Ab welchem Alter ist ein Fahrradurlaub mit Kind möglich?

Ob ein Fahrradurlaub mit Kind sinnvoll ist, hängt vor allem von der Konstitution Ihres Kindes ab. Kleinere Kinder können Sie in einem Anhänger mitnehmen, in welchem sie bequem sitzen und gegebenenfalls zwischendurch schlafen können.

Das setzt einige Übung voraus: Ihr Kind muss die Transportweise gewohnt sein. Auf heimischen Touren können Sie ausprobieren, wie lange Ihr Kind im Hänger sitzen kann, ohne überfordert zu sein.

Kinder, die sich sicher mit dem Rad fortbewegen und auch in unvorhergesehenen Situationen richtig reagieren, können selbst fahren. Auch hier sollten Sie vorab durch Ausflüge von zu Hause aus üben. Dadurch gewinnt Ihr Kind an Routine und Sie können sich von seiner Kondition überzeugen.

Eine Zwischenlösung ist ein sogenanntes halbes Fahrrad. Einem solchen fehlt das Vorderrad, mittels einer Konstruktion wird es hinten an dem Rad eines Elternteils befestigt. Damit kann Ihr Kind in die Pedale treten, muss sich aber nicht auf den Weg konzentrieren und lenken.

Gepäck und Übernachtung

Wie in jedem Urlaub müssen Sie allerlei mitnehmen. Da alles mit dem Rad transportiert wird, ist der Platz beschränkt und das Gepäck sollte nicht zu schwer sein. Es gilt also, sich auf das Notwendige zu beschränken.

Wie viel Kleidung erforderlich ist, entscheidet sich in erster Linie nach der Dauer Ihres Urlaubs. Wichtig ist vor allem wetterfeste Kleidung. Daneben benötigen Sie Hygieneartikel, einen Erste-Hilfe-Kasten und Werkzeug, falls Sie unterwegs eine Panne haben.

Für die Pausen können Sie Spiele, einen Ball und andere Dinge zum Zeitvertreib einpacken. Bei einem kleineren Kind müssen eventuell weitere Utensilien mit. Proviant können Sie mitnehmen oder sich vor Ort versorgen.

Zur Unterbringung des Gepäcks eignen sich geräumige Satteltaschen und Fahrradanhänger.

Entscheiden Sie sich, auf Campingplätzen zu übernachten, dürfen auch Isomatten, Schlafsäcke, Handtücher und Geschirr nicht fehlen. Einige Plätze stellen Campingwagen oder kleine Hütten zur Verfügung, andernfalls muss auch ein Zelt mit.

Welche Übernachtungsmöglichkeiten ansonsten zur Verfügung stehen, hängt von der Route ab. An einigen Strecken gibt es Bauernhöfe, die Gäste aufnehmen, Alternativen sind Pensionen oder Jugendherbergen. Denken Sie rechtzeitig vor der Abreise an die Reservierung.

Eine geeignete Route finden

Für Kinder ist es einerseits wichtig, die Route an deren Leistungsfähigkeit anzupassen, andererseits benötigen sie zwischendurch Abwechslung. Die Strecke sollte möglichst keine oder nur geringe Steigungen aufweisen und verkehrsarm sein.

Im Folgenden stellen wir Ihnen ein paar kindergeeignete Fahrradstrecken vor:

• Tolle Routen für Kinder finden sich aufgrund des flachen Lands und der schönen Landschaft an der Nordsee. Allerdings weht dort bisweilen eine steife Brise, die das Vorankommen erschweren kann. Wählen Sie eine nicht direkt am Meer gelegene Strecke, sondern eher im Landesinneren. Dort ist es oft etwas windgeschützter.
• In Friesland ist die 290 Kilometer messende Elf-Städte-Tour gelegen. Sie erstreckt sich zwischen Ijsselmeer und Wattensee und umfasst unter anderem die Orte Leeuwarden Sneek, Harich, Bolsward und Dokkum.
• Mit 121 Kilometern ist die an der Müritz gelegene Strecke in der Mecklenburgischen Seenplatte kürzer. Kleine Attraktionen hier sind der Müritz-Nationalpark und der Labussee, der zu einer Kanufahrt einlädt.
• Im Spreewald erwartet Sie auf einer 151 Kilometer langen Strecke ein spannendes Flusslabyrinth mit der Möglichkeit zu Planschen und zu Paddeln.
• Mit kurzen Etappen und ausreichend Pausen finden Sie entlang der Donau durch die Wachau-Landschaft auf 210 Kilometern Erholung.
• Soll es ins Ausland gehen, bieten Holland und Dänemark tolle Gelegenheiten für einen Fahrradurlaub mit Kind. In Dänemark ist sogar an zahlreichen Orten das Zelten in freier Natur erlaubt.

Planung des Fahrradurlaubs

Haben Sie sich entschieden, wo es hingehen soll, geht es an die konkrete Planung. Suchen Sie sich geeignete Übernachtungsmöglichkeiten aus. Die jeweilige Entfernung sollte sich nach der Ausdauer Ihres Kindes richten.

Planen Sie lieber mehr Pausen und Zeit ein, damit Ihr Kind nicht die Lust verliert. Idealerweise gibt es unterwegs hier und dort etwas Spannendes zu sehen und zu erleben.

Ist Ihr Zeitrahmen großzügig bemessen, können Sie problemlos ungeplante Pausen einlegen, falls Ihr Kind die Kraft verlässt oder es einfach nicht mehr weiterfahren möchte. Sicher stoßen Sie zwischendurch auf einen Spielplatz, einen Bachlauf, eine Pferdekoppel oder andere interessante Dinge.

Bei akuter Unlust hilft es sicher, wenn Sie Ihrem Kind erzählen, dass bei der nächsten Pause ein großes Eis oder ein Bauernhof mit vielen tollen Tieren wartet. Eventuell planen Sie auch an einem schönen Ort einen ganzen Ruhetag ein, um die Seele baumeln zu lassen.

Sicherheitscheck

Aus Sicherheitsgründen sollten Sie die Fahrräder vor dem Urlaub sorgfältig überprüfen. Das betrifft insbesondere

• Reifenprofil
• Schläuche
• Bremsen
• Gangschaltung
• Kette
• Lenker
• Sattel
• Lampen
• Klingel

Ölen Sie bewegliche Teile wie die Kette und ziehen Sie gegebenenfalls lockere Schrauben nach. Testen Sie auch, ob die Fahrradhelme noch intakt sind und passen.