Stillen mit Piercing oder Brustimplantaten » Was beachten?

Stillen mit Piercing oder Brustimplantaten » Was beachten?

Für Frauen mit Brustpiercings ist es wichtig, sich vor der Schwangerschaft zu vergewissern, dass keine Infektionsgefahr besteht und dass das Piercing während der Schwangerschaft und Stillzeit entfernt wird. Bei Brustimplantaten ist das Stillen in der Regel möglich, es kann jedoch zu Einschränkungen hinsichtlich der Milchmenge und des Wohlbefindens kommen.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

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Was gilt es zu beachten?  – Die Themen „Stillen mit Piercings“ oder „Stillen mit Brustimplantaten“ werfen bei vielen Frauen Fragen auf. Ist es überhaupt möglich, so ein Kind zu stillen? Kann das Baby dadurch Schaden nehmen? Gibt es Dinge, die dabei beachtet werden müssen?


Stillen mit Piercing – schon bei der Entscheidung für den Schmuck ein Thema

Brust-Piercings erfreuen sich bei jungen Frauen seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit – bei der Entscheidung für den Busenschmuck spielen Gedanken an eine spätere Schwangerschaft oder das Stillen normalerweise natürlich keine Rolle. Trotzdem sollten Frauen, die in absehbarer Zeit schwanger werden möchten, im Hinblick auf das Piercing einiges beachten.

Experten raten, mit dem Schwangerwerden so lange zu warten, bis der Stichkanal komplett verheilt ist. Mit einigen Wochen ist es dabei nicht getan – bis zur vollständigen Heilung kann es 12 bis 18 Monate dauern. Vorher kann das Stillen mit Piercing den Heilungsprozess verzögern und erhöht die Infektionsgefahr.

Während der Schwangerschaft sollte natürlich kein Piercing mehr vorgenommen werden. Bei den meisten Frauen werden Brüste und Brustwarzen schon in den ersten Wochen ihrer Schwangerschaft deutlich empfindlicher als vorher – oft empfinden sie das Tragen des Piercings dann als wenig angenehm und entfernen die Schmuckstücke lieber. Das Zuwachsen des Stichkanals lässt sich durch das tägliche Verwenden eines Dehnungsstabs verhindern. Statt des Schmucks kann während Schwangerschaft und Stillzeit auch ein flexibler Kunststoff-Retainer getragen werden.

Frauen, die ihr Piercing auch während der Schwangerschaft tragen sollten, sollten eventuell seine Größe etwas anpassen und vor allem darauf achten, dass es mit einem ausreichend weiten Ring versehen ist – ein zu kleines Modell kann Druckstellen, Reizungen und Entzündungen der Brustwarze zur Folge haben.

Während der Geburt sowie beim Stillen darf ein Piercing auf keinen Fall in der Brust verbleiben. Beim Stillen mit Piercing besteht sonst die Gefahr, dass das Kind den Schmuck verschluckt, es zu Verletzungen in seinem Mundraum oder zur Übertragung von Bakterien kommt. Babys sind außerdem häufig irritiert durch den Fremdkörper im Mund, was die Stillbeziehung negativ beeinflussen und Saugprobleme fördern kann.

Mögliche Stillschwierigkeiten durch ein Piercing

Schwierigkeiten beim Stillen müssen sich aus einem Piercing nicht zwangsläufig ergeben. Bei einigen Frauen tritt während des Stillens Muttermilch aus dem Stichkanal – bei sehr starkem Milchfluss haben manche Babys hiermit Probleme. Zum Teil treten in der gepiercten Brustwarze beim Stillen Schmerzen auf, die jedoch auf keinen Fall unerträglich werden.

Problematischer ist, wenn durch das Piercing Nerven verletzt wurden und hierdurch die Sensibilität der Brustwarze reduziert ist – im ungünstigsten Fall kann dies den durch das Saugen des Babys ausgelösten Milchspendereflex behindern.

Durch Infektionen oder das mehrfache Durchstechen des Piercing-Kanals kann sich Narbengewebe bilden, das die Milchausführungsgänge blockiert und zu einem Milchstau oder einer Brustentzündungen führen kann. Auf jeden Fall sollten Piercing-Trägerinnen ihre Geburtshelfer und die Wochenbetthebamme über das Piercing informieren und die Gewichtszunahme des Babys besonders aufmerksam kontrollieren.

Stillen mit Brustimplantaten – meist ohne Einschränkungen möglich

Auch durch Brustimplantate wird das Stillen nicht ausgeschlossen. Frauen, die sich aus ästhetischen Gründen Brustimplantate wünschen, sollten sich allerdings darüber im Klaren sein, dass sich die Brüste während Schwangerschaft und Stillzeit auf jeden Fall verändern werden. Durch die Wirkung der Schwangerschaftshormone wird Fettgewebe abgebaut, das Drüsengewebe der Brust nimmt dagegen zu.

Nach dem Abstillen ist daher auch die Form von implantierten Brüsten nicht mehr dieselbe wie zuvor. Bei bestehendem Kinderwunsch kann es aus diesem Grund sinnvoll sein, mit einer reinen Schönheitsoperation zu warten, bis die Familienplanung abgeschlossen ist.

Für das Stillen mit Brustimplantaten ist wichtig, dass das Neugeborene in seinen ersten Lebenstagen sehr regelmäßig angelegt wird. Wenn die Brüste zu selten entleert werden, kann es während des initialen Milcheinschusses sonst zu verstärkten Schwellungen und Schmerzen kommen. Implantate schränken naturgemäß den „Speicherplatz“ in den Brüsten ein, so dass schneller Spannungs- und Druckgefühle entstehen können. Möglicherweise haben Mütter mit Brustimplantaten daher den Wunsch, ihr Baby zur Entlastung häufiger anzulegen.

Brustimplantate finden manchmal auch Verwendung, weil die Brust nicht über genügend eigenes Drüsengewebe verfügt. Dafür kann es verschiedene Gründe geben: Bei einigen Frauen ist der Busen von Natur aus nur gering entwickelt, bei anderen resultieren aus Verletzungen in der Pubertät Deformationen oder Wachstumsstörungen der Brüste. Auch Schwangerschaften und Stillzeiten können zur Abnahme des Drüsengewebes und einer optisch ungünstigen Verkleinerung des Busens führen. Die Betroffenen leiden oft stark darunter – zum Teil geben ihnen Implantate ihr Selbstwertgefühl als Frau zurück.

Der Mangel an Drüsengewebe kann beim Stillen mit Brustimplantaten jedoch dazu führen, dass die Milchmenge für die Versorgung des Babys nicht ausreicht. Auch hier gilt, dass das Personal der Geburtsklinik und die Nachsorgehebamme die Problematik kennen sollten und die Gewichtsentwicklung des Babys besonders gut beobachtet werden muss.

Fazit

  • Das Stillen mit Piercing oder mit Brustimplantaten ist meist problemlos möglich.
  • Brust-Piercings sollten mindestens 12 bis 18 Monate vor dem Beginn einer Schwangerschaft gestochen werden, damit der Stichkanal zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit verheilt ist. Beim Stillen muss das Piercing entfernt werden, um das Verschlucken des Schmucks, Verletzungen und Infektionen zu vermeiden.
  • Beim Stillen mit Brustimplantaten ist anfangs ein sehr regelmäßiges Anlegen des Babys wichtig. Da durch die Implantate der „Speicherplatz“ in den Brüsten schrumpft, können sich schneller Spannungs- und Druckgefühle zeigen.
  • Beim Stillen mit Piercing oder Brustimplantaten sollte eine besonders sorgfältige Beobachtung der Gewichtsentwicklung des Babys erfolgen, da die Eingriffe in seltenen Fällen zu einer Reduktion der Milchmenge führen können.
Tipps von Hebammentipps von Ina Ilmer
  • Bei vorzeitigen Wehen empfehle ich das Brustwarzen Piercing zu entfernen, da die Reibung durch das Piercing Wehen erzeugen kann.
  • Bei Brustvergrößerungen kommt es viel seltener zu Stillproblemen als bei Brustverkleinerungen. Dennoch ist es wichtig, sich davor mit der Nachsorgehebamme zu besprechen und auf häufiges Anlegen gerade in den ersten Tagen zu achten, damit der sogenannte „Milcheinschuss“ nicht zu stark ausfällt. Spezielle Laktationsberaterinnen sind mit der Problematik bekannt und können zusätzlich zur Hebamme eine gute Ansprechpartnerin sein.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

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Stillen mit Piercing – schon bei der Entscheidung für den Schmuck ein Thema

Brust-Piercings erfreuen sich bei jungen Frauen seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit – bei der Entscheidung für den Busenschmuck spielen Gedanken an eine spätere Schwangerschaft oder das Stillen normalerweise natürlich keine Rolle. Trotzdem sollten Frauen, die in absehbarer Zeit schwanger werden möchten, im Hinblick auf das Piercing einiges beachten.

Experten raten, mit dem Schwangerwerden so lange zu warten, bis der Stichkanal komplett verheilt ist. Mit einigen Wochen ist es dabei nicht getan – bis zur vollständigen Heilung kann es 12 bis 18 Monate dauern. Vorher kann das Stillen mit Piercing den Heilungsprozess verzögern und erhöht die Infektionsgefahr.

Während der Schwangerschaft sollte natürlich kein Piercing mehr vorgenommen werden. Bei den meisten Frauen werden Brüste und Brustwarzen schon in den ersten Wochen ihrer Schwangerschaft deutlich empfindlicher als vorher – oft empfinden sie das Tragen des Piercings dann als wenig angenehm und entfernen die Schmuckstücke lieber. Das Zuwachsen des Stichkanals lässt sich durch das tägliche Verwenden eines Dehnungsstabs verhindern. Statt des Schmucks kann während Schwangerschaft und Stillzeit auch ein flexibler Kunststoff-Retainer getragen werden.

Frauen, die ihr Piercing auch während der Schwangerschaft tragen sollten, sollten eventuell seine Größe etwas anpassen und vor allem darauf achten, dass es mit einem ausreichend weiten Ring versehen ist – ein zu kleines Modell kann Druckstellen, Reizungen und Entzündungen der Brustwarze zur Folge haben.

Während der Geburt sowie beim Stillen darf ein Piercing auf keinen Fall in der Brust verbleiben. Beim Stillen mit Piercing besteht sonst die Gefahr, dass das Kind den Schmuck verschluckt, es zu Verletzungen in seinem Mundraum oder zur Übertragung von Bakterien kommt. Babys sind außerdem häufig irritiert durch den Fremdkörper im Mund, was die Stillbeziehung negativ beeinflussen und Saugprobleme fördern kann.

Mögliche Stillschwierigkeiten durch ein Piercing

Schwierigkeiten beim Stillen müssen sich aus einem Piercing nicht zwangsläufig ergeben. Bei einigen Frauen tritt während des Stillens Muttermilch aus dem Stichkanal – bei sehr starkem Milchfluss haben manche Babys hiermit Probleme. Zum Teil treten in der gepiercten Brustwarze beim Stillen Schmerzen auf, die jedoch auf keinen Fall unerträglich werden.

Problematischer ist, wenn durch das Piercing Nerven verletzt wurden und hierdurch die Sensibilität der Brustwarze reduziert ist – im ungünstigsten Fall kann dies den durch das Saugen des Babys ausgelösten Milchspendereflex behindern.

Durch Infektionen oder das mehrfache Durchstechen des Piercing-Kanals kann sich Narbengewebe bilden, das die Milchausführungsgänge blockiert und zu einem Milchstau oder einer Brustentzündungen führen kann. Auf jeden Fall sollten Piercing-Trägerinnen ihre Geburtshelfer und die Wochenbetthebamme über das Piercing informieren und die Gewichtszunahme des Babys besonders aufmerksam kontrollieren.

Stillen mit Brustimplantaten – meist ohne Einschränkungen möglich

Auch durch Brustimplantate wird das Stillen nicht ausgeschlossen. Frauen, die sich aus ästhetischen Gründen Brustimplantate wünschen, sollten sich allerdings darüber im Klaren sein, dass sich die Brüste während Schwangerschaft und Stillzeit auf jeden Fall verändern werden. Durch die Wirkung der Schwangerschaftshormone wird Fettgewebe abgebaut, das Drüsengewebe der Brust nimmt dagegen zu.

Nach dem Abstillen ist daher auch die Form von implantierten Brüsten nicht mehr dieselbe wie zuvor. Bei bestehendem Kinderwunsch kann es aus diesem Grund sinnvoll sein, mit einer reinen Schönheitsoperation zu warten, bis die Familienplanung abgeschlossen ist.

Für das Stillen mit Brustimplantaten ist wichtig, dass das Neugeborene in seinen ersten Lebenstagen sehr regelmäßig angelegt wird. Wenn die Brüste zu selten entleert werden, kann es während des initialen Milcheinschusses sonst zu verstärkten Schwellungen und Schmerzen kommen. Implantate schränken naturgemäß den „Speicherplatz“ in den Brüsten ein, so dass schneller Spannungs- und Druckgefühle entstehen können. Möglicherweise haben Mütter mit Brustimplantaten daher den Wunsch, ihr Baby zur Entlastung häufiger anzulegen.

Brustimplantate finden manchmal auch Verwendung, weil die Brust nicht über genügend eigenes Drüsengewebe verfügt. Dafür kann es verschiedene Gründe geben: Bei einigen Frauen ist der Busen von Natur aus nur gering entwickelt, bei anderen resultieren aus Verletzungen in der Pubertät Deformationen oder Wachstumsstörungen der Brüste. Auch Schwangerschaften und Stillzeiten können zur Abnahme des Drüsengewebes und einer optisch ungünstigen Verkleinerung des Busens führen. Die Betroffenen leiden oft stark darunter – zum Teil geben ihnen Implantate ihr Selbstwertgefühl als Frau zurück.

Der Mangel an Drüsengewebe kann beim Stillen mit Brustimplantaten jedoch dazu führen, dass die Milchmenge für die Versorgung des Babys nicht ausreicht. Auch hier gilt, dass das Personal der Geburtsklinik und die Nachsorgehebamme die Problematik kennen sollten und die Gewichtsentwicklung des Babys besonders gut beobachtet werden muss.

Fazit

  • Das Stillen mit Piercing oder mit Brustimplantaten ist meist problemlos möglich.
  • Brust-Piercings sollten mindestens 12 bis 18 Monate vor dem Beginn einer Schwangerschaft gestochen werden, damit der Stichkanal zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit verheilt ist. Beim Stillen muss das Piercing entfernt werden, um das Verschlucken des Schmucks, Verletzungen und Infektionen zu vermeiden.
  • Beim Stillen mit Brustimplantaten ist anfangs ein sehr regelmäßiges Anlegen des Babys wichtig. Da durch die Implantate der „Speicherplatz“ in den Brüsten schrumpft, können sich schneller Spannungs- und Druckgefühle zeigen.
  • Beim Stillen mit Piercing oder Brustimplantaten sollte eine besonders sorgfältige Beobachtung der Gewichtsentwicklung des Babys erfolgen, da die Eingriffe in seltenen Fällen zu einer Reduktion der Milchmenge führen können.
Tipps von Hebammentipps von Ina Ilmer
  • Bei vorzeitigen Wehen empfehle ich das Brustwarzen Piercing zu entfernen, da die Reibung durch das Piercing Wehen erzeugen kann.
  • Bei Brustvergrößerungen kommt es viel seltener zu Stillproblemen als bei Brustverkleinerungen. Dennoch ist es wichtig, sich davor mit der Nachsorgehebamme zu besprechen und auf häufiges Anlegen gerade in den ersten Tagen zu achten, damit der sogenannte „Milcheinschuss“ nicht zu stark ausfällt. Spezielle Laktationsberaterinnen sind mit der Problematik bekannt und können zusätzlich zur Hebamme eine gute Ansprechpartnerin sein.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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