Die ersten zarten Klopfzeichen aus dem Babybauch gehören zu den faszinierendsten Momenten einer Schwangerschaft. Im Laufe der Zeit werden die Kindsbewegungen regelmäßiger, die Stöße und Tritte stärker.
Ab wann sind Kindsbewegungen spürbar?
Der positive Schwangerschaftstest und der erste Ultraschall sind erste sichere Beweise für eine Schwangerschaft. Über Ultraschall kann der Arzt bereits ab der 7. bis 8. SSW erste Kindsbewegungen deutlich erkennen und den werdenden Eltern auf dem Monitor zeigen.
Obwohl der Fötus erst wenige Zentimeter groß ist, paddelt er schon eifrig im Fruchtwasser herum, rudert mit Armen und Beinen. Nun wartet natürlich jede schwangere Frau – und mit ihr auch der zukünftige Papa – voller Vorfreude auf die ersten merklichen Kindsbewegungen.
Sie möchten ihr Baby endlich spüren, vielleicht sogar ein Füßchen oder den kleinen Popo durch die Bauchdecke „begrüßen. Sobald sich das Baby durch seine Puffe und Tritte spürbar meldet, ist es für die werdende Mutter und später auch für den Papa wesentlich „greifbarer“ als auf dem Ultraschallbild.
Wie fühlt sich das Baby im Bauch bei Bewegungen an?
Das ungeborene Kind liefert dann von sich aus mit seinen Bewegungen eindeutige Beweise, dass in deinem Bauch neues Leben heranwächst. Die Kindsbewegungen stärken die Mutter-Kind-Bindung. Für Frauen, denen es anfangs vielleicht noch schwerfällt, ihre Schwangerschaft anzunehmen, sind die deutlichen Signale aus dem Bauch sehr wichtig, damit sie sich gefühlsmäßig ganz und gar auf ihr Baby einlassen können.
Viele schwangere Frauen beschreiben die ersten spürbaren Bewegungen ihres Kindes als leichtes Zittern, Streicheln oder Flattern. Manche umschreiben das Gefühl auch mit schwärmerischen Worten, wie: „Es fühlt sich an, als hätte ich Schmetterlinge oder einen Goldfisch im Bauch“.
Hier einige Anhaltspunkte, wann die werdende Mutter etwas spüren kann:
- Frauen, die ihr erstes Kind erwarten, spüren es etwa zwischen der 20. SSW und der 22. SSW zum ersten Mal. Wann genau die allerersten Kindsbewegungen bemerkt werden, hängt vor allem von der Lage der Plazenta und ihrer Wanddicke ab.
- Frauen, die schon einmal geboren haben, spüren die ersten zarten Kindsbewegungen in ihrem Inneren mitunter schon ab der 18. SSW.
- Um die 24. bis 25. SSW herum macht sich das Baby dann bereits durch stärkere Bewegungen bemerkbar. Es boxt, tritt und schlägt im Fruchtwasser Purzelbäume. Manchmal hat es auch Schluckauf, weil es sich am Fruchtwasser verschluckt hat. Dann spürt die Mama, wie der kleine Körper in ihrem Bauch bei jedem „Hicks“ regelrecht zusammenzuckt. Wenn die Mama mal einen Tag gar nichts spürt, ist das jedoch auch normal.
- Bis zur 32. SSW werden die Bewegungen des Kindes immer heftiger und häufiger. Immer öfter erscheinen gut sicht- und fühlbare Beulen auf der Bauchdecke.
- Zum Ende der Schwangerschaft nehmen die sehr heftigen Kindsbewegungen scheinbar wieder ab. Das lebhafte „in die Seite Boxen“ oder „in die Rippen treten“ weicht jetzt einem Gefühl des großflächigen „Schieben und Dehnen“. Der Grund hierfür ist ganz einfach Platzmangel.
Wie oft bewegt sich das Baby im Bauch?
Auch ein gesundes Baby bewegt sich nicht pausenlos, sondern unregelmäßig über den Tag verteilt. Manchmal dauert es nur Sekunden, manchmal „turnt“ das Kleine auch über eine Stunde.
Manche Bewegungen, wie etwa kräftige Tritte in die Rippen können recht schmerzhaft sein, andere wiederum spürt die Mutter gar nicht. Entweder, weil sie nur sehr kurz andauern oder weil die Frau intensiv mit irgendetwas beschäftigt ist und nicht ununterbrochen in sich hineinspürt.
Wie oft schläft das Baby im Bauch und bewegt sich nicht?
Zwischendurch gibt es immer wieder Phasen der völligen Ruhe, die zwischen 40 Minuten und mehreren Stunden dauern können. Das Ungeborene ruht sich dann aus oder schläft. Viele Kinder bewegen sich gegen Abend, wenn die Mutter zur Ruhe kommt oder wenn sie sich gerade hingelegt hat, am heftigsten.
Jedes Ungeborene hat, genau wie ein neugeborenes Baby, seinen eigenen Schlaf-Wachrhythmus. Es gibt auch keine genau vorherzusagende Anzahl von Tritten. Im Laufe der Schwangerschaft stimmen sich allerdings die meisten Frauen auf das Bewegungsmuster ihres Babys ein und spüren, ob alles in Ordnung ist.
Wann besteht Grund zur Sorge?
Vielleicht war ein aufregender Tag, und die werdende Mutter war so beschäftigt, dass sie ihr Kind überhaupt nicht bemerkt hat. Nun macht sie sich gemeinsam mit ihrem Partner Sorgen, ob vielleicht etwas nicht stimmt. Dann sollte sie sich zunächst sehr bewusst ein wenig Zeit nehmen, und ihr Baby zu Bewegungen ermuntern.
Einige Tipps:
- auf die linke Seite legen, den Bauch mit einem Kissen abstützen und eine Weile verharren
- hinsetzen, Füße hochlegen, entspannen, abwarten
- Eine Spieluhr auf dem Bauch legen oder entspannte Streicheleinheiten können das Baby aufwecken und zur Bewegung animieren.
Falls sich die werdenden Eltern unsicher sind, sollten sie ruhig auch zwischen den Vorsorgeuntersuchungen den Arzt oder die Hebamme aufsuchen. Zumeist genügt ein kurzer Blick auf den Ultraschallmonitor oder das Messen der kindlichen Herztöne, um zu zeigen, dass es dem Baby gut geht. Das gibt allen Beteiligten Sicherheit.
Hallo Papa – hier bin ich!
Für den werdenden Vater und die älteren Geschwister sind die fühl- und sichtbaren Kindsbewegungen natürlich auch sehr faszinierend. Wenn ein kleiner Fußabdruck unter der Bauchdecke erscheint, sich irgendwo eine sichtbare Beule herausschiebt oder der gesamte Bauch in großer Aufruhr ist, sind das sehr emotionale Momente, die der kleinen Familie Gefühle inniger Verbundenheit schenken.
Oft ist sogar eine Kontaktaufnahme zum ungeborenen Baby möglich. Das Kleine gewöhnt sich nämlich nicht nur an den Lebensrhythmus der Mutter, sondern reagiert auch bereits auf äußere Reize, wie Stimmen, Musik oder Streicheleinheiten.
Ab dem fünften bis sechsten Schwangerschaftsmonat empfindet es bereits Vibrationen, Temperatur- und Druckunterschiede, etwa wenn jemand seine Hand auf den Babybauch legt. Deshalb lassen sich sehr unruhige Kinder durch sanftes Streicheln des Bauches, durch Vorsingen und leises Zureden oftmals sogar beruhigen.
Fazit
- Kindsbewegungen spürt die werdende Mutter um die 20. SSW zum ersten Mal. Väter müssen sich ungefähr bis zur 30. SSW gedulden, ehe sie ihren Nachwuchs durch die Bauchdecke hindurch „sehen“ bzw. erspüren können.
- Die Eltern sollten sich häufig bewusst Zeit nehmen und die Kindsbewegungen genießen. Manche Babys sind sehr lebhaft, andere wiederum bewegen sich eher wenig.
- Frauen, die zwischen der 24. Und 28. SSW länger als 24 Stunden keine Bewegungen ihres Kindes verspüren, sollten vorsorglich ihren Frauenarzt aufsuchen.
- Erfreue dich an den Tritten deines Babys. Das Bemerkbarmachen deines Kleinen stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.