Unterleibsschmerzen & schwanger » Was tun in der Schwangerschaft?

Unterleibsschmerzen & schwanger » Was tun in der Schwangerschaft?

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Unterleibsschmerzen & schwanger » Was tun in der Schwangerschaft?

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Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft

Alle Schmerzempfindungen einer Frau, die mit den inneren Organen des Beckens in Zusammenhang stehen, werden unter dem Begriff Unterleibsschmerzen zusammengefasst. 


Was sind die Ursachen von Schmerzen im Unterleib?

Die Schmerzen können von den Harn ableitenden Organen oder dem Darm genauso ausgehen, wie von den inneren Geschlechtsorganen (Eileiter, Eierstöcke, Gebärmutter). Deshalb können die Unterleibsschmerzen auch an verschiedenen Stellen, einseitig oder beidseitig auftreten, akut oder chronisch sein. Manchmal strahlen die Schmerzen aus ihrem Zentrum heraus auch auf andere Körperteile, wie etwa die Beine, aus.

Ursachen für Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft

In den überwiegenden Fällen sind die Schmerzen kein Grund zur Sorge – vor allem während der ersten beiden Schwangerschaftsdrittel verspüren die meisten Frauen einen typischen „Dehnungsschmerz“ im Unterbauch. Der Grund: Das Kind wächst, die Gebärmutter dehnt sich immer weiter aus und alle Bänder, Muskeln und Venen in ihrer Umgebung werden über das normale Maß hinaus beansprucht. Gegen Ende der Schwangerschaft kündigt sich die Geburt zuerst mit weniger starken Spannungsschmerzen, den sogenannten Senkwehen, später mit heftigen krampfartigen Unterleibsschmerzen, den Geburtswehen an.

Ernstzunehmende Schmerzursachen können u.a. sein:

Bis zu welchem Punkt sind Unterleibsschmerzen und Bauchkrämpfe in der Schwangerschaft normal?

Sofern die Schmerzen oder Krämpfe im Bereich des Unterbauches nicht zu heftig und nur kurzfristig sind und ohne weitere Beschwerden auftreten, besteht meist kein Grund zur Beunruhigung. Nach einer kurzen Ruhepause, in der sich die werdende Mutter einen Moment hinlegt und entspannt, verschwinden die Beschwerden von ganz allein wieder. Auch ein Orgasmus kann bei einer Schwangeren unangenehme Unterleibsschmerzen auslösen. Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel sollte der Sex deshalb eher langsam und ruhig vonstattengehen.

Schwangere mit Unterleibsschmerzen

Wann wird es gefährlich?

Natürlich kann es sein, dass die Unterleibsschmerzen ursächlich erst einmal gar nichts mit der Schwangerschaft zu tun haben. Eine Blasenentzündung, Nierensteine oder die Gallenblase können ebenfalls für Probleme sorgen.

Aber auch eine drohende Frühgeburt, eine Mutterkuchenablösung oder Schwangerschaftsvergiftung kann mit heftigen Schmerzen im Unterbauch einhergehen. Sobald die Schmerzen nicht wieder von allein nachlassen und weitere Symptome, wie

  • Übelkeit
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • verstärkter Ausfluss
  • Blutungen
  • Blässe
  • Augenflimmern
  • Ohnmacht

hinzukommen, stimmt irgendetwas nicht. Um die Gesundheit der Mutter und des Ungeborenen nicht zu gefährden, sind zumeist rasches Handeln und professionelle Hilfe erforderlich. Deshalb sollte jede werdende Mutter mit unklaren Symptomen unbedingt ihren Gynäkologen aufsuchen, ihre Befindlichkeiten schildern und die genauen Beschwerdeursachen abklären lassen.

Achtung! Akute Unterbauchschmerzen mit unklaren Begleitsymptomen bei schwangeren Frauen stellen einen medizinischen Notfall dar! Sofern es nicht möglich ist, dass eine Hebamme oder der behandelnde Gynäkologe in Haus kommt, empfiehlt sich immer eine Fahrt in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses!

Typischen Anzeichen für eine eventuell drohende Früh- oder Fehlgeburt?

Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter – vierte bis zehnte SSW:

  • extrem schmerzhafte Krämpfe, die mit einer starken Spannung der Bauchdecke einhergehen
  • Blässe
  • kalte Schweißausbrüche
  • dunkle, flüssige Blutungen

Eine unerkannte Eileiterschwangerschaft ist lebensbedrohlich, weil es aufgrund der heftigen Blutungen zum Kreislaufschock kommen kann. Deshalb bei den genannten Symptomen bitte umgehend den Notarzt rufen!

Frühe Fehlgeburt – bis zur 12. SSW:

  • krampfartige Unterleibsschmerzen im Zentrum des Unterbauches
  • Blutungen

Späte Fehlgeburt – 12. bis 23. SSW:

  • krampfartige Unterleibsschmerzen
  • starke Blutungen

Frühgeburt – 23. bis 37. SSW:

  • Schmerzen im Becken und im Unterbauch
  • Rückenschmerzen
  • Durchfall
  • eventuell platzt die Fruchtblase und der Uterus zieht sich zusammen (Wehen)

Bei Unterleibsschmerzen lieber zum Arzt

Egal, in welchem Stadium der Schwangerschaft die Beschwerden auftreten: Es empfiehlt sich immer die sofortige Vorstellung beim Arzt. In vielen Fällen handelt es sich um „falschen Alarm„. Trotzdem: Lieber vorsichtig sein und einmal öfter untersuchen lassen, als möglicherweise ein frühzeitiges Ende der Schwangerschaft in Kauf nehmen. Außerdem lassen sich viele drohende Fehlgeburten mit modernen medizinischen Maßnahmen stoppen! Notfalls sollte die Schwangere das nächste Krankenhaus aufsuchen, auf ihre Schwangerschaft hinweisen und auf einer sofortigen Untersuchung bestehen.

Sobald die Schwangerschaft über die 37. SSW hinaus ist, deuten die Unterleibsschmerzen, verbunden mit Kontraktionen die nahende Geburt an. Auch die zumeist stark empfundenen Rückenschmerzen gehören zum normalen Geburtsvorgang.

Unterleibsschmerzen vorbeugen und lindern

Es ist völlig normal, wenn eine werdende Mutter, vor allem bei ihrer ersten Schwangerschaft von Beschwerden, wie Unterleibsschmerzen oder Bauchkrämpfe verunsichert ist. In den meisten Fällen hilft deshalb ein klärendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt, die Angst und den psychischen Druck abzubauen. Nach sorgfältiger Abklärung der Ursachen und der medizinischen „Entwarnung“, können die meisten Frauen dann ihre Schwangerschaft trotz gelegentlicher Probleme wieder rundum genießen.

Sofern medizinischer Handlungsbedarf besteht, wird der Arzt eine geeignete Therapie einleiten, die gleichzeitig die Beschwerden lindert und deren Ursachen bekämpft. Eventuell hilft die Einnahme von Magnesiumpräparaten gegen die immer wieder auftretenden Krämpfe. Auch hierüber lohnt es sich, mit dem Arzt oder der Hebamme zu sprechen und sich passende Nahrungsergänzungsmittel empfehlen zu lassen.

Sofern mit der werdenden Mutter und ihrem Kind alles in Ordnung ist, können folgende Maßnahmen helfen, die gelegentlich auftretenden Unterleibsschmerzen zu lindern:

  • viel Ruhe und Entspannung, öfter Hinlegen und Beine hochlegen
  • Kuscheldecke und Wärmflasche
  • ein warmes Bad (nur nicht zu warm, damit keine Wehen ausgelöst werden)
Fazit
Bei Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft ist erhöhte Vorsicht geboten.
Die Gründe können harmlos oder Alarmzeichen für eine ernsthafte Störung sein.
Grundsätzlich sollte ein Arzt den Ursachen für die Beschwerden auf den Grund gehen.
Bei extrem heftigen Unterleibsschmerzen und zusätzlich auftretender Übelkeit, Fieber oder Blutungen empfiehlt sich dringend eine Fahrt in die Notaufnahme des nächsten Krankenhauses.
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Sich in der Schwangerschaft mehr Ruhe gönnen – häufig nehmen die Schmerzen bei Ruhe ab.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Unsere Ratgeber:

Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft

Alle Schmerzempfindungen einer Frau, die mit den inneren Organen des Beckens in Zusammenhang stehen, werden unter dem Begriff Unterleibsschmerzen zusammengefasst. 


Was sind die Ursachen von Schmerzen im Unterleib?

Die Schmerzen können von den Harn ableitenden Organen oder dem Darm genauso ausgehen, wie von den inneren Geschlechtsorganen (Eileiter, Eierstöcke, Gebärmutter). Deshalb können die Unterleibsschmerzen auch an verschiedenen Stellen, einseitig oder beidseitig auftreten, akut oder chronisch sein. Manchmal strahlen die Schmerzen aus ihrem Zentrum heraus auch auf andere Körperteile, wie etwa die Beine, aus.

Ursachen für Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft

In den überwiegenden Fällen sind die Schmerzen kein Grund zur Sorge – vor allem während der ersten beiden Schwangerschaftsdrittel verspüren die meisten Frauen einen typischen „Dehnungsschmerz“ im Unterbauch. Der Grund: Das Kind wächst, die Gebärmutter dehnt sich immer weiter aus und alle Bänder, Muskeln und Venen in ihrer Umgebung werden über das normale Maß hinaus beansprucht. Gegen Ende der Schwangerschaft kündigt sich die Geburt zuerst mit weniger starken Spannungsschmerzen, den sogenannten Senkwehen, später mit heftigen krampfartigen Unterleibsschmerzen, den Geburtswehen an.

Ernstzunehmende Schmerzursachen können u.a. sein:

Bis zu welchem Punkt sind Unterleibsschmerzen und Bauchkrämpfe in der Schwangerschaft normal?

Sofern die Schmerzen oder Krämpfe im Bereich des Unterbauches nicht zu heftig und nur kurzfristig sind und ohne weitere Beschwerden auftreten, besteht meist kein Grund zur Beunruhigung. Nach einer kurzen Ruhepause, in der sich die werdende Mutter einen Moment hinlegt und entspannt, verschwinden die Beschwerden von ganz allein wieder. Auch ein Orgasmus kann bei einer Schwangeren unangenehme Unterleibsschmerzen auslösen. Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel sollte der Sex deshalb eher langsam und ruhig vonstattengehen.

Schwangere mit Unterleibsschmerzen

Wann wird es gefährlich?

Natürlich kann es sein, dass die Unterleibsschmerzen ursächlich erst einmal gar nichts mit der Schwangerschaft zu tun haben. Eine Blasenentzündung, Nierensteine oder die Gallenblase können ebenfalls für Probleme sorgen.

Aber auch eine drohende Frühgeburt, eine Mutterkuchenablösung oder Schwangerschaftsvergiftung kann mit heftigen Schmerzen im Unterbauch einhergehen. Sobald die Schmerzen nicht wieder von allein nachlassen und weitere Symptome, wie

  • Übelkeit
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • verstärkter Ausfluss
  • Blutungen
  • Blässe
  • Augenflimmern
  • Ohnmacht

hinzukommen, stimmt irgendetwas nicht. Um die Gesundheit der Mutter und des Ungeborenen nicht zu gefährden, sind zumeist rasches Handeln und professionelle Hilfe erforderlich. Deshalb sollte jede werdende Mutter mit unklaren Symptomen unbedingt ihren Gynäkologen aufsuchen, ihre Befindlichkeiten schildern und die genauen Beschwerdeursachen abklären lassen.

Achtung! Akute Unterbauchschmerzen mit unklaren Begleitsymptomen bei schwangeren Frauen stellen einen medizinischen Notfall dar! Sofern es nicht möglich ist, dass eine Hebamme oder der behandelnde Gynäkologe in Haus kommt, empfiehlt sich immer eine Fahrt in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses!

Typischen Anzeichen für eine eventuell drohende Früh- oder Fehlgeburt?

Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter – vierte bis zehnte SSW:

  • extrem schmerzhafte Krämpfe, die mit einer starken Spannung der Bauchdecke einhergehen
  • Blässe
  • kalte Schweißausbrüche
  • dunkle, flüssige Blutungen

Eine unerkannte Eileiterschwangerschaft ist lebensbedrohlich, weil es aufgrund der heftigen Blutungen zum Kreislaufschock kommen kann. Deshalb bei den genannten Symptomen bitte umgehend den Notarzt rufen!

Frühe Fehlgeburt – bis zur 12. SSW:

  • krampfartige Unterleibsschmerzen im Zentrum des Unterbauches
  • Blutungen

Späte Fehlgeburt – 12. bis 23. SSW:

  • krampfartige Unterleibsschmerzen
  • starke Blutungen

Frühgeburt – 23. bis 37. SSW:

  • Schmerzen im Becken und im Unterbauch
  • Rückenschmerzen
  • Durchfall
  • eventuell platzt die Fruchtblase und der Uterus zieht sich zusammen (Wehen)

Bei Unterleibsschmerzen lieber zum Arzt

Egal, in welchem Stadium der Schwangerschaft die Beschwerden auftreten: Es empfiehlt sich immer die sofortige Vorstellung beim Arzt. In vielen Fällen handelt es sich um „falschen Alarm„. Trotzdem: Lieber vorsichtig sein und einmal öfter untersuchen lassen, als möglicherweise ein frühzeitiges Ende der Schwangerschaft in Kauf nehmen. Außerdem lassen sich viele drohende Fehlgeburten mit modernen medizinischen Maßnahmen stoppen! Notfalls sollte die Schwangere das nächste Krankenhaus aufsuchen, auf ihre Schwangerschaft hinweisen und auf einer sofortigen Untersuchung bestehen.

Sobald die Schwangerschaft über die 37. SSW hinaus ist, deuten die Unterleibsschmerzen, verbunden mit Kontraktionen die nahende Geburt an. Auch die zumeist stark empfundenen Rückenschmerzen gehören zum normalen Geburtsvorgang.

Unterleibsschmerzen vorbeugen und lindern

Es ist völlig normal, wenn eine werdende Mutter, vor allem bei ihrer ersten Schwangerschaft von Beschwerden, wie Unterleibsschmerzen oder Bauchkrämpfe verunsichert ist. In den meisten Fällen hilft deshalb ein klärendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt, die Angst und den psychischen Druck abzubauen. Nach sorgfältiger Abklärung der Ursachen und der medizinischen „Entwarnung“, können die meisten Frauen dann ihre Schwangerschaft trotz gelegentlicher Probleme wieder rundum genießen.

Sofern medizinischer Handlungsbedarf besteht, wird der Arzt eine geeignete Therapie einleiten, die gleichzeitig die Beschwerden lindert und deren Ursachen bekämpft. Eventuell hilft die Einnahme von Magnesiumpräparaten gegen die immer wieder auftretenden Krämpfe. Auch hierüber lohnt es sich, mit dem Arzt oder der Hebamme zu sprechen und sich passende Nahrungsergänzungsmittel empfehlen zu lassen.

Sofern mit der werdenden Mutter und ihrem Kind alles in Ordnung ist, können folgende Maßnahmen helfen, die gelegentlich auftretenden Unterleibsschmerzen zu lindern:

  • viel Ruhe und Entspannung, öfter Hinlegen und Beine hochlegen
  • Kuscheldecke und Wärmflasche
  • ein warmes Bad (nur nicht zu warm, damit keine Wehen ausgelöst werden)
Fazit
Bei Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft ist erhöhte Vorsicht geboten.
Die Gründe können harmlos oder Alarmzeichen für eine ernsthafte Störung sein.
Grundsätzlich sollte ein Arzt den Ursachen für die Beschwerden auf den Grund gehen.
Bei extrem heftigen Unterleibsschmerzen und zusätzlich auftretender Übelkeit, Fieber oder Blutungen empfiehlt sich dringend eine Fahrt in die Notaufnahme des nächsten Krankenhauses.
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Sich in der Schwangerschaft mehr Ruhe gönnen – häufig nehmen die Schmerzen bei Ruhe ab.
Arztgeprüft

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