Wie wichtig sind Rituale? » Gezielt einsetzen

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windeln.de Redaktion

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Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

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Wie wichtig sind Rituale? » Gezielt einsetzen

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Ein tägliches Ritual: Zur Schlafenszeit muss eine Gutenachtgeschichte erzählt werden, vielleicht gar allabendlich die gleiche. So klingt der Tag aus und das Kind schläft zufrieden ein.


Die vertrauten Abläufe vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit

Daran ist ersichtlich, welchen Wert Rituale einnehmen können. Sie bringen Struktur in den Ablauf und helfen, sich innerlich auf das Geschehen einzustellen.

Rituale geben Sicherheit

Mit einem Ritual wird für ein Geschehen ein Ablauf festgelegt. Vielleicht sprechen Sie vor dem Essen gemeinsam ein Tischgebet oder räumen nach dem abendlichen Zähneputzen einige Minuten Zeit für eine Kuschelrunde mit Ihrem Kind ein, bevor Sie es ins Bett bringen und eine Gutenachtgeschichte erzählen.

All diese Handlungen sind alltägliche Rituale. Sie dienen der Struktur und Orientierung. Das Kind kann sich dadurch auf eine bestimmte Situation einstellen und weiß durch die täglichen Wiederholungen genau, was danach folgt. So erhält es Sicherheit.

Die gemeinsame Durchführung kleiner Rituale schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Für ein Kind bedeutet das Integration, es hat einen festen Platz in der Familie und im täglichen Geschehen. Davon profitiert das Selbstwertgefühl, was ebenfalls Sicherheit vermittelt.

Mittel zum Zweck

Rituale können Sie im Alltag gezielt einsetzen, um beispielsweise Ängsten zu begegnen. Fürchtet sich Ihr Kind vor der Dunkelheit, können Sie dieser mit der abendlichen Gutenachtgeschichte ein wenig von ihrer Gefährlichkeit nehmen.

Auch der kindliche Unwille einer Notwendigkeit gegenüber kann durch ein Ritual gemildert werden, lästige Pflichten erscheinen weniger als Bürde. Indem Sie nach dem Zähneputzen einige Minuten in trauter Familieneintracht verbringen, lernt Ihr Kind, Regeln einzuhalten: Erst nach der Pflichterfüllung kann die Kuschelrunde genossen werden.

Der Fokus verlagert sich auf diese Weise von „mag jetzt keine Zähne putzen“ auf „gleich wird gekuschelt“.

Vor allem auf unruhige, nervöse und sehr aktive Kinder können Rituale beruhigend wirken: Die ritualisierte Handlung oder Situation gibt ihnen Gelegenheit, sich darauf statt auf all die Ablenkungen in der Umgebung zu konzentrieren. Sie erlernen ein alternatives Verhalten, welches Ihnen hilft, vom Alltagsgeschehen abzuschalten, statt darauf mit Unruhe oder erhöhter Aktivität zu reagieren.

Dieselbe Wirkung können Rituale bereits auf Schreibabys haben, die in den sich wiederholenden Abläufen und Strukturen Orientierung und Geborgenheit finden.

Lerneffekte

Da es sich bei Ritualen um sich wiederholende Abläufe handelt, haben sie auch einen Lerneffekt. Werden verschiedene Alltagssituationen von kleinen Gedichten oder Liedern begleitet, prägen sich die Worte nach und nach ein, die Sprache profitiert davon.

Wenn Handlungen durch tägliche Rituale strukturiert werden, werden sie selbstverständlich. Die vertrauten Abläufe vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit, denn sie finden zuverlässig statt. Das kleine Gehirn erhält so die Gelegenheit, das Gesamtgeschehen zu erfassen.

Über ritualisierte Tagesabläufe können Sie Ihrem Kind aufzeigen, wie ein reibungsloses Miteinander funktioniert. Davon profitieren die sozialen Fähigkeiten.

Rituale in den Alltag integrieren

Wecken Sie Ihr Kind jeden Morgen um dieselbe Zeit und auf dieselbe Weise, ist das bereits ein kleines Ritual. Danach können Sie gemeinsam den schönen Tag begrüßen. Möglicherweise hat Ihr Kind bereits selbst ein Ritual eingeführt, indem es täglich vor Ihnen aufsteht und sich zu Ihnen ins Bett kuschelt.

Körperpflege muss sein. Bereits bei einem Baby können Sie diese ritualisieren, indem Sie stets die gleiche Reihenfolge einhalten und ein bestimmtes Lied, ein Spiel oder eine Geschichte einbauen.
Die Gutenachtgeschichte dient dazu, den Tag zu verabschieden, zur Ruhe zu kommen, sich auf den Schlaf vorzubereiten.

Vielleicht folgt der Geschichte die Musik der Spieluhr, die Ihr Kind in das Land der Träume begleitet.

Am Wochenende kann ein besonderes, ausgiebiges, gemeinsames Frühstück zum Ritual gemacht werden. Das können Sie bereits am Vorabend einläuten, indem Sie zusammen die Vorbereitungen treffen, zum Beispiel liebevoll den Tisch decken.

Auch die gemeinsame Freizeitgestaltung ist wichtig. Wie wäre es mit einem festen wöchentlichen Spieleabend? Für einen anderen Tag können Sie einen Bastelnachmittag festlegen.

Das tägliche Tisch decken und abräumen kann mit einer bestimmten Rollenverteilung und nach einem immer gleichen Schema erfolgen, nach dem Abendessen kann der Tag mit einem gemeinsamen Lied ausklingen.

Sicher haben Sie bereits mehrere Rituale in Ihren Alltag integriert, ohne sich dessen bewusst zu sein. Das kann die morgendliche Tasse Kaffee, begleitet von einem Blick in die Zeitung sein, um entspannt in den Tag zu starten oder auch der abendliche Kerzenschein, während Sie das Geschehen Revue passieren lassen.

Neben den vielen Möglichkeiten im Alltag gibt es natürlich wiederkehrende Jahresrituale an Weihnachten, Ostern, Geburtstagen und zu anderen Feierlichkeiten.

Erziehungshilfe und Entlastung

Eltern können Rituale als Erziehungshilfe einsetzen. Sie können sie nutzen, um verschiedene Tätigkeiten schmackhaft zu machen, Regeln durchzusetzen und Werte zu vermitteln. Die Entwicklung Ihres Kindes profitiert in vielerlei Hinsicht davon, und Sie verschaffen sich zugleich eine Entlastung im Alltag.

Ihr Tagesablauf erhält eine Struktur, Sie können feste Zeiten für die unterschiedlichsten Tätigkeiten einplanen und Ihrem Kind kleine Aufgaben übertragen. Selbstverständlich sollten Rituale nicht in Zwang ausarten und einem starren Schema folgen. Sie dienen als Rahmen, innerhalb dessen jederzeit Variationen möglich sind.

Ebenso verhält es sich mit Änderungen im Laufe der Zeit. Irgendwann mag das eine oder andere Ritual überflüssig werden, dann kann es durch ein anderes ersetzt werden oder ganz entfallen.

Wann das sinnvoll ist, hängt einerseits mit der Entwicklung Ihres Kindes zusammen, andererseits mit der familiären Situation – schließlich können sich grundlegende Dinge ändern. Rituale sollen etwas Positives vermitteln und nicht zur Last werden.

Sie tragen dazu bei, dass jeder seinen Platz im Zusammenleben findet. Indem verschiedene Rollen eingenommen und Verantwortungen übernommen werden, entsteht eine Interaktion, die den Familienzusammenhalt stärkt.

© Konstantin Yuganov – Fotolia.com

Fazit

  • Rituale – kleine Helfer, große Wirkung
  • Lerneffekt durch regelmäßige Wiederholungen
  • Geben Sicherheit
  • Dienen der Pflichterfüllung
  • Strukturieren den Tagesablauf
  • Fördern die Selbstständigkeit des Kindes
  • Vermitteln ein Zusammengehörigkeitsgefühl
Tipps von Hebamme Ina Ilmer
  • Wichtig für Ihr Kind ist Kontinuität ob in Form einer Gute- Nacht Geschichte oder ein gesungenes Lied.
  • Es wird Ihrem Kind helfen in den Schlaf zu finden.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Unsere Ratgeber:

Ein tägliches Ritual: Zur Schlafenszeit muss eine Gutenachtgeschichte erzählt werden, vielleicht gar allabendlich die gleiche. So klingt der Tag aus und das Kind schläft zufrieden ein.


Die vertrauten Abläufe vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit

Daran ist ersichtlich, welchen Wert Rituale einnehmen können. Sie bringen Struktur in den Ablauf und helfen, sich innerlich auf das Geschehen einzustellen.

Rituale geben Sicherheit

Mit einem Ritual wird für ein Geschehen ein Ablauf festgelegt. Vielleicht sprechen Sie vor dem Essen gemeinsam ein Tischgebet oder räumen nach dem abendlichen Zähneputzen einige Minuten Zeit für eine Kuschelrunde mit Ihrem Kind ein, bevor Sie es ins Bett bringen und eine Gutenachtgeschichte erzählen.

All diese Handlungen sind alltägliche Rituale. Sie dienen der Struktur und Orientierung. Das Kind kann sich dadurch auf eine bestimmte Situation einstellen und weiß durch die täglichen Wiederholungen genau, was danach folgt. So erhält es Sicherheit.

Die gemeinsame Durchführung kleiner Rituale schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Für ein Kind bedeutet das Integration, es hat einen festen Platz in der Familie und im täglichen Geschehen. Davon profitiert das Selbstwertgefühl, was ebenfalls Sicherheit vermittelt.

Mittel zum Zweck

Rituale können Sie im Alltag gezielt einsetzen, um beispielsweise Ängsten zu begegnen. Fürchtet sich Ihr Kind vor der Dunkelheit, können Sie dieser mit der abendlichen Gutenachtgeschichte ein wenig von ihrer Gefährlichkeit nehmen.

Auch der kindliche Unwille einer Notwendigkeit gegenüber kann durch ein Ritual gemildert werden, lästige Pflichten erscheinen weniger als Bürde. Indem Sie nach dem Zähneputzen einige Minuten in trauter Familieneintracht verbringen, lernt Ihr Kind, Regeln einzuhalten: Erst nach der Pflichterfüllung kann die Kuschelrunde genossen werden.

Der Fokus verlagert sich auf diese Weise von „mag jetzt keine Zähne putzen“ auf „gleich wird gekuschelt“.

Vor allem auf unruhige, nervöse und sehr aktive Kinder können Rituale beruhigend wirken: Die ritualisierte Handlung oder Situation gibt ihnen Gelegenheit, sich darauf statt auf all die Ablenkungen in der Umgebung zu konzentrieren. Sie erlernen ein alternatives Verhalten, welches Ihnen hilft, vom Alltagsgeschehen abzuschalten, statt darauf mit Unruhe oder erhöhter Aktivität zu reagieren.

Dieselbe Wirkung können Rituale bereits auf Schreibabys haben, die in den sich wiederholenden Abläufen und Strukturen Orientierung und Geborgenheit finden.

Lerneffekte

Da es sich bei Ritualen um sich wiederholende Abläufe handelt, haben sie auch einen Lerneffekt. Werden verschiedene Alltagssituationen von kleinen Gedichten oder Liedern begleitet, prägen sich die Worte nach und nach ein, die Sprache profitiert davon.

Wenn Handlungen durch tägliche Rituale strukturiert werden, werden sie selbstverständlich. Die vertrauten Abläufe vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit, denn sie finden zuverlässig statt. Das kleine Gehirn erhält so die Gelegenheit, das Gesamtgeschehen zu erfassen.

Über ritualisierte Tagesabläufe können Sie Ihrem Kind aufzeigen, wie ein reibungsloses Miteinander funktioniert. Davon profitieren die sozialen Fähigkeiten.

Rituale in den Alltag integrieren

Wecken Sie Ihr Kind jeden Morgen um dieselbe Zeit und auf dieselbe Weise, ist das bereits ein kleines Ritual. Danach können Sie gemeinsam den schönen Tag begrüßen. Möglicherweise hat Ihr Kind bereits selbst ein Ritual eingeführt, indem es täglich vor Ihnen aufsteht und sich zu Ihnen ins Bett kuschelt.

Körperpflege muss sein. Bereits bei einem Baby können Sie diese ritualisieren, indem Sie stets die gleiche Reihenfolge einhalten und ein bestimmtes Lied, ein Spiel oder eine Geschichte einbauen.
Die Gutenachtgeschichte dient dazu, den Tag zu verabschieden, zur Ruhe zu kommen, sich auf den Schlaf vorzubereiten.

Vielleicht folgt der Geschichte die Musik der Spieluhr, die Ihr Kind in das Land der Träume begleitet.

Am Wochenende kann ein besonderes, ausgiebiges, gemeinsames Frühstück zum Ritual gemacht werden. Das können Sie bereits am Vorabend einläuten, indem Sie zusammen die Vorbereitungen treffen, zum Beispiel liebevoll den Tisch decken.

Auch die gemeinsame Freizeitgestaltung ist wichtig. Wie wäre es mit einem festen wöchentlichen Spieleabend? Für einen anderen Tag können Sie einen Bastelnachmittag festlegen.

Das tägliche Tisch decken und abräumen kann mit einer bestimmten Rollenverteilung und nach einem immer gleichen Schema erfolgen, nach dem Abendessen kann der Tag mit einem gemeinsamen Lied ausklingen.

Sicher haben Sie bereits mehrere Rituale in Ihren Alltag integriert, ohne sich dessen bewusst zu sein. Das kann die morgendliche Tasse Kaffee, begleitet von einem Blick in die Zeitung sein, um entspannt in den Tag zu starten oder auch der abendliche Kerzenschein, während Sie das Geschehen Revue passieren lassen.

Neben den vielen Möglichkeiten im Alltag gibt es natürlich wiederkehrende Jahresrituale an Weihnachten, Ostern, Geburtstagen und zu anderen Feierlichkeiten.

Erziehungshilfe und Entlastung

Eltern können Rituale als Erziehungshilfe einsetzen. Sie können sie nutzen, um verschiedene Tätigkeiten schmackhaft zu machen, Regeln durchzusetzen und Werte zu vermitteln. Die Entwicklung Ihres Kindes profitiert in vielerlei Hinsicht davon, und Sie verschaffen sich zugleich eine Entlastung im Alltag.

Ihr Tagesablauf erhält eine Struktur, Sie können feste Zeiten für die unterschiedlichsten Tätigkeiten einplanen und Ihrem Kind kleine Aufgaben übertragen. Selbstverständlich sollten Rituale nicht in Zwang ausarten und einem starren Schema folgen. Sie dienen als Rahmen, innerhalb dessen jederzeit Variationen möglich sind.

Ebenso verhält es sich mit Änderungen im Laufe der Zeit. Irgendwann mag das eine oder andere Ritual überflüssig werden, dann kann es durch ein anderes ersetzt werden oder ganz entfallen.

Wann das sinnvoll ist, hängt einerseits mit der Entwicklung Ihres Kindes zusammen, andererseits mit der familiären Situation – schließlich können sich grundlegende Dinge ändern. Rituale sollen etwas Positives vermitteln und nicht zur Last werden.

Sie tragen dazu bei, dass jeder seinen Platz im Zusammenleben findet. Indem verschiedene Rollen eingenommen und Verantwortungen übernommen werden, entsteht eine Interaktion, die den Familienzusammenhalt stärkt.

© Konstantin Yuganov – Fotolia.com

Fazit

  • Rituale – kleine Helfer, große Wirkung
  • Lerneffekt durch regelmäßige Wiederholungen
  • Geben Sicherheit
  • Dienen der Pflichterfüllung
  • Strukturieren den Tagesablauf
  • Fördern die Selbstständigkeit des Kindes
  • Vermitteln ein Zusammengehörigkeitsgefühl
Tipps von Hebamme Ina Ilmer
  • Wichtig für Ihr Kind ist Kontinuität ob in Form einer Gute- Nacht Geschichte oder ein gesungenes Lied.
  • Es wird Ihrem Kind helfen in den Schlaf zu finden.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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