Nabelschnurnosoden sollen Kindern bei Verstopfung und Neurodermitis helfen – Außerdem können Eltern sich eine sogenannte Stamm-Lösung herstellen lassen, um auch noch Jahre nach der Geburt ihres Kindes auf dieses besondere homöopathische Arzneimittel zurückgreifen zu können.
Nosoden: Homöopathische Arzneimittel aus körpereigenen Stoffen
Bei den sogenannten Nosoden handelt es sich um homöopathische Arzneimittel, die aus körpereigenen Substanzen gewonnen werden. Speziell bei Muttermilchnosoden oder Nosoden, die aus Plazentagewebe, Fruchtblase, Nabelschnur oder Nabelschnurblut hergestellt werden, sollen die Selbstheilungskräfte von Neugeborenen, Kindern und Erwachsenen angeregt werden.
Abhängig von der jeweiligen Potenz und der Dosierung können diese homöopathischen Mittel bei Erkältungen, Unruhezuständen, Koliken, Hauterkrankungen, aber auch bei Stillproblemen angewendet werden. Aufgrund der gleichen genetischen Herkunft sollen auch Geschwisterkinder und Väter von der Heilkraft, die in den Nosoden steckt, profitieren. Wissenschaftlich nachgewiesen wurde dies bisher jedoch nicht.
In Deutschland haben sich einige Anbieter, das sind in der Regel Apotheken, auf die Herstellung dieser Nosoden spezialisiert. Nach dem homöopathischen Prinzip der Potenzierung werden die Nosoden in den gängigen D-Potenzen, aber auch den höheren C-Potenzen als Globuli, Tropfen und Salben hergestellt.
Außerdem können Eltern sich eine sogenannte Stamm-Lösung herstellen lassen, um auch noch Jahre nach der Geburt ihres Kindes auf dieses besondere homöopathische Arzneimittel zurückgreifen zu können.
Nosoden aus Muttermilch, Plazenta und anderen Stoffen
Muttermilch ist für Babys in den ersten Monaten das gesündeste Nahrungsmittel, das die Kleinen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Muttermilch kann aber noch mehr: Viele junge Mütter schwören bei wunden und entzündeten Brustwarzen auf einige Tropfen Muttermilch, die vorsichtig auf die Brustwarze gestrichen werden. Und mit etwas Milch aus Mamas Brust können auch kleine Schnupfnasen wieder frei atmen.
Aus Muttermilch können sogar homöopathische Globuli und Salben hergestellt werden, die bei verschiedenen Erkrankungen Mutter und Kind helfen sollen.
Nosoden können aber nicht nur aus Muttermilch, sondern auch aus anderen körpereigenen Stoffen wie zum Beispiel einem kleinen Stück der Plazenta, der Fruchtblase, der Nabelschnur sowie dem Nabelschnurblut hergestellt werden.
Seit etwa 10 Jahren werden mit wachsendem Interesse Nosoden aus Plazentagewebe hergestellt. Der Plazenta (Mutterkuchen) kommt seit Jahrhunderten eine besondere Bedeutung zu: Mit ihr wurde schon immer Kraft und Gesundheit verbunden oder sie wurde als eine Art „Seelenbruder“ des Kindes verehrt.
Und auch heute noch wird der Mutterkuchen von Eltern zum Beispiel unter einem Baum vergraben. Die Plazentanosoden können Kindern mit Atemwegs- und Hauterkrankungen, Koliken oder Erkältungen helfen. Bei Müttern werden sie vor allem zur Milchbildung und der Rückbildung der Gebärmutter eingesetzt.
Nabelschnurnosoden sollen Kindern zum Beispiel bei Verstopfung und Neurodermitis helfen.
Darüber hinaus wird die Herstellung von Nosoden aus Nabelschnurblut und dem Gewebe der Fruchtblase angeboten. Zu den Anwendungsgebieten liegen bisher aber noch keine ausreichenden Erfahrungsberichte vor.
Bei welchen Beschwerden helfen die Nosoden?
Muttermilchnosoden, aber auch Plazenta- oder Nabelschnurnosoden sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und bei verschiedenen Beschwerden helfen. Das und die Tatsache, das sie frei von Nebenwirkungen sind, macht die homöopathischen Arzneimittel für viele Eltern so interessant.
Die Globuli können das Immunsystem stärken oder bei Beschwerden wie Erkältungen, Koliken und Neurodermitis angewendet werden. Bei jungen Müttern können die Globuli die Rückbildung der Gebärmutter und den Milcheinschuss, fördern. Aber auch bei Migräne, Regelschmerzen oder Beschwerden in den Wechseljahren sollen die Gobuli Linderung verschaffen.
Die richtige Dosierung der Nosoden ist wie bei allen anderen homöopathischen Arneimitteln von verschiedenen Faktoren abhängig und lässt sich nicht verallgemeinern. Berücksichtigt werden neben der individuellen Ausprägung des Krankheitsbildes, die Potenz der Globuli.
Deshalb ist es immer sinnvoll mit einem Heilpraktiker, die Dosierung zu besprechen. Wie bei anderen Medikamenten gilt auch hier: Klingt die Erkrankung nach wenigen Tagen nicht ab oder verschlechtert sich der Zustand sogar, sollte unbedingt ein Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden.
Die Meinungen zu der Wirksamkeit der Nosoden aus Muttermilch, Plazenta oder der Nabelschnur gehen wie so oft bei der alternativen Medizin auseinander: Während einige Mütter auf die Globuli aus körpereigenen Substanzen schwören, halten andere die Kügelchen für Hokospokus.
Bisher wurde die Wirksamkeit der Nosoden nicht in Studien bestätigt. Viele Eltern sind aber aufgrund der positiven Erfahrungen mit diesen homöopathischen Arzneimitteln von der Wirksamkeit überzeugt.
Fazit
- Nosoden werden aus körpereigenen Stoffen hergestellt
- Herstellung aus Muttermilch, Plazenta, Nabelschnur- und Nabelschnurblut sowie Fruchtblase möglich
- Individuelles Arzneimittel für Mutter und Kind, Vater und Geschwister
- Nosoden aktivieren die Selbstheilungskräfte des Körpers
- Soll bei verschiedenen Krankheiten helfen
- Wirksamkeit wurde noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen
- Viele Eltern sind dennoch von den positiven Effekten überzeugt
- Vom Heilpraktiker oder naturheilkundlichem Arzt oder Hebamme beraten lassen
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.