Was bedeutet Rückbildung und was passiert in meinen Körper?
Rückbildung bedeutet, dass es nach einer Schwangerschaft nötig ist, eine Menge körperliche Veränderungen wieder rückgängig zu machen. Nicht alle sind für Sie sichtbar oder spürbar. Insgesamt dauert das „auf Werkseinstellung Zurücksetzen“ des Körpers genauso lange wie die Schwangerschaft – neun Monate. Die gröbsten Vorgänge werden vom Körper dabei im Wochenbett, also innerhalb von 6-8 Wochen nach der Geburt, erledigt.
Baby-Flitterwochen
Nur eine kleine Aufzählung, was alles geschieht: Die Gebärmutter wird wieder klein, die Wundheilung setzt ein, die Organe ordnen sich wieder am Ursprungsort an. Ganz wichtig dafür ist, dass Sie sich in der Zeit Ihres Wochenbetts so viel Ruhe und Schonung wie möglich gönnen. Organisieren Sie schon in der Schwangerschaft, wer Sie während dieser Zeit umsorgen kann, damit Sie Ihre Baby-Flitterwochen genießen und sich ganz sich und Ihrem Baby widmen können.
Lohnt sich ein Rückbildungskurs?
Im Rückbildungskurs wird gezielt der Beckenboden gestärkt und darauf aufbauend Po-, Bein- und Wirbelsäulenmuskulatur trainiert. Bevor man aber mit Bauchmuskelübungen und Fitness beginnen kann, muss der Beckenboden stabilisiert werden. Sehr oft bieten Hebammen Rückbildungskurse an. Es ist absolut zu empfehlen, einen solchen Kurs zu besuchen, um Beschwerden vorzubeugen.
Häufig werden neben Ohne-Kind-Kurse auch welche angeboten, zu denen Sie Ihr Baby mitbringen können. Beginnen können Sie etwa 6-8 Wochen nach der Geburt. Finden Sie hier einen Rückbildungskurs bei einer Hebamme in Ihrer Stadt: www.hebammensuche.de
Wieso ist ein stabiler Beckenboden wichtig?
Es ist nicht nur für die Rückbildung nach einer Geburt von großem Vorteil, einen stabilen, kräftigen Beckenboden zu haben. Durch einen starken Beckenboden wird einem Absinken der Gebärmutter oder der Harnblase, wodurch gesundheitliche Beeinträchtigungen entstehen können, entgegen gewirkt.
Er trägt unsere inneren Organe und auch beim sexuellen Lustempfinden ist er beteiligt. Beckenbodengymnastik kann also auch außerhalb der Schwangerschaft und der Zeit nach der Geburt sinnvoll sein.
So kann der Beckenboden gestärkt/trainiert werden:
Beckenboden-Kurse:
In den meisten Städten bieten Sportvereine, Hebammenpraxen oder Physiotherapeuten Beckenboden-Kurse an. Viele Krankenkassen bezuschussen diese sogar. Für Frauen, die gerade ein Baby geboren haben, wird ein Rückbildungskurs in jedem Fall voll erstattet.
Training zu Hause:
Möchten Sie Ihren Beckenboden zu Hause hin und wieder trainieren, können Smartballs für Sie interessant sein: Dabei handelt es sich um zwei miteinander verbundene Kugeln, die vaginal eingeführt und durch die Muskeln gehalten werden. Sie haben in ihrem Inneren ebenfalls Kugeln, die durch Ihre Bewegungen ins Schwingen geraten und die Beckenbodenmuskulatur stimulieren.
Für manche Frauen sind zwei Kugeln zu viel des Guten, verwenden Sie dann einfach nur eine. Eher als längliche Konen sind runde Smartballs zu empfehlen. Gerade für Frauen, die frisch geboren haben, sind länglich geformte Trainingshilfen oft zu rutschig und zu schmal.
Haben Sie keine Sorge, sollten Sie nach einer Geburt Smartballs erst einmal schlecht oder nur kurz halten können. Besuchen Sie zunächst einen Rückbildungskurs und stärken Ihren Beckenboden. Die Smartballs bekämpfen nämlich nicht die Ursache eines schwachen Beckenbodens. Das tun nur gezielte Übungen.
Manchmal noch keine Kontrolle über die Blase? Kein Tabu! Ganz normal!
Woher kommt das eigentlich auf einmal? Nahe der Gebärmutter liegt die Harnblase. Für diese wird es in der Schwangerschaft ganz schön eng und erhöhter Druck lastet auf ihr. Man muss ständig auf die Toilette. Hormone wirken auf die Blase ein und machen gerade zum Ende der Schwangerschaft die Muskulatur weich und entspannt.
Vielen Schwangeren kann dann schon mal unabsichtlich ein Tröpfchen Urin verloren gehen. Vor allem beim Lachen, Husten oder Niesen. Störend ja, unangenehm auch, aber besorgniserregend nein.
Nach der Geburt ist in Ihrem Inneren und gerade in der Beckenregion einiges im Wandel. Sie könnten das Gefühl haben, die Blase macht noch, was sie will. Vielleicht entgleitet Ihnen auch hier manchmal die Kontrolle und sie verlieren etwas Urin.
Wann hört das wieder auf?
In aller Regel reguliert sich das nach einigen Wochen wieder. Von Inkontinenz spricht man erst, wenn über längere Zeit unwillkürlich – also ohne Kontrolle darüber – Harn abgeht und daraus eine Belastung für die Frau entsteht. Dann ist professionelle Hilfe bei Ihrem Frauenarzt in jedem Fall ratsam.
Sollte Sie Inkontinenz betreffen, brauchen Sie sich natürlich nicht dafür schämen, auch wenn Sie es am Liebsten keinem erzählen würden. Hygieneartikel wie Tena Lady Einlagen für die Unterwäsche können Ihnen helfen.
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