Die Wirkstoffe der Himbeerblätter wirken wehenfördernd und entkrampfend – Himbeerblättertee ist ein Naturheilmittel, das in der traditionellen Geburtshilfe seit langer Zeit Verwendung findet. Hebammen empfehlen ihn in den letzten Schwangerschaftswochen für die Vorbereitung auf eine sanfte und schmerzarme Geburt.
Sanfte Vorbereitung auf die Geburt mit Himbeerblättertee
Himbeerblättertee ist ein Aufguss aus den getrockneten Blättern des Himbeerstrauchs. Nach Himbeeren schmeckt der Tee zwar nicht – Frauen, die ihn getrunken haben, sprechen eher von einem strohig-bitteren Geschmack – bei der Vorbereitung auf eine sanfte Geburt kann er jedoch Wunder wirken.
Die medizinische Wirksamkeit von Himbeerblättertee ist wissenschaftlich nicht vollständig geklärt.
Verschiedene Studien zeigen jedoch, dass Frauen, die ihn in den letzten Schwangerschaftswochen regelmäßig trinken, eine kürzere zweite Wehenphase haben und die Geburt generell als weniger schmerzhaft und anstrengend erleben.
Wie wirkt Himbeerblättertee?
Dieser Schwangerschaftstee lockert den Muttermund und die Beckenmuskulatur, wirkt krampflösend und entspannt die Muskulatur des Uterus. Sein Genuss kann wehenauslösend wirken. Er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen – vor allem Vitamin C, Eisen und Kalzium.
In den letzten Wochen vor der Geburt unterstützt er damit das Wohlbefinden und einen guten körperlichen Allgemeinzustand der Mutter. Außerdem verhilft er vor und während der Geburt zu einer guten psychischen Balance. Um diese Wirkungen zu erzielen, muss der Tee über mehrere Wochen regelmäßig getrunken werden.
Bei der „Geburtsbeschleunigung“ durch Himbeerblättertee geht es weniger um eine echte Beschleunigung der Wehen, sondern darum, die Geburt in einem gleichmäßigen Rhythmus voranzubringen. Der Tee eignet sich nicht dazu, die Geburt einzuleiten, wenn der errechnete Geburtstermin verstrichen ist, da er seine Wirkung nur entfalten kann, wenn er vor der Geburt über mehrere Wochen regelmäßig getrunken wird.
Wann dürfen Himbeerblätter in der Schwangerschaft verwendet werden?
Da die Wirkstoffe der Himbeerblätter wehenfördernd wirken, sollte der Tee zur Geburtsvorbereitung erst dann verwendet werden, wenn die Wehen auch tatsächlich kommen dürfen. Viele Hebammen empfehlen, bis zum Beginn der 37. Schwangerschaftswoche zu warten, da ein Neugeborenes erst ab diesem Zeitpunkt nicht mehr als spätes Frühchen gilt.
Zum Teil wird der Teeaufguss aus Himbeerblättern auch in der frühen Schwangerschaft zur Bekämpfung der Schwangerschaftsübelkeit genutzt. Falls du dich dafür entscheidest, sollten Hebamme oder Arzt die Dosierung und die Dauer der Einnahme besonders sorgfältig überwachen.
Wie wird der Tee zubereitet?
Himbeerblättertee erhältst du in Apotheken, Reformhäusern und natürlich auch in unserem Online-Shop. Für die Zubereitung des Tees wird pro Tasse ein Teelöffel der Himbeerblätter mit kochendem Wasser übergossen, danach muss der Aufguss fünf Minuten ziehen.
Zum Süßen ist etwas Honig ideal. Der Tee lässt sich auch mit anderen Heil- und Kräutertees zu gleichen Teilen mischen. Falls dir der Geschmack von Himbeerblättertee absolut nicht zusagt, kannst du stattdessen auch Himbeerblätter-Kapseln nutzen.
Wie wird der Tee dosiert?
Die Dosierung des Himbeerblättertees solltest du ebenso wie die Anwendung von Teemischungen vorab immer mit deiner Hebamme besprechen. Sie weiß, welche Wirkungen sich aus bestimmten Dosierungen und auch der Mischung mit anderen Teesorten ergeben.
Eine gängige Empfehlung zur Verwendung von Himbeerblättertee zur Geburtsvorbereitung lautet, in der SSW 37 täglich eine Tasse davon zu trinken. In der SSW 38 wird die Anwendung unterbrochen und in der SSW 39 die tägliche Trinkmenge auf bis zu vier Tassen des Tees erhöht. Falls das Baby bis dahin noch nicht zur Welt gekommen ist, folgt in der SSW 40 eine weitere Pause. Die Unterbrechungen sind wichtig, um eine Überdosierung des Tees und seiner Wirkstoffe zu verhindern.
Möglicherweise wird deine Hebamme dir unmittelbar vor der Geburt empfehlen, zur Wehenförderung größere Mengen des Aufgusses zu trinken. Der Tee kann auch in die Klinik oder das Geburtshaus mitgenommen werden, darf während der Geburt nach einer Weheneinleitung oder der Gabe eines Wehentropfes jedoch nicht mehr getrunken werden.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten für Himbeerblättertee
Von der Heilkraft des Tees profitieren frischgebackene Mütter auch im Wochenbett. Er regt die Darmtätigkeit an und wirkt hierdurch entgiftend und entschlackend. Daneben kann er auch die Erfüllung eines bestehenden Kinderwunsches unterstützen: Die Wirkstoffe der Himbeerblätter wirken zyklusregulierend und können den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut unterstützen. Auch Frauen, die unter Menstruationsbeschwerden leiden, können ausprobieren, ob die Einnahme von Himbeerblättern als Teeaufguss oder Kapseln dagegen hilft.
Gibt es Gegenindikationen?
Die Wirkstoffe der Himbeerblätter wirken im Körper wie ein Arzneimittel – für die Anwendung des Tees kann es daher auch einige Gegenindikationen geben. Deine Hebamme wird dich dazu individuell beraten. Nicht getrunken werden darf er beispielsweise:
- wenn du in der aktuellen Schwangerschaft schon einmal vorzeitige Wehen hattest
- wenn in der zweiten Schwangerschaftshälfte vaginale Blutungen aufgetreten sind
- bei Bluthochdruck
- vor einem geplanten Kaiserschnitt
- bei Mehrlingsschwangerschaften
Fazit
- Himbeerblättertee ist ein Naturheilmittel, das in der Geburtshilfe und traditionellen Frauenheilkunde seit langer Zeit verwendet wird.
- Die Wirkstoffe der Himbeerblätter wirken wehenfördernd und entkrampfend. Sie lockern die Muskulatur der Gebärmutter und des Beckens auf. Hierdurch können sie den Geburtsprozess erleichtern und verkürzen.
- Daneben fördert Himbeerblättertee die körperliche Regeneration im Wochenbett.
- Durch seine zyklusregulierende Wirkung kann er außerdem das Schwangerwerden unterstützen.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.