OP muss je nach Schweregrad entschieden werden – Bei einem Leistenbruch handelt es sich um einen Bruch der vorderen Bauchwand. Etwa 250.000 Menschen sind davon in Deutschland jedes Jahr betroffen.
Leistenbruch in der Schwangerschaft
Zu den Ursachen der sogenannten Leistenhernie zählt bei Erwachsenen eine angeborene Schwäche der Bauchwand, eine Bindegewebsschwäche, Übergewicht oder ein erhöhter Innendruck des Bauchraums. Dieser kann durch schweres Heben, Husten oder starkes Pressen zum Beispiel bei einer Verstopfung verursacht werden.
Aber auch bei Schwangeren besteht ein erhöhtes Risiko für einen Leistenbruch aufgrund des erhöhten Drucks in der Bauchhöhle sowie durch die Lockerung der Bauchmuskulatur.
Wie bemerken Sie einen Leistenbruch?
Die Anzeichen für eine Leistenhernie sind sehr gut zu erkennen: Typisch ist die Wölbung in der Leiste, die leicht ertastet werden kann. Schmerzen treten meist dann auf, wenn der Betroffene schwer hebt oder stark hustet. Ein ziehender Schmerz kann bei der Frau von der Leiste bis in die Schamlippen ausstrahlen, beim Mann bis in den Hodensack.
In seltenen Fällen kann es bei einem Leistenbruch zu einer lebensgefährlichen Darmeinklemmung kommen, die sich durch starke Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber äußert. In diesem Fall muss sofort operiert werden, da Darmteile absterben können.
Ist eine Operation notwendig?
Da ein Leistenbruch sich nicht von alleine zurückbilden kann, wird er von Ärzten in der Regel operiert. Der Einklemmung der ausgetretenen Bauchorgane wird dadurch vorgebeugt. Wenn ein Leistenbruch jedoch während der Schwangerschaft auftritt, sind Frauen stark verunsichert, weil sie ihrem ungeborenen Kind mit einer Operation nicht schaden möchten.
Fest steht: Der Arzt muss bei jeder Schwangeren individuell nach dem Schweregrad des Leistenbruchs entscheiden, ob sie operiert werden muss oder nicht. Wenn keine akute Gefahr für die werdende Mutter besteht, kann die Operation häufig bis nach der Geburt verschoben werden.
Treten jedoch Anzeichen einer Darmeinklemmung auf, die sich mit starken Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber äußern können, muss sofort operiert werden.
Eine Alternative zur Operation stellt das sogenannte Bruchband dar, das Schwangere mit einem Leistenbruch tragen müssen. Das Band verhindert, dass der Darm in den Bauchraum ragt und kann so lebensgefährlichen Entzündungen vorbeugen.
Das Bruchband ersetzt jedoch keine Operation und ist nur eine vorübergehende Lösung. Wenige Monate nach der Schwangerschaft sollte der Leistenbruch operiert werden.
Fazit
- Leistenbruch: Bruch der vorderen Bauchwand
- Entsteht durch schweres Heben, Husten oder Pressen
- Auch Schwangere sind betroffen
- OP muss je nach Schweregrad entschieden werden
- Mit einem Bruchband kann die Operation hinausgezögert werden
- Bei einer lebensgefährlichen Darmeinklemmung muss operiert werden
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.