Gallen- und Nierensteine bleiben häufig unbemerkt, aber wenn sie erstmal feststecken, können sie schmerzhafte Koliken auslösen. Auch während einer Schwangerschaft machen sich die kleinen Quälgeister hin und wieder bemerkbar. Sie erfahren, welche Auswirkungen Gallen- und Nierensteine während der Schwangerschaft auf Mutter und Kind haben und wie Sie vorbeugen können.
Schmerzhafte kleine Steinchen
Gallen- und Nierensteine bleiben häufig unbemerkt, aber wenn sie erstmal feststecken, können sie schmerzhafte Koliken auslösen. Auch während einer Schwangerschaft machen sich die kleinen Quälgeister hin und wieder bemerkbar. Eine Operation ist während der Schwangerschaft in der Regel nicht nötig, die Steine können auch nach der Geburt entfernt werden.
Sie erfahren, welche Auswirkungen Gallen- und Nierensteine während der Schwangerschaft auf Mutter und Kind haben und wie Sie vorbeugen können. Außerdem gibt es einen Überblick über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.
Ursachen und Symptome für Gallen- und Nierensteine
Die Entstehung von Gallensteinen ist auf eine Verklumpung von Bestandteilen der Gallenflüssigkeit wie zum Beispiel Cholesterin und Eiweiß zurückzuführen. Die kleinen Steine sind gelblich gefärbt und können so groß wie eine Kirsche werden.
Zu den typischen Symptomen bei einem Gallensteinleiden gehören Übelkeit, Bauchschmerzen und Blähungen, die häufig nach dem Verzehr von fettigen Speisen auftreten.
Aber auch Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte und Kaffee können diese Symptome verursachen. Hinzu kommen krampfartige Schmerzen im Oberbauch, sogenannte Gallenkoliken, die bis in den Rücken und die rechte Schulter ausstrahlen können.
In seltenen Fällen kann ein Gallenstein feststecken und den Abfluss der Galle verhindern. Als Folge kommt es zu einem Gallenstau, der sogenannten Cholestase.
Typische Symptome sind ein starker Juckreiz auf der Haut, eine Gelbsucht mit einer Gelbfärbung der Haut und der Augen, dunkler Urin und heller Stuhlgang. Vor allem für Schwangere und ihr ungeborenes Kind ist eine Cholestase gefährlich.
Die meisten Menschen mit Gallensteinen, nämlich rund 75 Prozent, bemerken diese gar nicht und sind völlig beschwerdefrei.
Laut Medizinern ist bei diesen „6 f“ das Risiko erhöht, Gallensteine zu bekommen:
- female (weiblich)
- fat (übergewichtig)
- fertile (fruchtbar)
- forty (vierzig Jahre und älter)
- fair (blond bzw. hellhäutig)
- family (Veranlagung in der Familie)
Gallensteine in der Schwangerschaft
Gallensteine treten aber auch vermehrt in der Schwangerschaft auf: Etwa 5 Prozent der Schwangeren sind von Gallensteinen betroffen, zu Beschwerden kommt es nur bei 1 Prozent. Die Ursache für die Bildung von Gallensteinen in der Schwangerschaft hängt aber nicht nur mit dem Einfluss der Östrogene zusammen. Durch das wachsende Baby im Mutterleib kann die Gallenblase verdrängt und der Gallenabfluss behindert werden.
Behandlung bei Gallensteinen
Mit einer Ultraschalluntersuchung wird festgestellt, ob die Patientin an Gallensteinen leidet. Eine akute Gallenkolik ist extrem schmerzhaft und wird in der Regel mit Medikamenten behandelt, die krampflösend und schmerzstillend wirken. Bei einer Entzündung der Gallenblase ist Antibiotika notwendig. Bei Schwangeren muss darauf geachtet werden, dass das ungeborene Baby die Medikamente verträgt.
Um den schmerzhaften und immer wieder auftretenden Gallenkoliken langfristig vorzubeugen, ist die Entfernung der Gallenblase die einzige Möglichkeit. Der Eingriff wird mittlerweile endoskopisch durchgeführt und es sind nur sehr kleine Schnitte nötig.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Gallensteine per Ultraschallwellen zertrümmern zu lassen. Der Nachteil: Bei dieser nicht-operativen Methode können Gallensteine immer wieder auftreten. Bei Schwangeren kann mit einer Operation in der Regel bis nach der Geburt gewartet werden.
Durch die fehlende Gallenblase entstehen den Betroffenen keine Beeinträchtigungen. Sehr fettreiche Speisen sollten allerdings vermieden werden. Werden die Gallensteine zufällig entdeckt und bereiten keine Beschwerden, wird auf eine Operation verzichtet.
So können Sie Gallensteinen vorbeugen
Die Entstehung von Gallensteinen lässt sich oft nur schwer verhindern, zum Beispiel bei einer genetischen Veranlagung. Sie können jedoch einige Tipps beachten, um das Risiko einzudämmen:
- Essen Sie fettarm und Produkte mit vielen Ballaststoffen
- Vermeiden Sie Übergewicht
- Vermeiden Sie eine schnelle Gewichtsabnahme (Fasten, Nulldiäten)
- Lassen Sie Ihre Cholesterinwerte regelmäßig kontrollieren
Nierensteine in der Schwangerschaft
Nierensteine entstehen aus kristallinen Ablagerungen des Urins. Betroffen sind etwa 5 Prozent der Bevölkerung, wobei sie bei Männern häufiger auftreten als bei Frauen. Kleine Nierensteine lösen in der Regel keine Beschwerden aus und können mit einer erhöhten Trinkmenge mit dem Urin ausgespült werden.
Zu einer schmerzhaften Nierenkolik kommt es, wenn ein großer Nierenstein die Harnwege blockiert. Typische Symptome sind ein ziehender Schmerz in der Nierengegend, der bis in die Genitalien und die Leistengegend ausstrahlen kann. Weitere Merkmale sind Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Blut im Urin.
Zu den Risikofaktoren gehören häufige Harnwegsinfektionen, verschiedene Stoffwechselstörungen, ein hoher Fleischkonsum sowie eine genetische Veranlagung. Aber auch Lebensmittel, die viel Oxalsäure enthalten, wie zum Beispiel rote Beete, Spinat und Rhabarber können die Bildung von Nierensteinen begünstigen.
Um Nierensteinen vorzubeugen sollten Frauen während der Schwangerschaft regelmäßig viel Flüssigkeit, etwa 1,5 bis 2 Liter täglich, zu sich nehmen und auf eine fettarme Ernährung achten.
Abhängig von der Größe der Nierensteine und der Beschwerden gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten:
- Viel trinken, um die Steine auszuscheiden
- Viel Bewegung und Hüpfen
- Medikamente
- Zertrümmerung der Nierentsteine
- Endoskopische Entfernung
Treten Nierensteine in der Schwangerschaft auf, wird eine Operation erst nach der Geburt durchgeführt.
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- Die Gallenblase kann man heute auch durch eine Bauchspiegelung entfernen.
- Eine Operation in der Schwangerschaft wird so durchgeführt, dass es dem Kind nicht schadet.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.