Die Symptome sind nur schwer von anderen Virusinfekten abzugrenzen – Bauchschmerzen, grippeähnliche Symptome, Mandelentzündung – diese Anzeichen können auf das Pfeiffersche Drüsenfieber zurückgehen, welches durch den Epstein-Barr-Virus hervorgerufen wird. Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion bzw. hauptsächlich über Speichel, weshalb das Pfeiffersche Drüsenfieber auch als Kissing Disease bezeichnet wird.
Das Pfeiffersche Drüsenfieber: Eine häufige, aber wenig bekannte Viruserkrankung
In erster Linie befällt das Epstein-Barr-Virus Lymphgewebe, Milz und Mandeln. Dies führt etwa 20 bis 50 Tagen nach der Ansteckung zu teils intensiven Krankheitssymptomen. Das Pfeiffersche Drüsenfieber zählt zu den typischen Kinderkrankheiten und trifft am häufigsten Kinder im Alter zwischen vier und 15 Jahren.
Hat ein Mensch einmal die sogenannte infektiöse Mononukleose gehabt, ist er gegen nochmalige Erkrankungen immun.
Die Symptome: Bei Babys und Kleinkindern oft schwer erkennbar
Während sich bei Kindergarten– und Schulkindern das charakteristische Erkrankungsbild des Pfeifferschen Drüsenfiebers zeigt, sind die Symptome bei Babys und Kleinkindern oftmals nur schwer von anderen Virusinfekten abgrenzbar. Oft haben Kinder unter vier Jahren in unterschiedlich intensiver Form:
- (hohes) Fieber
- Bauchschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- typische Erkältungssymptome (Husten und Schnupfen)
- Halsschmerzen
Eine klare Abfolge und typische Ausprägung der Symptome ist oftmals nicht erkennbar. Größere Kinder hingegen zeigen bei Pfeifferschen Drüsenfieber, wie Erwachsene auch, folgenden Krankheitsverlauf:
- zu Beginn der Krankheit: leichte Übelkeit, Appetitlosigkeit und starke Müdigkeit
- mehrere Wochen lang Krankheitsgefühl und teilweise hohes Fieber
- ein bis zwei Wochen geschwollene Mandeln mit weißem Belag
- starke Halsschmerzen (auch Schluckbeschwerden)
- oft begleitet von Kopfschmerzen und Lymphknotenschwellungen
Hautausschlag als Indikator für Pfeiffersche Drüsenfieber
In vielen Fällen tritt ein kleinfleckiger Hautausschlag bzw. seltener eine Gelbfärbung der Haut am Körper auf. Nicht immer wird das Pfeiffersche Drüsenfieber sofort erkannt sondern als einfache, bakterielle Mandelentzündung diagnostiziert. Das führt oft zu einer Antibiotika-Therapie, die allerdings nur gegen Bakterien und Pilze als Erreger und nicht gegen das virusbedingte Pfeiffersche Drüsenfieber wirkt.
Kommt es im Verlauf der Behandlung zu dem typischen Hautausschlag, kann dies zur falschen Diagnose „Penizillinallergie“ führen.
Den Arzt möglichst früh aufsuchen
Da sich (zwar selten) die Krankheit lebensbedrohlich entwickeln kann, sollten Sie mit Ihrem Kind möglichst frühzeitig den Arzt aufsuchen, wenn es länger als zwei Tage unter starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden leidet. Tritt ein Hautausschlag oder gelbliche Hautverfärbung auf und sind die Lymphknoten angeschwollen, verläuft die Krankheit oftmals stärker und sollte unbedingt ärztlich betreut werden.
Kommen plötzlich heftige Bauchschmerzen (linker Oberbauch) und Blässe hinzu, ist sofort ein Notarzt zu rufen, da der Verdacht auf Milzriss besteht. Zusätzlich können dunkelrote Hautflecken, die plötzlich auftreten, auf einen bedrohlichen Mangel an Blutplättchen hindeuten.
Weitere (seltene) Komplikationen sind:
- Atemnot aufgrund sehr stark angeschwollener Mandeln,
- Lungenentzündung,
- Gelbsucht / Leberentzündung,
- Hirnhautentzündung.
Pfeiffersches Drüsenfieber: Die Therapiemöglichkeiten
Da es sich um eine Viruserkrankung handelt, ist nur eine medizinische bzw. auch homöopathische Behandlung der auftretenden Symptome möglich. Deuten diese auf einen schwereren Krankheitsverlauf hin, wird der Kinderarzt die Milz untersuchen. Ist diese infektionsbedingt angeschwollen, so ist Vorsicht und Schonung wichtig.
Auch wenn es einem Kind schon wieder besser geht, sollte es sich etwa sechs bis acht Wochen schonen, damit die Gefahr eines Milzrisses möglichst gering und die Schwellung abgeklungen ist. Das bedeutet: mit anderen raufen, Ballspielen, von Erhöhungen springen und wildes Toben sind in diesem Zeitraum zu vermeiden.
Bei starken Halsschmerzen hilft es oft, den Speiseplan „schluckfreundlich“ zu gestalten. Eis, weiche und gekühlte Kost sowie kalte Getränke lindern die Beschwerden oftmals leicht. Saures und scharfes (auch säurehaltiges Obst und Säfte, Tomaten und Ketchup) können sehr reizend wirken.
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