhanden.

Kinder haben einen hohen Forscher- und Bewegungsdrang, sie möchten sich geistig, seelisch und körperlich entwickeln. Wie mangelnde seelische Zuwendung und Einschränkungen in der geistigen Entwicklung kann unausgelebter Bewegungsdrang zu Zerstörungsanfällen führen – irgendwie müssen Kinder ihre Energie schließlich loswerden.

Allerdings kann auch Überforderung derartige Reaktionen auslösen, die gesunde Mitte hingegen fördert die Entwicklung und Ausgeglichenheit des Kindes.

Neugier führt zu Missgeschicken

Neugier ist Kindern in die Wiege gelegt, sie möchten die Welt kennenlernen. So wollen sie alles um sich herum erkunden. Wird dies unterbunden, kann wiederum Aggression die Folge sein.

Leben sie ihre Neugier aus, testen sie ihre Möglichkeiten in der Interaktion mit der Umwelt und erfahren etwas über Ursache und Wirkung. Natürlich kann dabei aus Versehen etwas kaputtgehen, noch sind die kleinen Kinderhände recht unbeholfen.

Vielleicht schieben die neugierigen Finger eines Tages einen auf dem Boden gefundenen Cent in den anschließend defekten DVD-Player, waschen das Telefon im Spülwasser oder leeren das teure Parfum auf dem Teppich aus. Derartige Malheurs können passieren, sie sind nicht mit zerstörerischen Ambitionen gleichzusetzen.

Ein Lernprozess

Zerstörungswut gehört also bis zu einem gewissen Grad zur natürlichen Entwicklung Ihres Kindes, sie kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Damit werden Lernprozesse durchlaufen, die Sie in geeignete Bahnen lenken können. Idealerweise entwickelt sich das Potenzial später zu einem gesunden Durchsetzungsvermögen und der Fähigkeit, Konflikte souverän zu lösen.

Umgang mit Zerstörungsanfällen

Grundsätzlich ist im Umgang mit Kindern Konsequenz erforderlich. Inkonsequenz kann verwirren und einen hilflosen Anfall zerstörerischen Verhaltens auslösen oder aber dazu führen, dass der kleine Kopf auf aggressive Weise seinen Willen durchsetzen möchte.

Auch ist es wichtig, Ihr Kind zu loben: Hat es etwas richtig gemacht, benötigt es Ihre Aufmerksamkeit in Form von positiver Bestätigung. Erhält es diese nicht und bekommt stattessen bei aggressiven Ausbrüchen negative Aufmerksamkeit, wird es diese möglicherweise der Gleichgültigkeit vorziehen.

Schenken Sie Ihrem Kind liebevolle Aufmerksamkeit, damit es keinen Mangel kompensieren muss. Setzen Sie dennoch klare Grenzen bei unerwünschtem Verhalten, andernfalls könnte Ihr Kind dieses immer weiter steigern, um herauszufinden, ob und wann es überhaupt Grenzen gibt. Feste Regeln geben dem Kind außerdem Sicherheit, Ausbrüche aus Unsicherheit heraus werden damit unnötig.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind ausgelastet ist. Bei gemeinsamen Unternehmungen und Spielen kann es sich ausgiebig bewegen und etwas dazulernen. Basteln und Malen Sie zusammen, kann es seine Kreativität ausleben. Fördern Sie Ihr Kind also, wann immer es geht, ohne es jedoch zu überfordern.

Hilfreich ist es auch, gezielt kleine altersgerechte Aufgaben im Haushalt zu übertragen. Erfüllt es diese, darf natürlich das Lob nicht fehlen. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für gemeinsame Stunden zum Schmusen oder Plaudern, fühlt sich Ihr Kind integriert und geborgen.

Vorbildfunktion der Eltern

Nicht zu vernachlässigen ist natürlich Ihre Vorbildfunktion: Kinder von aggressiven oder gar gewalttätigen Eltern ahmen diese nach, sie bekommen ihre Zerstörungswut schwerer in den Griff.

Kommt es trotz aller liebevollen, konsequenten Maßnahmen dennoch mal zu einem wütenden Ausbruch, bleiben Sie gelassen. Das mag bisweilen schwerfallen, entspannt die Situation aber eher als Aufregung, die sich zusätzlich auf Ihr Kind übertragen würde.

Schmeißt Ihr Kind also mit Gegenständen um sich, heben Sie diese wortlos auf. Richtet sich das zerstörerische Verhalten gegen andere Kinder oder Sie selbst, bringen Sie Ihr Kind ruhig aus der Situation heraus. Je nach Alter können Sie ihm, sobald es sich beruhigt hat, erklären, warum sein Verhalten unerwünscht war und Alternativen aufzeigen.

Bei dieser Gelegenheit können Sie es in den Arm nehmen, das vermittelt ihm Geborgenheit. Schenken Sie also möglichst wenig Aufmerksamkeit, wenn Ihr Kind wütet, dafür um so mehr in entspannten Situationen oder wenn es sich wie gewünscht verhält.

Ist mal aus reiner Neugier heraus ein Missgeschick passiert, bringt Sie Gelassenheit eher weiter als aufgebrachtes Schimpfen. Es lernt ja erst, was passiert, wenn es dies oder jenes tut. Es liegt an Ihnen, alles aus dem Weg zu räumen, womit die Kinderhände nicht experimentieren sollen.

Wenn nichts hilft

Kommen Sie mit Ihrer Erziehung nicht weiter und die Zerstörungsanfälle halten über Monate an oder nehmen zu, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Das trifft auch zu, wenn sich die zerstörerische Neigung gegen Ihr Kind selbst richtet, indem es zum Beispiel wütend mit dem Kopf gegen die Wand haut. Es benötigt dann besonders viel Zuwendung, aber auch Ursachenforschung ist wichtig.

Als erste Ansprechpartner können Pädagogen Ihres Vertrauens dienen, dort erhalten Sie möglicherweise Hinweise auf die Ursache und Tipps zum Umgang mit der Situation. Weitere Anlaufstellen sind Kinderärzte und -therapeuten. Hier können eindeutig eventuelle physische oder psychische Ursachen geklärt werden.

Zu den körperlichen Ursachen für anhaltende Zerstörungsanfälle zählt unter anderem ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung), betroffene Kinder können sich dabei äußerst impulsiv verhalten. Psychische Ursachen können vielfältig sein.

Liegt das Problem im familiären Zusammenleben, ist möglicherweise eine Familientherapie eine geeignete Maßnahme. Sind Sie als Eltern überfordert und Ihr Kind reagiert mit Zerstörungswut darauf, kann auch das Jugendamt beraten und Ihnen gegebenenfalls eine helfende Hand zur Seite stellen.

Fazit

Zerstörerische Anfälle gehören bei Kindern zur Entwicklung, die möglichen Ursachen sind vielfältig. Sie können dazu beitragen, ihm die damit einhergehenden Lernprozesse zu erleichtern:

  • liebevolle Konsequenz
  • Grenzen im Alltag setzen
  • gelassen bleiben
  • negative Aufmerksamkeit vermeiden
  • körperlich und geistig fördern
  • seelische Geborgenheit vermitteln
  • gegebenenfalls professionelle Hilfe suchen

© Werner Dreblow – Fotolia.com

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