Babyentwicklung: Vor- und Rückwärtskrabbeln – Krabbeln ist einer der wichtigsten Meilensteine für Babys, wenn es darum geht mobil zu werden. Wie dieser sich genau vollzieht und aussieht ist von Baby zu Baby vollkommen unterschiedlich.
Der lange Weg zum Krabbeln
Bereits im Mutterleib beginnt das Ungeborene sich gezielt zu bewegen und seine Muskeln zu trainieren. Sobald ein Baby auf der Welt ist, gibt die Spannung der Muskeln (Muskeltonus) Auskunft darüber, ob eventuelle Störungen der Motorik vorliegen. So ist es auffällig wenn ein Baby sehr schlaff und schwach oder sehr angespannt wirkt in seinen Bewegungen.
Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Geburt bereitet sich dein Baby dann auf das spätere Krabbeln vor, indem es versucht, den Kopf selbstständig zu heben und zu halten. Um sich auf den Händen und Knien vorwärts bewegen zu können, benötigen Babys eine entsprechend starke Nacken- und Rückenmuskulatur.
Ab dem 6. Monat beginnt das Robben
Nachdem ein Baby mit etwa fünf Monaten gelernt hat, sich gezielt vom Bauch auf den Rücken und umgekehrt zu drehen, entdeckt es oftmals das Sitzen. Aus der Sitzposition heraus liegt das Robben etwa ab dem sechsten Monat sehr nah. Beim Robben benutzt das Baby Beine und Arme um sich vorwärts zu bewegen, hebt aber den Bauch dabei noch nicht an.
Vom Robben geht es dann meist in den Vierfüßlerstand, der eine wichtige Voraussetzung für das Krabbeln ist. Hier verbringen Babys oft noch ein wenig Zeit mit dem Hin-und Herwippen, bevor sie sich dann tatsächlich krabbelnd in Bewegung setzen.
Im Durchschnitt erlernen Babys das Krabbeln zwischen dem 6. und 10. Lebensmonat.
Tipp: Lege dein Baby in den ersten sechs Lebensmonaten seltener in eine Wiege oder in einen Babysitz und öfter auf eine Krabbeldecke. Nur wenn dein Baby sich frei bewegen und abstützen kann, kann es seine Muskeln stärken und die motorische Entwicklung dadurch ankurbeln.
Krabbeln erfordert hohe Koordination beim Baby
Die größte Schwierigkeit besteht beim Krabbeln darin, die Balance auf Knien und Händen zu halten. Dies erfordert ein hohes Maß an Koordination und auch Muskelkraft in Armen und Beinen. Eine besondere Meisterleistung stellt für Babys das Überkreuzkrabbeln dar, bei dem der Arm der einen Seite parallel mit dem Bein der anderen Körperseite nach vorn oder zurück bewegt wird. Dieses optimale Zusammenarbeiten beider Gehirn- und Körperhälften wird auch als bilaterale Integration bezeichnet.
Mit etwa 12 Monaten sind viele Babys wahre Könner, wenn es darum geht davon zu krabbeln. Sie sind teilweise so schnell, dass ein Erwachsener schon im Laufschritt hinter her gehen muss, um vielleicht den einen oder anderen kleinen Unfall zu verhindern.
Mit dem Krabbeln folgt zwischen dem siebten und 13. Monat auch ein wichtiger Zwischenschritt zum Laufen. Dein Baby lernt sich an Möbelstücken oder deinem Bein hochzuziehen. Dies ist die perfekte Übung um zuerst das Stehen und später die ersten Schritte erfolgreich zu erproben.
So kannst du dein Baby unterstützen und fördern
Spielzeug platzieren
Du möchtest deinem Baby beim Kabbeln lernen helfen und es fördern? Positioniere dafür seine Lieblingsspielzeuge in Sicht-, aber nicht in Reichweite. Dies wird das Interesse deines Babys wecken und es zum Krabbeln motivieren.
Wenn dein Kleines sich gezwungen sieht, sich irgendwie zu einem interessanten Spielzeug bewegen zu müssen, wird es Verschiedenes ausprobieren. Vielleicht wird es auch frustriert sein und weinen. Falls das der Fall ist, warte ruhig kurze Zeit ab, ob es vielleicht doch noch den Gedanken fasst, sich von seiner Lage selbst wegbewegen zu wollen. Wenn nicht, tröste es und versuche es immer wieder aufs Neue.
Du kannst auch einen bunten Ball vor deinem Baby herrollen, so dass es sich immer weiter fortbewegen muss, wenn es diesen haben will.
Was du sonst noch unternehmen kannst
Begibt sich dein Kind schon selbst in den Vierfüßlerstand, bewegt sich aber nicht vorwärts? Umfasse es mit beiden Händen am Becken und schaukle es sanft vor und zurück. So bekommt es schon einmal ein Gefühl für die für das Krabbeln nötige Gewichtsverlagerung.
Sobald dein Baby entdeckt hat, wie es sich vorwärts bewegen und vielleicht sogar schon krabbeln kann, können unterschiedliche Untergründe und Geschicklichkeitsparcours (Kissen, Tunnel usw.) für viel Spaß und Übung sorgen.
Wohnung kindersicher gestalten
Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du deine Wohnung unbedingt baby- bzw. kindersicher gestalten solltest. Türklemm-, Kanten- und Eckschutz sowie Steckdosensicherungen können Unfällen und Verletzungen wirkungsvoll vorbeugen.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.