Besonders häufig sind sie in flüssigen und eiweißhaltigen Produkten zu finden – Eine Infektion mit Salmonellen in der Schwangerschaft ist für Ihr Baby in der Regel nicht gefährlich, diese Bakterien können auch nicht auf das Ungeborene übertragen werden. Jedoch kann eine Infektion den Körper der Mutter so stark beanspruchen, dass es zu Schwangerschaftskomplikationen kommen kann.
Was sind Salmonellen?
Salmonellen sind stäbchenförmige Bakterien, die sowohl bei Menschen als auch bei vielen Tieren Krankheiten verursachen können. Benannt wurden sie nach dem US-amerikanischen Tierarzt Daniel Elmer Salmon. Die Schwere einer Salmonellose hängt sowohl von der Menge der aufgenommenen Keime als auch von der Art der Krankheitserreger ab.
Bisher wurden etwa 2.600 verschiedene Salmonellen-Varianten nachgewiesen, von denen allerdings nicht alle über krankmachende Eigenschaften verfügen. Mediziner unterscheiden (grob) zwischen Enteritis- und den – hierzulande sehr seltenen – Typhus-/Paratyphus-Salmonellen.
Wie werden Salmonellen übertragen?
Salmonellen werden vor allem durch damit infizierte Lebensmittel auf den Menschen übertragen, jedoch kann die Infektion auch von Mensch zu Mensch erfolgen. Bei Temperaturen zwischen zehn und 40 Grad Celsius kommen sie praktisch überall in der Umwelt vor, bei höheren Temperaturen vermehren sie sich rasant.
Besonders häufig sind sie in flüssigen und eiweißhaltigen Produkten zu finden, auch Eier und Geflügelfleisch enthalten häufig Salmonellen. Ein Salmonellenbefall von Lebensmitteln ist ohne bakteriologische Untersuchung nicht erkennbar – sie verändern durch die Bakterien weder ihr Aussehen noch ihren Geschmack oder Geruch.
Symptome einer Infektion mit Salmonellen
Eine Salmonelleninfektion äußert sich als mehr oder weniger heftige Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis). Typische Zeichen der Erkrankung sind:
- Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit
- Schüttelfrost und Fieber
- Magen-Darm-Beschwerden
- Durchfall und Erbrechen, die sich bei schweren Salmonellosen zu belastenden Brechdurchfall-Attacken steigern können
Meist zeigen sich die Symptome einer Infektion mit Salmonellen bereits kurz nach der Aufnahme der Bakterien, jedoch kann es bis zum Auftreten der ersten Krankheitszeichen auch bis zu drei Tagen dauern.
In unseren Breiten verlaufen die meisten Salmonellosen leicht bis mittelschwer. Leichte Infektionen klingen oft bereits innerhalb von 24 Stunden wieder ab.
Wie gefährlich sind Salmonellen in der Schwangerschaft?
Bei einer leichten Salmonelleninfektion müssen Sie sich weder um Ihr Baby noch um Ihre eigene Gesundheit Sorgen machen. Wichtig ist, dass Sie reichlich trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch Durchfall und Erbrechen auszugleichen und die Versorgung des ungeborenen Kindes abzusichern.
Trotzdem sollten Sie bei der Vermutung einer Infektion mit Salmonellen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen zu vermeiden. Bei schweren Salmonellosen kann die Unterversorgung des Babys die Schwangerschaft gefährden und eine Früh- oder Fehlgeburt bewirken.
Behandlungsoptionen bei Salmonellen-Infektion in der Schwangerschaft
Bei einer leichten Salmonelleninfektion reichen Hausmittel meist aus, um die Erkrankung zu bekämpfen. Reichliches Trinken spült die Krankheitserreger aus dem Darm. Der Verzehr von Salzstangen und Zwieback oder ein Elektrolyt-Präparat aus der Apotheke füllen die Elektrolyt-Speicher Ihres Körpers wieder auf.
Bei schwereren Infektionen wird Ihr Arzt Ihnen eventuell ein Antibiotikum verschreiben. Für die Verwendung während Schwangerschaft und Stillzeit gibt es Antibiotika, die für Ihr Baby keine Gefahr darstellen. Nach einer Antibiotikatherapie unbedingt die Darm- und Scheidenflora, mit Hilfe von Milchsäurebakterien, wieder aufbauen.
Vorbeugung – die beste Medizin gegen Salmonellen in der Schwangerschaft
Zur Vorbeugung von Salmonelleninfektionen in der Schwangerschaft ist strikte Lebensmittelhygiene von entscheidender Bedeutung:
- Salmonellen vermehren sich bei Wärme schnell. Rohe Lebensmittel wie Fleisch und Eier sollten Sie daher grundsätzlich im Kühlschrank lagern und auch dafür sorgen, dass nach dem Einkauf die Kühlkette nicht zu lange unterbrochen wird. Auch bei Speisen mit rohem Ei – beispielsweise Tiramisu oder Salate mit selbstgemachter Mayonnaise – ist gute und durchgängige Kühlung wichtig. Bei Unsicherheit verzichten Sie in der Schwangerschaft vorsichtshalber auf rohe Eier. Die Hände gut waschen, nachdem man Eier oder Geflügel angefasst hat.
- Salmonellen überleben auch bei Minus-Temperaturen – lassen Sie beim Auftauen von tiefgefrorenem Fleisch, Geflügel oder Fisch deshalb Vorsicht walten. Am besten tauen Sie tiefgefrorene Fleischprodukte nach dem Entfernen der Verpackung in einem Abtropfsieb im Kühlschrank auf, die Abtauflüssigkeit sollte danach sofort weggeschüttet werden.
- Bereiten Sie Fleisch/Geflügel/Fisch und Gemüse mit unterschiedlichen Küchenutensilien (Schneidebretter, Schüsseln, Messer …) zu.
- Spülen Sie Gegenstände, die in Berührung mit rohen oder auftauenden Lebensmitteln gekommen sind, unmittelbar danach mit heißem Wasser ab.
- Geschirr- und Wischtücher sowie der Küchenschwamm sollten täglich gewechselt und bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden.
- Von gut durchgegarten Lebensmitteln droht keine Infektionsgefahr – Salmonellen sterben bei Temperaturen von 70 bis 75 Grad Celsius nach einer Garzeit von zehn Minuten zuverlässig ab. Ausschlaggebend ist, dass die Lebensmittel diesen Wert als Kerntemperatur erreichen, also nicht nur äußerlich erhitzt sind.
- Verzichten Sie während der Schwangerschaft auf den Genuss von weichgekochten Eiern.
- Waschen Sie vor und nach dem Berühren roher Lebensmitteln gründlich Ihre Hände. Bei offenen Wunden an den Händen sollten Sie beim Zubereiten von Speisen einen Gummihandschuh oder ein wasserdichtes Pflaster tragen.
Nach dem Kontakt mit Personen, die an Magen-Darm-Infekten leiden, sollten Sie besonders aufmerksam auf vorbeugende Hygiene achten.
Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen schützen Sie sich nicht nur wirkungsvoll vor einer Infektion mit Salmonellen in der Schwangerschaft, sondern auch vor anderen Lebensmittelinfektionen. Beispielsweise wird die seltene, aber auch gefährlichere Listeriose auf den gleichen Übertragungswegen wie Salmonellen verbreitet.
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Fazit
- Eine Salmonelleninfektion geht in der Regel von damit infizierten Lebensmitteln aus.
- Für Ihr Baby ist eine Infektion mit Salmonellen in der Schwangerschaft in der Regel nicht gefährlich. Die meisten Infektionen mit diesen Bakterien verlaufen leicht bis mittelschwer. Auf das Baby übertragen sich die Salmonellen nicht.
- Zur Behandlung einer leichten Salmonelleninfektion reichen meist Hausmittel und die Gabe von Elektrolyten aus. Bei einer schwereren Infektion wird Ihr Arzt Ihnen eventuell Antibiotika verordnen.
- Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen eine Infektion mit Salmonellen in der Schwangerschaft besteht in strikter Lebensmittelhygiene.
- Bei einem geschwächten Immunsystem wie in der Schwangerschaft, können schwere Salmonellen-Infektionen nicht unproblematisch sein.
- Vorsicht mit nicht ganz gekochten Eiern und Hühnerfleisch.
- Stets auf die Küchenhygiene achten.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.