Placenta praevia: Fehllage des Mutterkuchens

Placenta praevia: Fehllage des Mutterkuchens

Eine tiefer liegende Plazenta, die so genannte Placenta praevia, erschwert eine natürliche Geburt. Es gibt vier verschiedene Arten von Plazenta, die den Muttermund entweder gar nicht oder vollständig bedecken. Obwohl es Faktoren gibt, die das Risiko erhöhen, ist eine frühzeitige Erkennung wichtig, da die Plazenta ihre Lage noch verändern kann.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

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Die Position des Mutterkuchens entscheidet darüber, ob eine spontane Geburt möglich ist – Eine Fehllage der Plazenta kommt gar nicht so selten vor: Die Placenta praevia tritt etwa bei einer von 200 Schwangerschaften auf und macht häufig einen Kaiserschnitt notwendig. Erfahren Sie hier, wie eine Placenta praevia entsteht, wie Sie sie bemerken, welche Risikofaktoren eine Fehllage begünstigen und welche Auswirkungen sie auf die Geburt hat.


Was ist eine Placenta praevia?

Als eine Placenta praevia wird eine Fehllage des Mutterkuchens in der Gebärmutter bezeichnet. Statt wie üblich oben oder seitlich an der Gebärmutter zu haften, befindet sich die Plazenta im unteren Teil und verdeckt den Muttermund teilweise oder komplett. Eine spontane Geburt ist nicht möglich, da der Geburtskanal blockiert ist. Die Folge: Das Baby muss mit einem Kaiserschnitt entbunden werden.

Placenta praevia

Die Ursache für eine Placenta praevia: Die befruchtete Eizelle ist zu weit nach unten gewandert und hat sich an der „falschen“ Stelle eingenistet. Es gibt mehrere Risikofaktoren, die eine Placenta praevia begünstigen. Dazu gehören beispielsweise Spätgebärende ab 35 Jahren, frühere Operationen an der Gebärmutter, Kaiserschnitte, eine schnelle Schwangerschaftsfolge, Mehrlingsschwangerschaften und Ausschabungen nach einer Fehlgeburt. Außerdem steht Rauchen im Verdacht eine Fehllage der Plazenta zu begünstigen. Mit jeder weiteren Schwangerschaft beträgt das Risiko einer erneuten Placenta praevia rund 4 bis 8 Prozent.

Wenn Ihr Arzt in der ersten Hälfte Ihrer Schwangerschaft eine Fehllage der Plazenta feststellen sollte, ist das allerdings noch kein Grund zur Sorge: Von einer Placenta praevia wird erst nach der 24. Schwangerschaftswoche gesprochen, da die Plazenta vorher noch nach oben, weg vom Muttermund, wandern kann. Treten bei Ihnen allerdings Blutungen auf, sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen oder ins Krankenhaus fahren.

Die vier Formen einer Placenta praevia

Abhängig von der Lage der Plazenta werden vier verschiedene Formen der Placenta praevia unterschieden. Die Position des Mutterkuchens ist dabei für den Ablauf der Geburt entscheidend: Ist eine spontane Geburt möglich oder muss mit einem Kaiserschnitt entbunden werden?

  • Tiefliegende Plazenta: Die Plazenta liegt im unteren Bereich der Gebärmutter, berührt den Muttermund aber nicht. Eine spontane Geburt ist prinzipiell möglich.
  • Placenta praevia marginalis: Die Plazenta befindet sich nah am Muttermund, verdeckt ihn aber nicht. Eine spontane Geburt ist möglich.
  • Placenta praevia partialis: Die Plazenta verdeckt den Muttermund zum Teil. Ein Kaiserschnitt ist notwendig.
  • Placenta praevia totalis: Die Plazenta verdeckt den Muttermund komplett. Ein Kaiserschnitt ist notwendig.

Symptome: So macht sich eine Fehllage der Plazenta bemerkbar

Erste Anzeichen für eine Placenta preavia sind häufig Blutungen im letzten Drittel der Schwangerschaft, die durchgehend auftreten oder immer mal wieder kommen. Sie spüren keine Schmerzen und der Bauch fühlt sich weich an. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie von der Fehllage des Mutterkuchens gar nichts bemerken.

Spätestens bei der Vorsorgeuntersuchung in der 28. Schwangerschaftswoche wird der Arzt feststellen, ob eine Fehllage der Plazenta vorliegt. Es ist dann noch ausreichend Zeit vorhanden, den genauen Ablauf der Geburt zu planen, ohne das Kind zu gefährden.

Wird eine Fehllage der Plazenta bei einer Schwangeren allerdings nicht erkannt, kann es in seltenen Fällen zu einer Plazentaablösung kommen, die mitunter lebensgefährlich für Mutter und Kind ist.

Das Vorgehen bei einer Placenta praevia

Wenn bei Ihnen eine Fehllage des Mutterkuchens festgestellt wurde, ist das noch kein Grund zur Sorge: Ihr Baby wird über die Plazenta trotzdem weiterhin gut versorgt. Wenn im letzten Drittel der Schwangerschaft keine Blutungen aufgetreten sind, wird der behandelnde Arzt Ihnen in der Regel zu viel Ruhe, keinem Stress und keinen körperlichen Anstrengungen raten. Auch auf Geschlechtsverkehr sollten Sie bei einer Fehllage der Plazenta lieber verzichten.

Treten Blutungen auf, werden Schwangere zur Kontrolle stationär im Krankenhaus aufgenommen. Halten die Blutungen trotz Bettruhe an, wird abhängig von der Schwangerschaftswoche und der Lungenreife des Ungeborenen entschieden, ob es mit einem Not-Kaiserschnitt geholt werden muss.

© Jenny Sturm – Fotolia.com

Fazit

  • Placenta praevia ist eine Fehllage der Plazenta
  • Die Medizin unterscheidet zwischen vier Formen, abhängig von der Lage der Plazenta
  • Kaiserschnitt ist notwendig, wenn der Muttermund teilweise oder komplett von der Plazenta verdeckt wird
  • Risikofaktoren: Hohes Alter der Mutter, Mehrlingsschwangerschaften, Ausschabungen, Rauchen
  • Symptome: Schmerzlose Blutungen im letzten Schwangerschaftsdrittel
  • Bei Blutungen ist eine Überwachung im Krankenhaus notwendig
Tipp von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Gehen Sie bei Beschwerden lieber früher ins Krankenhaus.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

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Die Position des Mutterkuchens entscheidet darüber, ob eine spontane Geburt möglich ist – Eine Fehllage der Plazenta kommt gar nicht so selten vor: Die Placenta praevia tritt etwa bei einer von 200 Schwangerschaften auf und macht häufig einen Kaiserschnitt notwendig. Erfahren Sie hier, wie eine Placenta praevia entsteht, wie Sie sie bemerken, welche Risikofaktoren eine Fehllage begünstigen und welche Auswirkungen sie auf die Geburt hat.


Was ist eine Placenta praevia?

Als eine Placenta praevia wird eine Fehllage des Mutterkuchens in der Gebärmutter bezeichnet. Statt wie üblich oben oder seitlich an der Gebärmutter zu haften, befindet sich die Plazenta im unteren Teil und verdeckt den Muttermund teilweise oder komplett. Eine spontane Geburt ist nicht möglich, da der Geburtskanal blockiert ist. Die Folge: Das Baby muss mit einem Kaiserschnitt entbunden werden.

Placenta praevia

Die Ursache für eine Placenta praevia: Die befruchtete Eizelle ist zu weit nach unten gewandert und hat sich an der „falschen“ Stelle eingenistet. Es gibt mehrere Risikofaktoren, die eine Placenta praevia begünstigen. Dazu gehören beispielsweise Spätgebärende ab 35 Jahren, frühere Operationen an der Gebärmutter, Kaiserschnitte, eine schnelle Schwangerschaftsfolge, Mehrlingsschwangerschaften und Ausschabungen nach einer Fehlgeburt. Außerdem steht Rauchen im Verdacht eine Fehllage der Plazenta zu begünstigen. Mit jeder weiteren Schwangerschaft beträgt das Risiko einer erneuten Placenta praevia rund 4 bis 8 Prozent.

Wenn Ihr Arzt in der ersten Hälfte Ihrer Schwangerschaft eine Fehllage der Plazenta feststellen sollte, ist das allerdings noch kein Grund zur Sorge: Von einer Placenta praevia wird erst nach der 24. Schwangerschaftswoche gesprochen, da die Plazenta vorher noch nach oben, weg vom Muttermund, wandern kann. Treten bei Ihnen allerdings Blutungen auf, sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen oder ins Krankenhaus fahren.

Die vier Formen einer Placenta praevia

Abhängig von der Lage der Plazenta werden vier verschiedene Formen der Placenta praevia unterschieden. Die Position des Mutterkuchens ist dabei für den Ablauf der Geburt entscheidend: Ist eine spontane Geburt möglich oder muss mit einem Kaiserschnitt entbunden werden?

  • Tiefliegende Plazenta: Die Plazenta liegt im unteren Bereich der Gebärmutter, berührt den Muttermund aber nicht. Eine spontane Geburt ist prinzipiell möglich.
  • Placenta praevia marginalis: Die Plazenta befindet sich nah am Muttermund, verdeckt ihn aber nicht. Eine spontane Geburt ist möglich.
  • Placenta praevia partialis: Die Plazenta verdeckt den Muttermund zum Teil. Ein Kaiserschnitt ist notwendig.
  • Placenta praevia totalis: Die Plazenta verdeckt den Muttermund komplett. Ein Kaiserschnitt ist notwendig.

Symptome: So macht sich eine Fehllage der Plazenta bemerkbar

Erste Anzeichen für eine Placenta preavia sind häufig Blutungen im letzten Drittel der Schwangerschaft, die durchgehend auftreten oder immer mal wieder kommen. Sie spüren keine Schmerzen und der Bauch fühlt sich weich an. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie von der Fehllage des Mutterkuchens gar nichts bemerken.

Spätestens bei der Vorsorgeuntersuchung in der 28. Schwangerschaftswoche wird der Arzt feststellen, ob eine Fehllage der Plazenta vorliegt. Es ist dann noch ausreichend Zeit vorhanden, den genauen Ablauf der Geburt zu planen, ohne das Kind zu gefährden.

Wird eine Fehllage der Plazenta bei einer Schwangeren allerdings nicht erkannt, kann es in seltenen Fällen zu einer Plazentaablösung kommen, die mitunter lebensgefährlich für Mutter und Kind ist.

Das Vorgehen bei einer Placenta praevia

Wenn bei Ihnen eine Fehllage des Mutterkuchens festgestellt wurde, ist das noch kein Grund zur Sorge: Ihr Baby wird über die Plazenta trotzdem weiterhin gut versorgt. Wenn im letzten Drittel der Schwangerschaft keine Blutungen aufgetreten sind, wird der behandelnde Arzt Ihnen in der Regel zu viel Ruhe, keinem Stress und keinen körperlichen Anstrengungen raten. Auch auf Geschlechtsverkehr sollten Sie bei einer Fehllage der Plazenta lieber verzichten.

Treten Blutungen auf, werden Schwangere zur Kontrolle stationär im Krankenhaus aufgenommen. Halten die Blutungen trotz Bettruhe an, wird abhängig von der Schwangerschaftswoche und der Lungenreife des Ungeborenen entschieden, ob es mit einem Not-Kaiserschnitt geholt werden muss.

© Jenny Sturm – Fotolia.com

Fazit

  • Placenta praevia ist eine Fehllage der Plazenta
  • Die Medizin unterscheidet zwischen vier Formen, abhängig von der Lage der Plazenta
  • Kaiserschnitt ist notwendig, wenn der Muttermund teilweise oder komplett von der Plazenta verdeckt wird
  • Risikofaktoren: Hohes Alter der Mutter, Mehrlingsschwangerschaften, Ausschabungen, Rauchen
  • Symptome: Schmerzlose Blutungen im letzten Schwangerschaftsdrittel
  • Bei Blutungen ist eine Überwachung im Krankenhaus notwendig
Tipp von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Gehen Sie bei Beschwerden lieber früher ins Krankenhaus.
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