10. Schwangerschaftsmonat » Mutter, Bauch & Baby im 10. Monat

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Schwangerschaftsmonat sind die werdenden Mütter emotional und körperlich stark auf die Geburt konzentriert, entwickeln einen „Nestbautrieb“ und lassen sich regelmäßig ärztlich untersuchen. Die Babys nehmen an Gewicht zu, entwickeln ihre Körperfunktionen weiter und bereiten sich auf die Geburt vor. Die Eltern sollten diese Zeit nutzen, um sich auszuruhen und vorzubereiten.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

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10. Schwangerschaftsmonat » Mutter, Bauch & Baby im 10. Monat

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Im 10. Schwangerschaftsmonat beginnt für die werdenden Eltern das „große Warten“. Am Ende dieses Monats liegt – nach Mondmonaten respektive den 40 Wochen einer Schwangerschaft berechnet – der voraussichtliche Geburtstermin.


Die Geburt steht unmittelbar bevor

An den errechneten Termin halten sich allerdings nur etwa fünf Prozent der Kinder. Die meisten Babys kommen im Verlauf von 14 Tagen vor oder nach dem „Stichtag“ auf die Welt.

Ab der 41. Schwangerschaftswoche gilt das Kind als „übertragen“ – gefährlich für das Baby ist dies in der Regel nicht. Im Verlauf dieser Woche wird der Geburtshelfer mit der Mutter jedoch eine aktive Einleitung der Geburt besprechen.

Der Alltag der Mutter – und auch des Vaters – dreht sich im 10. Monat vor allem um die nahende Geburt. Viele Frauen entwickeln jetzt einen regelrechten „Nestbautrieb“ und richten die Wohnung für den neuen Erdenbürger her.

Oft fühlen sie sich jetzt unruhig und seelisch angespannt. Neben Unsicherheit und Ängsten im Hinblick auf die Geburt wünschen sie sich jetzt auch immer stärker, ihr Baby endlich von Angesicht zu Angesicht zu sehen.

Die gynäkologische Untersuchung erfolgt zu Beginn des 10. Monats, an seinem Ende möchte der Arzt oder die betreuende Hebamme die Schwangere alle zwei Tage sehen.

Überblick zur Entwicklung des Babys im 10. SSM

Das Baby im 10. Schwangerschaftsmonat – letzte Vorbereitungen für das Leben in der Welt

Im 10. Monat „arbeitet“ das Baby weiter an seinem Längenwachstum sowie der Anlage von Energiereserven. Falls es tatsächlich erst zum errechneten Termin geboren wird, wird es im 10. Schwangerschaftsmonat nochmals rund 500 Gramm zunehmen und um weitere vier Zentimeter wachsen.

Zur Geburt selbst wird seine Körperlänge etwa 52 Zentimeter betragen, auf die Waage bringt es etwa 3.500 Gramm. Diese Werte können jedoch nur Durchschnittswerte sein. Neben zarten, schlanken Kindern mit einem Geburtsgewicht von knapp 3.000 Gramm gibt es auch kleine Schwergewichte, die mit einem Gewicht von etwa 4.000 Gramm geboren werden.

Die Fettschicht des Babys ist nicht nur als Energiespeicher, sondern auch für die Regulierung des Wärmehaushalts wichtig – die Zellen des sogenannten braunen Fettgewebes lagern einen großen Teil der aufgenommenen Energie nicht ein, sondern wandern sie direkt in Wärme um.

Zum Zeitpunkt der Geburt wird der Anteil des Körperfettes etwa 15 Prozent des Körpergewichts betragen. Außerdem speichert die Leber jetzt Stärke ab, die nach der Geburt in Traubenzucker (Glukose) umgewandelt und dem Baby helfen wird, seine ersten Lebenstage gut versorgt zu überstehen.

Das Gehirn und damit auch der Kopf des Kindes wachsen auch im 10. Schwangerschaftsmonat weiter. Die Lanugo-Behaarung fällt jetzt – möglicherweise bis auf wenige Reste – aus. Auch die Käseschmiere verschwindet jetzt zum großen Teil.

Beim Trinken des Fruchtwassers nimmt das Baby auch das Lanugo-Haar sowie die Käseschmiere auf und scheidet diese zusammen mit anderen in seinem Darm gelagerten Substanzen und Sekreten als das sogenannte Mekonium oder Kindspech aus. Vielen Kindern wächst im 10. Monat ein dicker Haarschopf, dessen Strähnen bis zu 2.5 Zentimeter lang ist.

Die Haarfarbe, mit der das Baby auf die Welt kommt, wird sich in seinen ersten Lebensjahren jedoch meist noch mehrfach ändern. Der Kopfumfang des Kindes beträgt zum Zeitpunkt der Geburt etwa 35 Zentimeter, durch die Eröffnungswehen wird sich der Muttermund allerdings nur auf eine Größe von 10 Zentimetern weiten.

Im 10. Schwangerschaftsmonat gehen an den Lungen des Babys noch einige letzte „Feinarbeiten“ vor sich. Sie beginnen jetzt damit, Kortison zu produzieren, das ihre Entfaltung beim ersten Atemzug des Babys unterstützt. Nach der Geburt dauert es meist einige Stunden, bis sich sein Atemrhythmus eingependelt hat.

Um die Mitte des Monats hat sich der Kopf der meisten Kinder fest in das kleine Becken seiner Mutter eingestellt. Bewegungsspielraum ist für das Baby jetzt kaum noch gegeben. Es liegt in der typischen Fötal-Stellung im Uterus. Die meisten Babys schlafen im 10. Schwangerschaftsmonat sehr viel.

Durch die Bewegungen der Mutter sowie die Senk- und Übungswehen werden sie dabei sanft massiert. Vor allem nachts wird die Schwangere die Streck- und Dehnungsübungen ihres Kindes trotzdem deutlich spüren. Zur Vorbereitung auf die Geburt schüttet der Organismus des Babys nun immer stärker Stresshormone aus.

Während des Geburtsprozesses selbst produziert er mehr Stresshormone als zu jedem späteren Zeitpunkt. Der Hormonschub sorgt dafür, dass das Neugeborene keine Unterstützung der Plazenta mehr benötigt, um seine Körperfunktionen in Gang zu setzen.

Bei den wöchentlichen Vorsorgeterminen wird der Arzt im 10. Monat unter anderem prüfen, ob die Plazenta die Versorgung des Babys noch in vollem Umfang übernimmt und ob dem Kind noch genügend Fruchtwasser zur Verfügung steht. Bei Auffälligkeiten wird er eine sehr engmaschige medizinische Überwachung oder auch die künstliche Einleitung der Geburt anordnen.

Viele Frauen – naturgemäß vor allem Frauen, die zum ersten Mal ein Kind erwarten – schwanken im 10. Schwangerschaftsmonat zwischen Angst vor der Geburt und Sehnsucht nach dem Baby. Vor allem Erstgebärende fragen sich, ob sie die Zeichen der nahenden Geburt auch richtig deuten werden und ob mit einem „Fehler“ Gefahren für ihr Kind verbunden sind.

Arzt und Hebamme werden ihnen bei solchen Ängsten auch schon lange im Vorfeld der Geburt zur Seite stehen. Zudem hat die Natur dafür gesorgt, dass eine Geburt nicht als abruptes, einmaliges Ereignis, sondern als ein Prozess vonstattengeht. Vor allem an seinem Anfang hat die Mutter noch genügend Zeit, um sich zu entspannen, sich etwas Gutes zu tun und sich auf die Geburt auch seelisch einzustimmen.

Wichtig für die Mutter ist, das Einsetzen echter Geburtswehen von den Übungswehen sowie von Vor-und Senkwehen zu unterscheiden. Testen kann sie es beispielsweise, indem sie ein Bad nimmt: handelt es sich um Übungs- oder Vorwehen, werden diese weniger und das warme Wasser wirkt entspannend.

Werden die Wehen allerdings schmerzhafter, handelt es sich bereits um Geburtswehen. Die Übungswehen (Braxton-Hicks-Kontraktionen) kennt sie bereits seit der Mitte ihrer Schwangerschaft, ihre Häufigkeit hat im letzten Trimester vermutlich deutlich zugenommen.

In den letzten Wochen sind außerdem Vor- und Senkwehen als letzte Vorbereitungen des Körpers für die Geburt hinzugekommen. Allen drei Wehen-Arten ist gemeinsam, dass sie nicht besonders schmerzhaft sind, nur in unregelmäßigen Intervallen kommen und allmählich schwächer werden. Zudem steigern sich bei ihnen die Schmerzen nicht.

Mit dem Einsetzen der Eröffnungswehen hat dagegen die Geburt begonnen. Die Gebärmutter zieht sich jetzt in regelmäßigen Abständen zusammen. Die Wehen kommen regelmäßig und in immer kürzeren Intervallen. Die Schmerzen dabei erinnern anfangs an starke Menstruationsbeschwerden, mit der Zunahme der Intensität und Häufigkeit der Wehen steigert sich auch das Schmerzempfinden.

Die meisten Geburtshelfer raten heute ausdrücklich dazu, nach dem Einsetzen der ersten Wehen noch so viel Zeit wie möglich zu Hause zu verbringen. Die Fahrt zur Klinik oder zum Geburtshaus wird erst nötig, wenn die Wehen etwa alle zehn bis 15 Minuten kommen und als sehr schmerzhaft und kräftig empfunden werden oder wenn – unabhängig von der Wehenintensität – der Blasensprung erfolgt ist.

Bis dahin sollte sich die Schwangere etwas Gutes tun. Aber auch ein leichter, aber energiereicher Imbiss ist jetzt wichtig. Frauen, die sich sehr unsicher und ängstlich fühlen, können ihre Hebamme darum bitten, sie in den letzten Stunden vor dem Eintritt der aktiven Phase der Geburt bereits zu Hause zu begleiten.

Ruhepause und Partner-Zeit vor dem „großen Tag“

Hausmittel und naturheilkundliche Verfahren können im 10. Monat die Vorbereitung auf die Geburt erleichtern. Erfahrene Hebammen empfehlen beispielsweise zur Kräftigung der Gebärmuttermuskulatur den regelmäßigen Genuss eines Tees aus dem „Roten Himbeerblatt“, der allerdings nicht ohne medizinische Begleitung angewendet werden.

Auch geburtsvorbereitende Akupunktur kann im 10. Schwangerschaftsmonat die Elastizität des Geburtskanales sowie das Öffnen des Muttermundes unterstützen.

Gut ist, wenn sich die Schwangere und ihr Partner im 10. Schwangerschaftsmonat noch eine Ruhepause gönnen und gemeinsame Zeit genießen können. Auch der „Nestbautrieb“, den viele Frauen jetzt verspüren, sollte Grenzen haben.

Die meisten praktischen Dinge können jetzt andere übernehmen – für die Mutter geht es nun vor allem darum, vor der Geburt noch einmal Kraft zu tanken und eine gute Balance zwischen Aktivitäten und Ruhezeiten zu finden.

Im 10. Monat sollten der Koffer für die Klinik sowie alle wichtigen Papiere (Personalausweis, Versicherungskarte, Geburts- und Heiratsurkunden der Eltern, Mutterpass) griffbereit sein.

Auch eine Babyausstattung sowie ein Autokindersitz für die Heimfahrt sind erforderlich – letzterer ist bereits für die allererste Autofahrt des Neugeborenen nötig. Privat und gesetzlich Versicherte müssen spätestens jetzt auch die Krankenversicherung des Babys regeln. Bei gesetzlich versicherten Müttern reicht dafür die Abgabe der Geburtsurkunde bei der Krankenkasse.

Fazit

  • Im 10. Monat geht die Schwangerschaft zu Ende, spätestens ab der Monatsmitte kann das Baby jederzeit geboren werden.
  • Bis zur Geburt setzen sich Längenwachstum und Gewichtszunahme des Kindes fort. Seine organische Entwicklung ist jetzt abgeschlossen. In der ersten Hälfte des 10. Schwangerschaftsmonats erfolgen an den Lungen noch einige „Feinarbeiten“.
  • Der Körper des Babys bereitet sich durch die Ausschüttung von Stresshormonen auf die Anstrengungen des Geburtsprozesses vor.
  • Die Mutter sehnt den Geburtstermin nun oft regelrecht herbei. Die verbleibende Zeit der Schwangerschaft sollte sie vor allem als Ruhephase nutzen.
  • Haus- und Naturheilmittel sowie Akupunktur können die körperliche Vorbereitung auf die Geburt wirksam unterstützen.
  • Tanke in den letzten Tagen vor der Geburt – möglichst zusammen mit deinem Partner – nochmal Kraft.
Tipps von Hebamme Ina Ilmer
  • Mache nochmal all die schönen Dinge, die zu zweit viel Freude machen und mit deinem Baby erstmal schwierig möglich sind. Genießt ein romantisches Abendessen, geht ins Thermalbad, schaut euch einen Film im Kino an. Genießt die Zweisamkeit!
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

Alle Beiträge des Experten

Unsere Ratgeber:

Im 10. Schwangerschaftsmonat beginnt für die werdenden Eltern das „große Warten“. Am Ende dieses Monats liegt – nach Mondmonaten respektive den 40 Wochen einer Schwangerschaft berechnet – der voraussichtliche Geburtstermin.


Die Geburt steht unmittelbar bevor

An den errechneten Termin halten sich allerdings nur etwa fünf Prozent der Kinder. Die meisten Babys kommen im Verlauf von 14 Tagen vor oder nach dem „Stichtag“ auf die Welt.

Ab der 41. Schwangerschaftswoche gilt das Kind als „übertragen“ – gefährlich für das Baby ist dies in der Regel nicht. Im Verlauf dieser Woche wird der Geburtshelfer mit der Mutter jedoch eine aktive Einleitung der Geburt besprechen.

Der Alltag der Mutter – und auch des Vaters – dreht sich im 10. Monat vor allem um die nahende Geburt. Viele Frauen entwickeln jetzt einen regelrechten „Nestbautrieb“ und richten die Wohnung für den neuen Erdenbürger her.

Oft fühlen sie sich jetzt unruhig und seelisch angespannt. Neben Unsicherheit und Ängsten im Hinblick auf die Geburt wünschen sie sich jetzt auch immer stärker, ihr Baby endlich von Angesicht zu Angesicht zu sehen.

Die gynäkologische Untersuchung erfolgt zu Beginn des 10. Monats, an seinem Ende möchte der Arzt oder die betreuende Hebamme die Schwangere alle zwei Tage sehen.

Überblick zur Entwicklung des Babys im 10. SSM

Das Baby im 10. Schwangerschaftsmonat – letzte Vorbereitungen für das Leben in der Welt

Im 10. Monat „arbeitet“ das Baby weiter an seinem Längenwachstum sowie der Anlage von Energiereserven. Falls es tatsächlich erst zum errechneten Termin geboren wird, wird es im 10. Schwangerschaftsmonat nochmals rund 500 Gramm zunehmen und um weitere vier Zentimeter wachsen.

Zur Geburt selbst wird seine Körperlänge etwa 52 Zentimeter betragen, auf die Waage bringt es etwa 3.500 Gramm. Diese Werte können jedoch nur Durchschnittswerte sein. Neben zarten, schlanken Kindern mit einem Geburtsgewicht von knapp 3.000 Gramm gibt es auch kleine Schwergewichte, die mit einem Gewicht von etwa 4.000 Gramm geboren werden.

Die Fettschicht des Babys ist nicht nur als Energiespeicher, sondern auch für die Regulierung des Wärmehaushalts wichtig – die Zellen des sogenannten braunen Fettgewebes lagern einen großen Teil der aufgenommenen Energie nicht ein, sondern wandern sie direkt in Wärme um.

Zum Zeitpunkt der Geburt wird der Anteil des Körperfettes etwa 15 Prozent des Körpergewichts betragen. Außerdem speichert die Leber jetzt Stärke ab, die nach der Geburt in Traubenzucker (Glukose) umgewandelt und dem Baby helfen wird, seine ersten Lebenstage gut versorgt zu überstehen.

Das Gehirn und damit auch der Kopf des Kindes wachsen auch im 10. Schwangerschaftsmonat weiter. Die Lanugo-Behaarung fällt jetzt – möglicherweise bis auf wenige Reste – aus. Auch die Käseschmiere verschwindet jetzt zum großen Teil.

Beim Trinken des Fruchtwassers nimmt das Baby auch das Lanugo-Haar sowie die Käseschmiere auf und scheidet diese zusammen mit anderen in seinem Darm gelagerten Substanzen und Sekreten als das sogenannte Mekonium oder Kindspech aus. Vielen Kindern wächst im 10. Monat ein dicker Haarschopf, dessen Strähnen bis zu 2.5 Zentimeter lang ist.

Die Haarfarbe, mit der das Baby auf die Welt kommt, wird sich in seinen ersten Lebensjahren jedoch meist noch mehrfach ändern. Der Kopfumfang des Kindes beträgt zum Zeitpunkt der Geburt etwa 35 Zentimeter, durch die Eröffnungswehen wird sich der Muttermund allerdings nur auf eine Größe von 10 Zentimetern weiten.

Im 10. Schwangerschaftsmonat gehen an den Lungen des Babys noch einige letzte „Feinarbeiten“ vor sich. Sie beginnen jetzt damit, Kortison zu produzieren, das ihre Entfaltung beim ersten Atemzug des Babys unterstützt. Nach der Geburt dauert es meist einige Stunden, bis sich sein Atemrhythmus eingependelt hat.

Um die Mitte des Monats hat sich der Kopf der meisten Kinder fest in das kleine Becken seiner Mutter eingestellt. Bewegungsspielraum ist für das Baby jetzt kaum noch gegeben. Es liegt in der typischen Fötal-Stellung im Uterus. Die meisten Babys schlafen im 10. Schwangerschaftsmonat sehr viel.

Durch die Bewegungen der Mutter sowie die Senk- und Übungswehen werden sie dabei sanft massiert. Vor allem nachts wird die Schwangere die Streck- und Dehnungsübungen ihres Kindes trotzdem deutlich spüren. Zur Vorbereitung auf die Geburt schüttet der Organismus des Babys nun immer stärker Stresshormone aus.

Während des Geburtsprozesses selbst produziert er mehr Stresshormone als zu jedem späteren Zeitpunkt. Der Hormonschub sorgt dafür, dass das Neugeborene keine Unterstützung der Plazenta mehr benötigt, um seine Körperfunktionen in Gang zu setzen.

Bei den wöchentlichen Vorsorgeterminen wird der Arzt im 10. Monat unter anderem prüfen, ob die Plazenta die Versorgung des Babys noch in vollem Umfang übernimmt und ob dem Kind noch genügend Fruchtwasser zur Verfügung steht. Bei Auffälligkeiten wird er eine sehr engmaschige medizinische Überwachung oder auch die künstliche Einleitung der Geburt anordnen.

Viele Frauen – naturgemäß vor allem Frauen, die zum ersten Mal ein Kind erwarten – schwanken im 10. Schwangerschaftsmonat zwischen Angst vor der Geburt und Sehnsucht nach dem Baby. Vor allem Erstgebärende fragen sich, ob sie die Zeichen der nahenden Geburt auch richtig deuten werden und ob mit einem „Fehler“ Gefahren für ihr Kind verbunden sind.

Arzt und Hebamme werden ihnen bei solchen Ängsten auch schon lange im Vorfeld der Geburt zur Seite stehen. Zudem hat die Natur dafür gesorgt, dass eine Geburt nicht als abruptes, einmaliges Ereignis, sondern als ein Prozess vonstattengeht. Vor allem an seinem Anfang hat die Mutter noch genügend Zeit, um sich zu entspannen, sich etwas Gutes zu tun und sich auf die Geburt auch seelisch einzustimmen.

Wichtig für die Mutter ist, das Einsetzen echter Geburtswehen von den Übungswehen sowie von Vor-und Senkwehen zu unterscheiden. Testen kann sie es beispielsweise, indem sie ein Bad nimmt: handelt es sich um Übungs- oder Vorwehen, werden diese weniger und das warme Wasser wirkt entspannend.

Werden die Wehen allerdings schmerzhafter, handelt es sich bereits um Geburtswehen. Die Übungswehen (Braxton-Hicks-Kontraktionen) kennt sie bereits seit der Mitte ihrer Schwangerschaft, ihre Häufigkeit hat im letzten Trimester vermutlich deutlich zugenommen.

In den letzten Wochen sind außerdem Vor- und Senkwehen als letzte Vorbereitungen des Körpers für die Geburt hinzugekommen. Allen drei Wehen-Arten ist gemeinsam, dass sie nicht besonders schmerzhaft sind, nur in unregelmäßigen Intervallen kommen und allmählich schwächer werden. Zudem steigern sich bei ihnen die Schmerzen nicht.

Mit dem Einsetzen der Eröffnungswehen hat dagegen die Geburt begonnen. Die Gebärmutter zieht sich jetzt in regelmäßigen Abständen zusammen. Die Wehen kommen regelmäßig und in immer kürzeren Intervallen. Die Schmerzen dabei erinnern anfangs an starke Menstruationsbeschwerden, mit der Zunahme der Intensität und Häufigkeit der Wehen steigert sich auch das Schmerzempfinden.

Die meisten Geburtshelfer raten heute ausdrücklich dazu, nach dem Einsetzen der ersten Wehen noch so viel Zeit wie möglich zu Hause zu verbringen. Die Fahrt zur Klinik oder zum Geburtshaus wird erst nötig, wenn die Wehen etwa alle zehn bis 15 Minuten kommen und als sehr schmerzhaft und kräftig empfunden werden oder wenn – unabhängig von der Wehenintensität – der Blasensprung erfolgt ist.

Bis dahin sollte sich die Schwangere etwas Gutes tun. Aber auch ein leichter, aber energiereicher Imbiss ist jetzt wichtig. Frauen, die sich sehr unsicher und ängstlich fühlen, können ihre Hebamme darum bitten, sie in den letzten Stunden vor dem Eintritt der aktiven Phase der Geburt bereits zu Hause zu begleiten.

Ruhepause und Partner-Zeit vor dem „großen Tag“

Hausmittel und naturheilkundliche Verfahren können im 10. Monat die Vorbereitung auf die Geburt erleichtern. Erfahrene Hebammen empfehlen beispielsweise zur Kräftigung der Gebärmuttermuskulatur den regelmäßigen Genuss eines Tees aus dem „Roten Himbeerblatt“, der allerdings nicht ohne medizinische Begleitung angewendet werden.

Auch geburtsvorbereitende Akupunktur kann im 10. Schwangerschaftsmonat die Elastizität des Geburtskanales sowie das Öffnen des Muttermundes unterstützen.

Gut ist, wenn sich die Schwangere und ihr Partner im 10. Schwangerschaftsmonat noch eine Ruhepause gönnen und gemeinsame Zeit genießen können. Auch der „Nestbautrieb“, den viele Frauen jetzt verspüren, sollte Grenzen haben.

Die meisten praktischen Dinge können jetzt andere übernehmen – für die Mutter geht es nun vor allem darum, vor der Geburt noch einmal Kraft zu tanken und eine gute Balance zwischen Aktivitäten und Ruhezeiten zu finden.

Im 10. Monat sollten der Koffer für die Klinik sowie alle wichtigen Papiere (Personalausweis, Versicherungskarte, Geburts- und Heiratsurkunden der Eltern, Mutterpass) griffbereit sein.

Auch eine Babyausstattung sowie ein Autokindersitz für die Heimfahrt sind erforderlich – letzterer ist bereits für die allererste Autofahrt des Neugeborenen nötig. Privat und gesetzlich Versicherte müssen spätestens jetzt auch die Krankenversicherung des Babys regeln. Bei gesetzlich versicherten Müttern reicht dafür die Abgabe der Geburtsurkunde bei der Krankenkasse.

Fazit

  • Im 10. Monat geht die Schwangerschaft zu Ende, spätestens ab der Monatsmitte kann das Baby jederzeit geboren werden.
  • Bis zur Geburt setzen sich Längenwachstum und Gewichtszunahme des Kindes fort. Seine organische Entwicklung ist jetzt abgeschlossen. In der ersten Hälfte des 10. Schwangerschaftsmonats erfolgen an den Lungen noch einige „Feinarbeiten“.
  • Der Körper des Babys bereitet sich durch die Ausschüttung von Stresshormonen auf die Anstrengungen des Geburtsprozesses vor.
  • Die Mutter sehnt den Geburtstermin nun oft regelrecht herbei. Die verbleibende Zeit der Schwangerschaft sollte sie vor allem als Ruhephase nutzen.
  • Haus- und Naturheilmittel sowie Akupunktur können die körperliche Vorbereitung auf die Geburt wirksam unterstützen.
  • Tanke in den letzten Tagen vor der Geburt – möglichst zusammen mit deinem Partner – nochmal Kraft.
Tipps von Hebamme Ina Ilmer
  • Mache nochmal all die schönen Dinge, die zu zweit viel Freude machen und mit deinem Baby erstmal schwierig möglich sind. Genießt ein romantisches Abendessen, geht ins Thermalbad, schaut euch einen Film im Kino an. Genießt die Zweisamkeit!
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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